Cover-Bild Bärenzähne
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Suhrkamp
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 253
  • Ersterscheinung: 14.10.2025
  • ISBN: 9783518432617
Callan Wink

Bärenzähne

Roman | Zwei Brüder im Kampf mit sich selbst – und der gewaltigen Natur des Yellowstone Nationalparks
Hannes Meyer (Übersetzer)

Zwei Brüder im Hinterland von Montana. Bis jetzt kamen sie noch immer über die Runden, mit dem Holzfällen, dem gelegentlichen Wildern im Yellowstone Nationalpark. Doch nach dem Tod ihres Vaters stapeln sich die Rechnungen, das Dach ist undicht, der Winter nah. Thad und Hazen müssen etwas tun und dafür die eingespielten Rollen, ihr immer gleiches Schauspiel – der eine der strenge und verantwortungsvolle Bruder, der andere verträumt und zu nichts nutz – beenden. Nur so haben sie eine Chance, den unmöglichen Auftrag ihres Kontaktmanns zu erfüllen und sich den Ärger mit dem Geld zumindest eine Weile vom Hals zu halten. Doch dann passiert ein Unglück, bei dem noch mehr verloren geht als das eigene Selbstverständnis.

Bärenzähne ist ein packender, ein rührender Roman über die Bürde, füreinander sorgen zu müssen, über die Schönheit und Lebensgefahr in wilder Natur. Callan Wink knüpft darin ein unvergessliches Band zwischen zwei ungleichen Brüdern in einem weiten, abgründigen Land.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.11.2025

- emotionales Gesellschaftsdrama -

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Callan Wink - Bärenzähne
(Suhrkamp Verlag)

- emotionales Gesellschaftsdrama -

Beartooth Mountains, Montana. Thad und Hazen sind nach dem Tod ihres Vaters auf sich allein gestellt. Die beiden Endzwanziger ...

Callan Wink - Bärenzähne
(Suhrkamp Verlag)

- emotionales Gesellschaftsdrama -

Beartooth Mountains, Montana. Thad und Hazen sind nach dem Tod ihres Vaters auf sich allein gestellt. Die beiden Endzwanziger gehen illegal auf Bärenjagd und verkaufen deren Gallenblasen, Felle, Tatzen und Schädel noch vor Ort im Wald. Die Abnehmer der heißen Ware sind der Schotte und seine wortkarge Tochter. Für die illegale Jagd auf Bären werden in den USA schon mal Strafen von bis zu hunderttausend Dollar oder auch Gefängnisstrafen aufgerufen. Das ungleiche Brüderpaar ist sich dieser Tatsache durchaus bewusst, doch in ihrem verwitterten Zuhause stapeln sich die Rechnungen bis unter das löchrige Dach und die kalte Jahreszeit klopft vehement an die Tür. Thad und Hazen bleibt also kaum eine andere Wahl. Als der hartnäckige Schotte nach einer Unmenge an Wapiti Geweihen fragt, kommt dies für Thad zunächst nicht infrage, doch der harte Winter, das renovierungsbedürftige Haus und die erdrückende, finanzielle Last, zwingen auch ihn bald dazu sich für den unmoralischen Deal zu entscheiden. Ein fataler Fehler, wie sich schnell herausstellen wird, denn der gefährliche Trip in die Wildnis des Yellowstone Nationalparks, entwickelt sich für die beiden zu einem nachhaltigen Albtraum.

