Cover-Bild Der Tote in der Kapelle
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 19.02.2018
  • ISBN: 9783442486120
Elizabeth Edmondson

Der Tote in der Kapelle

Hugo Hawksworth 1 - Kriminalroman
Peter Beyer (Übersetzer)

England 1953: Nach einer Verletzung im Einsatz wird Geheimagent Hugo Hawksworth an den Schreibtisch versetzt. Nur widerwillig begibt er sich ins Kriegsarchiv im ländlichen Selchester, befürchtet er doch, sich in seiner neuen Stelle zu langweilen. Doch kaum ist er auf Selchester Castle angekommen, weckt ein rätselhafter Fall Hugos Neugier. In einer stürmischen Winternacht vor sieben Jahren verschwand der Earl of Selchester spurlos, und jetzt wird bei Renovierungsarbeiten in der Schlosskapelle sein Skelett entdeckt. Die Behörden wollen die Akte eilends schließen und küren einen Toten zum Täter. Doch Hugo wähnt den wahren Mörder noch unter den Lebenden und begibt sich mit der burschikosen Freya, der Nichte des Earls, auf die Suche ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

gut erzählter, typisch englicher Krimi

1

Elizabeth Edmondson läßt in diesem Krimi, der 1953 spielt, eine Dorfgemeinschaft in Selchester entstehen, samt der Burg des 56. Earl of Selchester, der im Januar 1947 unauffindbar verschwand.
Als die Geschwister ...

Elizabeth Edmondson läßt in diesem Krimi, der 1953 spielt, eine Dorfgemeinschaft in Selchester entstehen, samt der Burg des 56. Earl of Selchester, der im Januar 1947 unauffindbar verschwand.
Als die Geschwister Georgia und Hugo in der Burg einquartiert werden und durch einen zu reparierenden Rohrbruch in der Kapelle unter den anzuhebenden Steinplatten ein Skelett gefunden wird, kommen die Ermittlungen in Gang; vieles scheint nicht dem zu entsprechen, wie damals angenommen wurde.

Im Januar 2016 verstarb die Autorin unerwartet nach kurzer schwerer Krankheit. Offensichtlich handelt es sich um diesen Krimi um den ersten Band einer neuen Reihe, die nicht mehr fortgesetzt werden konnte. Für einen Sereinbeginn wurde die Ortschaft samt ihrer Bewohner ausführlich und stimmig beschrieben, macht einen erheblichen Anteil dieses Romans aus. Der Fall selber mitsamt seiner Auflösung wurde spannend und schlüssig erzählt, wäre allerdings für einen einzelnen abgeschlossenen Krimi etwas zu kurz gekommen. Es wäre unfair, das zu bemängeln, denn da einige Anspielungen und direkte Hinweise auf einen nachfolgenden Teil hindeuten, bedarf es offensichtlich der ausführlichen Beschreibung der Dorfgemeinschaft. Sehr gut gefallen hat mir auch die enthaltene kleine Hommage an Agatha Christie mit Benneung eines gerade erschienenen Krimis ihrerseits.
Ich bedaure, dass es nun bei dieser einen Folge bleiben wird, denn sowohl Erzählstil als auch die schlüssige und durchdachte Handlung haben mir gut gefallen und treffen genau das, was ich unter einem englischen Krimi erwarte.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Cozy Crime

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Worum geht's?

"England 1953: Nach einer Verletzung im Einsatz wird Geheimagent Hugo Hawksworth an den Schreibtisch versetzt. Nur widerwillig begibt er sich ins Kriegsarchiv im ländlichen Selchester, befürchtet ...

Worum geht's?

"England 1953: Nach einer Verletzung im Einsatz wird Geheimagent Hugo Hawksworth an den Schreibtisch versetzt. Nur widerwillig begibt er sich ins Kriegsarchiv im ländlichen Selchester, befürchtet er doch, sich in seiner neuen Stelle zu langweilen. Doch kaum ist er auf Selchester Castle angekommen, weckt ein rätselhafter Fall Hugos Neugier. In einer stürmischen Winternacht vor sieben Jahren verschwand der Earl of Selchester spurlos, und jetzt wird bei Renovierungsarbeiten in der Schlosskapelle sein Skelett entdeckt. Die Behörden wollen die Akte eilends schließen und küren einen Toten zum Täter. Doch Hugo wähnt den wahren Mörder noch unter den Lebenden und begibt sich mit der burschikosen Freya, der Nichte des Earls, auf die Suche ..."


