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Veröffentlicht am 02.06.2025

Venedig-Krimi mit spannender Geschichte und viel italienischem Flair

Venezianische Verwicklungen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 1)
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Nach zwei Bochum-Krimis legt die Autorin Daniela Gesing hier ihren ersten Venedig-Krimi vor, der zugleich den Beginn einer Serie darstellt und mit einer spannenden Geschichte und viel italienischem Flair ...

Nach zwei Bochum-Krimis legt die Autorin Daniela Gesing hier ihren ersten Venedig-Krimi vor, der zugleich den Beginn einer Serie darstellt und mit einer spannenden Geschichte und viel italienischem Flair zu überzeugen weiß.

Commissario Luca Brassoni und Partner Maurizio Goldini werden zum Fundort einer Leiche gerufen. Das Opfer ist Professor Konstantin Becker, ein Kunstexperte aus München, der in Venedig die Echtheit eines neuentdeckten Picasso-Bildes überprüfen sollte. Die Suche nach den Mördern führen die Polizisten in die Kunstszene der Stadt und schnell auch auf die Spur eines Kunsthändlerringes.

Symphatische Charaktere, eine spannende Geschichte und anschauliche Beschreibungen, die den Flair von Venedig gut wiedergeben, aus diesen Zutaten mixt die Autorin einen spannenden Krimi, der zudem noch Einblicke in die italienische Kunstszene bietet.

Ein wenig weniger Privatleben des Commissario hätte dem Buch sicherlich gut getan und auch auf das eine oder andere typische Klischee, das über Italien und seine Bewohner im Umlauf ist, hätte man durchaus verzichten können. Dennoch bleibt unter dem Strich ein überzeugender und sehr unterhaltsamer Krimi, der zudem noch Lust auf den nächsten Venedigurlaub macht.

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Veröffentlicht am 27.05.2025

Gelungene Mischung aus Polit-Thriller und Science-Fiction-Roman

Die Schatten der Solaren Union
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Mit diesem Buch legt der Autor Eryx Vail den ersten Band einer Dilogie vor, die eine gelungene Mischung aus einem spannenden Polit-Thriller und einem Science-Fiction-Roman bietet und mich dabei auf ganzer ...

Mit diesem Buch legt der Autor Eryx Vail den ersten Band einer Dilogie vor, die eine gelungene Mischung aus einem spannenden Polit-Thriller und einem Science-Fiction-Roman bietet und mich dabei auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte. Die Messlatte für den zweiten Band liegt gleich mächtig hoch.

Nach den Wahlen im Jahr 2256 übernimmt eine ziemlich ungleiche Koalition aus den Conservativaes unter Präsident Julius Marek und den Progrediens unter Vizepräsidentin Selena Veyra die Amtsgeschäfte in der Solaren Union. Vom ersten Tag an bestimmen Intrigen und Machtkämpfe die Zusammenarbeit. Und selbst als eine drohende Naturkatastrophe auf dem Mars und Aufstände auf dem Saturnmond Enceladus eigentlich eine einheitliche Linie erfordern, versuchen beide Seiten, ihren persönlichen Nutzen aus der angespannten Lage zu ziehen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor das atmosphärisch dichte Geschehen voran, überträgt die typischen Rituale und Gepflogenheiten der heutigen Politik auf gelungene Art und Weise in die Zukunft und überspitzt sie dabei immer wieder gekonnt, ohne dabei den Bogen komplett zu überspannen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Echte Sympathieträger sucht man dabei vergebens, beide Lager schenken sich nichts und nutzen jeden noch so kleinen Vorteil gnadenlos für sich aus. Das es dabei zu einigem Kollateralschaden kommt, wird wie selbstverständlich zur Kenntnis genommen und für die eigenen Zwecke eingesetzt. So lautet dann auch die große Frage, welches der beiden Lager bzw. deren Positionen das kleinere Übel ist. Und die Antwort auf diese Frage ist bisweilen gar nicht so einfach und alles andere als eindeutig. Für reichlich Spannung und Stoff zum Nachdenken ist dadurch aber eben auch gesorgt.

Wer Gefallen an einer packenden Mischung aus Politik und Science-Fiction findet, wird hier sehr gut bedient und spannend unterhalten. Auf Band 2 und die Auflösung des fiesen Cliffhangers am Ende des Buches bin ich nun schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 26.05.2025

Packender Thriller mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittlerteam

Tote Lippen lügen nicht (Thriller)
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In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz sein Ermittlerinnen-Duo Charlotte „Charlie“ Bekker und Stella Meislow in ihren vierten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern ...

In diesem Thriller schickt der Autor Gunnar Schwarz sein Ermittlerinnen-Duo Charlotte „Charlie“ Bekker und Stella Meislow in ihren vierten Fall, der mich erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern konnte.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten drei Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Bei ihrem vierten Fall wird es besonders für Stella ziemlich persönlich. Als sie zum Fundort einer brutal ermordeten Frau kommt, erkennt sie sofort die auffälligen Parallelen zum Mord an ihrer Mutter vor 30 Jahren, der nie aufgeklärt werden konnte. Ist der damalige Mörder wieder aktiv oder ist hier ein Nachahmungstäter am Werk ? Die Ermittlungen werden auch zur großen Belastungsprobe im Verhältnis der beiden Ermittlerinnen.

