Cover-Bild Fast Girls
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rütten & Loening Berlin
  • Themenbereich: Belletristik - Sportromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 11.10.2021
  • ISBN: 9783352009655
Elise Hooper

Fast Girls

Berlin 1936 - Drei Frauen auf dem Weg, Geschichte zu schreiben
Annette Hahn (Übersetzer)

Drei Heldinnen der Geschichte und ihr Traum vom Laufen als Weg zur Freiheit  

1936 – trotz aller Vorbehalte gegen die Teilnahme von Frauen gelingt es drei jungen Amerikanerinnen, mit dem Olympischen Team nach Berlin zu reisen: Betty Robinson muss sich nach einem schweren Unfall an die Spitze zurückkämpfen. Die burschikose Außenseiterin Helen Stephens träumt davon, sich als Sprinterin zu beweisen. Und die Schwarze Louise Stokes sieht im Laufen ihre Chance, trotz ihrer Hautfarbe endlich Anerkennung zu finden. Doch als die drei in der hochbrisanten Atmosphäre Berlins um den Titel der schnellsten Frau der Welt laufen wollen, müssen sie erfahren, dass Leistung nicht das Einzige ist, was zählt ...  

Die unglaubliche Geschichte dreier Frauen, die antraten, um die Welt zu verändern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2021

"Wer sich nicht bewegt, wird nichts bewegen." (Joachim Meisner)

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1936. Die drei jungen amerikanischen Leistungssportlerinnen Betty Robinson, Helen Stephens und Louise Stokes sind auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Berlin und lernen sich an Bord eines Schiffes ...

1936. Die drei jungen amerikanischen Leistungssportlerinnen Betty Robinson, Helen Stephens und Louise Stokes sind auf dem Weg zu den Olympischen Spielen in Berlin und lernen sich an Bord eines Schiffes kennen, das sie nach Europa bringen soll. Betty, wohlbehütet von ihren Eltern, hat sich nach einem Unfall sportlich wieder zurückgekämpft und im letzten Moment mit einem Weltrekordlauf noch das Ticket zu den Spielen ergattert. Die farbige Louise war schon immer Diskriminierungen aufgrund ihrer Hautfarbe ausgesetzt und hat sich ein dickes Fell aneignen müssen. Den Kränkungen läuft sie regelrecht davon und hofft, mit ihrem Talent Aufmerksamkeit und mehr Anerkennung zu finden. Und Helen ist auch irgendwie anders, was sie zur Außenseiterin macht. Auch sie läuft allen davon und möchte bei Olympia erfolgreich sein, um vor allem ihren Vater stolz zu machen. In Berlin müssen sie schnell feststellen, dass es hier hauptsächlich nicht um ihre sportliche Leistung geht, sondern was sie verkörpern…
Elise Hooper hat mit „Fast Girls“ einen sehr unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, der nicht nur belegte Persönlichkeiten zum Leben erweckt, sondern dazu noch einen Titel trägt, der wie die Faust aufs Auge passt. Der flüssige, bildhafte und gefühlvolle Erzählstil lädt den Leser ein, sich als unsichtbarer Gast dem ungewöhnlichen Frauentrio anzuschließen, ihren Weg bei den Olympischen Spielen zu begleiten und dabei ihre Gedanken- und Gefühlswelt kennenzulernen. Der Hintergrund von Betty, Louise und Helen könnte nicht unterschiedlicher sein. Während Betty aus einer gutsituierten Familie stammt und sich um Diskriminierung keine Sorgen machen muss, ist es ein böser Unfall, der sie aus dem Verkehr zieht und sie den Kampf gegen ihren Körper antreten lässt. Louise ist Ausgrenzungen aufgrund ihrer Hautfarbe tagtäglich ausgesetzt, während es bei Helen ist ihre Andersartigkeit ist, die anderen aufstößt. Alle drei haben schon in jungen Jahren mit Dingen zu kämpfen, die sie mit ihrem Sport zu kompensieren suchen. Obwohl sie gerade diese Kämpfe als Gruppe zusammenschweißt, müssen sie sich auch als Konkurrentinnen sehen, die das gleiche Ziel haben, nämlich den Sieg für ihr Land zu erringen. Vor den Wettkämpfen müssen sie um ihre Startzulassung fürchten und sind auch sonst gegenüber ihren männlichen Sportkollegen in vielfacher Hinsicht benachteiligt, ob es um Sponsorship oder Stipendien geht. Gleichzeitig werden sie aufgrund ihres Kampfes zu Vorreiterinnen für alle Sportlerinnen weltweit, die heutzutage für ihr Land antreten. Während man Betty, Louise und Helen begleitet, lässt die Autorin auch den historischen Hintergrund des vom Nationalsozialismus geprägten Deutschland einfließen und zeigt auf, wie diese gerade die Olympischen Spiele für ihre Zwecke missbrauchten und um Anerkennung in der Welt buhlten.
Die Charaktere sind liebevoll mit Leben versehen worden und glaubwürdig in Szene gesetzt. Sie schleichen sich schnell ins Leserherz, so dass man sofort mit ihnen mitfiebern kann. Betty ist eine zurückhaltende und eher schüchterne junge Frau. Sie ist zielstrebig und kämpft innerlich gegen sich selbst. Helen ist burschikos, laut und schert sich äußerlich nicht um die Meinung anderer. Innerlich allerdings hofft sie, dass sie vor allem die Liebe und Aufmerksamkeit ihres Vaters gewinnt. Für Louise ist Ausgrenzung aufgrund ihrer Hautfarbe Alltag, das hat sie schnell erwachsen werden lassen. Sie läuft der Diskriminierung davon und will allen beweisen, dass sie etwas Besonderes ist.
„Fast Girls“ ist ein sehr unterhaltsamer historischer Roman über wahre Persönlichkeiten, die einem ans Herz wachsen und die man aufgrund ihrer Einstellung und innersten Kämpfe nur bewundern kann. Absolute Leseempfehlung für eine wunderbare Geschichte!

