Cover-Bild Die Zeichenkünstlerin von Wien
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8,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 09.06.2010
  • ISBN: 9783548281940
Beate Maly

Die Zeichenkünstlerin von Wien

Historischer Roman
Wien 1421. Die junge Jüdin Sarah Isserlein soll einen strengen Rabbi heiraten, dabei würde sie viel lieber den ganzen Tag zeichnen und malen. Da sieht der Steinmetz Mathias Rock, der am Bau des Stephansdoms mitarbeitet, eine ihrer Zeichnungen und bittet sie heimlich um Hilfe bei einem Entwurf. Trotz der Gefahr, sowohl Juden als auch Christen gegen sich aufzubringen, kann Sarah nicht widerstehen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Die Zeichenkünstlerin von Wien

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Eine verbotene Liebe zur Zeit der Judenverfolgung im Wien des Jahres 1421

Die Protagonistin Sarah Isserlein lebt mit ihrem Vater David, einem wohlhabenden Geldverleiher, in der Kleeblattgasse im jüdischen ...

Eine verbotene Liebe zur Zeit der Judenverfolgung im Wien des Jahres 1421

Die Protagonistin Sarah Isserlein lebt mit ihrem Vater David, einem wohlhabenden Geldverleiher, in der Kleeblattgasse im jüdischen Viertel von Wien. Seit vor etwa einem Jahr ihre Mutter Elza am Fieber starb, ist die junge Jüdin, die weder nähen, noch kochen kann, alleine für den Haushalt ihres Vaters zuständig, dessen immer stärker werdene Verwirrungszustände dem Mädchen Sorgen bereiten. Sarahs große Leidenschaft, das Zeichnen, wird von ihrem Vater durch den Kauf von teurem Zeichenmaterial gefördert. David Isserleins zweite Tochter Judith verliebte sich in den Steinmetzmeister Richard und trotzte ihrer arrangierten Verlobung mit dem Rabbiner Aaron Blümlein. Judith wurde aufgrund der Tatsache, dass Richard dem christlichen Glauben angehört, von ihrem Vater verstoßen und lebte mit ihrem Ehemann und den beiden Söhnen Jonas und Josef in Straßburg. Als „Wiedergutmachung“ und um die Vereinigung der Familien Isserlein und Blümlein doch noch zu einem positiven Ausgang zu verhelfen, wurde kurzerhand Sarah, die jüngere Schwester, dem verschmähten Bräutigam versprochen. Aaron, ein selbstgefälliger Mann und der zukünftige Rabbiner der jüdischen Gemeinde, ist regelrecht angewidert von Sarahs Zeichenkünsten und verbietet ihr ihre große Leidenschaft vehement. Zudem untersagt er ihr ihr auch strikt, ihre Schwester Judith jemals wieder zu sehen. Dieses Verbot trifft Sarah umso härter, als Richard Klayndl mit seiner schwangeren Ehefrau Judith und den beiden Söhnen wieder nach Wien zurückkehrt und bei seinem Bruder Alfred einzieht. David Isserleins einziger Sohn Elias studierte in Salerno Medizin und leitet nun als Medicus der jüdischen Gemeinde das Hospital neben der Synagoge. Seine unglückliche Ehe mit Rachel ist von Streit und Zwietracht dominiert, sein Lebensmittelpunkt und seine ganze Freude ist seine neunjährige Tochter Miriam, die er über alles liebt.

Durch die Suche nach einem begabten Künstler, der ihre Hochzeitstruhe nach ihrem eigenen Entwurf schnitzen soll, lernt Sarah in Begleitung ihres Vaters den Steinmetzmeister Mathes Rockh kennen. Der junge Steinhauer sieht in Sarah nicht nur eine begehrenswerte Frau, sondern auch eine bewunderte Künstlerin. Er achtet ihre Zeichenkunst so hoch, dass er die durch den Kanzler Herzog Albrechts beauftragte Taufkrone und das dazu gehörende Taufbecken nach Sarahs Zeichnungen vollenden möchte. Die zu jener Zeit bei Christen sowie auch bei Juden gängige Meinung, dass Frauen keine Künstlerinnen sein können und sich ausschließlich um das Wohl ihrer Familien zu kümmern haben, erschwert die gemeinsame Arbeit der beiden an dem Kunstwerk.

Die Autorin erzählt die Geschichte einer verbotenen Liebe zwischen einer Jüdin und einem Christen zur Zeit des grausamen Vernichtungsfeldzugs gegen die Juden im Jahre 1421 durch Herzog Albrecht. Beate Maly beeindruckte mich mit der eindrucksvoll und lebendig dargestellten Lebenssituation der Menschen dieser Zeit, mit gut ausgearbeiteten Charakteren und der interessanten Familiengeschichte der Isserleins und der Blümleins. Auch der historische Hintergrund wirkte außerordentlich gut recherchiert und die Verkündigung Herzog Albrechts, der alle Juden Wiens als sein Eigentum erklärt, ihr Viertel sperren und ihnen ihren gesamten Besitz abnehmen ließ, endete mit der Vertreibung, der Folterung und der Ermordung von etwa neunhundert Juden in Wien. Ein hervorragend geschriebener Roman mit bedrückendem historischem Hintergrund.

Veröffentlicht am 10.05.2017

spannend bis zum Schluß, toller historischer Roman

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Klappentext: Wien 1421. Die junge Jüdin Sarah Isserlein soll einen strengen Rabbi heiraten, dabei würde sie viel lieber den ganzen Tag zeichnen und malen. Da sieht der Steinmetz Mathias Rock, der am Bau ...

