Cover-Bild Vor Frauen wird gewarnt
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.08.2021
  • ISBN: 9783426526262
Heidi Rehn

Vor Frauen wird gewarnt

Vicki Baum - eine Frau auf dem Weg nach oben. Roman

Ein schillernder und aufregender biografischer Roman über die Schrifttstellerin Vicki Baum, die Frau, die in den Zwanziger Jahren zur Ikone der Unterhaltungsliteratur in Deutschland wurde, von Erfolgsautorin Heidi Rehn
Neue Zeiten - neue Frauen
Sie war in den Zwanziger Jahren das, was man eine emanzipierte Frau nennt, und damit eine Pionierin ihrer Zeit. Ihr Roman „Menschen im Hotel“ war ein Bestseller, der Vicki Baum schlagartig zum Star der Unterhaltungsliteratur machte.
Sie wurde zur Verkörperung der Karrierefrau, ein Begriff, der damals durchaus positiv besetzt war,und von ihren Leserinnen verehrt und um ihre Eigenständigkeit beneidet.
Doch wie sah die Frau hinter der glänzenden Fassade aus?
Heidi Rehn erzählt in ihrem brillant recherchierten Roman vom Leben und Lieben dieser ungewöhnlichen Frau und setzt ihr damit ein unvergessliches Denkmal.
Nachschub für die LeserInnen von "Fräulein Gold" oder "Mademoiselle Coco" und viel mehr als "nur" ein biografischer Roman!

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.10.2021

Ikone im Ullstein Verlagshaus

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Vicki Baum...wer kennt heute diese bereits in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts berühmte Schriftstellerin, die im Ullstein Verlag arbeitete und zusätzlich einen Autorenvertrag hatte? Ich kenne ...

Vicki Baum...wer kennt heute diese bereits in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts berühmte Schriftstellerin, die im Ullstein Verlag arbeitete und zusätzlich einen Autorenvertrag hatte? Ich kenne ihren Namen nur aus meiner Zeit als Kind in der Bücherei in der ich ausgeholfen habe. Damals standen ihre Bücher augenfällig in den Regalen. Leider findet man diese heutzutage kaum mehr. Wie wäre es mit einer Neuauflage liebe Verlage?

Heid Rehn hat sich dieser außergewöhnlichen Frau angenommen. In ihrem biografischen Roman "Vor Frauen wird gewarnt", anlehnend an Vicki Baums Bestseller "Vor Rehen wird gewarnt" widmet sie sich der Schriftstellerin und ihrem Leben. Dabei werden die fünf entscheidenden Jahre, in den Vicki Baum der große Durchbruch gelang, beschrieben.
Die Erzählung beginnt mit dem Zeitpunkt, als die in Wien als Hewdig Baum geborene Autorin, getrennt von Mann und Kindern nach Berlin zieht. Im Ullstein-Verlagshaus erhält sie die einmalige Chance Karriere zu machen. Zu dieser Zeit ist nicht nur die Verlagbranche eine von Männern dominierende, sondern generell sind nur wenige Frauen berufstätig. Doch Vicki Baum ist eine sehr selbstbewusste und vorallem freiheitsliebende Frau, die ein selbstbestimmtes, emanzipiertes Leben lebt. Ihr Mann Richard, Dirigent und erster Kapellmeister, bleibt vorerst mit den beiden gemeinsamen Söhnen in Mannheim zurück, wo er seiner Arbeit nachgeht. Beide nehmen die Treue nicht sehr genau, halten jedoch trotzdem aneinander fest.

Mir blieb leider über längere Zeit die Person Vicki Baum fremd, obwohl sie auf der anderen Seite sehr lebendig dargestellt wird. Sie ist arbeitswütig und versucht immerzu die Achtung ihres Umfeldes zu erringen. Oftmals fragte ich mich, woher diese Frau die Energie nahm? Nach einem langen Tag im Verlag, der meistens mit Überstunden endete, schrieb sie danach an ihren Romanen und ging mehrmals die Woche und am Wochenende in die beliebten Tanzlokale, zu Opernvorstellungen oder anderen Kulturevents. Immer wieder wird auch einem Mantra gleich erwähnt, dass sie nicht mehr die Jüngste sei. Umso mehr erstaunte mich ihre Energie. Für mich war sie schlussendlich einfach zu perfekt dargestellt.

Ich hatte außerdem oftmals das Gefühl auf der Stelle zu treten - besonders im ersten Abschnitt. Da fehlte es mir sehr an Spannung. Mir ist bewusst, dass es sich hier um einen biografischen Roman handelt und man als Autorin authentisch bleiben muss. Man kann nicht einfach weitere spannende Geschichten dazu erfinden. Trotzdem waren es für mich doch so einige Längen...
Auch die politische Brisanz dieser Zeit - die Anfänge der Braunhemden und des Judenhasses - wird nur kurz angerissen. Vicki Baum wird sich der Gefahr auch gar nicht bewusst (wie leider so vielen Juden), obwohl sie selbst jürdische Wurzeln hat.

