Cover-Bild Odins Söhne
Band 2 der Reihe "Ein Fall für Kommissar Oppenheimer"
12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 01.09.2015
  • ISBN: 9783426516430
Harald Gilbers

Odins Söhne

Roman
Kommissar Oppenheimer ist untergetaucht und muss sich mit Schwarzmarktgeschäften über Wasser halten. Als dabei ein brutaler Mord geschieht, wird seine Unterstützerin Hilde verhaftet, denn der Tote ist ihr Ehemann, SS-Hauptsturmführer Erich Hauser. Zwar sind die beiden seit Jahren getrennt, doch Hilde als Regimegegnerin hätte ein Motiv: Der skrupellose Mediziner Hauser war KZ-Lagerarzt im Osten und hat dort Versuche an Menschen durchgeführt. Oppenheimer muss alles riskieren, um Hilde aus den Fängen der NS-Justiz zu retten. Schon bald findet er Hinweise darauf, dass ein mysteriöser Kult in den Mordfall verstrickt ist ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Oppenheimers Geschichte geht intensiv weiter

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Zum Autor:
Harald Gilbers ist ein deutscher Autor, der Germanistik und Geschichte studiert hat. Er hat sowohl beim Fernsehen, als auch als Theaterregisseur gearbeitet, bevor er 2014 sein erstes Buch "Germania" ...

Zum Autor:
Harald Gilbers ist ein deutscher Autor, der Germanistik und Geschichte studiert hat. Er hat sowohl beim Fernsehen, als auch als Theaterregisseur gearbeitet, bevor er 2014 sein erstes Buch "Germania" veröffentlichte. Für sein Erstlingswerk erhielt er den Friedrich-Glauser-Preis. (Quelle: DroemerKnaur)

Zum Cover:
Das Cover ähnelt dem Cover des ersten Bandes der Reihe um den jüdischen Kommissar Oppenheimer. Es ist hauptsächlich in Grautönge gehalten mit dem roten Titel zentral platziert. Dabei zeigt es Berlin im 2. Weltkrieg und eine Gestalt im Vordergrundl. Ein schlichtes Cover, das aber passender nicht sein könnte. Außerdem gefällt mir sehr gut, dass es sich in die Reihe fügt und eben nicht groß vom Vorgänger unterscheidet.

Zum Buch:
Dieses Buch ist wie bereits erwähnt, das zweiter in einer Reihe um den jüdischen Kommissar Oppenheimer. Dieser ist im 2. Weltkrieg aufgrund seiner Religion nicht mehr offiziell im Dienst, sondern lebt ein ähnliches Leben wie viele Juden im Dritten Reich. Er lebt in Berlin in einer Mischehe mit einer deutschen Frau, hat nach seinem ersten Einsatz für die Nazis eine neue Identität angenommen und verfügt außerdem über zahlreiche Kontakte, die ihm immer mal wieder einen Gefallen tätigen oder ihm freundschaftlich zur Seiten stehen. In diesem Band steht seine beste Freundin Hilde im Mittelpunkt, die mit einem hohen SS-Mann verheiratet ist, der nach jahrelanger Abwesendheit in den letzten Wochen des Krieges wieder bei ihr auftaucht und sie in Schwierigkeiten bringt. Oppenheimer versucht daraufhin Hildes Unschuld zu beweisen, ohne dabei seine wahre Identität zu verraten oder seine Frau in Gefahr zu bringen. Gleichzeitig spitzt sich die Lage im Land und an der Front zu und täglich erschweren ihm neue Gegebenheiten seine Arbeit.

Die fiktiven Charaktere, die wiederkehren, sind in all ihren Facetten glaubwürdig dargestellt und man kann mit ihnen mitfühlen und mitleiden. Tiefere Einblicke in ihre früheren Leben gibt es jedoch nur sehr wenige. Der Leser erfährt etwas mehr über Hilde, Aspekte, die auch ihrem Freund Oppenheimer bisher unbekannt waren, jedoch über Oppenheimer und seine Frau Lisa werden keine neuen Details hinzugefügt, was die Charaktere aber nicht weniger interessant und tiefgründig macht.

