Cover-Bild Das Jahr der Frauen
22,99
inkl. MwSt
  • Verlag: steinbach sprechende bücher
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.10.2017
  • ISBN: 9783869743035
Christoph Höhtker

Das Jahr der Frauen

Erich Wittenberg (Sprecher)

Was ist zu tun, wenn man von allem endgültig genug hat, der Therapeut aber dennoch Vorsätze für das neue Jahr hören möchte?
Frank Stremmer, Anfang vierzig, ausgebrannter deutscher Expat in Diensten einer illustren internationalen Genfer Organisation, rafft sich zu einem letzten Kraftakt auf: Zwölf Frauen in zwölf Monaten! Ohne Geld, ohne Versprechungen, ohne Perspektiven. Was als Witz, als müde Provokation gegenüber seinem Psychologen beginnt, entwickelt sich schon bald zur fixen Idee. Immer verbissener verfolgt der PR-Mann sein »Projekt«, immer grotesker werden seine Annäherungsversuche. Denn am Ende, so hat Stremmer es sich vorgenommen, soll nichts Geringeres stehen als: Die Erlösung. Zwölf Frauen in zwölf Monaten bedeuten für ihn die »Legitimation« zum Freitod. Das Jahr der Frauen, das sind die amüsant-absurden Notate eines Besessenen. Sex als Sterbehilfe, Flirts im Endzeitmodus mit Judith Butler als Stichwortgeberin. Stremmers irrwitzige Jagd durch Online-Portale, Bars und Schlafzimmer endet jedoch nicht im Frieden leerer Schlaftablettenröhrchen, sondern im Chaos, im blutigen Staub eines afrikanischen Bürgerkriegsstaates. – Der finale, frauenlose Akt? Oder gar ein Neubeginn?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2017

12 Monate Sex und dann sterben

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Frank Stremmer, ein frustrierter, sexistischer und so gar nicht empathischer NGO-Mitarbeiter aus Genf geht mit seinem Psychotherapeuten Dr. Yves Niederegger passend zum Jahresanfang eine skurrile Wette ...

Frank Stremmer, ein frustrierter, sexistischer und so gar nicht empathischer NGO-Mitarbeiter aus Genf geht mit seinem Psychotherapeuten Dr. Yves Niederegger passend zum Jahresanfang eine skurrile Wette ein, sozusagen als guter Vorsatz: Er schläft jeden Monat, ein Jahr lang mit einer Frau und danach bringt er sich um. Soviel zum Auslöser der Geschichte, dabei ist Stremmer frauenfeindlich, nimmt Drogen, säuft, reist durch die Welt, von Schweden über Japan Mallorca bis nach Zentralafrika. Schnell wir der Protagonist extrem unsympathisch und der Leser muss aufpassen, dieses Gefühl nicht auf die Handlung an sich zu projizieren. Genau darin liegt die Schwierigkeit. Erschwerend kommen Stremmers Gedankensprünge hinzu, denen man konzentriert folgt, um dann mit einem "und so weiter und so fort" vor den Kopf gestoßen zu werden. Emails inkl. der Emailadressen und Betreffzeilen werden im Telegrammstil heruntergerattert. Sitzungen zwischen Stremmer und Niederegger werden eingestreut sowie immer detailliert beschriebene Bettgeschichten - das Ganze nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch und Französisch.

Christoph Höhtker analysiert so genau, erschafft Charaktere, die so skurril, dass sie schon wieder realistisch sind. Er ist gesellschaftskritisch und lässt die Handlung in einem furiosen und sehr überraschenden Ende gipfeln.

Erich Wittenberg liest grandios und erleichtert das recht anstrengende Zuhören.

Für mich handelt es sich bei "Das Jahr der Frauen" um einen Roman, der verwirrt und schockiert. Den man verstehen muss, damit er gefällt.

Veröffentlicht am 19.11.2017

Ein Jahr, 12 Frauen und ein jähes Ende!

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Frank Stemmer ist durch mit der Welt und deren Sorgen. Er unterbreitet seinem Psychologen eine Wette, bei der er in 12 Monaten pro Monat genau eine neue Frau kennenlernt.

Er stellt sich mit Anfang vierzig ...

Frank Stemmer ist durch mit der Welt und deren Sorgen. Er unterbreitet seinem Psychologen eine Wette, bei der er in 12 Monaten pro Monat genau eine neue Frau kennenlernt.

Er stellt sich mit Anfang vierzig nochmal der kurzzeitigen Partnersuche und hat es dabei natürlich gerne unverbindlich.

Es beginnt eine Jagd durch alle möglichen Dating-Portale, durch dubiose Bars und als übler Road-Trip einmal quer um die Welt.