Warum hab ich es gelesen?

Nachdem ich durch dieses unfassbar großartige Cover auf das Buch aufmerksam geworden bin, lies der Klappentext mein bekanntermaßen anglophiles Herz gleich höher schlagen. Also auf in die 50er!


Wie war's?

Dieses Büchlein ist schon etwas besonderes, denn trotzdem es sich hier um einen Krimi handelt, sprüht es vor englischem Humor und witzigen Dialogen. Dabei rutscht es nie in Klamauk ab, es ist schlicht und ergreifend unterhaltsam (ich musste so einige Male schmunzeln).

Protagonist Hugo Hawksworth fand ich sehr sympathisch. Seine Ermittlungen in englischen Adelskreisen waren herrlich unaufgeregt und nachvollziehbar. Ich denke jedem ist klar, dass ein klassischer englischer Krimi nun mal recht unblutig und ohne große Hektik daher kommt. Und eben das hat die Autorin hier sehr gut getroffen - der Fall war spannend und mit einigen Überraschungen gespickt, die ich so nicht unbedingt vermutet hätte.

Am Ende wird leider nicht alles aufgelöst, da hat mein innerer Monk schon ein wenig rebelliert. Da das Ganze aber ursprünglich wohl als Reihe geplant war, lässt sich dieser Umstand natürlich verzeihen.


Was war besonders?

Der Autorin ist es sehr gekonnt gelungen, mich in die 50er Jahre zu versetzen. Diese Zeit mit ihren ganz eigenen Besonderheiten, geprägt durch den vorangegangen Krieg, mitten in neuen politischen Unruhen, wurde für mich sehr interessant und passend in die Handlung eingebettet.


Reading Der Tote in der Kapelle makes me feel like...

...ganz großartig - für alle Fans von Agatha Christie und Sir Arthur Conan Doyle zu empfehlen!


Mit herzlichem Dank an das Bloggerportal und den Verlag für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 07.06.2018

Agatha Christie meets Downtown Abbey

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England, 1953. Geheimagent Hugo Hawksworth plagt sich mit einer Kriegsverletzung herum und ist nicht gut zu Fuß. Von weltweiten Abenteuern und seinem Wohnsitz im geschäftigen London wird er ins kleine ...

England, 1953. Geheimagent Hugo Hawksworth plagt sich mit einer Kriegsverletzung herum und ist nicht gut zu Fuß. Von weltweiten Abenteuern und seinem Wohnsitz im geschäftigen London wird er ins kleine Dorf Selchester versetzt um dort einen Schreibtischjob in einem Archiv anzutreten. Dafür zieht er mit seiner kleinen Schwester Georgia ins alterwürdige Selchester Castle. Ganz so langweilig und beschaulich wie gedacht ist es dann aber doch nicht: Der Earl of Selchester und Burgbesitzer war vor 7 Jahren in einer schlimmen Winternacht verschwunden und wird direkt nach Hugos Ankunft in der Schlosskapelle unter den Fliesen entdeckt – tot und verscharrt. Während die Polizei den Mord mit möglichst wenig Presserummel einem Toten anhängen will, ermittelt Hugo mit der Nichte des Earls und seiner Schwester. Denn der Mörder könnte auch unter den Lebenden weilen..

Stil, Machart, Meinung

Das Versprechen „Die perfekte Mischung aus Downtown Abbey und Agatha Christie“ auf der Buchrückseite hatte mich angesprochen – und ich muss sagen: die Beschreibung passt perfekt! Wie bei Agatha Christie gibt es ein Verbrechen auf einer von der Außenwelt abgeschnittenen Burg sowie mehrere Verdächtige, einem verschlossenen Raum und einem Jackpot in Sachen Erbschaft. Der Downtown Abbey – Touch kommt durch eine Menge Dorfklatsch, detailreiche Beschreibungen der Burgbewohner und der damaligen Zeit, humorvolle Dialoge und viele Szenen in den Räumlichkeiten des Personals.

