Cover-Bild Mücke und Elefant
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7,99
inkl. MwSt
  • Verlag: epubli
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 72
  • Ersterscheinung: 06.10.2022
  • ISBN: 9783756536047
Bernd Mannhardt

Mücke und Elefant

Eine mordsfidele Geschichte
Der Schriftsteller Bernhard Mücke beantragt einen Reisepass. Der Punkt am Ende seiner Signatur stört den Amtsschimmel – dieser wiehert gewaltig! Daraufhin sieht sich Mücke genötigt, auf sein liebgewonnenes Zeichen der Interpunktion zu verzichten. Direkt nach dem Behördengang stürzt er von einer Brücke in den Tod, die Kripo ermittelt.

Ein Zeuge der etwas anderen Art meldet sich zu Wort: Ein Grafologe, der Mückes Unterschrift unlängst analysiert hatte, gibt anhand des Schriftbildes zu bedenken, dass der Dichter aus einem ganz bestimmten Grund den Verlust seines Punktes nicht verkraftet haben könnte.

Die Ursache, die zum Ableben Mückes führte, überrascht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2023

Der unsichtbare Elefant — zur Mücke komprimiert

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Tja ja. Es gibt eine ganz besondere Form des Wahnsinns und diese hat Methode. Es nennt sich Morbus Bürokratia.

Und exakt das widerfährt dem Autoren Bernhard Mücke. Er liebt es, den exzeptionellen, besonderen ...

Tja ja. Es gibt eine ganz besondere Form des Wahnsinns und diese hat Methode. Es nennt sich Morbus Bürokratia.

Und exakt das widerfährt dem Autoren Bernhard Mücke. Er liebt es, den exzeptionellen, besonderen Akzent zu setzen. Denn am Ende einer jeder seiner Signaturen thront ein Punkt.

Wo mag dann wohl das Problem liegen? fragt sich der ordinäre Plebs, der weitab der "Sesselfurzer" ein reales, vernünftiges Leben führen.

Kaum aber betritt man eine der Behörden, die Legion zu sein scheinen, kann man gleich alle Hoffnung fahren lassen. Dante kann von Glück sagen, dass er diesen Höllenkreis nicht kennenlernen musste.

Herr Mücke aber wird zum unsichtbaren Elefanten im Zimmer gemacht, weil er einen neuen Reisepass benötigt. Ebenjener Punkt, der immerzu seine Signatur begleitet, scheint nun die Fliegenklatsche zu sein, die ihn zu zerquetschen droht.

Er wird einem horriblen Zwang ausgesetzt und muss dem Punkte perdu sagen.

Infolgedessen befördert er sich, direkt nach diesem Ausflug ins Inferno, der Schwerkraft folgend, von einer Brücke ins ewige Nichts.

Die Polizei brummt vor Fleiß den Fall zu den Akten, aufgeklärt, legen zu können.

Unerwartet nimmt sich ein Graphologie Mückes Unterschrift an. In der Tat ist die Antwort eine Surpris.

65 Seiten, eine Novelle, die aber viel zu sagen hat. Auch zwischen den Zeilen. Sarkasmus und Ironie sind hier ein wahrlich trautes Traumpaar.

Der Autor schreibt originell und mit Verve sowie Emphase. So hält er dem Kaiser, also der Gesellschaft, den Spiegel vor. Und siehe da! Hinter all den Vorschriften der bürokratischen Auswüchse ist er komplett nackt!

Ein superbes Buch und ein Lesegenuss. Danke, Bernd Mannhardt!

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Veröffentlicht am 28.10.2022

Tiefschwarzer Humor

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„...Dreißig Jahre Grafologie, dreißig Jahre Signaturen – betrachtet, begriffen, bewertet. Dreißig Jahre! Was soll ich sagen: So ein Fall wie Bernhard Mücke ist mir noch nicht untergekommen...“

Mit diesen ...

