Cover-Bild Das Lied der Kämpferin
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Dystopische und utopische Literatur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 08.03.2021
  • ISBN: 9783442717392
Lidia Yuknavitch

Das Lied der Kämpferin

Roman
Claudia Max (Übersetzer)

In einer nicht allzu fernen Zukunft ist die Erde ein düsterer Ort, heimgesucht von mörderischen Kriegen, zerstört von den Menschen selbst und gewaltigen Naturkatastrophen. Einigen wenigen ist es gelungen, sich auf eine Raumstation zu retten, um von hier aus die letzten Reserven der Erde zu Plündern. Herrscher dieser neuen, trostlosen Welt ist ein ebenso tyrannischer wie blutrünstiger Sektenführer. Doch eine Gruppe junger Rebellen lehnt sich auf gegen das eiserne Regime, angespornt von der charismatischen Mädchen-Kriegerin Joan, die über ganz eigene Kräfte verfügt und deren Geschichte das Schicksal zukünftiger Generationen bestimmen wird.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.07.2021

Zu wirr, zu belehrend, zu gewollt.

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Ich muss zugeben, hier war ich vielleicht ein bisschen Coveropfer. Der Klapptext war zwar interessant, aber nicht super catchy, zusammen mit dem Cover wollte ich das Buch dann aber unbedingt lesen. Durch ...

Ich muss zugeben, hier war ich vielleicht ein bisschen Coveropfer. Der Klapptext war zwar interessant, aber nicht super catchy, zusammen mit dem Cover wollte ich das Buch dann aber unbedingt lesen. Durch das Cover stellte ich mir unter diesem Buch eine PoC Jeanne d’Arc Story im Weltraum vor, das war dann aber nicht ganz das, was ich bekommen habe.

Nichts zum “eben mal durchlesen”
Die Geschichte beginnt in der Raumstation CIEL. Dank der Unverantwortlichkeit des Menschen ist die Erde sang und klanglos untergegangen und die Menschheit fristet nun ihr Dasein in Raumstation, doch das hat seinen Preis, denn durch die erhöhte Strahlung haben sich ihre Körper verändert. Die Haut ist bleich geworden, die Haare ausgefallen und Geschlechtsmerkmale haben sich zurückgebildet, ebenso die Libido. Die Menschen auf CIEL sind daher nun eine androgyne Gruppe, ohne sexuelle Lust, die sich stattdessen einem Körperkult hingibt, der aus bewussten Verätzungen und Einkaukasieren von Texten und Mustern in die Haut besteht.
Eine recht trostlose Ausgangssituation also, der die Autorin, was die Atmosphäre angeht auch völlig gerecht wird. Die Sinnlosigkeit dieser Existenz, die an Zynismus grenzende Absurdität des Ganzen und auch die Trostlosigkeit in diesem schwebenden Metallcontainer bringt die Autorin sehr anschaulich rüber.

Trotzdem fiel mir der Einstieg in das Buch alles andere als leicht. Der Roman ist in drei Teile unterteilt. Im ersten begleiten wir Christine, eine Hautveredlerin. Wir lernen vor allem die Gepflogenheiten und das Leben auf CIEL kennen. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dieses Buch kann man nicht in einem Rutsch durchlesen. Yuknavitchs Stil ist geprägt von einer Distanziertheit gepaart mit bewussten zahlreichen Provokationen (insbesondere sexueller Art) und schon philosophisch anmutenden langen Monologen. Das ist nicht ganz einfach zu lesen und bedarf einer gewissen Konzentration. Interessant waren dafür für mich die sozial- und gesellschaftskritischen Aspekte, die die Autorin aufwirft, allerdings war ich mit der Ausarbeitung dieser nicht zufrieden.

Show don’t tell
Das lag vor allem an der Erzählweise der Autorin. Wie bereits erwähnt setzt sie vor allem auf innere Monologe und lässt ihre Figuren viel sinnieren. Die Handlung nimmt erst ab Teil zwei etwas Fahrt auf, aber auch hier finden wir mehr tell, als show Elemente. Das mag natürlich ein legitim gewählter Stilgriff sein, hat mich persönlich aber sehr im Lesefluss gestört und ja, auch gelangweilt.

Ein weiterer Punkt, der mir missfallen hat, ist die Undurchsichtigkeit der Handlung. Durch die immer wieder auftretenden Unterbrechungen der Handlung für philosophische Gedankengänge, gepaart mit wechselnden Erzählperspektiven erscheint manches an dem Roman doch sehr wirr und schwierig zu folgen. Ich hatte oft das Gefühl, dass die Autorin zu viele Themen unterbringen wollte, was zusätzlich den unangenehmen Nebeneffekt hatte, dass vieles an dem Roman sehr gewollt und auch belehrend wirkte. Ich bin sicher es finden sich hier viele Themen und Kritikpunkte, die der Autorin sehr am Herzen liegen und die auch unbestreitbar wichtig sind, doch erscheint es mir nicht zielführend zu sein, diese dem Leser alle zwei Seiten um die Ohren zu hauen.
Alle Charaktere scheinen bemüht, stets bedeutungsvolle und tiefgründige Aussagen zu treffen, was im Endeffekt wenig natürlich und vielmehr literarisch erzwungen wirkt. Mit einer subtileren, anschaulicheren Herangehensweise wäre man hier, meiner Meinung nach, eher beim Leser auf fruchtbareren Boden gestoßen.

