Cover-Bild Die Kunst, Champagner zu trinken
Band der Reihe "detebe"
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 23.08.2017
  • ISBN: 9783257244168
Amélie Nothomb

Die Kunst, Champagner zu trinken

Brigitte Große (Übersetzer)

Zwei Schriftstellerinnen, eine Leidenschaft: Amélie und Pétronille suchen den Rausch – in der Literatur und im Champagner. In Paris besuchen sie eine Degustation im Ritz, sie feiern in London und in den Alpen. Doch es gibt Dämonen, die sich auch im besten Schaumwein nicht ertränken lassen. Ein spritziger Roman über die Trunkenheit – und eine Ode an die Freundschaft.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.02.2018

Berauscht

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Was tut eine Autorin, die Champagner liebt und ihn als ihre Leidenschaft bezeichnet? - Richtig, sie schreibt ein Buch und schildert uns Lesern darin, wie Champagner wirkt, wie wir ihn richtig und am besten ...

Was tut eine Autorin, die Champagner liebt und ihn als ihre Leidenschaft bezeichnet? - Richtig, sie schreibt ein Buch und schildert uns Lesern darin, wie Champagner wirkt, wie wir ihn richtig und am besten trinken. Dazu nimmt sie uns Leser literarisch mit an erlesene Orte und exquisite Partys.

In wunderschöner Sprache, beschwingt und amüsant hat die Autorin Amélie Nothomb ihr Buch „Die Kunst, Champagner zu trinken“ verfasst. Ihr Schreibstil ist einzigartig und bemerkenswert, ganz nebenbei lässt sie fast schon philosophisch anmutende Nebensätze und Weisheiten einfließen. Sie hat es geschafft, mich, die noch nie einen Tropfen Champagner getrunken hat, neugierig auf dieses besondere Getränk zu machen. Doch werde ich sicher ihre Methoden nicht kopieren, sondern langsam, nach gutem Essen, an ihn nippen – so gar nicht der Stil einer Amélie Nothomb.

Sehr gerne vergebe ich dieser kurzweiligen Literatur fünf von fünf möglichen Sternen und empfehle sie natürlich weiter, an Leser, die schon immer gerne mehr erfahren wollten, über diesen speziellen Schaumwein von Trauben aus dem französischen Weinbaugebiet Champagne, dessen Geschichte zurückgeht bis zu den Römern.

Veröffentlicht am 04.09.2017

Authentisch, charmant und voller bissigem Humor bekommt der Leser Einblick in ein weiteres Kapitel aus Amélie Nothombs Leben.

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Schon wieder ein neuer Nothomb! Meinem Gefühl nach schreibt diese Wahnsinnsfrau schneller, als ich lesen kann! In “Die Kunst, Champagner zu trinken” widmet sich Amélie Nothomb erneut einem Abschnitt ihres ...

Schon wieder ein neuer Nothomb! Meinem Gefühl nach schreibt diese Wahnsinnsfrau schneller, als ich lesen kann! In “Die Kunst, Champagner zu trinken” widmet sich Amélie Nothomb erneut einem Abschnitt ihres Lebens. Ich bin immer wieder überrascht, wie viel diese Frau erlebt hat und freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich einen autobiographisch angehauchten Roman von ihr in den Händen halte. In diesem kleinen Werk erzählt sie davon, wie sie sich mit dreißig Jahren nach nichts weiter sehnt als einer Saufkumpanin, die genauso gern Champagner auf leerem Magen genießt wie sie selbst. Klingt zunächst nicht allzu spannend, aber spätestens nach ein paar Seiten ist man wieder gefangen vom unverwechselbaren Nothomb-Stil. Zum Inhalt:

Amélie genießt gern den Rausch, den ein guter Champagner ihr auf leerem Magen bereitet. Doch leider fehlt es ihr an jemandem, mit dem sie dieses überragende Gefühl teilen kann; jemand, der den Rausch mit ihr teilt. Nachdem sie ihre Freundinnen und Bekannten im Kopf alle durchgegangen ist und verworfen hat, hält sie von nun an auf Lesungen und bei Signierstunden Ausschau nach der perfekten “Kumvine”, der perfekten Saufkumpanin. Bei einer Signierstunde begegnet sie Pétronille, mit der sie bereits schriftlich korrespondiert hat; die beiden verstehen sich auf Anhieb, auch wenn Amélie das Zusammentreffen von Brieffreunden immer als schwierig empfunden hat. Doch leider endet der Abend nicht wie erhofft: die beiden trennen sich und treffen erst Jahre später wieder aufeinander, nachdem Pétronille ihren ersten Roman veröffentlicht hat.

