Cover-Bild Eine Handvoll Senfkörner
Band 2 der Reihe "Blühende Freiheit"
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11,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tinte & Feder
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 330
  • Ersterscheinung: 29.05.2018
  • ISBN: 9782919800254
Laila Ibrahim

Eine Handvoll Senfkörner

Alex Wolf (Übersetzer)

Bestsellerautorin Laila Ibrahim beschreibt in der einfühlsamen Fortsetzung von »Gelber Krokus«, wie drei ungleiche Frauen auf eine Plantage in Virginia zurückkehren, wo einige Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs Freiheit ungeachtet der Hautfarbe noch immer eine Illusion ist.

Ohio, 1868: Lisbeths Vater liegt im Sterben. Um ihn noch einmal zu sehen, reist die junge Frau zur Plantage Fair Oaks, wo sie einst aufgewachsen ist. Doch in Virginia scheint die Zeit stehen geblieben. Ihre Familie glaubt immer noch an die Ideale der Südstaaten und kann ihr nicht verzeihen, dass sie sich den Werten des freien Nordens verschrieben hat.

Auch die entflohene Sklavin Mattie Freedman, einst Lisbeths geliebtes Kindermädchen, ist auf dem Weg nach Fair Oaks. Sie will eine Verwandte in den sicheren Norden bringen. Mattie reist nicht allein – ihre erwachsenen Kinder begleiten sie, beide studiert und gebildet. Doch sie sind machtlos gegen die willkürliche Gewalt, die ihnen entgegenschlägt, insbesondere von Lisbeths Bruder …

»Eine Handvoll Senfkörner« ist die Fortsetzung von »Gelber Krokus«. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.06.2018

Eine Handvoll Senfkörner

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1868 Ohio. Nachdem der Amerikanische Bürgerkrieg beendet und damit auch die Sklaverei, erhält Lisbeth die Nachricht, dass ihr Vater im Sterben liegt. Lisbeth möchte von ihm Abschied nehmen und macht sich ...

1868 Ohio. Nachdem der Amerikanische Bürgerkrieg beendet und damit auch die Sklaverei, erhält Lisbeth die Nachricht, dass ihr Vater im Sterben liegt. Lisbeth möchte von ihm Abschied nehmen und macht sich auf in ihre alte Heimat zu der Plantage Fair Oaks in Virginia. Kaum ist sie dort angekommen, muss sie allerdings feststellen, dass auch nach dem Ende der Sklaverei hier die Uhren doch anders ticken als im nördlichen Ohio, denn selbst ihre eigene Familie hält weiterhin an den Sklaven fest und beutet diese aus. Zur gleichen Zeit macht sich auch das einstige Kindermädchen von Lisbeth, Mattie Freedman, mit ihren eigenen erwachsenen Kindern auf den Weg nach Fair Oaks, um dort ihre Nichte Sarah abholen und in den Norden begleiten. Doch Lisbeths Bruder Jack stellt sich ihnen in den Weg, um das zu verhindern. Werden Mattie und ihre Familie jemals frei sein?
Laila Ibrahim hat mit ihrem Buch „Eine Handvoll Senfkörner“ den Nachfolgeband von „Gelber Krokus“ vorgelegt. Der Schreibstil des Romans ist flüssig, lebendig und farbenfroh, schnell taucht der Leser ab in ein vergangenes Jahrhundert und findet sich mal an der Seite von Lisbeth, mal an der von Mattie wieder und wird so Teil ihres Lebens, um die verschiedenen Gesellschaftsschichten sowie ihre Ansichten, Gefühle und Gedanken hautnah mitzuerleben. Die Autorin versteht es geschickt, die unterschiedlichen Sichtweisen wunderbar zu präsentieren, was einen großen Teil der Spannung innerhalb der Handlung ausmacht. Auf der einen Seite erlebt der Leser eine zerrissene weiße Familie, deren eine Hälfte immer noch an die alten Südstaatenwerte glaubt und Sklaven als Arbeitstiere ausbeutet, während die andere im Norden ein neues Zuhause gefunden und den alten Ansichten abgeschworen hat und die farbige Bevölkerung als Teil der Gesellschaft sieht. Auf der anderen Seite begleitet der Leser eine farbige Familie, die im Norden endlich die Freiheit fand, auf den Weg in den Süden, um die Familie zusammenzuführen und gemeinsam in Ohio glücklich zu werden. Die aufgezeigte Diskrepanz führt dem Leser vor Augen, mit welchen Schwierigkeiten alle zu kämpfen haben, um mit der neuen Ordnung umzugehen. Erschreckend ist die Erkenntnis, dass der Süden einfach so weitermacht, als hätte es den Bürgerkrieg nicht gegeben, und die farbige Bevölkerung weiterhin unterdrückt und quält.
Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailliert ausgearbeitet. Durch ihre individuellen Eigenschaften wirken sie alle sehr realistisch und authentisch für die damalige Zeit. Lisbeth ist eine sympathische Frau, die immer an das Gute glauben will, was leider in diesem Fall eine recht naive Betrachtungsweise ist. Sie ist bereits geprägt durch ihr Leben in Ohio, obwohl sie im Süden aufgewachsen ist, denn sie besitzt sowohl Gerechtigkeitssinn als auch Güte und Herzenswärme. Doch die Erfahrung zu machen, dass ihre eigene Familie in den Südstaaten sich keineswegs den neuen Gedanken geöffnet hat und den alten Weg weiterbeschreitet, indem sie Menschen wie Leibeigene hält, weckt sie schlagartig aus ihrer idealistischen Vorstellung. Lisbeths Bruder Jack ist ein harter Mann, der innerlich von Neid zerfressen ist. Er genießt und benutzt seine Macht, um andere zu verletzen und sich diese unterzuordnen. Mattie ist eine liebe Frau, die sich um ihre Familie sorgt. Für sie ist ein gegebenes Versprechen heilig und sie will es unbedingt einlösen. Allerdings weiß sie auch um die Schwierigkeiten, die sie im Süden erwarten werden und das bereitet ihr große Angst. Umso deutlicher wird ihre Stärke und ihr Mut, gerade diesen Schritt zu wagen. Die weiteren Protagonisten wie Samuel oder Jordan geben der Handlung weitere Impulse und machen das Bild rund.
„Eine Handvoll Senfkörner“ ist ein sehr spannender historischer Roman und gleichzeitig ein würdiger Fortsetzungsband. Die Handlung überzeugt mit durchgehender Spannung sowohl zwischen den einzelnen Familienmitgliedern als auch durch den geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergrund. Absolute Leseempfehlung für einen Pageturner!