Dem ist eigentlich schon nicht mehr viel hinzuzufügen, denn die Beschreibung ist absolut passend. Ein guter Plot, ein guter Schreibstil, liebenswerte Charaktere und eine schlüssige Auflösung (die ich zwar schon länger ahnte, trotzdem nicht schlecht fand) machen nach dem ersten Fall von Hugo Hawksworth Lust auf mehr. Leider habe ich gerade herausgefunden, dass die Autorin Elizabeth Edmondson mittlerweile verstorben ist. Ein zweiter Teil wird wohl am 18. Februar 2019 erscheinen – und ich denke mal, das war es dann auch schon mit dieser vielversprechenden Cosy Crime – Reihe.

Fazit

Ich gebe 4 Sterne und werde gern auch den nächsten und wohl letzten Teil dieser Reihe lesen. Agatha Christie meets Downtown Abbey – eine gute Mischung, gut umgesetzt und gut geschrieben.

Veröffentlicht am 22.04.2018

Schreibtischjob

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So klasse findet Hugo Hawksworth es nicht, in den Innendienst versetzt zu werden. Im Außendienst, mit geheimen Aufträgen, die ihn in ferne Länder führten, war sein Leben doch viel spannender. Doch eine ...

So klasse findet Hugo Hawksworth es nicht, in den Innendienst versetzt zu werden. Im Außendienst, mit geheimen Aufträgen, die ihn in ferne Länder führten, war sein Leben doch viel spannender. Doch eine Verwundung am Unterschenkel hat seine Zeit in dieser Position für immer beendet. Schweren Herzens macht er sich gemeinsam mit seiner kleinen Schwester auf den Weg nach Selchester Castle weit weg von London und allem. Im Jahr 1953 sind die Nachwirkungen des Krieges noch deutlich zu spüren. So ist der Schlossherr bereits kurz nach dem Krieg spurlos verschwunden. Eine Tatsache, die Hugo wesentlich neugieriger macht als sein neuer Job, der im Wälzen alter Akten besteht.

Ein im Einsatz versehrter junger Mann und seine 13jährige Schwester machen sich auf zu neuen Ufern. Natürlich geht es auch um den neuen Job. Wichtig ist aber, dass Georgina den Tod der Eltern noch nicht überwunden hat und sie sich in der Obhut ihres Bruders wohler fühlen wird. Die Schlossbewohner sind zunächst wenig begeistert von ihrer Einquartierung. Nur die Haushälterin, die Georgina sofort in ihr Herz geschlossen hat, umsorgt sowohl sie als auch Hugo mit ordentlichen Mahlzeiten und viel Wärme. Die Nichte des verschwundenen Hausherrn möchte die Gäste am liebsten nur von weitem sehen. Ein Wunsch, der unerfüllt bleiben muss, denn schon bald wird in der Kapelle ein Skelett gefunden. Bei den nun folgenden Nachforschungen wird Hugos Hilfe und seine Erfahrung im Nachrichtendienst gerne in Anspruch genommen.

Hugo Hawksworth hat mit „Der Tote in der Kapelle“ seinen ersten Auftritt in einer Reihe von drei Büchern. Leider ist die Autorin bereits verstorben und das letzte Buch in der Reihe wurde von ihrem Sohn nach ihren Notizen verfasst. Mit den Beschreibungen des ländlichen Lebens in England fühlt man sich sofort an die Englandbesuche erinnert. Auch wenn die nicht in den 1950ern stattfanden, ist die englische Landschaft und die Architektur doch irgendwie urtümlich geblieben. Glücklicherweise hat es der Verursacher des zweiten Weltkrieges nicht geschafft, den Engländern ihr England zu nehmen. Dennoch waren die Menschen durch den Krieg belastet und traumatisiert. Das ist noch deutlich zu spüren und auch der beginnenden kalte Krieg wirft seine Schatten voraus. Viel mehr Beziehungen gibt es zum Geheimdienst als man in so einem heimeligen Örtchen vermuten möchte. Schließlich ist doch das Leben dort alles andere als geheim. Da weiß die Haushälterin und damit auch der ganze Ort am Abend schon, was am Morgen in der Zeitung stehen wird. Und dennoch hinterlassen die warmherzigen Menschen in Selchester einen sympathischen Eindruck. Sogar beim Lesen fühlt man sich heimisch und beginnt mitzurätseln, welches Schicksal den Herrn des Hauses wohl ereilt hat.

Ein liebenswerter Schreibtisch-Ermittler, der durchaus nicht nur am Schreibtisch bleibt, mit einer naseweisen Schwester in einem heimeligen Setting in der englischen Provinz, was will man mehr auf der Suche nach dem, was der Tat zugrunde liegt.