Das Buch ist wie bereits der erste Band gespikt mit geschichtlichen Ereignissen, die tatsächlich so zu dieser Zeit, an diesen bestimmten Tagen, geschehen sind. Es wird ein klares Bild von Berlin und Potsdam dieser Zeit gegeben, das es dem Leser ermöglicht sich wenigstens ein wenig in diese Zeit hineinfühlen zu können. Sich völlig in solch eine Ausnahmesituation hineinversetzen zu können, wenn man solch etwas nicht selbst erlebt hat, ist meiner Meinung nach unmöglich und sollte auch von keinem Autor angestrebt werden. Auch das Verhalten, die Wortwahl sowie die Handlungen vieler Personen die in dem Buch vorkommen sind glaubwürdig recherchiert und wiedergegeben. Ob es sich dabei nun um Namen handelt, die es in der Geschichte tatsächlich gab oder um fiktivie Personen, die nur dem Roman dienen. Das Leben und das Leiden der Menschen, ob nun Regimegegner oder Gefolgsleute wird nachvollziehbar dargestellt, ohne dass merklich persönliche Meinungen des Autors einfließen.

Fazit:
Harald Gilbers' zweites Buch steht dem ersten nicht wirklich nach. Zeitlich gesehen ist der Krieg weiter fortgeschritten und Oppenheimers Leben gleicht ein wenig mehr dem eines jüdischen Mitbürgers als im ersten Band. Trotzdem kann man sein Leben eher nicht als typisch zu dieser Zeit beschreiben. Alles in allem handelt es sich hierbei um einen historisch gut recherchierten Roman, der aber nicht daran zweifeln lässt, dass es sich um Fiktion handelt. Ein Aspekt, den ich bezüglich der Thematik wichtig finde.

Leseempfehlung:
Leser, die sich generell für diese Thematik interessieren, können mit diesem Buch wahrscheinlich wenig falsch machen. Auch Menschen, die eventuell aus beruflichen oder anderen Gründen ein größeres Wissen über diese Zeit haben, werden wahrscheinlich nicht enttäuscht sein. Lediglich Lesern, die persönlich von der Situation der jüdischen Mitbürger im Dritten Reich betroffen waren bzw. bis heute sind, würde ich aus dem Bauch heraus nicht zu dieser Reihe raten, da die Hauptfigur einfach kein typisch jüdisches Leben lebt und es Betroffenen übel aufstoßen könnte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

dramatische letzte Kriegstage

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Das Naziregime liegt Anfang 1945 in den letzten Zügen. Aber bis zum Schluss hat das Regime um Hitler die Fäden fest in der Hand und Juden und Regimegegner müssen weiterhin um ihr Leben fürchten und auf ...

Das Naziregime liegt Anfang 1945 in den letzten Zügen. Aber bis zum Schluss hat das Regime um Hitler die Fäden fest in der Hand und Juden und Regimegegner müssen weiterhin um ihr Leben fürchten und auf der Hut sein vor Entdeckung.
Oppenheimer hält sich unter falschem Namen weiterhin in Berlin auf, arbeitet als Nachtwächter und versucht nicht aufzufallen. Um seine Frau Lisa nicht zu gefährden, kann er sie immer nur für kurze Zeit unauffällig treffen, denn offiziell gibt es ihn ja gar nicht mehr. Nur mit Hildes Hilfe gelingt es ihm, unerkannt zu bleiben.
Statt seiner gerät allerdings dann Hilde in Gefahr, als ihr Noch-Ehemann, Erich Hauser, sich aus dem KZ absetzt, in dem er der Lagerarzt war und mit ihrer Hilfe seine endgültige Flucht organisieren will. Durch einen Medikamentendeal wird auch Oppenheimer in Hausers Pläne verstrickt und als eine verstümmelte Leiche als Hauser von der Polizei identifiziert wird, überschlagen sich die Ereignisse und die Polizei verhaftet Hilde unter Mordverdacht.
Oppenheimer fängt heimlich an zu ermitteln und hofft, den wahren Täter zu finden, bevor über Hilde die Todesstrafe verhängt wird, was zur damaligen Zeit sehr leicht und rasant zum Tode führen konnte.
Die letzten Monate des zweiten Weltkrieges werden hier auf sehr eindringliche Weise beschrieben und die Akteure taumeln zwischen den dramatischen Geschehnissen und der Suche nach dem Täter hin und her. Hilde verstrickt sich in Widersprüche, Oppenheimer findet immer mehr über Hauser heraus und das Grauen des Krieges überschattet aller Leben und Handeln.
Die Gräueltaten der Nazis werden hier bis in kleinste Details beschrieben. Die geschichtlichen Tatsachen sind eng mit der Romanhandlung verknüpft und bis zum Schluss wird die Spannung hochgehalten und man bangt um Hildes Leben und Oppenheimers Sicherheit gleichermaßen.
Wer die Bücher von Rademacher und Kutscher mag, der ist hier bei Harald Gilbers bestens aufgehoben.