Veröffentlicht am 18.06.2021

Interessante Themen in etwas durchwachsener Darstellung

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Diese Fortsetzung von „Gelber Krokus“ erzählt vom Schicksal der Familien von Mattie und Lisbeth im Jahr 1868:
Matties Tochter Jordan arbeitet als Lehrerin im liberalen Ohio und engagiert sich für die ...

Diese Fortsetzung von „Gelber Krokus“ erzählt vom Schicksal der Familien von Mattie und Lisbeth im Jahr 1868:
Matties Tochter Jordan arbeitet als Lehrerin im liberalen Ohio und engagiert sich für die Rechte der Frauen. Dass es sich bei ihrer Familie um ehemalige Sklaven handelt, interessiert sie dagegen wenig, scheint deren Befreiung doch bereits erreicht. Als sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Virginia reist, ist sie daher von den dortigen Verhältnissen schockiert.
Zur selben Zeit ist auch Lisbeth, die zu ihrer früheren Amme Mattie noch immer ein freundschaftliches Verhältnis pflegt, gemeinsam mit ihren Kindern dort zu Besuch, weil ihr Vater im Sterben liegt. Sie hofft auf eine Aussöhnung mit ihrer Mutter und ihrem Bruder, doch die familieninternen Differenzen und Kränkungen gehen tief.

Diese Geschichte wird abwechselnd aus Jordans und Lisbeths Perspektive erzählt. Sie liest sich flott und ich konnte mich überwiegend gut in die Protagonistinnen hineinversetzen und etwa ihre Beklemmung angesichts der schlimmen Folgen des Bürgerkrieges für die Bevölkerung oder Jordans Entsetzen darüber, dass die Zustände in den Südstaaten so anderes sind als sie es gewöhnt ist, mitempfinden.
Gerade letzteres wirkt aber auch bisweilen etwas übertrieben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass es im Ohio des 19. Jahrhunderts so gar keine Ressentiments gegenüber dunkelhäutigen Menschen gegeben hat, und vermute daher, dass die dortige Situation beschönigt wird, um den Kontrast zum „bösen“ Virginia zu betonen.
Auch sonst gibt es in der Handlung einiges, was unrealistisch wirkt. Beispielsweise der „Showdown“ mit viel unnötigem Hin und Her am Ende oder die Suche nach zwei verschwundenen Mädchen.
In anderen Zusammenhängen wird dagegen vieles zu harmonisch dargestellt oder werden Ausgangssituationen mit Konfliktpotential nicht weiterverfolgt.

Alles in allem ist die Lektüre nichtsdestotrotz unterhaltsam und es werden auch interessante Themen angesprochen – beispielsweise unterschiedliche Weltanschauungen innerhalb von Familien und deren Auswirkungen oder die Frage, wie die rechtliche und tatsächliche Gleichstellung aller Bürger erreicht werden kann.
Man hätte aber eventuell mehr daraus machen können.

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Veröffentlicht am 07.08.2019

Historie der USA - ohne Kenntnis des 1. Teils manchmal verwirrend

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Amerika, 1868: Der Bürgerkrieg in Amerika ist vorbei und die Sklaven eigentlich frei - eigentlich... in Oberlin, Ohio, gilt das Schulwesen für Kinder aller Hautfarben gleichermaßen; in Richmond, Virginia ...

Amerika, 1868: Der Bürgerkrieg in Amerika ist vorbei und die Sklaven eigentlich frei - eigentlich... in Oberlin, Ohio, gilt das Schulwesen für Kinder aller Hautfarben gleichermaßen; in Richmond, Virginia jedoch nicht. Und das ist nicht der einzige Unterschied... Elisabeth, genannt Lisbeth; und ihre beiden Kinder sowie Mattie, ihr ehemaliges Kindermädchen, treten unabhängig voneinander, aber zufällig gleichzeitig die Reise quer durch Amerika an. Es ist bedrückend zu lesen, was den ehemaligen Sklaven widerfuhr... und ähnlich unvorstellbar, dass nur Männer und nicht auch Frauen wählen durften... die geschichtlichen Aspekte fand ich sehr interessant und gut eingearbeitet (dass zB ein Kind in seiner naiven, unvoreingenommen Art Dinge hinterfragt), aber die Familiengeschichte um Lisbeth und Mattie hat mich leider nicht so gepackt. Vielleicht fehlte mir als Vorkenntnis der 1. Teil...