Fazit:


Mein Fall war Das Lied der Kämpferin leider überhaupt nicht, zu wirr, zu belehrend, zu gewollt und ja auch ein bisschen fad. Doch ist dies eines jener Bücher, von denen ich glaube, dass ich einfach nur die falsche Leserin bin. Wer ein komplexes Buch mit vielen sozial- gesellschaftskritischen Ansätzen sucht, kein Problem mit einem eigenwilligen, ja an manchen Stellen sogar provokativen Stil hat und sich auch von längeren philosophisch anmutenden Monologen nicht abschrecken lässt, kann gerne zugreifen. Ich denke da vor allem an Fans von “Roter Wolf, schwarzer Leopard”.

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Veröffentlicht am 10.09.2021

Ein Reinfall.

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Vielen lieben Dank an das @bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! Das war eine… interessante Leseerfahrung.
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In einer nahen Zukunft - eine Geokatastrophe ist eingetreten, die ...

Vielen lieben Dank an das @bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! Das war eine… interessante Leseerfahrung.
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In einer nahen Zukunft - eine Geokatastrophe ist eingetreten, die Erde ist praktisch unbewohnbar. Die Menschheit hat sich bekriegt, entwickelt, gespalten. Im Kampf gegen die Unfruchtbarkeit, die De-Evolution und für das Überleben stehen Jean de Men und Joan auf gegensätzlichen Seiten.
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Jean de Men, Herrscher über CIEL - ein künstlicher Staat im Weltall. Hier leben die, die es sich leisten konnten. Ihr Geist wurde in eine fleischliche menschenähnliche Hülle gepflanzt, ein Körper ohne Identität, ohne Geschlecht. Ein totalitäres Regelsystem, keine Freiheit, der einzige Sinn: das Überleben.
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Und Joan, in der das Lied der Natur klingt. Die nicht nur für die Menschen, sondern auch für den Planeten steht, in der das Licht und die Kraft leuchtet. Als letzte fruchtbare Frau der Erde, kämpft sie gegen die totale Ausbeutung des Planeten durch CIEL und gegen die absolute Diktatur durch Jean de Men.
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Ja, hört sich etwas schräg an. Und genauso ist das Buch auch. Die Geschichte arbeitet viel mit Symbolen. Das Licht in Joan, das erklingende Lied, Hautveredelungen, durch die Geschichte niedergeschrieben wird, Verständigung durch Olme …dadurch fällt es schwer, die Message der Geschichte herauszufiltern.
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Zusätzlich macht die abstrakte Darstellung vieler Gegebenheiten das Verständnis der Handlung leider nicht unbedingt leicht.. und mindert so auch das Lesevergnügen.
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100 Punkte für die Idee - wie schaut die Zukunft der Menschheit aus? Natur gegen Technik? Die Umsetzung konnte mich jedoch leider nicht überzeugen. Schade.

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Veröffentlicht am 10.05.2021

zu abgedreht für mich

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Also entweder habe ich das Buch nicht verstanden weil mein Intellekt nicht ausreichte oder es war wirklich so abgedreht wie ich es empfunden habe.

Wenn ich dieses Buch angucke ist das erste was mir einfällt ...

Also entweder habe ich das Buch nicht verstanden weil mein Intellekt nicht ausreichte oder es war wirklich so abgedreht wie ich es empfunden habe.

Wenn ich dieses Buch angucke ist das erste was mir einfällt VULGÄR!

Der ganze Roman war eine Aneinanderreihung von vulgären teilweise wirklich auch abartigen Beschreibungen und ich konnte mich in diese Science Fiction Geschichte einfach nicht einfühlen. Es ging nicht!

Normalerweise liebe ich Sci-Fi aber DAS? Nein. Der Schreibstil war anstrengend, die Geschichte hat mir nicht gefallen und auch wenn ich die Grundidee des Romans wirklich spannend finde war die Umsetzung einfach nur grausig. Es ist abgedreht, es ist abartig und es war einfach nicht greifbar.

Ich kann nur nochmal wiederholen: entweder ich habs einfach nicht begriffen oder es war einfach so "schlecht" wobei man ja auch immer sagen muss dass das Wort "schlecht" sehr hart ist. Ich glaube es wäre besser zu sagen dass das Buch weder meine Erwartungen noch meinen Geschmack getroffen hat.

Es ist einfach super speziell und spricht denke ich mal auch kein breites Publikum an dennoch habe ich mir beim Lesen häufig die Frage gestellt, was zum Teufel die Autorin sich dabei gedacht hat. Ich wüsste es wirklich gern um es vielleicht verstehen zu können.

Aber nun gut. Bis jetzt mein Jahresflopp und eigentlich ärgere ich mich, dass ich es nicht abgebrochen habe, dann wäre mir einiges erspart geblieben...

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