Cover-Bild Die Buchhändlerin von Königsberg
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 02.05.2025
  • ISBN: 9783492064439
Christian Hardinghaus

Die Buchhändlerin von Königsberg

Roman | Historischer Roman über den 2. Weltkrieg und die Kraft, die Bücher spenden

Eine tapfere Buchhändlerin und die Kraft der Worte

Frieda ist Buchhändlerin mit Leib und Seele. Der Krieg hat ihr schönes Königsberg bisher kaum erreicht, aber die Spannungen sind deutlich spürbar. Ihre Lieblingsbücher werden verboten, in der Buchhandlung, dem Ort der freien Gedanken, trauen die Leute sich nicht, offen zu sprechen. Und dann musste auch ihr Verlobter an die Front. Frieda klammert sich an die Bücher, bis Königsberg angegriffen wird und die Bomben fallen. In diesen dunklen Stunden sucht Frieda nach Hoffnung zwischen den Seiten. Doch wie weit können Worte durch schwere Zeiten tragen?

Wenn Sie Ines Thorns „Die Buchhändlerin“ und Kerri Mahers „Die Buchhändlerin von Paris" gelesen haben, werden Sie diesen Roman lieben!  

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2025

Bewegender historischer Roman

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„...Mit Bravour würde sie ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau absolvieren, das wusste sie. Irgendwann würde sie zwischen der Konditorei Adameit und der Fahrradbereifung Skibowski den elterliche Kolonialwarenladen ...

„...Mit Bravour würde sie ihre Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau absolvieren, das wusste sie. Irgendwann würde sie zwischen der Konditorei Adameit und der Fahrradbereifung Skibowski den elterliche Kolonialwarenladen übernehmen...“

Diese Gedanken gehen Frieda im Jahre 1944 in Königsberg durch den Kopf. Noch ahnt sie nicht, dass sich ihr Leben ganz anders entwickeln wird.
Der Autor hat einen sehr exakt recherchierten historischen Roman geschrieben. Der Schriftstil ist gut ausgearbeitet. Er bringt die Probleme der Zeit pointiert auf den Punkt.
Friedas Welt ist die Welt der Bücher. Für ihr Alter kennt sich sich gut in der Literatur aus. Ganz anders tickt ihre Freundin Lotti.

„...Ich werde nicht ein einziges Buch mitnehmen in den Urlaub. Wen ich in meinem gemütlichen Strandkorb am Badestrand sitze, höre ich nur den Möwen zu...“

Die Zitate zeigen auch eines: Noch ist der Krieg mit seinen Folgen nicht in Königsberg angekommen.
Im Haus der Bücher fällt dem Leiter Otto Konopke auf, wie gut sich Frieda auskennt. Sie empfiehlt auch anderen Leuten Literatur. Er bietet ihr eine Lehrstelle als Buchhändlerin an. Damit erfüllt sich ihr Traum.
Im August 1944 machen Lotti und Frieda Urlaub im Seebad Cranz. Eines Nachts schrecken sie heftige Geräusche auf.

„...Das ist kein Gewitter. Das sind die Bomber der Briten...“

Deren Ziel ist Königsberg. Während Lotti in Cranz bleibt, kehrt Frieda mit deren Mutter in die zerstörte Stadt zurück. Vom Haus der Bücher ist kaum etwas übrig. Glücklicherweise steht Friedas Elternhaus noch.
Sehr eindringlich beschreibt der Autor die weitere Entwicklung. Frieda wird als Krankenschwester verpflichtet. Sie erlebt auf einer Kinderstation den Hungerwinter von Königsberg nach dem Fall der Stadt. Um die Kinder abzulenken, erzählt sie ihnen Märchen und Geschichten, die sie entsprechend des aktuellen Anlasses umdichtet oder ergänzt.
Dann kommt der Zeitpunkt, wo die Kinder per Zug nach Leipzig geschickt werden. Frieda begleitet den Transport. Wird sie ihren Verlobten je wiedersehen, von dem jede Nachricht fehlt?
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Hier wird ein Stück Geschichte auf eindringliche Art erzählt.

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Veröffentlicht am 16.06.2025

Eine klare Leseempfehlung!