Mit einem packenden Schreibstil und zahlreichen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Dabei schlägt er ein hohes Tempo an, dass einem beim Lesen kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Die Geschichte wird im Wesentlichen aus den wechselnden Perspektiven der beiden Ermittlerinnen erzählt, doch auch die weiteren Mitglieder des Teams bekommen diesmal etwas mehr Raum zur Entfaltung, den sie gut für sich nutzen können. Immer wieder eingestreute Passagen aus der Perspektive des Täters sorgen zudem für zusätzliche Spannung, ohne dabei bereits zu viel über dessen Identität zu verraten.

Wer auf spannende und abgründige Thriller steht, wird hier erneut bestens bedient und unterhalten. Auf die weiteren Auftritte des gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Teams bin ich schon sehr gespannt.

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Veröffentlicht am 19.05.2025

Abwechslungsreiche Sammlung von Kurzgeschichten, die sehr viel Spaß machen

All das wurde wahr, was eigentlich gar nicht wahr war
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Mit diesem Buch legen die Autoren Klaus Märkert und Myk Jung zum dritten Mal eine abwechslungsreiche Sammlung von Geschichten vor, die durch skurrile Momente und trockenen, bisweilen auch ziemlich schwarzen ...

Mit diesem Buch legen die Autoren Klaus Märkert und Myk Jung zum dritten Mal eine abwechslungsreiche Sammlung von Geschichten vor, die durch skurrile Momente und trockenen, bisweilen auch ziemlich schwarzen Humor gekennzeichnet sind. Während die Geschichten von Klaus Märkert für sich stehen, liefert Myk Jung zu seinen Beiträgen auch noch einige zusätzliche Informationen zur Entstehungsgeschichte.

Wie immer können in einer solchen Sammlung nicht alle Beiträge den persönlichen Lesegeschmack in vollem Umfang treffen, hier war die Trefferquote aber doch erstaunlich hoch. Echte Ausreißer nach unten gab es zudem für mich überhaupt nicht. Irgendwie hatte jede Geschichte ihren besonderen Reiz und zudem einen hohen Unterhaltungswert.

Meine Favoriten waren die Storys „Großer schwarzer Hund am Abend“ und „Blaue Regenwürmer“ von Klaus Märkert, von Myk Jung haben mir besonders die Beiträge „Verzögerte Ausreise“ sowie die beiden Geschichten „Das verhinderte Gespräch über einen Spruch tiefster Wahrheit“ und „Sprüche, die die Welt nicht kennt“, die mit den gleichen beiden Protagonisten aufwartet, gut gefallen.

In einem ihrer früheren gemeinsamen Werke haben die beiden Autoren den Rat gegeben, das Buch in nicht allzu großen Portionen auf einmal zu genießen. Dieser Ratschlag kann man diesmal nur wiederholen, da einem ansonsten durchaus das eine oder andere der kleinen Details, mit denen die Geschichten gespickt sind, entgehen könnte. Und das wäre echt schade, denn gerade diese Details machen die Geschichten aus.

Wer Spaß an skurrilen und schwarzhumorigen Kurzgeschichten hat, wird hier auf jeden Fall den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

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Veröffentlicht am 13.05.2025

Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden, der mit gut aufeinander abgestimmten Ermittlern aufwartet

Windiges Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 7)
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Mit diesem Kriminalroman übernimmt die Autorin Nele Bruun die Krimi-Reihe „Zwischen Mord und Ostsee“, deren ersten sechs Bände aus der Feder von Thomas Herzberg stammen. Da sie dabei zugleich ein neues ...

Mit diesem Kriminalroman übernimmt die Autorin Nele Bruun die Krimi-Reihe „Zwischen Mord und Ostsee“, deren ersten sechs Bände aus der Feder von Thomas Herzberg stammen. Da sie dabei zugleich ein neues Ermittler-Duo ins Rennen schickt, handelt es sich hier quasi um einen Neustart der Reihe, für den man auch keine Vorkenntnisse benötigt.

Als auf dem Leuchtturm Falshöft die Leiche des Standesbeamten Ole Hansen gefunden wird, übernehmen Birte Lohse und Rainer Speckmann von der Kriminalpolizei Flensburg die Ermittlungen. Liegt das Motiv im beruflichen oder im privaten Umfeld des Opfers ? Oder ist er auf ein Geheimnis gestoßen, als er zusammen mit einem Freund zur Geschichte des Leuchtturms recherchiert hat ?

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine ausgewogene Mischung aus Krimihandlung und Lokalkolorit. Am Ende gibt es einen spannenden Showdown mit einer überraschenden, aber dennoch schlüssigen Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Vor allem das Zusammenspiel von Birte und Rainer, die nicht nur beruflich, sondern auch privat ein Paar sind, funktioniert sehr gut, die beiden Ermittler sind mir schnell ans Herz gewachsen. Den guten Eindruck, den sie bei ihrem Kurzauftritt im sechsten Band, in dem sie noch zusammen mit ihren Vorgängern ermittelt haben, bei mir hinterlassen haben, konnten sie hier vollauf bestätigen.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Für weitere Auftritte der Ermittler bleibt aber noch ein wenig Luft nach oben.

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