Eingesperrt
Als Ylva sich eines Abends auf den Heimweg macht, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben in wenigen Minuten komplett verändern wird. Als sie fast an der Bushaltestelle angekommen ist, hält ein Wagen ...
Als Ylva sich eines Abends auf den Heimweg macht, ahnt sie noch nicht, dass sich ihr Leben in wenigen Minuten komplett verändern wird. Als sie fast an der Bushaltestelle angekommen ist, hält ein Wagen neben ihr. Alte Bekannte, die ihr anbieten, sie mit nach Hause zu nehmen. Dass Ylva wenig später von eben diesen Bekannten entführt und in deren Keller gesperrt wird, ahnt sie beim Einsteigen ins Auto nicht.
Ylvas Gefangenschaft war so unverblümt beschrieben, dass es mir manches Mal die Luft zum Atmen nahm, ich mich in meinen eigenen vier Wänden eingeengt und unwohl fühlte. Die Demütigungen und Peinigungen sind so authentisch dargestellt, dass mich Ylvas Mut und die Entscheidung nicht aufzugeben, faszinierte.
Die Entwicklung ihres Mannes, der zu Beginn voller Wut, Trauer und Schmerz war, um dann nach und nach wieder den Einstieg in das normale Leben zu finden, war wirklich gut beschrieben. Auch wenn er Ylvas Verschwinden nie wirklich verarbeiten konnte, war er für die gemeinsame Tochter stark.
Das Einzige, was mich die Geschichte über sehr störte, war der Handlungsstrang um den Journalisten. Er hatte seine Daseinsberechtigung und spielte gegen Ende auch eine entscheidende Rolle, aber während des Lesens war er für mich so unpassend, dass eine gekünstelte Zusammenführung von Anfang an klar war.
Eine grausame und gleichermaßen faszinierende Geschichte.