Klappentext: Wien 1421. Die junge Jüdin Sarah Isserlein soll einen strengen Rabbi heiraten, dabei würde sie viel lieber den ganzen Tag zeichnen und malen. Da sieht der Steinmetz Mathias Rock, der am Bau des Stephansdoms mitarbeitet, eine ihrer Zeichnungen und bittet sie heimlich um Hilfe bei einem Entwurf. Trotz der Gefahr, sowohl Juden als auch Christen gegen sich aufzubringen, kann Sarah nicht widerstehen.

Die Protagonistin des Buches Sarah Isserlein lebt nach dem Tod ihrer Mutter zusammen mit ihrem Vater, der Sarah dem zukünftigen Rabbi Aaron versprochen hat, um Vater Davids Geldverleih auch zukünftig in guten Händen zu wissen und um eine alte Schuld der Familie Isserlein zu sühnen. Zudem sind die Schicksale des Christen Rockh und der jüdischen Familie Isserlein durch ein unsichtbares Band ineinander verwoben, doch Sarah ahnt das noch nicht, als sie das erste Mal zusammen mit ihrem Vater dem Steinmetz Mathes Rockh begegnet, der ihr nach ihren eigenen Entwürfen eine Hochzeitstruhe schnitzen soll. Allerdings erfährt Mathes erst durch Umwege, wer der Künstler dieser Zeichnungen ist und ist völlig begeistert von Sarahs Zeichnungen. Heimlich bietet er ihr an, ihm bei der Gestaltung des Taufbeckens für den Dom zu helfen und Sarah zögert zwar erst, denn schon der Umgang zwischen Juden und Christen ist zur damaligen Zeit ein großes Problem, doch nach einigem Hin und her willigt sie ein, denn gemäß der Vereinbarung zwischen ihrem Vater und ihrem zukünftigen Mann Aaron darf sie nach der Eheschließung nicht mehr zeichnen. Zwischen Sarah und Mathes bahnt sich mehr als eine Freundschaft an und Sarah ist zerrissen wegen ihrer Gefühle zu Mathes und auch ihrem Glauben…

Dieser sehr spannend erzählte Roman bringt neben einer spannenden Handlung auch ein großes Thema zur damaligen Zeit, die Judenverfolgungen zur Zeit der Wiener Gesera, wenn auch die Zeiten nicht unbedingt übereinstimmen, erfährt der Leser viel über die unterschiedlichen Lebensweisen der Juden und Christen, die Kleiderordnung, Fest- und Fastentage und über die unterschiedlichen Berufe. So waren die jüdischen Ärzte weit besser durch ihr Studium in der Lage, Krankheiten zu erkennen und zu heilen, auch die Hygiene hatte schon einen anderen Stellenwert.

Veröffentlicht am 21.01.2023

Das mittelalterliche Wien

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Beate Maly entführt uns in ihrem historischen Roman ins mittelalterliche Wien des 15. Jahrhunderts. Durch die Stadt verläuft eine Mauer, die das Judenviertel von der christlichen Bevölkerung trennt.
Wir ...

Beate Maly entführt uns in ihrem historischen Roman ins mittelalterliche Wien des 15. Jahrhunderts. Durch die Stadt verläuft eine Mauer, die das Judenviertel von der christlichen Bevölkerung trennt.
Wir lernen die Familie des jüdischen Geldverleihers David Isserlein kennen, seine Frau Elza verstarb vor einem Jahr, seine Tochter Sarah, die lieber zeichnet als sich um den Haushalt zu kümmern und seinen Sohn Elias, den Medicus und Leiter des jüdischen Hospitals mit seiner Familie. Von David Isserlein und Simon Blümlein, den größten Geldverleihern des Judenviertels, wurde schon vor Jahren vereinbart, dass ihre Kinder Sarah und Aaron heiraten sollen und nun wurde der Termin festgelegt. Der größte Wunsch von Sarah ist eine Kleidertruhe nach eigenem Entwurf. Ihr Vater und ihr zukünftiger Ehemann Aaron wollen ihr diesen Wunsch erfüllen unter der Bedingung, dass sie nach der Hochzeit nie wieder zeichnet und keinem erzählt, dass die Entwürfe von ihr stammen. Der Steinmetz Mathes Rockh, der beim Bau des Stephansdom arbeitet, soll den Entwurf der Truhe realisieren. Mathes ist von Sarahs Entwürfen so begeistert, dass er sie bittet, ihm bei seinem Entwurf der christlichen Taufkrone zu helfen. Aus der heimlichen Zusammenarbeit wird Liebe, aber beide wissen, dass sie keine gemeinsame Zukunft haben.
Doch dann wird in Wien das Geld knapp und so beschließt Herzog Albrecht und sein Kanzler sich dieses von den Juden zu holen. Eine Hetzjagd auf die jüdische Bevölkerung setzt ein.
Von Beginn an ist man von der Geschichte gefesselt. Sehr lebendig und bildhaft beschreibt Beate Maly das Geschehen in Wien. Die gut recherchierten historischen Fakten wurden verwoben um eine spannende Geschichte. Die Lebensgewohnheiten der Bevölkerungsschichten des Mittelalters, die Sitten und Gebräuche der Juden und Christen werden sehr gut dargestellt. Auch die Liebe zwischen Sarah und Mathes wird mit ihren Höhen und Tiefen erzählt ohne kitschig zu wirken.
Ich kann nur jedem diesen historischen Roman empfehlen, da er interessant, spannend und Atmosphärisch sehr dicht geschrieben ist.

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