Cover-Bild Das Mädchen mit dem Flammenherz
8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 13.05.2013
  • ISBN: 9783453534322
Kady Cross

Das Mädchen mit dem Flammenherz

Roman
Jürgen Langowski (Übersetzer)

Eine Heldin, wie sie die Welt noch nicht gesehen hat

New York im Jahr 1897: Die 16-jährige Finley Jayne und ihre Gang erobern Manhattan. Ihre Mission: Jasper aus der Gewalt eines Mannes zu befreien, der vor nichts zurückschreckt. Ihre Waffen: übernatürliche Fähigkeiten, Freundschaft und Mut. Ihre Erfolgsaussichten: tendieren gegen null. Also genau die Art von Auftrag, bei der Finley Jaynes Herz höherschlägt. Dass es dies gelegentlich auch tut, wenn der geheimnisvolle Griffin sie nur lang genug anschaut, ignoriert sie geflissentlich. Dafür hat sie wahrlich keine Zeit …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2018

eine tolle, humorvolle Fortsetzung, die die Fans der Reihe genauso begeistern wird wie schon der Vorgänger

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Das Mädchen mit dem Flammenherz ist eine fantastische Fortsetzung, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht, sondern mindestens genauso zu begeistern vermag wie schon Das Mädchen mit dem Stahlkorsett. Fans ...

Das Mädchen mit dem Flammenherz ist eine fantastische Fortsetzung, die ihrem Vorgänger in nichts nachsteht, sondern mindestens genauso zu begeistern vermag wie schon Das Mädchen mit dem Stahlkorsett. Fans von Steampunk kommen wieder voll auf ihre Kosten und Kady Cross zeigt, dass ein Mittelteil nicht immer schwächeln muss.
Nicht alle, aber zumindest ein paar wichtige, wissenswerte Informationen aus dem ersten Band werden am Anfang des Buches noch einmal genannt, sodass einem der ansonsten etwas schwierige Einstieg ein wenig erleichtert wird. Es schadet jedoch auch nicht, wenn man die Geschehnisse noch im Hinterkopf hat, da es ein wenig dauert bis sich die Erinnerungslücken langsam wieder füllen.

Im zweiten Teil wird der Schauplatz von London nach New York verlagert, wodurch man nun erfährt, wie es Ende des 19. Jahrhunderts im Big Apple aussah und zuging, was unheimlich interessant ist. Dabei darf man aber natürlich nicht alles auf die Goldwaage legen und für bare Münze nehmen, denn wie es dem Genre entspricht vermischt die Autorin wahre Begebenheiten mit eigenen Ideen und eigentlich viel zu fortschrittlicher Technologie.

Die Geschichte ist wieder sehr fesselnd, wird allerdings nicht mehr direkt in verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt, da Finleys Persönlichkeiten inzwischen miteinander verschmolzen sind, sondern dreht sich größtenteils um Jasper. Griffin, Sam, Emily und Finley, die von seiner Unschuld überzeugt sind, folgten ihm über den Atlantik um ihm zu helfen. Wer tatsächlich hinter Jaspers Entführung steckt und wo er sich befindet, finden sie relativ schnell heraus. Richtig schwierig wird es jedoch erst danach, denn um ihn zu befreien, müssen sie die Verbrecherbande von Reno Dalton infiltrieren, wobei sie sich zunächst nicht einmal wirklich sicher sind, ob Jasper überhaupt gegen seinen Willen festgehalten wird.
Dies ist der Fall und er wäre langst geflohen, wenn Dalton ihm nicht damit gedroht hätte die Menschen zu verletzten bzw. sogar zu töten, die er liebt. Obwohl er sehr gerührt ist, dass seine englischen Freunde ihm nachgereist sind, fühlt er sich nicht wohl dabei, weil er auch sie nicht in Gefahr bringen möchte. Nur leider lässt ihm Dalton keine Wahl, was die Frage aufwirft, warum das Gerät, das Jasper heimlich versteckt hatte, so wichtig für ihn ist. Wozu ist es gut und was hat er schreckliches damit vor?

