Cover-Bild Mozarts letztes Requiem
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Verlag Anton Pustet Salzburg
  • Themenbereich: Belletristik - Kriminalromane und Mystery
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 512
  • Ersterscheinung: 14.04.2020
  • ISBN: 9783702509699
Jago Prinz

Mozarts letztes Requiem

Kriminalroman
Kann Musik töten?
Diese Frage steht im Zentrum einer Serie unerklärlicher Morde im winterlichen Salzburg. Nach dem Tod des Chefdirigenten der Salzburger Philharmoniker während der Aufführung von Mozarts Requiem in der Peterskirche nimmt Chefinspektor Nathan Stiller die Ermittlungen auf. Doch jedes Mal, wenn er einen Verdächtigen ins Visier genommen hat, verstirbt dieser, noch bevor er ihn überführen kann. Da können weder die wissenschaftlichen Analysen des Leiters der Gerichtsmedizin noch die bizarren Geistesblitze von Stillers Assistenten oder die profunde Quellenkenntnis einer Antiquarin weiterhelfen. Denn hinter der Mordserie steckt ein mysteriöses Todeswerk, das weniger einen kriminellen als einen künstlerischen Ursprung hat. Was auf den ersten Blick wie ein gewöhnlicher Kriminalfall aussieht, entwickelt sich zu einer packenden Geschichte über die Macht der Musik und über den Sinn von Leben und Tod.

› Nicht alles ist so, wie es scheint
› Hochspannung pur im Salzburg der Gegenwart
› für Musikinteressierte und Mozart-Fans
› sachlich fundiert

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2020

Musikalischer Krimi, der den Leser bis zur letzten Seite in seinen Bann zieht und zugleich zum Nachdenken anregt

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Wolfgang Amadeus Mozart gilt als größtes Musikgenie aller Zeiten, seinen Kompositionen werden sogar heilende Kräfte nachgesagt. Umso verblüffender ist die Nebenwirkung, die sein berühmtestes Werk gleich ...


Wolfgang Amadeus Mozart gilt als größtes Musikgenie aller Zeiten, seinen Kompositionen werden sogar heilende Kräfte nachgesagt. Umso verblüffender ist die Nebenwirkung, die sein berühmtestes Werk gleich am Anfang dieses hochspannenden Kriminalromans entfaltet: Während der Aufführung des Requiems in der Salzburger Kirche zu St. Peter bricht der Dirigent vor den entsetzten Blicken von Musikern und Zuhörern tot zusammen. „Musik kann im schwersten Unglück trösten“, so steht es einige Seiten später, „sie kann Schmerzen lindern und Wunden heilen, sie lässt vor Trauer oder vor Freude weinen, sie kann höchste Sinneslust wecken und in die wildeste Ekstase versetzen – aber töten?“

„Mozarts letztes Requiem“ ist zwar nicht der erste Krimi, der sich um das Leben eines großen Komponisten rankt, er ist aber wohl der erste, der die Musik ins Zentrum einer Mordserie stellt und sie quasi zum Rang einer Mordwaffe erhebt. „Suchen Sie nicht nach einem Täter, sondern nach den Tönen“, bekommt der frisch in Salzburg angekommene Chefinspektor Nathan Stiller von einem geheimnisvollen Mönch zu hören. Tatsächlich stellt sich bei jedem neuen Opfer der Mordserie immer wieder die gleiche, ungewöhnliche wie spannende Frage: Kann Musik töten?

Sämtliche Mordmotive werden vom Chefinspektor und seinem Team – einem krimibegeisterten Assistenten, einem hochgebildeten Gerichtsmediziner und einer charmanten Antiquarin – durchleuchtet: Neid, Geld, Sex, Macht und Religion. Doch jedes Mal, wenn sie Verdächtige ins Visier genommen haben, werden diese ihrerseits Opfer der Mordserie. Und mit jedem neuen Opfer wird der Kriminalfall immer verzwickter: Steckt hinter den Morden am Ende tatsächlich ein musikalisches Motiv?

Bereichert wird die wendungsreiche Story durch eine Fülle an Zitaten aus Mozarts musikalischen Texten und Briefen, meist im italienischen oder lateinischen Original. Man kann sie problemlos überspringen, ohne den Faden der Handlung zu verlieren, oder auch die eigenen Fremdsprachkenntnisse an ihnen messen und so die vielen Wortspiele genießen. Denn das Buch bietet sogar eine Übersetzung aller Zitate (mit Glossar!) im Anhang.

