Cover-Bild Allein unter seinesgleichen
15,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Himmelstürmer
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Apokalypse
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy & Science Fiction
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 30.06.2016
  • ISBN: 9783863615642
Christian Kurz

Allein unter seinesgleichen

Nach dem erfolgreichen Sieg der Nazis im großen Krieg wurde die Welt nach ihren Werten geformt. Die Weltsprache ist deutsch, unerwünschte Menschen gibt es nicht mehr und Schwule gelten ebenfalls als ausgerottet. Jedoch existieren sie weiterhin, wenngleich auch nur im Verborgenen. Aufgrund der Nicht-Information hat der junge Wolfgang Volkmer deswegen keine Ahnung, was es bedeutet, dass er sich in seinen Klassenkameraden Nils verliebt hat. Wolfgang weiß nur, dass es nicht richtig sein kann, dass er diese Gefühle für seinen Freund empfindet. Erst als er in einem Buchladen mit der verbotenen Winkel-Literatur in Kontakt kommt, lernt er das Wort „schwul“ kennen. Endlich beginnt er zu begreifen, wer er ist – ein Schwuler und damit ungewollt ein Volksfeind.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2019

Homosexualität im Nationalsozialismus - ein fiktiver Roman

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Italien, Japan und Deutschland sind als Gewinner aus dem „großen Krieg“ hervorgegangen. Von nun an regieren die Nazis den größten Teil der Welt. Frühere Kulturen und Sprachen werden unterdrückt und dürfen ...

Italien, Japan und Deutschland sind als Gewinner aus dem „großen Krieg“ hervorgegangen. Von nun an regieren die Nazis den größten Teil der Welt. Frühere Kulturen und Sprachen werden unterdrückt und dürfen nicht weiter verbreitet und gelehrt werden. Juden und schwarze Menschen sind den Jugendlichen bereits unbekannt. Homosexualität wird tot geschwiegen. „Schwul“, kein Wort das existent ist. Nur Kanada gilt als „letzter Hort der Tschandalen“. Das Land der geflüchteten „Untermenschen“. Gekennzeichnet mit dem „rosa Winkel“. In diesem deutschen Reich leben der Ausbildungsoffizier Bruckner, der Arbeiter Karl und der 17-jährige Wolfgang. Bruckner und Karl sind sich ihrer Homosexualität bewusst und versuchen - im Verborgenen – sich in ihrer Welt zurecht zu finden. Wolfgang dagegen - mit dem Gedankengut der Partei aufgewachsen – kann seine Neigung zu Männern nicht einordnen. Erst, als er beim Buchhändler Rommler eine Ausbildung beginnt, lehrt dieser ihm was das Wort „schwul“ bedeutet und Wolfgang findet Antworten auf seine Fragen.
Bruckner, Karl und Wolfgang, drei Volksfeinde – drei Geschichten – eine Sehnsucht!

Buchzitat: „Für einen Moment sah er seinen Freund an, und wieder war da dieses komische Gefühl, das er nicht beschreiben oder sonst wie in Worte fassen konnte“

„Allein unter seinesgleichen“ ein fiktiver Roman mit Fortsetzungspotenzial. Christian Kurz nimmt den Leser mit auf die „Was-wäre-wenn“ Reise. Die Geschichten der einzelnen Charaktere sind gut durchdacht. Homosexualität im Großdeutschen Reich. Erzählt von drei Männern aus verschiedenen Perspektiven. Der derbe Schreibstil der ersten drei Kapitel verlangt dem Leser einiges ab. Danach allerdings gewinnt das Buch immer mehr an Sympathie und die Gefühlswelt der Protagonisten ist einfühlsam und liebevoll umschrieben.
Das Cover passt zum Buch, die weißen Seiten sind ein wenig gewöhnungsbedürftig.

Mein persönliches Fazit:
Das Buch stimmt schon sehr nachdenklich. Wie wäre es wohl wirklich weitergegangen, wenn Deutschland den 2. Weltkrieg gewonnen hätte? Wie steht es um unsere Toleranz gegenüber unseren Mitmenschen? Leben und leben lassen, so sollte es sein.
Ich habe mich als Frau gut mit diesem Buch anfreunden können. Mann oder Frau, unerfüllte Liebe und Sehnsüchte tut allen gleich weh. Schwieriger wird es natürlich, wenn es zudem auch noch verboten ist. Schade, dass in den ersten drei Kapiteln ein so harter und derber der Schreibstil gewählt wurde. Bemängeln muss ich ganz klar, die Rechtschreib- und Grammatikfehler. Das ist schade für den Autor, denn so kann ich das Buch nicht besser bewerten.
Christian Kurz hat das Thema gut umgesetzt und das Buch ist durchaus lesenswert.

3/5 Sternen

© Rezension, 2019 Alexandra Horn