Cover-Bild Die Stadt der schweigenden Berge
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 02.02.2015
  • ISBN: 9783426514559
Carmen Lobato

Die Stadt der schweigenden Berge

Roman
Berlin 1931: Die junge Amarna ist fasziniert von der Kultur der Hethiter und vor allem von deren alter, versunkener Hauptstadt. Sie träumt davon, selbst einmal dorthin zu fahren, und vertieft sich in die Lektüre der Schriften jener Zeit. Doch ihr Vater, ein Altorientalist, verweigert ihr die Reise, obwohl er die Leidenschaft seiner Tochter teilt. Was ist auf jener Expedition passiert, die ihn einst in die verlorene Stadt führte? Und warum spricht er nie von der Mutter, an die Armana kaum eine Erinnerung hat? Mit Hilfe ihres Freundes Paul, der Amarna schon lange liebt, gelingt es ihr schließlich, ihren Traum zu verwirklichen – der sich jedoch bald als Alptraum entpuppt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.06.2017

Entdeckung der Vergangenheit

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Der Roman handelt von der Studentin Amarna, die alles über die Kultur der Hethiter erfahren möchte und sich von dieser magisch angezogen fühlt. Vor allem aber von deren Hauptstadt Hattuša. Sie hat Albträume ...

Der Roman handelt von der Studentin Amarna, die alles über die Kultur der Hethiter erfahren möchte und sich von dieser magisch angezogen fühlt. Vor allem aber von deren Hauptstadt Hattuša. Sie hat Albträume und spürt, dass diese mit ihrem drängenden Wunsch, selbst nach Hattuša zu reisen, zusammenhängen. Ihr Vater verbietet ihr, diesen Ort aufzusuchen, schweigt sich aber über den Grund aus. Ebenso wie über ihre Kindheit und ihre verstorbene Mutter, denn Amarna erinnert sich nicht mehr an ihre ersten acht Lebensjahre. Paul, der in Amarna verliebt ist, ermöglicht ihr schließlich gemeinsam mit ihm nach Istanbul zu reisen. Dort lernt sie den Armenier Arman kennen und lieben. Durch ihn bietet sich Amarna die Gelegenheit, sich einem Sondierungstrupp nach Hattuša anzuschließen. Nach und nach entdeckt sie dabei ihre Vergangenheit.

Es ist sehr spannend, Amarnas Erinnerungslücken mit ihr zu füllen und immer mehr über ihre Kindheit und über ihre sich entwickelnde Beziehung zu Arman zu erfahren. Arman ist eine sehr interessante Person. Man lernt ihn kennen und weiß nicht, was man von ihm halten soll. Ist er so, wie er es Amarna erzählt oder lügt er, wie Merten (ein enger Freund von Amarnas Vater) es ihm unterstellt und ist durch und durch böse? Man kann nur schwer glauben, dass Arman Amarna nur benutzt. Deshalb ist es auch irritierend, dass jemand offenbar versucht, Amarna zu schaden (Teile einer Statue stürzen auf sie nieder, jemand macht ihr Pferd wild und zerstört ihre Sondierungsarbeit). Sie ist davon überzeugt, dass es nicht Arman ist, doch hat sie recht?

Carmen Lobato weckt mit ihrem Roman das Interesse an die Hethiter und ihrer Hauptstadt. Sie hat die hethitische Geschichte gekonnt in ihren Roman mit eingebunden, indem sie auch Abschnittsweise von der Großkönigin der Hethiter Puduhepa und ihrem Mann Hattušili erzählt und inhaltlich mit ihrem Werk verbindet.

Nachdem ich den Roman durchgelesen hatte, habe ich sofort Bilder von Hattuša im Internet aufgerufen. Es war spannend zu entdecken, wie die Stadt tatsächlich aussieht.
Da ich auch ein Fan von Liebesromanen bin und mich für Archäologie ein Stück weit interessiere, hat mir die Story sehr gut gefallen. Ich kann "Die Stadt der schweigenden Berge" nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 21.03.2017

Hattuša

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Amarna studiert in Berlin Altorientalistik und Archäologie und soll ihre Magisterarbeit über das Gilgamesch-Epos schreiben. Aber sie möchte nach Hattuša, doch mit Ihrem Vater Tilmann Brandstätter, der ...