„...Dreißig Jahre Grafologie, dreißig Jahre Signaturen – betrachtet, begriffen, bewertet. Dreißig Jahre! Was soll ich sagen: So ein Fall wie Bernhard Mücke ist mir noch nicht untergekommen...“

Mit diesen Zeilen beginnt ein tiefschwarzer Krimi. Dabei zeigt der Autor, wie gekonnt er das Spiel mit Worten beherrscht und auch auf wenigen Seiten eine ganze Geschichte erzählen kann.
Bernhard Mücke ist tot. Er stürzte von einer Brücke. Der Grafologe, der vor kurzem erst es eine Unterschrift beurteilt hatte, geht dem Fall nach.
Kursiv gibt es immer wieder Rückblicke.
Der Grafologe kommt vom Hundertsten ins Tausendste. Mücke als Schriftsteller, Mückes Karriere, Mücke bei Lesungen, Mückes Handschrift und bekannte Maler – um nur ein paar Stichpunkte zu nennen.
Und dann gibt es Sätze, die lassen aufhorchen, wie der eines leitenden Polizeibeamten:

„...Wir stehen nicht am Abgrund, wir sind längst drüber weg...“

Wie geht das??
Kurz vor seinem Tod war Mücke auf der Passstelle, um einen Reisepass zu beantragen. Das Gespräch dort ist eine Persiflage der feineren Art. Darf man hinter seine Überschrift einen Punkt setzen? War er so verzweifelt, dass er sich danach umgebracht hat?
Natürlich hat der Autor am Schluss noch eine handfeste Überraschung in der Hinterhand.
Das Büchlein hat mir sehr gut gefallen. Man könnte es als tiefschwarze Komödie bezeichnen.

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Veröffentlicht am 16.02.2023

Mückes lila Friedrich-Wilhelm

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Man muss schon ziemlich genau zuhören, um diese Kurzgeschichte zu verstehen, aber es lohnt sich.

Der erfolglose Autor Bernhard Mücke stirbt unter anfangs ungeklärten Umständen ganz überraschend und unmittelbar ...

Man muss schon ziemlich genau zuhören, um diese Kurzgeschichte zu verstehen, aber es lohnt sich.

Der erfolglose Autor Bernhard Mücke stirbt unter anfangs ungeklärten Umständen ganz überraschend und unmittelbar nach einem unvermeidlichen Behördengang. Was er dabei noch kurz vor seinem plötzlichen Tod erlebt, erinnert an eine echte Provinzposse.

Mord oder Suizid? Aber warum bzw. durch wen? Die Auflösung ist, wie so oft, verblüffend einfach.

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Veröffentlicht am 11.11.2022

Eine mordsfidele Geschichte manifestiert sich trotz Sprachgewandtheit zu einer eher wirr-mäandernden, latent-autobiographischen Groteske!

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Die Kripo ermittelt in einem Todesfall? Nein, vielmehr sinniert ein oft in Gedanken abschweifender Graphologe in Sachen „Punkt oder nicht Punkt…“!

Nun, passend zur sehr kurzen Geschichte des Herrn Mücke ...

Die Kripo ermittelt in einem Todesfall? Nein, vielmehr sinniert ein oft in Gedanken abschweifender Graphologe in Sachen „Punkt oder nicht Punkt…“!

Nun, passend zur sehr kurzen Geschichte des Herrn Mücke und seiner aus Sicht des Amtes inakzeptablen, weil mit einem Punkt endenden Signatur fasse ich mich kurz:

auf Grund der Beschreibung und vor allem ob des Untertitels hatte ich „eine mordsfidele Geschichte“ erwartet, in der „die Kripo ermittelt“ und die Todesursache überrascht. Gut, Letzteres ist tatsächlich der Fall in diesem "Fall".

Aber – und dies ist ein dickes „Aber“ – alles Andere ist weit davon entfernt, „mordsfidel“ zu sein. Vielmehr reihen sich ausschweifende Gedankengänge, absurde Überlegungen und nur manchmal wirklich amüsante Gedankensprünge aneinander.

Diese Autobiographie, die sich mit aller Macht dagegen sträubt, eine solche zu sein, indem sie dem Protagonisten am Ende das Leben aushaucht, mag seine Fans finden, ich aber gehöre leider nicht dazu.

Eloquenz und ein oder zwei wirklich sehr gelungene Spitzen können den Gesamteindruck, den ich von dieser Groteske habe, zwar etwas mildern, retten jedoch können sie ihn nicht.

Mir bleibt an dieser Stelle nur eins: ich mache hinter das Ganze einen „.“

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