Einen Rausch sollte man nicht improvisieren. Sich zu betrinken ist eine Kunst, die Talent und Sorgfalt erfordert. Die Sache dem Zufall zu überlassen führt zu nichts.

Amélie Nothomb hat mit ihrem neuen Roman wieder voll ins Schwarze getroffen. Mit ihrer leicht verkorksten und charmanten Art hat sie vor nicht allzu langer Zeit mit der „Metaphysik der Röhren“ mein Herz erobert und thront jetzt oben auf der Liste meiner Lieblingsautoren. „Die Kunst, Champagner zu trinken“ erzählt nicht nur vom Genuss ebendiesem, sondern auch die Geschichte einer Freundschaft: die von Amélie und Pétronille. In den Bergen oder mitten in London: Pétronille ist doch fast so oft mit Amélie unterwegs wie ihr geliebter Champagner. Obwohl oder gerade weil Pétronille kein einfach gestrickter Mensch ist, schätzt Amélie sie sehr und verfolgt nach den anfänglichen Startschwierigkeiten ihrer Beziehung ihr literarisches Aufstreben, sie kauft und verschlingt jedes ihrer Bücher. Und als Pétronille ausreißt, um ein Jahr in der Wüste zu leben, kümmert sich Amélie wie selbstverständlich darum, dass Pétronilles jüngster Roman ein Verlags-Dach über den Kopf bekommt. Doch als Pétronille schließlich heimkehrt, verschiebt sich der sehr autobiographisch anmutende Roman doch ins herrlich Absurde und der Leser wird mit einem Knall aus dem Buch entlassen.

Die vollständige Rezension findet ihr auf dem Blog: http://killmonotony.wordpress.com

Veröffentlicht am 12.05.2019

Zwei Frauen, die Champagner trinken

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In „Die Kunst, Champagner zu trinken“ genießt Amélie Nothomb die Auswirkungen des titelgebenden Getränks, am liebsten auf nüchternen Magen, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Doch sie ist noch auf ...

In „Die Kunst, Champagner zu trinken“ genießt Amélie Nothomb die Auswirkungen des titelgebenden Getränks, am liebsten auf nüchternen Magen, um den größtmöglichen Effekt zu erzielen. Doch sie ist noch auf der Suche nach einer – um ihre Worte zu benutzen – Saufkumpanin. Die findet sie schließlich in Pétronille, begeisterte Leserin ihrer Werke und inzwischen selbst Autorin. Die beiden nutzen jede sich bietende Chance, sich den prickelnden Alkohol zu Gemüte zu führen. Dabei zeigt Pétronille häufig bewusst ihre proletarische Herkunft, mit der sie ihr Umfeld in Verlegenheit bringt. Als Pétronilles selbstzerstörerische Seite immer deutlicher zutage.

Dieses schmale Buch berichtet von einer ungewöhnlichen Frauenfreundschaft und ist zugleich eine Ode an den Champagner. Das Buch ist nur scheinbar autobiographisch, denn die Autorin hat sich zwar selbst zur Protagonistin ihres Werkes gemacht, Pétronille jedoch gibt es nicht, auch wenn die Figur nach Aussage der Autorin ein reales Vorbild hat. Ich schwankte beim Lesen zwischen Amüsiertheit und Verwirrung. Viele Szenen konnten mich unterhalten, doch die Geschichte driftet zunehmend ins merkwürdig-düstere ab. Ich bin unentschlossen, was ich von diesem Buch halten soll, und möchte auf jeden Fall noch weitere Werke der Autorin lesen, bevor ich mir ein Urteil erlaube, ob ihr Schreiben mir grundsätzlich zusagt oder nicht.