Cover-Bild Am Fluss der Sterne
Band 2 der Reihe "Das Reich Kitai"
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Tor
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: historisch
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 720
  • Ersterscheinung: 26.10.2017
  • ISBN: 9783596035724
Guy Gavriel Kay

Am Fluss der Sterne

Ulrike Brauns (Übersetzer)

»Am Fluss der Sterne« ist nach »Im Schatten des Himmels« der zweite epische Fantasy-Roman von Guy Gavriel Kay, der in Kitai spielt, dem magischen Reich der Mitte.
Einst galt Xi'an als schönste Stadt der zivilisierten Welt, der Kaiserhof als Hort des Luxus und der Kultur. Doch seit Kitai in weiten Teilen an die Barbaren aus dem Norden gefallen ist, herrscht Angst auf den Straßen, und das Heulen der Wölfe hallt durch verfallene Gemäuer.

Nur einem Mann scheint es möglich, das Reich der Mitte wieder zu neuer Größe zu führen: Ren Daiyan, Heerführer, ehemaliger Geächteter, Bogenschütze von fast mythischer Gestalt. An seiner Seite: die geheimnisvolle Lin Shan, vielleicht die klügste, auf jeden Fall aber die faszinierendste Frau ihrer Zeit ...

»Das Werk eines Meisters auf der Höhe seiner Kunst!« The Washington Post

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2018

Ein gelungener Fantasy-Epos voller Überraschungen!

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Meine Meinung:

Prinzipiell muss ich erst einmal gestehen, dass Bücher die nur annähernd mit der Games of Thron - Reihe verglichen werden, immer einen gewissen unangenehmen Beigeschmack beinhalten. Denn ...

Meine Meinung:

Prinzipiell muss ich erst einmal gestehen, dass Bücher die nur annähernd mit der Games of Thron - Reihe verglichen werden, immer einen gewissen unangenehmen Beigeschmack beinhalten. Denn es ist für mich definitiv so, dass egal wie gut etwas verarbeitet und geschrieben ist, nicht an diese Reihe heranreicht. Sei es auf Grund meiner Fangirl-Ambition oder eben, weil man da direkt irgendwelche Sachen sucht, die mit dieser Reihe irgendetwas gemein haben. So versuche ich auf jeden Fall, sämtliche Erwartungen zurück zu schrauben und sehr neutral dem Buch und dem Autor/ der Autorin gegenüberzutreten. Alles andere wäre auch sehr gemein.

Hierbei handelt es sich um den zweiten Band dieser bemerkenswerten Reihe. Den ersten Band habe ich zwar gelesen, aber so meine Schwierigkeiten mit ihm gehabt. Zum einen war der Schreibstil des Autors anfänglich etwas nun ja beschwerlich. Ich musste mich erst mit ihm anfreunden um wahrlich in die Geschichte eindringen zu können. Nun, dies änderte sich beim zweiten Band natürlich. Dennoch ist die Welt in der die Handlung spielt auf irgendeine Weise immer noch sehr befremdlich, ich erkenne immer noch neue Orte oder Reiche, an die ich mich nicht erinnern konnte oder vielleicht im Zusammenhang der Ereignisse nicht direkt wollte, und doch ist es auf merkwürdige Art wie ein „nach Hause kommen“. Klingt Komisch, ist aber so ;)

Mit knapp 720 Seiten wartet aber auch nicht nur ein ordentlicher Schinken auf einen, sondern auch eine Welt voller Intrigen, Machtgehabe und andere Gefahren von denen man nicht ahnt. Für mich ist es dem Autor wirklich gelungen ein Konzept umzusetzen, dem man seinen Ideenreichtum, seine „Beweggründe“, aber vor allem seine Leidenschaft hinter seiner Arbeit anmerkt.

Positiv zu vermerken sind auf jeden Fall die beiden Hauptcharaktere auf die sich der Verlauf der Handlung aufbaut. Sie bieten einen enormen Entwicklungsreichtum an, sind sehr individuell, aber vor allem sehr stark ausgebreitet.