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Wenn auf einem Cover Christian Hardinghaus steht, so sind penible Recherchen und gekonnte Erzählung vorprogrammiert. So auch bei diesem historischen Roman, der während des Zweiten Weltkriegs im damaligen ...

Wenn auf einem Cover Christian Hardinghaus steht, so sind penible Recherchen und gekonnte Erzählung vorprogrammiert. So auch bei diesem historischen Roman, der während des Zweiten Weltkriegs im damaligen preußischen Königsberg, nunmehr russischen Kaliningrad, spielt.

Geschickt verknüpft Christian Hardinghaus das Schicksal der fiktiven Frieda mit den historischen Ereignissen. Friedas Traum ist es, Bibliothekarin oder Buchhändlerin zu werden. Doch nach dem Willen ihres Vaters soll sie im familieneigenen Gemischtwarenladen arbeiten, um den später zu übernehmen. Allerdings kommt ihr der Verleger Konopke, Eigentümer der (damals) größten Buchhandlung Deutschlands, dem Haus der Bücher, zu Hilfe, um ihren Traum zu verwirklichen.

Wenig später werden zahlreiche Autorinnen und Autoren von den Nazis verboten, darunter, wie man weiß auch Erich Kästner und Erich Maria Remarque sowie Hunderte andere.

„Namen wie Franz Kafka und Stefan Zweig sind Synonyme für literarische Perversion. Ihre Werke sind durch und durch jüdisch und stellen eine Gefahr für die deutsche Seele dar. Wir müssen uns ganz entschieden gegen solche Autoren und ihre Ideen wehren.“

Dieses Zitat aus der geifernden Rede des Zensors Ernst Müller, den Frieda in Leipzig bei der Bücherverbrennung erlebt, lässt in ihr Widerstand keimen. Damit ist sie auf Wellenlänge mit ihrem Chef Konopke, der sie in das Geheimnis der Buchhandlung einweiht. Jeder, der nach dem Roman Die Fliegenfischer von der Memel fragt, erhält in Konopkes Büro ein besonderes Buchpaket. Dass Frieda Bücher empfiehlt und verkauft, die dem Regime nicht genehm sind, ruft Ärger bei Kollegin Hildegard hervor, die sich dann wenig später nicht regelkonform verhält und dabei von Frieda ertappt wird. Während rund um der Zweite Weltkrieg tobt, scheint Königsberg eine Oase in der Wüste zu sein. So könnte es immer weiter gehen, oder doch nicht?

Ein Wendepunkt in Friedas Leben ergibt sich im Sommer 1943, als sie erstmals auf Urlaub geschickt wird. In Rauschen, lernt sie Hans, der sich als große Liebe entpuppt, kennen. Als Hans im Jänner 1944 wieder an die Front muss, flüchtet Frieda in Sorge um ihn, in eine Art Scheinwelt.

Das weitere Schicksal von Königsberg und seiner Bewohnern ab 1945 ist ja grundsätzlich bekannt. Die sowjetische Armee übernimmt die Stadt. Während Tausende flüchten, bleibt Frieda mit einigen anderen Frauen als Krankenschwester. Ihre Freundin aus Kindertagen Lotti ist nun Ärztin und gemeinsam versorgen sie die vor allem an Typhus Erkrankte sowie die zahlreichen Waisenkinder. Lotti ist besorgt um Frieda, die freudestrahlend vom regelmäßigen Briefverkehr mit ihrem Verlobten Hans erzählt, obwohl es seit Monaten keine Post mehr von oder nach Königsberg gibt. Ist Frieda nun zur Gänze in ihre Fantasiewelt abeglitten?

Meine Meinung:

Wie schon eingangs erwähnt, hat Autor und Historiker Christian Hardinghaus die Fakten penibel recherchiert. Wie wir es von ihm gewöhnt sind, verpackt er die geschichtlichen Details authentisch in eine fesselnde fiktionale Handlung, die sich in Teile so ähnlich zugetragen haben könnte. Er zeigt auf, dass viele Menschen durch kleine Gesten, die nicht gering zu schätzen sind, Widerstand gegen das NS-Unrechtsregime geleistet haben. Vieles davon ist unbemerkt und vor allem unbedankt geblieben.