Die Einbeziehung der vielen Fakten und Legenden um Mozarts Tod wird nicht nur Mozart-Fans erfreuen, sondern sie macht die Suche nach dem mysteriösen Täter, sieht man von einigen verzeihlichen Längen ab, noch interessanter. Die Sprache wechselt gekonnt zwischen ironisch-literarischem Stil und Umgangston. Manchmal ist sie knapp und bündig, manchmal etwas barocker wie beim mozartschen Maskenball im Rokoko-Stil. Sehr gelungen ist die Parodie der Sprache von Thomas Mann bei der Figur des Gerichtsmediziners Dr. Thilo Horvath.

Was am meisten an diesem unkonventionellen Kriminalroman fasziniert, ist die tiefe Reflektion über die Macht der Musik, die hinter der wortwörtlich atemberaubenden Lösung steckt. Am Ende steht der Leser auch gedanklich nicht wie bei vielen anderen Krimis mit leeren Händen da, sondern sinniert in Mozarts musikalischer Gedankenwelt weiter.

Fazit: Wer Musik liebt, muss unbedingt diesen Krimi lesen!

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Meister der musikalischen Mordserie

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Ein sehr origineller und immer spannender Krininalroman mit außergewöhnlicher Auflösung!

Ich lese sehr viel und habe schon lange kein so überraschendes, sprachlich herausragendes, auch historisch interessantes ...

Ein sehr origineller und immer spannender Krininalroman mit außergewöhnlicher Auflösung!

Ich lese sehr viel und habe schon lange kein so überraschendes, sprachlich herausragendes, auch historisch interessantes und durchwegs zum Weiterlesen motivierendes Buch in der Hand gehabt!
Ein großes Kompliment an den Schriftstellerdebütanten, von diesem Mann wird sicher noch viel zu
hören sein! Hoffentlich gibt es irgendwann eine Fortsetzung mit Kommissar Nathan Stiller!

Wer also auf Page-Turner mit vielen unerwarteten Handlungswendungen steht, ist bei diesem Werk genau richtig!

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Veröffentlicht am 09.05.2020

Ein verwirrender Krimi, der den Leser mit zu vielen Details fast erschlägt

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Der Name „Mozart“ ist ein Garant für klingelnde Kassen.

„Was wird stattdessen heutigentags aus Mozart gemacht? Eine Marke, die es kommerziell auszuschlachten gilt. Ob Mozartkugel, Mozarttorte, Mozartlutscher, ...

Der Name „Mozart“ ist ein Garant für klingelnde Kassen.

„Was wird stattdessen heutigentags aus Mozart gemacht? Eine Marke, die es kommerziell auszuschlachten gilt. Ob Mozartkugel, Mozarttorte, Mozartlutscher, Mozartkutsche, es fehlt nur noch, dass jemand einen Mozart-Krimi schreibt…“ ereifert sich der greise Mozart-Experte Professor Schneiderhahn auf S. 50.

Et voilà! Da ist er. Zwar ist dieser Krimi nicht der erste oder einzige, der sich des kurzen Lebens von Wolfgang Amadeus Mozart rankt, kann aber mit einer Fülle von Details aufwarten.

Worum geht‘s also genau?

An Mozarts Todestag wird wieder einmal das Mozart-Requiem in der Salzburger Kirche zu St. Peter aufgeführt. Chefinspektor Nathan Stiller lauscht ergriffen und nickt dabei ein. Mit dem kurzen Schlummer ist es vorbei, als der Dirigent Isaac Löwenstein tot umfällt. Schnell ist klar, dass Löwenstein vergiftet worden ist. Sofort kursieren die Gerüchte, die schon bei Mozarts Tod die Runde gemacht haben - „Aqua Toffana“. Einige Verdächtige sind auch schon ausgemacht. Da sind zum Beispiel der Chorleiter Samuel Libeskind, die attraktive und einflussreiche Magdalena Rosenthal oder der „Ortskaiser“ Theodor König.
Anfangs hat Chefinspektor Stiller eine große Auswahl, doch sterben ihm einige der Hauptverdächtigen nach und nach weg.

Wer treibt da ein böses Spiel mit ihm?

Meine Meinung:

Ich mag komplexe Krimis, bei denen wenig so ist wie es scheint. Doch dieser hier bringt mich an meine Grenzen. Nicht nur, dass ein Fülle von Personen kommt und geht, wirft der Autor, von dem der Verlag nur preisgibt, dass er im Salzburger Raum lebt und, dass es sich um seinen Debüt-Roman handelt, seinen Lesern unheimlich viel Detailwissen rund um Mozart an den Kopf. Seitenweise Rezitationen aus Briefen, aus Werken - zum Teil in Originalsprache italienisch oder gar Latein - stellen die Leser vor große Herausforderungen. Jedes Detail lesen? Oder doch die Passage überspringen?