Veröffentlicht am 04.11.2021

Der lange Weg zum Ruhm

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Amsterdam 1928: Betty Robinson ist erst 16, als sie bei den olympischen Spielen einen neuen Weltrekord im 100-m-Lauf aufstellt. Vergessen sind die Vorurteile, mit denen sie und ihre Eltern vorher konfrontiert ...

Amsterdam 1928: Betty Robinson ist erst 16, als sie bei den olympischen Spielen einen neuen Weltrekord im 100-m-Lauf aufstellt. Vergessen sind die Vorurteile, mit denen sie und ihre Eltern vorher konfrontiert wurden: „Machen Sie sich keine Sorgen, dass Ihre Tochter zu maskulin wird?“ (S. 8) Ihr Weg scheint vorbestimmt. Sie trainiert hart für die nächsten Olympischen Spiele, als das Gerücht umgeht, dass Frauen nicht mehr zugelassen werden sollen – wegen ihrer schwachen Konstitution! Doch dann hat sie einen schweren Unfall und alles scheint vorbei zu sein – lt. Aussage der Ärzte wird sie nie wieder gehen können …

Helen war schon immer anders. Sie ist größer als die Jungs in ihrem Alter, athletischer als die Mädchen, mit raumgreifenden Schritten und einer durch eine Halsverletzung rauen Stimme. Ihr fehlt jegliches Interesse an hübschen Kleidern und Frisuren. Sie wird ausgegrenzt und als Monster beschimpft. Aber sie läuft gern: „… sie musste rennen, musste den Luftzug um sich spüren … Sie brauchte die Bewegung, um sich von der Eintönigkeit und Langeweile zu befreien.“ (S. 24) Als sie von Bettys Erfolg liest, träumt sie von einer Teilnahme bei Olympia, hofft, dass ihr Vater sie dann endlich wahrnimmt und stolz auf sie ist.

Louises Lauftalent wird beim Basketball entdeckt. Sie ist eine der wenigen Afroamerikanerinnen in ihrer Stadt, geht alle Wege zu Fuß, rennt oft, denn „Sobald sie lief, verstummten ihre Gedanken, dann spürte sie nur noch das Feuer der Anstrengung. Es tat weh, doch genau das faszinierte sie am Laufen: diese feine Linie zwischen Schmerz, Loslassen und Nachgeben …“ (S. 27) Ihr Onkel war im Krieg in Europa und erzählt, dass es dort keine Rassentrennung gibt, er nicht ausgegrenzt wurde. Das wünscht sie sich für sich selbst. Vielleicht kann sie es durch den Sport schaffen?!