Sehr einfühlsam ist auch der Schutzmechanismus, den sich die fiktive Frieda, stellvertretend für alle traumatisierten Frauen, zugelegt hat, beschrieben. Heute würde man ihr eine PTBS attestieren. In den 1950er Jahren sind die schmerzhaften Erlebnisse viel zu präsent und viele Menschen wollen nur vergessen, um nicht zu sagen, verdrängen. Dieses letzte Kapitel des Romans hätte meine Ansicht nach durchaus ausführlicher beschrieben werden können. Wie ist Frieda zum Psychotherapeuten gekommen? Zur Frage nach dem Verbleib von Hans, kann wohl jeder Leser selbst eine passende Antwort finden. Wenn man bedenkt, dass auch nach 1955 noch einzelne Kriegsgefangene aus Russland nach Deutschland oder Österreich gekommen sind, ist alles möglich. Dennoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Hans überlebt haben mag, äußerst gering.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem beeindruckenden historischen Roman 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.07.2025

Die Kraft der Literatur

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Der Autor Herr Christian Hardinghaus, ist Historiker, Autor und Journalist. In seinem neuen Roman „Die Buchhändlerin von Königsberg“ erzählt der Autor eine Geschichte über eine tapfere und engagierte Buchhändlerin, ...

Der Autor Herr Christian Hardinghaus, ist Historiker, Autor und Journalist. In seinem neuen Roman „Die Buchhändlerin von Königsberg“ erzählt der Autor eine Geschichte über eine tapfere und engagierte Buchhändlerin, als der Krieg immer Näher an ihr geliebtes Königsberg, rückt.

Inhalt:
Frieda ist Buchhändlerin mit Leib und Seele. Der Krieg hat ihr schönes Königsberg bisher kaum erreicht, aber die Spannungen sind deutlich spürbar. Ihre Lieblingsbücher werden verboten, in der Buchhandlung, dem Ort der freien Gedanken, trauen die Leute sich nicht, offen zu sprechen. Und dann musste auch ihr Verlobter an die Front. Frieda klammert sich an die Bücher, bis Königsberg angegriffen wird und die Bomben fallen. In diesen dunklen Stunden sucht Frieda nach Hoffnung zwischen den Seiten. Doch wie weit können Worte durch schwere Zeiten tragen?

Königsberg 1940. Frieda lebt ein unbeschwertes Leben im Haus ihrer Eltern und liebt Bücher über alles. Am liebsten würde sie in einer Bibliothek arbeiten anstatt im Tabakwarengeschäft ihres Vaters, dass sie später einmal übernehmen soll. Frieda bekommt ihre Gelegenheit und mit List überredet ihr neuer Chef ihren Vater, dass seine Tochter bei ihm in der Buchhandlung ihre Ausbildung macht. Frieda lebt nur noch für diese Buchhandlung, blüht regelrecht auf bis ihr Chef sie gezwungenermaßen in den Urlaub schickt. In Rauschen lernt sie ihre große Liebe, den Soldaten Hans kennen, der jedoch wieder zurück an die Front muss. Frieda ist glücklich und fährt nach Hause.

Doch dann geschieht das Unglück, der Krieg zerbombt ihr geliebtes Königsberg und die Stadt liegt in Schutt und Asche. Frieda blendet alles Schreckliche um sich heraum aus und flüchtet in eine realitätsfremde Welt. Für jeden und in jeder Lage, fällt ihr immer wieder eine wundervolle Geschichte ein, um die Mitmenschen in ihrer Nähe, in ihre Welt eintauchen zu lassen. Ob ihr das gelungen ist?

Die Beweggründe von Frieda mit der Kraft der Worte, hungernde Kinder und Erwachsene am Leben erhalten zu wollen, fand ich nicht nachvollziehbar und authentisch.

Fazit:.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig aber für die 1940er Jahre ziemlich modern gehalten. Das Zusammenspiel zwischen Fiktion und Realität, konnte ich trotz gut recherchierter Tatsachenberichte, nicht ganz nachvollziehen.

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