Gefallen haben mir hingegen die Einblicke in den Ullstein Verlag und die Beziehungen untereinander. Die von Männern dominierende Branche war teilweise von Vicki Baum hingerissen, auf der anderen Seite gab es jedoch viele Skeptiker. Wie leider auch noch heute üblich, musste sie viel mehr Arbeit stemmen, um bei den männlichen Kollegen und Vorgesetzten anerkannt zu werden. Außerdem mochte ich ihre emanzipierte Art und ihren Einsatz für die Gleichberechtigung der Frauen. Sie ging sogar zum Boxtraining und machte damit einmal mehr klar, dass Frauen sich hinter Männer nicht zu verstecken brauchen. Sie war ihrer Zeit einfach ziemlich voraus....
Gelungen dargestellt ist auch die damalige Atmosphäre. Man erlebt die wilden Zwanziger in der Metropole Berlin, wo die Nacht zum Tag gemacht wurde und die Menschen feierten, als gäbe es kein morgen.

Ihre Bücher wurden in der Zeit der Nationalsozialismuses verboten und wurden Opfer der Bücherbrennungen. Der Roman endet mit einem Neuanfang in Amerika, wo Vicki weitere Erfolge feiert. Am Ende befindet sich noch eine Nachbemerkung der Autrin und ein Personenverzeichnis.

Fazit:
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass biografische Romane um berühmte Frauen nicht wirklich meins sind. Natürlich ist "Vor Frauen wird gewarnt" in erster Linie ein Roman und subjektiv, trotzdem gab es für mich einige Längen. Vicki Baum wurde mir außerdem zu sehr als Überfrau dargestellt. Neugierig auf ihre Romane hat mich Heidi Rehn aber allemal gemacht...

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Veröffentlicht am 27.08.2021

Etwas zu glatte und unkritische Darstellung einer emanzipierten Frau

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Der geschickt gewählte Buchtitel in Anlehnung an den berühmten Roman „Vor Rehen wird gewarnt“ von Vicky Baum und die Art Deco Elemente auf dem Cover und zu den Kapitelanfängen fielen mir als erstes sehr ...


Der geschickt gewählte Buchtitel in Anlehnung an den berühmten Roman „Vor Rehen wird gewarnt“ von Vicky Baum und die Art Deco Elemente auf dem Cover und zu den Kapitelanfängen fielen mir als erstes sehr positiv auf. Vicky Baum war mir schon seit mehr als 50 Jahren als eine Autorin bekannt, die ich damals sehr gerne gelesen hatte. Deshalb interessierte mich der Roman von Heidi Rehn sehr.
Das Buch gibt nur einen kleinen Ausschnitt aus dem bewegten Leben von Vicky Baum wider. Zwar nennt die Autorin keine Jahreszahlen, aber es geht um die Zeit ungefähr zwischen 1926 und 1931, also eine relativ kurze Zeitspanne. Erzählt wird, wie Vicky Baum getrennt von Mann und Kindern nach Berlin zieht, um im Ullstein-Verlagshaus Schritt für Schritt Karriere zu machen. Sie behauptet sich in einer von Männern dominierten Branche und lebt ein selbstbestimmtes, emanzipiertes Leben. Wir verfolgen, wie sie nach und nach die Achtung aller erringt und ihre Romane ihr schließlich zum Ruhm als eine der bekanntesten Unterhaltungsschriftstellerinnen ihrer Zeit verhalfen.
Vielleicht hätte ich das aufschlussreiche Nachwort von Heidi Rehn zuerst lesen sollen. Denn hier findet all das Erwähnung, was ich im Roman vermisste.
Der Schreibstil, der etwas umständlich, manchmal fast antiquiert wirkt, passt perfekt zum historischen Rahmen, der sich genau zwischen konservativem, altertümlichem Denken und fortgeschrittener moderner Aufgeschlossenheit bewegt. Mir fehlt es mitunter an detailgenaueren, nachvollziehbareren Schilderungen. So wird zum Beispiel von einem halbstündigen Einkauf im KaDeWe erzählt, der angeblich aus Vicky eine selbstbewusste Frau machte. Womit? Das verrät uns die Autorin leider nicht. Solche „Blanko“-Stellen gib es leider mehrfach im Buch. Vicky wird als Person insgesamt sehr lebendig dargestellt. Sie ist arbeitswütig und unermüdlich in ihrem Bestreben, die Achtung ihres Umfeldes zu erringen. Ich empfand die Darstellung der Person Vicky Baum allerdings als zu glatt, zu perfekt, zu fleißig, ohne Fehl und Tadel, ohne Marotten, ohne Alkohol. Einzige Schwachstelle vielleicht ihr Hingezogensein zu Bengt. Es gibt im Roman keine wirklich bewegenden Szenen von Sehnsucht nach Mann und Kindern, von selbstkritischem Reflektieren, von depressiven Phasen. Ebenso glatt werden die allzu bewundernden Kolleginnen geschildert. Immer sind ihr alle wohlgesonnen, kein Neid, keine Intrigen. Diese unrealistische heile Welt-Schilderung mit den ewigen Lobhudeleien für Vicky nerven irgendwann. Die politische Brisanz dieser Zeit wird weitgehend, bis auf wenige kurze Szenen, völlig ausgespart. Dafür werden die Leser mehrfach darüber informiert, was es im Ullstein-Kasino zum Mittagessen gibt. Wo bleibt da eine gewisse kritische Distanz?
Fazit: Unterhaltsam zu lesen, aber leider insgesamt zu flach.

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