Cover-Bild Winter in Maine
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 26.02.2015
  • ISBN: 9783641168018
Gerard Donovan

Winter in Maine

Roman
Thomas Gunkel (Übersetzer)

»Winter in Maine: Das Buch des Jahres – ein meisterhafter Roman.«Aus der Begründung der Jury zum Buch des Jahres 2008Der Winter in den Wäldern von Maine ist kalt und einsam. Bisher hat das Julius Winsome nicht gestört, er lebt schon lange allein, und er hat einen treuen Gefährten, seinen Pitbullterrier Hobbes. Als sein Hund eines Nachmittags offenbar absichtlich erschossen wird, bricht Julius’ Welt zusammen. Und er fasst einen erschreckenden Entschluss ...Julius Winsome lebt zurückgezogen in einer Jagdhütte in den Wäldern von Maine. Der Winter steht vor der Tür, er ist allein, aber er hat die über dreitausend Bücher seines Vaters zur Gesellschaft und vor allem seinen Hund Hobbes, ein treuer und verspielter Pitbullterrier. Eines Nachmittags, als er gerade vor dem Feuer sitzt und liest, hört er einen Schuss. Eigentlich nichts Besonderes, denn es ist gerade Jagdsaison. Dennoch wundert sich Winsome, weil der Schuss ganz in seiner Nähe gefallen ist, zu nahe. Als er vor die Tür geht, entdeckt er, dass Hobbes erschossen wurde – offenbar mit Absicht.Der Verlust trifft Julius mit ungeahnter Wucht. Er denkt an all die anderen Verluste in seinem Leben: die Mutter, die er gar nicht kannte, weil sie bei seiner Geburt starb, den Vater, der nie wieder heiratete, der ihn allein großzog und ihm die Sprache Shakespeares beibrachte und jetzt auch schon zwanzig Jahre nicht mehr da ist, an Claire, die einzige Frau in seinem Leben, die ihn einen Sommer lang liebte und dann wieder verschwand. Und jetzt Hobbes, sein letzter wahrer Freund. Am nächsten Tag holt er das Gewehr seines Großvaters aus der Scheune und zieht los, um seinen Hund zu rächen. Er macht Jagd auf die Jäger. Und obwohl diese Rache ebenso sinnlos ist wie die Tat, die ihr zugrundeliegt, verstehen wir diesen einsamen, verzweifelten Mörder, werden seine Komplizen in Eis und Schnee.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Wolly in einem Regal.
  • Wolly hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2022

Vom Winter in der Seele eines einsamen Mannes

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Julius Winsome ist ein Einzelgänger. Zusammen mit seinem Hund Hobbes und dem Vermächtnis seines Vaters, das aus über dreitausend Büchern besteht, lebt er in einer einsamen Waldhütte. Er scheint ein zufriedenes ...

Julius Winsome ist ein Einzelgänger. Zusammen mit seinem Hund Hobbes und dem Vermächtnis seines Vaters, das aus über dreitausend Büchern besteht, lebt er in einer einsamen Waldhütte. Er scheint ein zufriedenes Leben zu haben, ist eins mit der Natur, pflanzt Blumen vor dem Haus und füttert die Wildvögel, die an seine Hütte kommen.
Die Idylle endet jäh mit Hobbes‘ Tod, denn der Pitbullterrier wird ganz in der Nähe der Hütte erschossen, und schnell wird klar, es war kein Unfall, sondern geschah mit Absicht.
Dieses Ereignis trifft Julius so hart, dass er daraufhin Handlungen begeht, die so gar nicht zum Bild des belesenen, ruhigen Mannes passen: Auf der Suche nach der Person, die seinen Hund erschossen hat, wird er selbst zum Massenmörder.
Über den Verlauf der Handlung möchte ich gar nicht mehr sagen, denn wie hier eines zum anderen kommt, muss man einfach selbst lesen.
Das Buch ist in der 1. Person aus Julius‘ Sicht geschrieben. Was mich völlig erstaunt hat, ist die Emotionslosigkeit, mit der er seine Geschichte erzählt. Aber auch wenn er keine Gefühle äußert, konnte ich ihn anfangs teilweise verstehen, auch wenn ich seine Taten letztendlich nicht nachempfinden oder gar gutheißen konnte. Im weiteren Verlauf der Handlung ist mir jedoch die Person Julius Winsome völlig entglitten. Zu extrem und konfus waren seine Handlungen, bei denen mir teilweise der rote Faden gefehlt hat. Nur so viel konnte ich aus dem ganzen Chaos herauslesen, es geht nicht allein um den Tod seines Hundes, sondern das Problem liegt viel tiefer und hängt mit dem Verlust einer großen Liebe zusammen.
Mit der Handlung konnte ich mich also nicht hundertprozentig anfreunden, auch wenn sich das Ende dann wiederum stimmig gestaltet hat. Allerdings hat mir der Roman sprachlich sehr gut gefallen. Der Autor beschreibt wortgewaltig und stimmungsvoll die Atmosphäre in seiner Hütte mit den vielen Büchern, in den Wäldern Maines und den Einbruch des Winters in dieser Gegend. Der tolle Schreibstil hat mich mit der streckenweise etwas verstörenden Handlung versöhnt, so dass ich den Roman insgesamt noch gut bewerte.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Kein typischer Aussteigerroman

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Inhalt:
Julius Winsome hat den Schuss gehört. Zumindest glaubt er das, denn in den Wäldern von Maine ist kurz vor Winteranbruch Jagdsaison – es hätte also auch jeder andere Schuss gewesen sein können. ...

Inhalt:
Julius Winsome hat den Schuss gehört. Zumindest glaubt er das, denn in den Wäldern von Maine ist kurz vor Winteranbruch Jagdsaison – es hätte also auch jeder andere Schuss gewesen sein können. Sein geliebter Pitbullterrier Hobbes jedenfalls schafft es gerade noch, sich 500 Meter zu ihm hin zu schleppen, bevor er an der aus nächster Nähe kaltblütig in seinen Rücken gefeuerten Schrotflintenladung zugrunde geht. Kurzerhand nimmt Winsome, der in der Einsamkeit mit seinen geerbten Büchern und den antiquierten Worten Shakespeares lebt, sein ebenfalls geerbtes Scharfschützengewehr und macht seinerseits Jagd auf die Jäger.

Meine Meinung:
Der Einstieg in die Geschichte ist denkbar brutal und traurig: Der Hund des Einsiedlers Julius Winsome wird absichtlich erschossen. Dies trieb mir als Tierbesitzerin die Tränen in die Augen, sodass ich nach den ersten paar Seiten bereits emotional völlig aufgewühlt war.
Den daraus folgenden Rachefeldzug des belesenen und eigentlich eher ruhigen Julius gegen scheinbar wahllos jeden, konnte ich trotzdem nicht recht nachvollziehen und umso weiter die Geschichte vorangeschritten war, desto weniger mochte ich ihn. Außerdem war die Luft nach etwa der Hälfte des Buches einfach raus. Ein bisschen schade bei so wenigen Seiten.
Sprachlich war dieses Buch für mich allerdings ein Highlight.

Fazit:
Kein typischer Aussteigerroman. Eher die Erzählung des Rachefeldzuges eines Einsiedlers ohne Moral und ohne jeglicher Wertung. Brutal und erschreckend.

Meine Bewertung:
4/5 Sterne

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