Eindrucksvoll
Acht junge Frauen leben und studieren 1934 am Grimaldi-Konvikt in Rom.
Die Nonnen haben stets ein Auge auf sie. Trotzdem freunden sie die Frauen
an und bilden eine Clique. Dort teilen sie Sehnsüchte und ...
Acht junge Frauen leben und studieren 1934 am Grimaldi-Konvikt in Rom.
Die Nonnen haben stets ein Auge auf sie. Trotzdem freunden sie die Frauen
an und bilden eine Clique. Dort teilen sie Sehnsüchte und Hoffnungen
miteinander. Trotz der Nähe hütet jede der Frauen ein Geheimnis.
Das Lebensgefühl und der Zeitgeist in Italien der 1930er Jahre werden sehr gut
wiedergegeben und wunderbar in die Geschichte eingebunden.
Es geht um die Liebe, um Träume, Machtkämpfe und um ein selbst bestimmtes Leben.
Das Frauenbild der 30er Jahre ist allerdings sehr bestimmt von einer Männerwelt. Traditionelle Familien- und Rollenbilder prägen die Gesellschaft.
Das ist nicht einfach, denn die Gleichberechtigung ist noch nicht
so im Alltag angekommen. Radikal und auch sehr aufrührerisch werden die
Frauen gezeichnet. Ihr Kampf gegen alten Strukturen und
ihre Anerkennung im gesellschaftlichen Umfeld.
Das bringt die Autorin sehr lebendig und bildhaft rüber.
Das Buch hat nichts von seiner Kraft verloren.
Im Gegenteil, die neue Übersetzung macht es richtig modern.
Dank der wirklich sehr atmosphärisch dichten Schreibweise hat man das Gefühl, ein Teil zu sein. Man erlebt alle Höhen und Tiefen hautnah mit.
Eine wirklich gelungene Zeitreise in ein faschistisches Italien.