Amarna studiert in Berlin Altorientalistik und Archäologie und soll ihre Magisterarbeit über das Gilgamesch-Epos schreiben. Aber sie möchte nach Hattuša, doch mit Ihrem Vater Tilmann Brandstätter, der ein sehr anerkannter Archäologe war, ist darüber nicht zu reden. Viele Jahre schon hat sie Albträume, die mit Hattuša und ihrer verstorbenen Mutter zusammenhängen. Nachdem sie ein Gespräch zwischen ihrem Paten Merten Schobert und Tilmann hört, weiß sie, dass sie sich selbst finden muss, weil ein Stück ihrer Vergangenheit fehlt. Sie streitet mit ihrem Vater und überredet ihren Freund Paul, mit ihr nach Hattuša zu reisen. In Istanbul begegnet sie Arman und fühlt sich gleich von ihm angezogen. Wer ist dieser ungewöhnliche Mann?
Die Geschichte ist unheimlich faszinierend, denn man kann sich in eine vergangene Zeit versetzen lassen. Die historischen Ereignisse sind gut recherchiert und so kann man sein Wissen auffrischen oder auch ganz Neues erfahren. Ich hatte beim Lesen das Bedürfnis, mich intensiver mit der Geschichte Hattušas als auch mit der Geschichte der Armenier zu beschäftigen.
Das Buch beginnt im Berlin der dreißiger Jahre, als schon Jagd auf Menschen gemacht wird, die fremd aussehen. Weiter geht es dann in die aufstrebende Türkei des Mustafa Kemal Pascha (Atatürk).
In die Handlung um Amarna gibt es immer wieder Einschübe über die Geschichte Hattušas. Das Schicksal dieses Ortes ist verknüpft mit Puduhepa, die zwischen zwei Männern steht – ihrem Gemahl Hattusili und dem König Urhi-Tesub.
Amarna ist auf der Suche nach ihrer Identität und selbst in der Türkei werden ihr dabei Steine in den Weg gelegt. Die Vergangenheit soll im Dunkeln bleiben, doch durch die fremde Umgebung und ihr Zusammensein mit Arman kann sie sich an Bruchstücke ihrer Vergangenheit erinnern. Die aber muss Amarna erst in einen Zusammenhang bringen. Unterstützt wird sie dabei von Arman, den das Schicksal gebeutelt hat und der selber nicht weiß, wer er wirklich ist, denn er ist einer der wenigen Armenier, der den Völkermord überlebt hat. Seine Geschichte hat mich sehr berührt und ich hatte immer Angst um ihn. Paul ist eigentlich zu bedauern; er liebt Amarna und würde alles für sie tun, doch sein Verhalten wirkt oft sehr merkwürdig. Amarna macht es ihm aber auch sehr schwer, denn sie bekommt nicht mehr mit, was um sie herum geschieht. Auch die anderen Charaktere sind vielschichtig und authentisch beschrieben, so dass die Beweggründe für ihr Handeln nachvollziehbar sind.
Der Schreibstil ist einfach wundervoll poetisch und unverwechselbar. Ich wurde förmlich in die Geschichte hineingezogen.
Ein wundervolles Buch.

Veröffentlicht am 11.03.2024

Man kann in eine vergessene Stadt abtauchen

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Im Buch "Die Stadt der schweigenden Berge" von Carmen Lobato wird erzählt, wie Amarna ihre Vergangenheit aufdeckt und sich so selbst findet.

Amarna hat Albträume und man erfährt, dass sie sich an ihre ...

Im Buch "Die Stadt der schweigenden Berge" von Carmen Lobato wird erzählt, wie Amarna ihre Vergangenheit aufdeckt und sich so selbst findet.

Amarna hat Albträume und man erfährt, dass sie sich an ihre Kindheit nicht erinnern kann. Doch umso mehr sie über Hattusa erfährt, desto mehr Bilder der Vergangenheit kehren zurück. Und auf diesem Weg findet sie ihre große Liebe, um die sie aber hart kämpfen muss.

Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Amarna, ihrem Verlobten Paul und ihrem Freund Merten. So entdeckt man immer mehrere Seiten der Geschichte und man kann sich besser in die Gedankenwelt der einzelnen Charaktere einfühlen.

Carmen Lobato erschafft unglaublich stimmungsvolle Bilder. Wenn sie zum Beispiel von Istanbul schreibt, kann man die Stadt nicht nur vor sich sehen, sondern auch die fremdartigen Gerüche des Basars steigen einem in die Nase und man fühlt sich mittendrin im lauten Gesehen der Stadt. Oder man spürt die Weite und Einsamkeit und auch die Ehrfurcht, wenn Amarna endlich in Hattusa eintrifft. Echt toll!

Außerdem wird historisch einiges erzählt. Man erfährt etwas von der Entwicklung 1930 in Deutschland, man lernt die Geschichte des Völkermords an den Armeniern kennen und dann wird auch noch die Geschichte um Hattusa aus alter Zeit erzählt. Wirklich spannend zu lesen!

Die vielen einzelnen Handlungsstränge finden am Schluss aber alle zusammen und die verstreuten Puzzleteile ergeben ein gesamtes Bild!

Für mich eine sehr gelungene historische Liebesgeschichte! <3

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