Elise Hooper erzählt in „Fast Girls“ am Beispiel dreier realer Amerikanerinnen von deren beeindruckendem Kampf, als Sportlerinnen wahr- und ernstgenommen zu werden. Sie beschreibt, wie sie sich gegen Vorurteile behaupten, von ihren Hoffnungen und Wünschen, Ängsten und Träumen, ihren intimsten Geheimnissen. Die Autorin schreibt sehr bildlich und fesselnd vom Konkurrenzkampf der Frauen untereinander, aber auch von ihrem Zusammenhalt, wenn es darum geht, zu Wettkämpfen zugelassen zu werden. Denn entgegen dem Klappentext geht es nicht nur um die Olympiade in Berlin, sondern vor allem um den langen und beschwerlichen Weg bis dahin.
Ich war erschüttert, wie sie teilweise behandelt worden. Die Frauen mussten oft bis kurz vor dem Start bangen, ob sie wirklich aufgestellt werden oder wieder nur Reserve sind. Sie durften kein Geld mit ihrem Sport verdienen, waren also auf Spenden, Stipendien oder einen Brotjob angewiesen. Und egal, wie sehr ihnen das alles zugesetzt hat, nach außen waren sie immer stark und haben sich nichts anmerken lassen. „Eines Tages werden sie uns Frauen nicht mehr aufhalten können.“ (S. 449)
Die afroamerikanischen Sportlerinnen hatten es besonders schwer, wurden bei Wettkämpfen oft einfach übergangen, obwohl sie besser als ihre weißen Konkurrentinnen waren und sich bereits qualifiziert hatten.

Die Bilder der Olympiade 1936 kenne ich von der Leni-Riefenstahl-Ausstellung in Potsdam, trotzdem hat Elise Hooper mir bis dato noch unbekannte spannende Fakten über Hitlers und Görings Umgang mit den Sportlern einfließen lassen. Besonders interessant fand ich die Schilderungen, wie Deutschlands politische Veränderungen in Amerika wahrgenommen wurden und die Olympioniken stellungnehmen und die Teilnahme verweigern sollten. Vielen ist da erst bewusst geworden, was die Nationalsozialisten bezwecken … „Seit wann hat Laufen was mit Politik zu tun?“ (S. 343) „Die Olympischen Spiele haben nur mit Politik zu tun.“ (S. 344)

Mich hat Elise Hoopers Buch nachhaltig beeindruckt. 5 Sterne und meine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.10.2021

Der Traum von Olympia

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Olympia ist immer etwas besonderes. Heute jubeln wir den Sportlerinnen und Sportlern zu egal ob Mann oder Frau, doch 1928 war das noch etwas ganz anderes. Damals kämpften Frauen darum ihren Sport auszuüben ...

Olympia ist immer etwas besonderes. Heute jubeln wir den Sportlerinnen und Sportlern zu egal ob Mann oder Frau, doch 1928 war das noch etwas ganz anderes. Damals kämpften Frauen darum ihren Sport auszuüben und ihr Land vertreten zu dürfen. In diesem Roman geht es um junge Frauen die diesen Kampf kämpften. Sie waren große Sportlerinnen und Vorreiterinnen für folgende Generationen. In erster Linie verfolgen wir Betty, Louise und Hellen auf ihren Weg.
Neben den Schwierigkeiten die sie als Frauen hatten kamen aber auch noch andere Probleme dazu. Hellen kommt aus sehr einfachen Verhältnissen und wünscht sich nichts mehr als die Anerkennung ihres Vaters. Loise ist dunkelhäutig und muss mit Diskriminierungen fertig werden. Betty überlebt einen schrecklichen Unfall..
Die drei Frauen haben wirklich gelebt und waren alle bei den Olympischen Spielen in Berlin. Un diesem mitreißenden Roman erfahren wir viel über ihr Leben und die Schwierigkeiten die sie hatten. Aber wir teilen auch ihre Hoffnungen und ihre Glücksmomente.
Ein historisches Bild über den Sport das mir sehr gefallen hat.

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