Dornröschen im Aetherschlaf
Die Märchenadaption „Castle Rose“ von Jasmin Jülicher ist meine erste Märchenadaption, die ich bewusst gelesen habe.
Das Buch sprang mir auf der Buchberlin in die Tasche, da ich Steampunk so ästhetisch ...
Die Märchenadaption „Castle Rose“ von Jasmin Jülicher ist meine erste Märchenadaption, die ich bewusst gelesen habe.
Das Buch sprang mir auf der Buchberlin in die Tasche, da ich Steampunk so ästhetisch finde, die Autorin verschiedene Werke geschrieben hat. Ich wurde nicht enttäuscht: Castle Rose ist eine mitreißende Adaption, allerdings mit kleinen Schwächen, die dennoch Lust auf mehr machen.
Die Charaktere sind abwechslungsreich und Protagonistin Julianna muss früh viel Verantwortung übernehmen: Nachdem ihre Mutter vermisst und ihr Vater vom Aether in den ewigen Schlaf geschickt wurde, musste sie sich viel zu früh um ihren Bruder kümmern. Als ihr Bruder erkrankt und sie, jetzt junge Erwachsene, viel Geld für die Behandlung braucht, versucht sie alles, um es zu bekommen. Auch ein Einbruch in ein verwunschenes Schloss. Sie ist sympathisch und hat trotz der widrigen Umstände ihre Menschlichkeit behalten.
Der Weltenbau ist originell und wird detailliert beschrieben. Es gibt verschiedene Handlungsorte, die mal mehr mal weniger aus dem Märchen Dornröschen kommen könnten. Jasmin Jülicher erzeugt eine plastische Steampunkatmosphäre im Märchensetting, sodass man sich mitten fühlt. Der allseits vorhandene Aether hat auch mir einen Schauer über den Rücken gejagt.
Die Handlung ist spannend, es gibt keine große Liebesgeschichte, was ich in einer Märchenadaption erfrischend anders empfinde. Manche Fragen werden allerdings nicht beantwortet und bleiben auch am Ende noch offen. Diese Leere und losen Enden sorgen letztendlich für den Stern Abzug. Dennoch hat mir das Lesen so viel Spaß gemacht, dass ich das Buch innerhalb eines Tages durchgesuchtet habe – da es nicht so dick ist, hätten ruhig noch einige Seiten folgen können, auf denen die offenen Fragen geklärt werden. So war es leider etwas abrupt.
Ich kann das Buch trotzdem gut weiterempfehlen. Insgesamt 3,5 Sterne!