Cover-Bild Das außergewöhnliche Leben eines Dienstmädchens namens PETITE, besser bekannt als Madame Tussaud
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.H.Beck
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 492
  • Ersterscheinung: 07.10.2021
  • ISBN: 9783406739484
Edward Carey

Das außergewöhnliche Leben eines Dienstmädchens namens PETITE, besser bekannt als Madame Tussaud

Roman
Cornelius Hartz (Übersetzer), Edward Carey (Illustrator)

"Verpassen Sie nicht dieses charmant-exzentrische Buch von Edward Carey, von der berühmten Madame Tussaud selbst erzählt, über ihr merkwürdiges Leben und ihre Zeit, einschließlich der auch für sie beinahe tödlichen Französischen Revolution, der Hauptsaison für Köpfe!"
Margaret Atwood

1761 wird ein winziges Mädchen namens Marie Grosholtz im Elsass geboren. Nach dem Tod ihrer Eltern wird sie Gehilfin des exzentrischen Wachsbildners Doktor Curtius in Bern, der sie mit nach Paris nimmt, wo sie mit der dominanten Witwe Picot und ihrem stillen Sohn Edmond in einem leerstehenden Affenhaus Quartier beziehen. Sobald sie das Gebäude in einen Ausstellungsraum für Wachsfiguren und Wachsköpfe verwandelt haben, wird ihr Handwerk zur Sensation und führt Marie bis an den Königshof in Versailles. Das Geschäft mit den Wachsköpfen berühmter und berüchtigter Zeitgenossen, großer Philosophen und notorischer Verbrecher blüht. Doch in Paris werden die Paläste gestürmt und das Volk verlangt nach Köpfen – genau das, was die Wachsbildner liefern!
Der zauberhafte, mit vielen Zeichnungen Careys versehene, feinsinnige und lebenspralle Roman erzählt die abenteuerliche Geschichte der Frau, die als Madame Tussaud zu Weltruhm gelangte: Eine unschuldig-weise kleine Madame Courage zwischen Philosophen und Häftlingen, Helden und Schurken, die sie allesamt in Wachs zu fassen vermochte.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2019

Von Köpfen, Wachs und einer kleinen Frau mit starkem Willen

0

1761 wird in einem kleinen Dorf im Elsass Marie Grosholtz geboren, die später eine als Madame Tussaud berühmt werden soll. Bald zieht sie gemeinsam mit ihrer Mutter nach Bern und ins Haus von Doktor Curtius. ...

1761 wird in einem kleinen Dorf im Elsass Marie Grosholtz geboren, die später eine als Madame Tussaud berühmt werden soll. Bald zieht sie gemeinsam mit ihrer Mutter nach Bern und ins Haus von Doktor Curtius. Während ihre Mutter dort als Haushälterin arbeitet, ist Marie fasziniert von den wächsernen Abbildungen verschiedenster Organe, die Curtius für das Berner Spital anfertigt. Als er auf die Idee kommt, von interessierten Kunden Wachsköpfe anzufertigen, wird das vom Spital nicht gern gesehen. So gelangt er mit Marie, die mit der Zeit zu seiner Assistentin geworden ist, nach Paris. Die Stadt hält ganz neue Herausforderungen und Abenteuer für sie bereit.

Der Roman wird aus der Ich-Perspektive von Marie erzählt, die als alte Frau auf ihr Leben zurückblickt und ihre Geschichte mit dem Leser teilt. Sie beginnt bei ihrer Geburt in ärmlichen Verhältnissen und dem anschließenden Umzug mit ihrer Mutter nach Bern. Dort begegnet sie Doktor Curtius, von dem sie lernt, Köpfe aus Wachs herzustellen.

Ich konnte mich schnell in Marie hineinfühlen, die mit klarer Stimme von ihren Erlebnissen berichtet und mich an ihren Emotionen teilhaben ließ. Der Verlust ihrer Eltern und der Umzug nach Paris sind einschneidende Erlebnisse für sie. Sie kann bei Curtius bleiben, wird aber von einer neuen Frau in seinem Leben zum Dienstmädchen degradiert. Doch Marie hat einen starken Willen und will sich mit dieser Position nicht zufrieden geben. Sie ist aufmerksam und lernt schnell.