Neben der Mordserie, die es aufzuklären gilt, muss sich Stiller noch mit eine Journalisten, der einen Kriminalroman schreiben möchte und deshalb dem Chefinspektor wie eine Klette am Rockzipfel hängt, herum schlagen. Der Name des Journalisten, der als Ich-Erzähler durch den Krimi führt, bleibt ungesagt. Es scheint, als wäre er das Alter Ego von Jago Prinz. Da hätte der werte Autor auf Chefinspektor Stiller hören sollen, der ihm einmal sagt: „Ihr Krimi muss an Tempo gewinnen“ (Seite 119).

Natürlich ist dies eine fiktive Geschichte, denn in Wirklichkeit würde sich sofort nach dem zweiten Mord das LKA einschalten, eine SOKO gebildet und ein ganzer Schwadron von Ermittlern in Marsch gesetzt. Spätestens als sich Stiller in eine Verdächtige, Cecilia Vinci verliebt, wäre Schluss mit seinen, nur von Gruppeninspektor Biba unterstützten, Ermittlungen.

Die meisten Charaktere sind vielschichtig und kapriziös angelegt.
Fast alle sind der Musik Mozarts verfallen und so stellt sich die Frage „Kann Musik töten?“. Gut gelungen ist, dass sich die einzelnen Mitspieler durch ihre Sprache unterscheiden. So spricht Prof. Schneiderhahn eine antiquierte und stellenweise martialische Sprache, die sehr gut zu seiner ewig gestrigen Einstellung passt.

Auffallend ist, dass einige der Toten jüdische Namen tragen. Dieser Umstand führt Nathan (sic!) Stiller auch in das ehemalige KZ nach Mauthausen.

Der Schreibstil ist ausschweifend. Wer das und Schachtelsätze mag, wird hier seine Freude haben.

Die Idee hat mir sehr gut gefallen, aber mich dermaßen mit Detailwissen über Mozart zu erschlagen, hat mir ein wenig die Lust am Lesen vergällt. Mehrmals habe ich mit einem Abbruch geliebäugelt. Hier wäre ein Straffung bzw. ein behutsames Eingreifen von Seiten des Verlages angebracht gewesen. Dieser Krimi ist eher für den Mozart-Experten ein Gewinn, als für den üblichen Krimileser, der sich gut unterhalten möchte. Nicht alles, was ein Autor weiß, muss dem Leser vermittelt werden.

Stellenweise liest sich das Buch wie ein Mix aus Donna Leon, Dan Brown und Umberto Eco.

Fazit:

Dieser Krimi ist eher für den Mozart-Experten ein Gewinn, als für den üblichen Krimileser, der sich gut unterhalten möchte. Diesmal reicht es gerade einmal für 3 Sterne.

Veröffentlicht am 19.01.2021

wer ist der Täter?

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was soll ich sagen: am Anfang fand ich das Buch sehr zäh zu lesen, erst zum Schluss hat mich doch die Lösung interessiert, weil gerade die Person, die aktuell verdächtigt wird, immer tot aufgefunden wird, ...

was soll ich sagen: am Anfang fand ich das Buch sehr zäh zu lesen, erst zum Schluss hat mich doch die Lösung interessiert, weil gerade die Person, die aktuell verdächtigt wird, immer tot aufgefunden wird, bevor sie richtige befragt werden kann - diese Reihenfolge war schon etwas künstlich und auch nervig zu lesen. Dadurch hat das Buch auch so viele Seiten. Der Wechsel zwischen " Ich-Erzähler" und dem ermittelnden Kommissar habe ich manchmal verpasst und war dann etwas verwirrt, weil beide fast immer präsent berichteten.

So viele tote Menschen, aber der Komissar Stiller ermittelt alleine, mit Unterstützung des " Ich Erzählers" - einem Journalisten - der aber eh nichts in der Zeitung schreibt, die Umwelt außerhalb der " Mozartrequiemblase" kommt im Roman nicht vor.
Sehr gestört haben mich die dauernden Hinweise auf den zuschreibenden Roman. Die negativen Formulierungen darüber haben aber immer gepasst z.B. : Seite 369 "Ich fürchte eher, die Leser werden von deiner sinnlosen Gedankenakrobatik genauso genervt sein , wie ich..." ja, ich war auch genervt. Der Autor kann sich eh sehr gut in den Leser versetzen, warum schreibt er dann so nervig und bläht das Buch unnötig auf?
Jedenfalls konnte man beim Lesen gut in die Athmosphäre von Salzburg, Mozart.. eintauchen, diese Stimmungen haben mir gut gefallen.

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