Obwohl Kady Cross auf einen Ich-Erzähler verzichtet, kann man sich stets gut in die unterschiedlichen Charaktere hineinversetzen und die verschiedenen Blickwinkel ermöglichen es z.B. das Geschehen um Jasper schon zu verfolgen als die Truppe noch nicht zu ihm gestoßen ist. Dadurch weiß man auch von Anfang an, dass er nicht freiwillig bei Dalton bleibt und Finleys wahre Identität nie verraten würde.

Durch die Perspektiven von Griffin und Finley lernt man die Beiden nicht nur noch besser kennen, sondern erfährt so einiges über ihre Gefühle für den jeweils anderen. Im Grunde sind Beide ineinander verliebt, können es zu Beginn aber nicht einmal sich selbst, geschweige denn dem Gegenüber, eingestehen, sodass man nicht wirklich von einer Liebesgeschichte sprechen kann. Es ist trotzdem schön zu beobachten, wie eifersüchtig Griffin auf Jack Dandy ist, der in diesem Teil leider nur ein paar Mal erwähnt wird, jedoch nicht selbst in Erscheinung tritt, wie sie sich manchmal gegenseitig auf die Palme bringen können oder wie Finley ohne Rücksicht auf die Konsequenzen alles stehen und liegen lässt um bei Griffin zu sein, nachdem dieser schwer verletzt wurde.
Jeder von ihnen lernt außerdem viel über sich selbst und dass sie einander vertrauen müssen. Griffin erfährt mehr über seine Fähigkeiten in Bezug auf den Äther, Finley mehr über die dunkle Seite ihrer Persönlichkeit. Sie liebt Gefahr sowie Nervenkitzel und ist Gewalt in einigen Situationen nicht gerade abgeneigt, deshalb ist sie aber noch lange nicht so rücksichtslos und kaltblütig wie Dalton. Finley würde niemals einen unschuldigen Menschen einfach so ermorden nur um irgendetwas zu bekommen, das sie unbedingt haben will. Sie möchte auch auf keinen Fall im Gefängnis landen, was ihr allerdings erst in Handschellen so richtig bewusst wird.

Für ein wenig Romantik sorgen hingegen Sam und Emily, die ihre Gefühle füreinander nur selten mit Worten, dafür hingegen mit, teilweise sehr intim wirkenden, Gesten ausdrücken und manchmal einfach zu beneiden sind.

Da er im Mittelpunkt steht, lernt man Jasper natürlich ebenfalls besser kennen, wodurch man ihn nur noch mehr ins Herz schließt. Wenn es ihn im schlimmsten Fall nur das eigene Leben gekostet hätte, wäre Jasper sofort geflohen anstatt Dalton die Maschine zu beschaffen, doch er würde nie das Leben seiner Familie oder das von Mei aufs Spiel setzen, die der Anführer benutzt um Jasper zu erpressen. Leider wird er ausgerechnet von einer der Personen, die er um jeden Preis zu schützen versucht hat, schließlich verraten und es tut einem in der Seele weh zu sehen, wie diese Tat sein Herz bricht, auch wenn man es kommen sah.

Auf den letzten, noch einmal um einiges spannender werdenden Seiten, wird der Handlungsstrang um Jasper aufgelöst, sodass dieser Band nicht mit einem Cliffhanger endet. Den Abschluss der Reihe wird man sich trotzdem auf keinen Fall entgehen lassen, denn im Verlauf der Handlung wurde bereits angedeutet, dass eine weitere Gefahr im Verborgenen lauert, die es scheinbar auf Griffin abgesehen hat. Diesem Problem werden er und seine Freunde sich dann aber wieder in London stellen – hoffentlich nicht nur zu viert.


FAZIT

Mit Das Mädchen mit dem Flammenherz hat Kady Cross eine tolle, humorvolle Fortsetzung geschrieben, die die Fans der Reihe genauso begeistern wird wie schon der Vorgänger. Vor allem die tiefe Freundschaft zwischen den sympathischen Hauptfiguren, der faszinierende Schauplatz, der ansprechende Schreibstil sowie die spannende Handlung machen das Buch zu einem wahren Vergnügen, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Diese Elemente sorgen auch dafür, dass man möglichst bald erfahren möchte, wie die Geschichte endet und man kann daher nur inständig hoffen, dass der Abschluss der Trilogie in nicht allzu ferner Zukunft ebenfalls auf Deutsch erscheint.