In seinem zweiten, 253 Seiten umfassenden Gesellschaftsdrama "Bärenzähne", beschreibt der Fly Fishing Guide auf dem Yellowstone River in Montana Callan Wink, das entbehrungsreiche und unbarmherzige Leben in den Bergen und Wäldern am Rande des Yellowstone Nationalparks. Die Kälte des herannahenden Winters ist ebenso spürbar, wie die Erschöpfung seiner Protagonisten nach einem langen, harten Arbeitstag. Die rauen landschaftlichen Gegebenheiten lebendig beschrieben, das trostlose, in der Regel recht unspektakuläre Leben, in diesem, trotz harter Arbeit von Armut gezeichneten, dünn besiedelten Landstrichs anschaulich dargestellt, geht der 1984 geborene US-Amerikaner seinen Plot zunächst recht gemächlich an. Das Gefühl für die widrigen Umstände verstärkt sich dadurch beim Leser ungemein. In verständlicher, zugänglicher und tiefgehender Sprache, baut Wink, der heute in Livingston, Montana lebt, seine Charaktere auf, lässt sie in ihrem Alltag leiden und stößt sie in ein brandgefährliches Szenario. Nur der Zusammenhalt zwischen den Brüdern kann sie noch retten. Mit Action und Gewalt hat es Callan Wink allerdings nicht so. Ihm geht es in "Beartooth", wie sein 2025 im Original erschienener Roman ursprünglich betitelt wurde, vielmehr um die Abhängigkeit zweier Brüder, die Verantwortung füreinander übernehmen müssen und letztlich auch darum, wie aus dem vermeintlich starken Glied plötzlich ein schwaches werden kann. Obschon die einfühlsame, bildhafte und ambitionierte Erzählung aus den Beartooth Mountains emotional und interessant verfasst ist, plänkelt sie doch einen Gutteil davon unspektakulär vor sich hin. Das mag eventuell nicht jedermanns Sache sein.

(Janko)

https://callanwink.com
https://www.instagram.com/callan.wink/

Brutalität/Gewalt: 18/100
Spannung: 53/100
Action: 42/100
Unterhaltung: 80/100
Anspruch: 57/100
Atmosphäre: 67/100
Emotion: 53/100
Humor: 02/100
Sex/Obszönität: 04/100

LACK OF LIES - Wertung: 78/100

LACK OF LIES - Altersempfehlung: ab 14 Jahren (aufgrund der emotionalen Nachvollziehbarkeit)

Callan Wink - Bärenzähne
Suhrkamp Verlag
Gesellschaftsroman/Thriller
ISBN: 978-3-518-43261-7
253 Seiten
Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag
Originaltitel: Beartooth (2025)
Aus dem amerikanischen Englisch von Hannes Meyer
Erscheinungstermin: 13.10.2025
EUR 25,00 Euro [DE] inkl. MwSt.

Weitere Formate:
ISBN eBook (epub): 978-3-518-78344-3
Erscheinungstermin: 13.10.2025
EUR 21,99 Euro [DE] inkl. MwSt.

"Bärenzähne" beim Suhrkamp Verlag: https://www.suhrkamp.de/buch/callan-wink-baerenzaehne-t-9783518432617

Leseprobe: https://res.cloudinary.com/suhrkamp/images/qauto/v1754008105/159406/baerenzaehne9783518432617_leseprobe.pdf

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Veröffentlicht am 13.10.2025

Die Brüder

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Bärenzähne ist ein Drama um zwei Brüder in schwieriger Situation, angesiedelt in Montana. Die durch die Yellowstone-Serie bekannte Umgebung prägt diesen Roman. Und auch die Menschen scheinen von der Umgebung ...

Bärenzähne ist ein Drama um zwei Brüder in schwieriger Situation, angesiedelt in Montana. Die durch die Yellowstone-Serie bekannte Umgebung prägt diesen Roman. Und auch die Menschen scheinen von der Umgebung bestimmt.
Callan Wink stammt aus dieser Gegend und so gelingen ihm einige bemerkenswerte Beschreibungen.
Thad und Hazen sind zwei junge Männer, deren Vater nach Krankheit starb und ihnen viel Schulden hinterlassen hatte. Die Probleme mit fehlender Krankenversicherung sind bekannterweise ein Problem in den USA.
Aus Not beschließen sie zu wildern und Bären zu schießen. Eine riskante Sache. Dabei wirkt der „Schotte“, eine anrüchige, kriminelle Gestalt im Hintergrund,
Thad hat stets das Kommando über seine 1 Jahr jüngeren, etwas naiven Bruder Hazen. Hinzu kommt schließlich noch die Mutter der beiden, die für kurze Zeit zurückkehrt, nachdem sie die Familie vor Jahren verlassen hatte.
Die Beziehung der Brüder ist interessant gestaltet. Eine unerwartete Wendung gibt es, als sich spät im Buch der Weg der Brüder trennt.
Das Buch ist reich an Sprache und Handlung, dabei gut lesbar. Ich bin sicher, dass Buch wird seine Leser finden.