Ren Daiyan machte für mich eine der erwähnenswertesten Entwicklungen durch. Als ahnungsloser 15 Jähriger wird er auf eine unerwartete Reise als Beschützer des Unterpräfektors mitgenommen und erlebt dort seinen ersten Mord durch eigene Hand. Seine Flucht und anschließende Besinnung führte ihn dann in eine Lebensrichtung, die niemand erwartet, aber er seine Erfüllung findet. Dennoch ist er kein blutrünstiger Mörder ohne Herz, sondern gerade sein Herz und seine Intention machen ihn so unbeschreiblich stark und menschlich.

Lin Shan ist dafür von Anfang an ein sehr bemerkenswerte, außergewöhnlicher und sehr starker Charakter mit dessen Vielfalt ich zu Beginn so absolut gar nicht gerechnet habe.

Etwas weniger positiv bleiben mir da nur die vielen anderen Charaktere in Erinnerung, die durch ihre persönlichen Ansichten und Erzählungen etwas blass und unpassend im Gedächtnis blieben. Sie führten des öfteren bei mir eher zu Verwirrungen als das sie mir weitergeholfen haben. Auch wenn man sie am Ende doch zu dem Gesamtkonzept hinzuzählen und das Ende des Buches ausmachten. Doch hätte ich mir da einen ticken weniger Zeit mit ihnen gewünscht und mehr mit den Hauptprotagonisten.

Das Cover gefällt mir mit seiner Glanzoptik und der finster gehaltenen Schrift sehr gut. Es bringt eine bestimmte Atmosphäre mit sich, die in der Handlung widergespiegelt wird.

Am Ende bleibt mir nur noch zu erwähnen, dass diese Reihe absolut nicht mit „Games of Throns“ gemein hat und man wirklich nicht nach Gemeinsamkeiten suchen sollte. Auch finde ich, dass man diesen Band schon unabhängig von seinem Vorgänger lesen kann, jedoch die Welt sich mit dem ersten Band besser erklärt und auch greifen lässt. Natürlich gibt es auch schon dort sämtliche Erklärungen die zu Orientierung dienlich sind, da man nicht nur Ortschaften, Regierungen etc. kennenlernt, sondern auch alte Bekannte im zweiten Band wieder trifft.

Fazit:

Für mich ist dieser Fantasy- Epos eine gelungene Abwechslung zu den anderen Fantasybüchern und Jugendliteraturen, die ich sonst so genieße. Die Welt ist faszinieren und auch beängstigend, die Charaktere wirklich unglaublich gut ausgearbeitet und der Spannungsfaktor ist definitiv ganz auf der Seite dieser Geschichte!

Hoher Lesegenuss, der jedoch beim Lesen die volle Aufmerksamkeit fordert um sich nicht am Ende in Xi ´an hoffnungslos zu verlaufen!

Veröffentlicht am 17.06.2018

Toller Weltentwurf, grandiose Atmosphäre, aber leider etwas zu wenig Tempo

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Klappentext
„Einst galt Xi'an als schönste Stadt der zivilisierten Welt, der Kaiserhof als Hort des Luxus und der Kultur. Doch seit Kitai in weiten Teilen an die Barbaren aus dem Norden gefallen ist, herrscht ...

Klappentext
„Einst galt Xi'an als schönste Stadt der zivilisierten Welt, der Kaiserhof als Hort des Luxus und der Kultur. Doch seit Kitai in weiten Teilen an die Barbaren aus dem Norden gefallen ist, herrscht Angst auf den Straßen, und das Heulen der Wölfe hallt durch verfallene Gemäuer.

Nur einem Mann scheint es möglich, das Reich der Mitte wieder zu neuer Größe zu führen: Ren Daiyan, Heerführer, ehemaliger Geächteter, Bogenschütze von fast mythischer Gestalt. An seiner Seite: die geheimnisvolle Lin Shan, vielleicht die klügste, auf jeden Fall aber die faszinierendste Frau ihrer Zeit ...“

Gestaltung
Die Aufmachung des Buches gefällt mir sehr gut, denn ich mag das metallische glitzern des Buches in Kombination mit den schwarzen Auslassungen. Vor allem gefällt mir das Spiel mit den Negativen, da es so aussieht, als würde auf dem Cover wirklich ein Fluss fließen und über die schwarzen Länder Vögel fliegen. Das helle Blau unterstützt diesen Eindruck zudem noch. Der Titel fügt sich auch klasse in das Covermotiv ein und die gewählte Schriftart passt auch gut zum historisch angehauchten Inhalt.