Die Frauen, unterschiedlicher sie nicht sein könnten, sind treuherzig, weltoffen und irgendwie auch ein wenig aus der Zeit gefallen.

Während das Drama seine Kreise zieht und der undankbare Job Stemmers ihn auch immer mehr die Luft zum Atmen nimmt, bleibt ihm nicht einmal mehr die Möglichkeit final eine Bilanz zu ziehen.

Ein Jahr, 12 Frauen und ein jähes Ende! Den Hörer erwartet keine ulkige Partnersuchshow sondern die Geschichte eines Menschen, der überdrüssig seines Selbst einen irrigen Weg einschlägt und sich dessen Ende nicht wirklich bewusst, aber erhofft hat. Man sollte zumindest Grundkenntnisse der englischen sowie französischen Sprache besitzen und sich durch Abschnitte, die mit etc., etc. enden, nicht abschrecken lassen.

Veröffentlicht am 27.11.2017

Irrungen und Wirrungen im Leben von Frank Stremmer

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Eigentlich hatte PR-Mann Frank Stremmer, Anfang 40, keine Vorsätze für das neue Jahr 2013 gefasst. Doch was soll man antworten, wenn der Psychotherapeut, Dr. Yves Niederegger, trotzdem welche hören möchte? ...

Eigentlich hatte PR-Mann Frank Stremmer, Anfang 40, keine Vorsätze für das neue Jahr 2013 gefasst. Doch was soll man antworten, wenn der Psychotherapeut, Dr. Yves Niederegger, trotzdem welche hören möchte? Zwölf Frauen in zwölf Monaten: Wenn dies gelingt, will Stremmer die Legitimation zum Selbstmord. Die provokant formulierte Wette wird schnell zur fixen Idee.

Mit „Das Jahr der Frauen“ ist Christoph Höhtker auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis 2017 gelandet.

Meine Meinung:
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive aus der Sicht von Frank Stremmer. Unterteilt ist sie – passend zur Anzahl der Monate - in zwölf Abschnitte.

Mit dem Einstieg ins Buch habe ich mich schwergetan. Das liegt einerseits am unsympathischen Hauptprotagonisten, ein Antiheld, der einige Widersprüche in sich birgt. Das bietet zwar durchaus ein Potenzial für eine interessante Geschichte, hat mich in diesem Fall aber nicht überzeugt. Denn Stremmer ist ein Mann, der sich nicht gut konzentrieren kann und immer wieder abschweift - auch in seinen Schilderungen. Dies spiegelt sich in der Schreibweise des Romans wider. Seine Gedankensprünge und sein Abdriften sind abrupt, zum Teil verwirrend und für mich nur begrenzt nachzuvollziehen. Dadurch fiel es mir schwer, den Gedanken Stremmers zu folgen. Einige Fragen bleiben auch nach dem Ende offen. Womöglich ist es zum besseren Verständnis nötig, zuerst „Die schreckliche Wirklichkeit des Lebens an meiner Seite“ und „Alles sehen“ von Christoph Höhtker zu lesen, da es dort ebenfalls um Frank Stremmer geht.

Andererseits konnte mich auch die Handlung über weite Teile nicht fesseln, obwohl mir die Grundidee des Romans sehr zusagt. Doch die Umsetzung konnte bei mir leider nicht punkten. Anders als vermutet stehen die Frauen nämlich nicht im Mittelpunkt der Geschichte, denn es geht auch um Franks Arbeitsplatz, erfundene Biografien, den Kontakt zu seinem Therapeuten und sonstige Begegnungen. Dies sorgt zwar zunächst für Abwechslung und Kurzweil. Dadurch ging jedoch im Laufe der Geschichte der rote Faden verloren. Einige Wiederholungen machten es außerdem anstrengend, der Handlung zu folgen. Positiv finde ich dagegen, dass gesellschaftskritische Elemente enthalten sind.

Außergewöhnlich ist die Sprachgewandtheit des Autors. Schöne Bilder werden erzeugt. Fremdsprachliche Passagen werden eingeflochten, was ich als gelungenes Stilmittel empfunden habe. Einige Textstellen sind brillant formuliert. Andere dagegen irritieren und lassen den Leser ratlos zurück: Wie kann man beispielsweise „fast“ an etwas denken?

Ich habe den Roman als Hörbuch, eine ungekürzte Lesung, verfolgt, bei dem Sprecher Erich Wittenberg seine Aufgabe hervorragend gemeistert hat.

Meinen Geschmack getroffen haben auch das kunstvolle Cover und der eingängige Titel des Romans.

Mein Fazit:
„Das Jahr der Frauen“ ist kein durchweg schlechtes, aber ein sehr spezielles Buch, das dem Leser viel abverlangt. Es ist ein Roman, der sicherlich polarisiert, zu dem ich aber leider keinen Zugang finden konnte.