Veröffentlicht am 09.11.2025

Als Spannungsroman nicht ganz überzeugend

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Ich lese unglaublich gerne amerikanische Literatur und zwar auch solche, die ich als archaische Geschichten bezeichnen würde. Also Geschichten, die sich um den Kampf ums Überleben drehen und um Rache, ...

Ich lese unglaublich gerne amerikanische Literatur und zwar auch solche, die ich als archaische Geschichten bezeichnen würde. Also Geschichten, die sich um den Kampf ums Überleben drehen und um Rache, Liebe und Gewalt.
Callan Wink erzählt mit seinem zweiten Roman jetzt so eine Geschichte.

Die beiden Brüder Thad und Hazen wachsen alleine mit ihrem Vater in einer kleinen, abgelegenen Hütte in Montana auf, ganz in der Nähe des Yellowstone National Parks.
Zusammen mit ihrem Vater leben die beiden erwachsenen Brüder vom Holzfällen, Gelegenheitsarbeiten in der nächsten Kleinstadt oder vom Wildern.
Doch mittlerweile ist der Vater tot, und die Brüder sind auf sich allein gestellt. Die Hütte verfällt zusehends und bräuchte dringend ein neues Dach, die Rechnungen stapeln sich und das Geld ist knapp.
Während Thad der realistischere, intelligentere und pragmatischere der beiden Brüder ist, ist Hazen verspielt und kindlich und verlässt sich ganz auf seinen älteren Bruder.
Thad ist es auch, dem klar wird, dass sie, um an Geld zu kommen, zu illegalen Mitteln greifen müssen, die über das Wildern hinausgehen.
Er hat einen gefährlichen Plan, bei dem die beiden Brüder eng zusammenarbeiten müssen und sie brauchen eine gute Portion Glück, damit er aufgeht.

Okay, das tut er nicht, sondern geht ganz gewaltig schief. Das ist ein dieser Stelle jetzt kein großer Spoiler, denn auch wenn diese Kurzbeschreibung jetzt ganz nach einem Spannungsroman klingt, ist er das nicht unbedingt. Markus Hockenbrink von des Magazins Galore sieht den Roman „Zwischen Thriller und schleichendem Gesellschaftskommentar“, wobei ich ihn selbst mehr beim Gesellschaftskommentar sehe. Ich finde, für einen Thriller baut Wink den Spannungsbogen zu inkonsistent auf, was für einen Gesellschaftsroman allerdings kein Widerspruch ist.

Wink zeigt zwei Brüder, die im heutigen Amerika nicht nur wortwörtlich, sondern auch im übertragenen Sinn am Rand der Gesellschaft leben. Ohne Anschluss an Bildung und somit an Arbeitsplätze in der Stadt, sind sie in ihrem infrastrukturell schwachen Umfeld gezwungen, sich auf unkonventionellen Weg um sich selbst zu kümmern.
Sie haben zwar von ihrem Vater gelernt, in der Wildnis zu überleben, aber nicht die Vortellungskraft, dass auch ein ganz anderes Leben möglich sein könnte. Ein starker Kontrast dazu ist Sacajawea, die Mutter der beiden Brüder, die es schon früh in der enge der Hütte und der weite der Wildnis nicht mehr ausgehalten hatte und sie bei ihrem Vater zurückgelassen hatte. Im Laufe der Handlung taucht sie wieder auf und wir erfahren mehr über ihre Geschichte.

“Reines Chaos, doch hin und wieder treffen zwei Splitter aufeinander, die zusammenbleiben, und wenn das unendlich oft passiert, meinst du nicht auch, dass irgendwann wieder alles perfekt und rund sein kann?”


Als amerikanischer Gesellschaftsroman hat „Bärenzähne“ für mich gut funktioniert, aber wie Wink die Spannungselemente und die actionlastigeren Anteile miteinander verbunden hat, hat mir nicht so gut gefallen. Hier hätte es mir einfach besser gefallen, wenn sich die Spannung im Laufe des Romans gesteigert und wenn der Höhepunkt erst wesentlich später angesetzt worden wäre.

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