Meine Meinung
Bereits das Werk „Im Schatten des Himmels“ von Guy Gavriel Kay hat mich interessiert, jedoch noch nicht so sehr gereizt, dass ich es unbedingt lesen wollte. Mit „Am Fluss der Sterne“ erging es mir jedoch anders, denn dessen Inhalt hat mich sofort hellhörig werden lassen. Wie kann ein ehemaliger Geächteter ein Reich wieder zu ehemaliger Größe zurückführen? Ich war gespannt! Glücklicherweise ist es möglich „Am Fluss der Sterne“ ohne die Kenntnisse von „Im Schatten des Himmels“ zu lesen. Beide Bücher spielen zwar in derselben Welt – Kitai – jedoch zu unterschiedlichen Zeiten. So wäre es zwar ein schönes Gimmick, den Inhalt von „Im Schatten des Himmels“ zu kennen, da vermutlich bekannte Figuren wieder auftauchen und sich interessante Querverweise ergeben, aber für das Verständnis von „Am Fluss der Sterne“ ist es nicht nötig.

Der Roman des Autors hat mich vor allem durch seinen umfangreichen Weltentwurf überrascht. Das Buch spielt in der erfundenen Welt Kitai, welche mich sehr an ein vergangenes China erinnert. Dies asiatisch, gleichzeitig historisch angehauchte Setting hat mir gut gefallen, da es für eine angenehme Atmosphäre gesorgt hat und da ich gerne Geschichten lese, die in Asien oder ähnlich gestalteten Gegenden spielen. Zudem wirkte Kitai auf mich sehr real, sodass ich gar nicht gemerkt habe, dass diese Welt fiktiv ist. Vielmehr erschien sie mir unheimlich authentisch und realistisch, wodurch ich mich gerne in ihr befunden habe.

Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass mir „Am Fluss der Sterne“ manchmal etwas zu viel wurde. Es gab so viele Namen (die dann auch noch gleich oder ähnlich klangen) und überhaupt eine große Fülle an vielerlei Dingen. Der Autor schildert alles sehr detailliert und ausufernd, wodurch es mir manchmal schwer fiel, den Überblick zu behalten. Die Masse an Fremdwörtern hat dazu ihr übriges beigetragen und mich doch manchmal etwas überfordert bzw. meine Konzentration gefordert. Dieses Buch ist also definitiv keins, das man einfach mal so nebenbei lesen kann, sondern eines, auf das man sich voll und ganz konzentrieren muss, um nicht den roten Faden zu verlieren.

Hatte ich mich dann allerdings erst einmal ein wenig zu Recht gefunden, so ging es mit dem Lesen etwas leichter voran. Dabei mochte ich vor allem die bereits erwähnte Atmosphäre des Buches und die Abenteuergeschichte, in die eine schöne, realistische und nicht zu kitschige Liebesgeschichte eingewoben wurde. Dennoch fehlte mir im Handlungsverlauf manchmal etwas das Tempo. Zwar gibt es Kriege und Abenteuer, aber es gibt auch genauso viel Strategieplanung und Politik, die mir manchmal etwas zu trocken waren.

Fazit
Mit „Am Fluss der Sterne“ hat Guy Gavriel Kay einen historisch angehauchten Abenteuerroman verfasst, der mich vor allem durch seine angenehme Atmosphäre überzeugt hat. Die Fantasy-Welt, die sich der Autor erdacht hat, wirkt sehr real und erinnert an ein historisches China, was mir gut gefallen hat. Gleichzeitig hatte ich einige Startschwierigkeiten durch viele Details, Namen und Fremdwörter. Hiermit kam ich beim Weiterlesen zwar immer besser zurecht, jedoch fehlte der Handlung für meinen Geschmack manchmal etwas das Tempo.
Gute 3 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
„Am Fluss der Sterne“ spielt in Kitai, wo auch „Im Schatten des Himmels“ spielt. Diese beiden Bücher können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden.