Cover-Bild Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 05.11.2020
  • ISBN: 9783462052220
Esther Safran Foer

Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind

Tobias Schnettler (Übersetzer)

Dieses Buch ist ein kleiner Triumph über den Faschismus.

Esther Safran Foer ist die Mutter des Bestsellerautors Jonathan Safran Foer, der mit seinem weltweit gefeierten Debüt »Alles ist erleuchtet« den Grundstein legte für dieses mutige Memoir. Sie begibt sich auf die Suche nach der Geschichte ihrer Familie, die in der schrecklichen Dunkelheit des Nationalsozialismus begraben wurde. Ein Buch gegen das Vergessen. Als Esthers Mutter beiläufig offenbart, dass ihr Mann eine frühere Frau und Tochter hatte, die beide im Holocaust ermordet wurden, beschließt Esther herauszufinden, wer sie waren und wie ihr Vater überlebt hat. Nur mit einem Schwarzweißfoto und einer handgezeichneten Karte reist sie zusammen mit ihrem Sohn in die heutige Ukraine, um das Shtetl zu finden, in dem sich ihr Vater während des Krieges versteckt hatte. Diese Reise wird ihr Leben für immer verändern und sie wird es Esther ermöglichen, endlich richtig zu trauern. Sie findet in der Ukraine tatsächlich die Nachfahren der Menschen, die ihren Vater versteckt hatten und erfährt sogar den Namen ihrer Halbschwester. Eine bewegende Geschichte von einer Frau auf der Suche nach ihrer Familie, aber auch von vier Generationen von Überlebenden, Geschichtenerzählern und Gedächtniswächtern, die entschlossen sind, nicht nur die Vergangenheit am Leben zu erhalten, sondern auch die Gegenwart mit Leben zu füllen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2020

Erschütternd Ahnenforschung

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Die Schriftstellerin Esther Safran Foer erzählt in dem Buch „Ihr sollt wissen, das wir noch da sind“ von ihrer Suche nach ihrer Familie.
Nachdem ihr Sohn seinen Roman , alles ist erleuchtet, keine Hinweise ...



Die Schriftstellerin Esther Safran Foer erzählt in dem Buch „Ihr sollt wissen, das wir noch da sind“ von ihrer Suche nach ihrer Familie.
Nachdem ihr Sohn seinen Roman , alles ist erleuchtet, keine Hinweise auf seinen Großvater gefunden hat und deshalb einen fiktiven Roman geschrieben hat., nimmt Esther die Sache selbst in die Hand.

Ihr Buch fängt erst etwas schwierig an, es sind viele Personen, und viel hin und her, zu verstehen.
Esther Safran Foer ist Jüdin. Sie wurde 1946 geboren, als sie 8 Jahre alt war, nimmt sich ihr Vater das Leben. Erst als sie 40 Jahre alt war, erfährt sie, das er schon mal verheiratet war und ein Kind hatte. Die Beiden wurden von den Nazis ermordet.

2009 macht sie sich auf die Suche in die Ukraine. Es ist erstaunlich, das sie doch noch einiges erfuhr. Diese Reise in die Heimat ihrer Eltern und die Grauen der Zeit, ist erschütternd. Das mag man sich nicht vorstellen.
Es ist gut, das die Autorin von ihrer Familie schreibt. Das sollt nie vergessen werden.





Veröffentlicht am 11.11.2020

Eine Ode an das Erinnern und Bewahren

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Inhalt:
Bei der Lektüre dieses Buches wird bewusst, wie wichtig Erinnerungen, Fotos, Erzählungen und gemeinsame Erlebnisse für eine Familie sind und dass Menschen und ihre Leben tatsächlich nicht nur in ...

Inhalt:
Bei der Lektüre dieses Buches wird bewusst, wie wichtig Erinnerungen, Fotos, Erzählungen und gemeinsame Erlebnisse für eine Familie sind und dass Menschen und ihre Leben tatsächlich nicht nur in Vergessenheit geraten, sondern komplett ausgelöscht werden, wenn man ihre Namen nicht mehr kennt und wenn es niemanden mehr gibt, der ihre Geschichte erzählen kann. Gerade für viele Überlebendes des Holocaust - unter anderem für die Autorin Esther Safran Foer - ist es von zentraler Bedeutung, die Namen ihrer teilweise unbekannten Angehörigen zu erfahren, die Geschichte ihrer Vorfahren kennenzulernen und weiterzuerzählen, egal, welches Grauen ihr innewohnt. Esther Safran Foer unternimmt mit ihrem Sohn Frank eine Reise in die heutige Ukraine und zugleich in das Leben ihres Vaters und dessen ersten Frau. Sie lernt die Menschen kennen, die gemeinsam mit ihren Angehörigen geflüchtet sind oder die geholfen haben, ihre Familie zu verstecken und indem sie Licht in diese sehr persönliche Dunkelheit bringt, gelingt es ihr auch, sich zu verabschieden und die Andenken ihrer verstorbenen Familie in Würde zu wahren.

Meine Meinung:
Ich kann schwer in Worte fassen, was dieses Buch in mir ausgelöst hat und eigentlich wollte ich es auch schon pünktlich zum Erscheinungstermin beenden. Dies war mir allerdings nicht möglich, weil die Geschichten, welche Esther Safran Foer erzählt, definitiv keine leichte Kost sind. Ich stelle es mir unendlich schmerzvoll vor, nicht annähernd alle Mitglieder der engen Familie zu kennen und zu wissen, dass einige von ihnen ein so schreckliches Schicksal erlitten haben. Obwohl die Autorin es schafft, die schlimmsten Gräuel eher nüchtern zu schildern, musste ich beim Lesen doch einige Male pausieren. Auch gelang mir vor allem der Einstieg in "Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind", nicht so leicht. Sehr viele Namen und Jahreszahlen, sowie Verwandtschaftsbeziehungen werden oft einige Male wiederholt und wild durcheinandergewirbelt. Der Stammbaum im Anhang hilft nur bedingt, da im Laufe der Erzählung noch zahlreiche weitere Personen, unter anderem Menschen, welche der Familie Foer an irgendeinem Punkt ihres Weges geholfen haben, erwähnt werden.
Erst im letzten Drittel des Buches, der den entscheidenen Durchbruch bei der Suche nach Verwandten und guten Geistern thematisiert, beginnt die Erzählung zu fliessen und dies passt eigentlich hervorragend zur erzählten Geschichte, weil man spürt, dass die Autorin an diesem Punkt der Erzählung zum ersten Mal ein wenig zur Ruhe kommt, aufatmet, die Luft ausströmen lässt und beginnt, die einzelnen losen Enden ihrer Familiengeschichte, die am Anfang des Buches noch für Verwirrung gesorgt haben, in Gedanken zu verknüpfen. Ist dieser Aufbau Zufall oder ein absoluter Geniestreich der Autorin? Letztendlich spielt das gar keine Rolle mehr, denn mit jeder weiteren Seite spürt man beim Lesen förmlich, wie Erleichterung, Dankbarkeit aber auch tiefe Trauer sie durchströmen und wie eine Art Frieden mit dem Schicksal geschlossen wird. Gerade diese letzten paar Seiten haben mich tief berührt und lassen mich voller Achtung für Esther Safran Foer und ihre mutige Reise, ihre positive Lebenshaltung und ihr tiefes Vertrauen in ihre Familie zurück.

Meine Empfehlung:
In "Ihr sollt wissen, dass wir noch da sind", schreibt Esther Safran Foer nicht gegen das Vergessen an, wie ich jetzt schon einige Male gelesen haben, sondern rettet vielmehr das Erinnern, Erzählen und Bewahren. Obwohl sich vor allem der Anfang des Buches nicht ganz einfach liest, weil die zahlreichen Namen und Daten, die losen Ende in der Familiengeschichte, für Verwirrung sorgen und obwohl die Autorin keine leichte, sondern eine äusserst tragische, bewegende Geschichte erzählt, hat dieses Buch etwas enorm Versöhnliches an sich und strahlt eine grosse Ruhe und Kraft aus. Von mir gibt es eine herzliche Leseempfehlung für dieses wichtige Werk.

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