Die Wehrmacht rückt auf St. Petersburg vor
Dieser Roman hat mich - um vielleicht mit einem abgedroschenen Begriff um mich zu schmeißen -, aber es stimmt: Er hat mich schlichtweg umgehauen!
"Der große vaterländische Krieg", die deutsche Wehrmacht ...
Dieser Roman hat mich - um vielleicht mit einem abgedroschenen Begriff um mich zu schmeißen -, aber es stimmt: Er hat mich schlichtweg umgehauen!
"Der große vaterländische Krieg", die deutsche Wehrmacht dringt in den russischen Raum ein, erobert große Teile und belagert Sankt Petersburg für zwei Jahre.
Die Menschen leiden Hunger, viele sind geflüchtet, weiter ins Land hinein, andere wurden rekrutiert um das Heimatland zu verteidigen
Und dann passiert folgendes: Einem jungen Mann, gerade mal 17 Jahre alt, fällt ein Wehrmachtsoffizier aus dem Himmel zu Füßen. Er und seine Freunde, die Wache auf ihrem Wohnkomplex halten, plündern die Leiche. Sie hoffen auf Nahrung oder anderem Verwertbares. Eine Polizeistreife jagt die jungen Menschen, eine Frau fällt hin und Lew hilft ihr. Dabei wird er von der Streife verhaftet und erwartet, dass er erschossen wird. In einem berüchtigtes Gefängnis gesteckt meint er, dass seine letzte Nacht anbricht. Doch ein anderer junger Mann wird zu ihm in die Zelle gesteckt. Dieser hat sich unerlaubt von seiner Truppe entfernt und wird als Deserteur betrachtet, darauf steht ebenfalls die Todesstrafe.
Doch am nächsten Morgen kommen die beiden vor ein hohes Tier, der die Hochzeit seiner Tochter ausrichtet. Und er verschont ihr Leben, wenn sie ihm binnen weniger Tage ein Dutzend Eier bringen für die Hochzeitstorte.
Darauf basierend durchkämmen die beiden jungen Männer Petersburg und schließlich auch die Region außerhalb, bis hinter die Grenze an der die Deutschen stehen.
Auf der Suche nach den Eier erleben die beiden Unglaubliches und Unmenschliches. Es ist eine Abfolge von Erlebnissen, die einerseits die Brutalität einer solchen Belagerung und Aushungerung zeigt, andererseits auch wie sich Menschen gegenseitig helfen.
Großartig geschrieben von einem Könner (von dem ich erst im Nachhinein erfuhr wer er ist - der Drehbuchautor von Game of Thrones und Star Wars). Diese Abfolge von dramatischen Ereignissen im Laufe der Suche nach den Eiern kann sich nur jemand ausdenken, der etwas von Dramatik versteht. Und in der Tat, der Roman liest sich wie ein Drehbuch.
Unglaublich dicht und bestückt mit Bildern, gut recherchiert und mit einer interessanten Rahmengeschichte.
Eines der Bücher, die auf jeden Fall in meinem Bücherschrank verbleiben für wiederholtes Lesen!