Maries Jahre in Frankreich nehmen in diesem Roman den größten Platz ein. Als Dienstmädchen in Curtius’ Haushalt erlebt sie mit, wie die Nachfrage nach Wachsköpfen immer mehr steigt. Durch eine zufällige Begegnung wird sie schließlich nach Versailles beordert wird, wo sie einige Jahre an der Seite von Princesse Èlisabeth verbringen soll und eine Menge über gesellschaftliche Strukturen lernt. Die Französische Revolution mischt schließlich alle Karten neu und lässt Marie Schreckliches sehen und erleben.

Der Autor hat seiner Fantasie in dieser fiktiven Biographie von Madame Tussauds freien Lauf gelassen. Er hält sich an die wichtigsten historischen Fakten, hat aus dramaturgischen Gründen aber auch so manches verändert und die Lücken mit Fabulierkunst gefüllt. Daraus entstanden ist ein abenteuerlicher Bericht über das Leben von Marie Grosholtz bis hin zu ihrer Übersiedlung von Frankreich nach London, wo sie Jahre später ihr berühmtes Museum eröffnen soll.

Es gibt zahlreiche amüsante und skurrile Szenen, aber auch viele nachdenklich stimmende. Lange führt Marie ein fremdbestimmtes Leben, sie muss für andere arbeiten und erhält dafür nicht einmal einen Lohn. Doch ihr fehlt die Perspektive für ein anderes Leben. Das Buch enthält zahlreiche gelungene Zeichnungen, die das Erzählte, vor allem die Faszination für Organe, Köpfe und ganze Körper aus Wachs, noch greifbarer machen. In der zweiten Hälfte des Buches, in dem die Französische Revolution eine große Rolle spielt, verlor das Buch für mich zunehmend an Schwung. Ich hätte mir an dieser Stelle eine straffere Erzählung und dafür ein paar Worte mehr über das anschließende Leben in England gewünscht, das am Ende auf nur fünf Seiten zusammengefasst wird.

"Das außergewöhnliche Leben eines Dienstmädchens namens PETITE besser bekannt als Madame Tussaud“ ist ein Titel, der meine Neugier wecken konnte und auch in der Umsetzung überzeugen kann. Abwechslungsreich wird hier das (fiktive) Leben der Marie Grosholtz aus der Ich-Perspektive erzählt. Ich habe ihr gern gelauscht und konnte ihre Faszination für Wachs zunehmen nachvollziehen. Ein unterhaltsamer Roman mit schaurig-schönen Zeichnungen, den ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 10.04.2023

Schwere Kost

0

Das Buch beschreibt tatsächlich das außergewöhnliche Leben der Marie Grosholtz. Wie sie als Kind zu dem Wachsbildner Doktor Curtius nach Bern gekommen ist, mit ihm nach Paris flüchtete und dann dort Jahre ...

Das Buch beschreibt tatsächlich das außergewöhnliche Leben der Marie Grosholtz. Wie sie als Kind zu dem Wachsbildner Doktor Curtius nach Bern gekommen ist, mit ihm nach Paris flüchtete und dann dort Jahre in Versailles verbrachte. Auch die französische Revolution hat sie hautnah erlebt. Wie ist ihr Leben im Detail verlaufen? Und wie ist sie dazugekommen die Wachsfiguren zu kreieren?

Leider sind nicht wirkliche viele Fakten von Marie Grosholtz bekannt, sodass der Autor sich die künstlerische Freiheit genommen hat, sich das Leben von ihr selbst auszumalen. Gerade das fand ich nicht so gut, hätte ich doch gerne gewusst, was wirklich geschehen ist und was nicht. Insgesamt war das Buch durchgehend auch eher traurig, Marie hat ein sehr schlimmes Leben gelebt. Vieles war kurios und nicht zu glauben. Aber irgendwie habe ich gerade dadurch sehr lange danach noch über das Buch nachgedacht.
Das Buch enthält etliche Zeichnungen, welche ich zur Verdeutlichung wirklich cool fande.
Im Club wurde einheitlich entschieden, dass es sich hier schon eher um schwere Kost handelt und wir es ohne dem Buchclub nicht gelesen hätten.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere