Cover-Bild Meinen Hass bekommt ihr nicht
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blanvalet
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 144
  • Ersterscheinung: 09.05.2016
  • ISBN: 9783764506025
Antoine Leiris

Meinen Hass bekommt ihr nicht

„Freitag Abend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht.“
Doris Heinemann (Übersetzer)

Der bewegende Bericht eines Mannes, der am 13. November 2015 während der Terroranschläge in Paris die Liebe seines Lebens verlor und mit einem einzigen Post die ganze Welt bewegte.

Am 13. November 2015 sah Antoine Leiris seine Frau Hélène zum letzten Mal – sie wurde an diesem Tag mit neunundachtzig weiteren Personen im Konzertsaal Le Bataclan Opfer der Terroranschläge in Paris. Während die Welt geschockt und in tiefer Trauer versuchte, eine Erklärung für das Unfassbare zu finden, postete der Journalist auf Facebook einen offenen Brief. In bewegenden Worten wandte er sich darin an die Attentäter und verweigerte „den toten Seelen“ seinen Hass – und den seines damals siebzehn Monate alten Sohnes Melvil. Die Botschaft ging um die Welt. Er, der an jenem Tag die Liebe seines Lebens verlor, hatte nur eine Waffe: seine Worte. Das Grauen, der Verlust und die Trauer haben Antoine Leiris‘ Leben erschüttert. Ehrlich und ergreifend schildert er Momente aus einem zerstörten und doch so zärtlichen Alltag zwischen Vater und Sohn – und sagt damals wie heute, dass das Leben trotzdem weitergehen soll. Antoine Leiris trotzt dem Terror und der Gewalt mit einer bewegenden und hoffnungsvollen Botschaft: „Meinen Hass bekommt ihr nicht“.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2018

Ein zutiefst berührendes Buch

0

Am 13. November 2015 wurde Antoine Leiris der Liebe seines Lebens und der gemeinsame kleine Sohn Melvil seiner Mutter beraubt. Hélène Leiris kam bei dem Attentat im Le Bataclan in Paris ums Leben. Antoine ...

Am 13. November 2015 wurde Antoine Leiris der Liebe seines Lebens und der gemeinsame kleine Sohn Melvil seiner Mutter beraubt. Hélène Leiris kam bei dem Attentat im Le Bataclan in Paris ums Leben. Antoine Leiris ist von jetzt auf gleich mit seinem Sohn allein. Trotz seiner tiefen Trauer kann er sich nicht verkriechen, sondern muss für Melvil da sein. Der Kleine versteht noch nicht, was passiert ist. Er vermisst seine Mutter, und Antoine muss einen Weg finden, ihm zu sagen, dass seine geliebte Mama nicht wieder kommen wird.
Das Büchlein ist mit 141 Seiten nicht sehr dick und dabei groß gedruckt, und doch enthält es so viel! Antoine Leiris erzählt seine schmerzvolle Geschichte, die das Schicksal ihm auferlegt hat. Er beschreibt seine eigene Situation und seine Gefühle sehr bildhaft. In seinen Worten kommt die ganze Tragik zum Ausdruck, die er selbst noch gar nicht in vollem Umfang begreifen kann. Für ihn war es vermutlich auch eine Art Trauerbewältigung, dieses Buch zu schreiben. Er schildert seine Bemühungen, zusammen mit seinem Sohn wieder in den Alltag zu finden, seine Erfahrungen mit Menschen im Umkreis der zerstörten kleinen Familie, und er berichtet von den liebevollen, hoffnungsvollen Momenten mit seinem Sohn, die einem ein Lächeln ins Gesicht zaubern (ja, auch das gibt es in diesem Buch, und es ist gut so!).
Das Herzstück des Buches ist jedoch der Brief, den Antoine Leiris, an die Attentäter gerichtet, auf Facebook veröffentlicht hat. Dieser beginnt mit den Worten: „Freitag Abend habt ihr das Leben eines außerordentlichen Wesens geraubt, das der Liebe meines Lebens, der Mutter meines Sohnes, aber meinen Hass bekommt ihr nicht“.
Nicht nur dieser Brief, das ganze Buch ist zutiefst berührend. Es spricht von der unendlichen Trauer eines liebenden Mannes und Vaters, es erzählt einerseits von Hoffnungslosigkeit, aber das, was Antoine Leiris geschrieben hat, zeugt auch von einer ungemein starken Geisteshaltung. Die Aufgabe, seinem Sohn das Schicksal der Mutter nahe zu bringen, ist nicht einfach und wird in der Zukunft noch viel Kraft erfordern. Aber er wird das hinbekommen und seinen kleinen Sohn zu einem freien, starken, liebenden Menschen erziehen. Antoine Leiris hasst die Täter nicht, und genau damit trifft er sie! Ich kann die Stärke dieses Mannes nur bewundern.
Das kleine Buch mit dem großen Inhalt kann ich nur jedem ans Herz legen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ehrlich und emotional

0

Antoine passt zu Hause auf seinen 17 Monate alten Sohn Melvil auf während seine Frau das Konzert in Bataclan besucht. Zuerst bekommt er nur am Rande in den Nachrichten mit was geschehen ist. Als er es ...

Antoine passt zu Hause auf seinen 17 Monate alten Sohn Melvil auf während seine Frau das Konzert in Bataclan besucht. Zuerst bekommt er nur am Rande in den Nachrichten mit was geschehen ist. Als er es voll erfasst, versucht er mehrfach seine Frau zu erreichen und nachdem mehrere Verwandte eintreffen um sich um seinen Sohn zu kümmern, fährt er auf der Suche nach ihr, los.
Wieder zu Hause beginnt er auf Facebook seine Gedanken und Gefühle zu posten, die mich jetzt beim Lesen sehr bewegt haben.
So schreibt er z. b. auf Seite 60:
"Ihr wollt das ich Angst habe, dass ich meine Mitbürger misstrauisch beobachte, das ich meine Freiheit der Sicherheit opfere, Verloren. Der Spieler ist noch im Spiel.
Ich habe sie heute Morgen endlich gesehen. Nach Nächten und Tagen des Wartens. Sie war genauso schön wie am Freitagabend, als sie ausging, genauso schön wie damals, als ich mich vor mehr als zwölf Jahren unsterblich in sie verliebte. Zugegeben, der Kummer zerreißt mich, diesen kleinen Sieg habt ihr errungen, aber er wird von kurzer Dauer sein. Ich weiß, dass sie jeden Tag bei uns sein wird und dass wir uns in jenem Paradies der freien Seelen wiederbegegnen werden, zu dem ihr niemals Zutritt haben werdet."
"………und sein ganzes Leben lang wird dieser kleine Junge euch beleidigen, weil er glücklich und frei ist. Dann nein, auch seinen Hass bekommt ihr nicht."
Ich denke dieser Ausschnitt sagt mehr als tausend Worte. Ein sehr berührendes und ehrliches Buch das teilweise nur schwer auszuhalten ist.