Veröffentlicht am 26.11.2017

12 Monate 12 Frauen absurd, deprimierend und Atmosphärisch irritierend

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"Das Jahr der Frauen" von Christoph Höhtker, ist eine absurde, deprimierende und Atmosphärisch irritierende Provokation eines Besessenen, der in 12 Monaten 12 Frauen verbraucht und sich dabei durch Online-Portale, ...

"Das Jahr der Frauen" von Christoph Höhtker, ist eine absurde, deprimierende und Atmosphärisch irritierende Provokation eines Besessenen, der in 12 Monaten 12 Frauen verbraucht und sich dabei durch Online-Portale, Bars und Schlafzimmer führt und im blutigen Staub eines afrikanischen Bürgerkriegsstaates endet.

Alles Beginnt mit einer müden Provokation, einer Wette die Frank Stremmer, Anfang 40, ausgebrannter deutscher Expat, mit seinem Psychotherapeuten eingeht. Er rafft sich zu einem letzten Kraftakt auf und die absurde Provokation gegenüber seinem Psychotherapeuten wird schon bald zu einer fixen Idee.
12 Frauen in 12 Monaten ohne Geld, ohne Versprechen und ohne Perspektiven, will Frank Stremmer verbrauchen und begibt sich dabei auf die Jagd durch Online Portale, Bars und Schlafzimmer. Doch immer verbissener verfolgt er sein Projekt und auch seine Annäherungsversuche werden immer absurder und grotesker die, so hat er es sich vorgenommen mit der Erlösung enden sollen.
Doch es wird immer Frauenverachtender, deprimierender und endet im blutigen Staub eines afrikanischen Bürgerkriegsstaates.

Es ist der dritte Band der Stremmer-Triologie und obwohl ich Frank Stremmer erst in seinem persönlich und absurden 12 Frauen Projekt fürs neue Jahr, kennen gelernt habe, ist er mir mit jeder Hörminute gänzlich unsympathischer geworden. Frank Stremmer ist ausgebrannt, sein Verhalten Frauenverachtend, und unverschämt und sein Charakter, düster, wirr und deprimierend. Das er dabei eine Wette mit seinem Psychotherapeuten eingeht, um sich nicht gleich dem Freitod hinzugeben, war mir nicht ganz einleuchtend und wirkte auf mich fernab der Realität. Es folgt ein Roadtrip den Frank Stremmer durch Ortschaften führt, in denen er seine oftmals auch sehr unterschiedlich und unzähligen Frauenbekanntschaften stösst und kennen lernt. Es führt ihn dabei von der Schweiz über Frankfurt, nach Mallorca, Hokkaido, weiter nach Berlin, ins winterliche Büsum bishin zum exotischen Ort des Finales. Dabei tauch er immer wieder in Parallelwelten ab, die der Autor zwar immer wieder gut auffangen konnte, aber trotzdem ziemlich langatmig und verwirrend für mich waren. Da Frank Stremmer von Berufswegen zu einer internationalen Genfer Organisation gehört, kommen auch viele englisch- und auch französischsprachige Abschnitte vor, die nicht übersetzt sondern so in die Handlung mit einfliessen. Für diejenigen, die sowohl der Englischen als auch der Französischen Sprache nicht mächtig sind, wird der Handlungsverlauf dadurch, nochmals erschwert.

Um mich für die Geschichte von Frank Stremmer begeistern zu können, hat auch die Erzählstimme von Erich Wittenberg nichts rausreißen können, sodass mich der Handlungsverlauf irgendwann nur noch gelangweilt und weder mitreisen noch faszinieren konnte. Auch konnte ich der Handlung und dem 12 Frauen Projekt nichts abgewinnen und bin sogar mit dem abrupten Ende ziemlich ratlos zurück geblieben. Wobei die Grundidee eigentlich nicht die schlechteste ist, mich anfangs sogar fasziniert hat, doch für meinen Geschmack einfach sehr plump, Atmosphärisch irritierende und verwirrend umgesetzt wurde, die mir so überhaupt nicht zugesagt hat.  Schade eigentlich, denn das Hörbuch hatte mich anfangs sehr fasziniert, war aber dann doch ziemlich enttäuscht über die Umsetzung, der Umgang und das offene und überraschende Ende. Vielleicht bin ich mit vollkommen falschen Voraussetzungen an das Hörbuch gegangen, das mich schlussendlich jedoch nicht für sich begeistern konnte.

Der Dritte Teil der Stremmer-Triologie "Das Jahr der Frauen", beginnt vielversprechend, der jedoch zunehmen absurder, irritierender und düster wird. Ein Frauenverachtendes 12 Frauen Projekt, der so gar nicht nach meinem Geschmack war.