Cover-Bild Erzähl mir was Schönes
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 02.12.2019
  • ISBN: 9783492503037
Lioba Werrelmann

Erzähl mir was Schönes

Roman

Ein wundervoller Roman über die Kraft der Freundschaft
Julia und Isabelle sind Freundinnen seit Studientagen. Jetzt, mit Mitte 40, haben sie viel von dem erreicht, was sie sich einst erträumt haben. Da erkrankt Isabelle an Brustkrebs und stirbt. Julia, die immer im Schatten ihrer lebenslustigeren Freundin stand, gerät in eine tiefe Lebenskrise. Doch dann erkennt sie: Ihr Glück findet sie nur, wenn sie ausbricht aus ihrem Alltagstrott. Die Erinnerung an den Mut ihrer Freundin weist ihr den Weg ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2020

Emotionslose Geschichte

1

Schon lange sind die beiden Mitvierzigerinnen Isabelle und Julia die besten Freundinnen, gehen seit Jahren durch dick und dünn. Doch als Isabelle die Diagnose Brustkrebs erhält und bald darauf stirbt, ...

Schon lange sind die beiden Mitvierzigerinnen Isabelle und Julia die besten Freundinnen, gehen seit Jahren durch dick und dünn. Doch als Isabelle die Diagnose Brustkrebs erhält und bald darauf stirbt, fällt Julia in ein tiefes Loch. Es dauert lange, bis Julia sich nach und nach berappelt und ihr Leben wieder der Normalität zuführt. Zu groß ist ihr Verlust, der aber gleichzeitig auch ein Gewinn für Julia ist, denn die Erinnerungen an ihre Freundin und deren lebensbejahende Einstellung helfen ihr, nach vorne zu sehen…
Lioba Werrelmann hat mit „Erzähl mir was Schönes“ einen Roman über eine enge Frauenfreundschaft vorgelegt, die ein schwerer Schicksalsschlag plötzlich trennt. Schon der Erzählstil ist gewöhnungsbedürftig, obwohl flüssig, liest sich das Buch aufgrund der kurzgehaltenen Sätze eher wie ein Sachbuch, es fehlt an Tiefe. Zudem kommt bei einer doch zu vermutenden emotionalen Geschichte wenig Gefühl auf, die Autorin bleibt eher pragmatisch, so dass der Leser auf Abstand zu den Protagonisten bleibt und sich auch nicht richtig in die Handlung fallen lassen kann. Die Diagnose Brustkrebs ist für jede Frau ein Schock, oftmals ist es gar nicht so verkehrt, wenn man eine gewisse Distanz aufbaut, um seine Kräfte für die Krankheit zu bündeln und nicht zu emotional zu reagieren. In dieser Geschichte allerdings wird alles ohne rechtes Gefühl erzählt, auch den Rückblicken in die gemeinsame Zeit der Freundinnen fehlt es daran. Das Thema Brustkrebs ist sicherlich ernst zu nehmen, doch hätte gerade diesem Buch mehr Einfühlungsvermögen und ein gewisser Galgenhumor gut getan, um den Leser in die Geschichte hineinzuziehen, mitzufiebern und sich vor allem den beiden Frauen nahe zu fühlen. Aber auch die Beziehung der beiden wirkt recht ungesund und nicht wie eine Freundschaft, was die Handlung noch schwieriger nachvollziehbar macht.
Die Charaktere sind sehr unterschiedlich angelegt, wirken aber recht blass und kalt. Der Leser erlebt sie aus der Distanz, was ein mitfühlen schwierig macht. Isabelle ist eine selbstbewusste, offene und fröhliche Frau, die aus ihrem Herzen keine Mördergrube macht. Julia ist das absolute Gegenteil, sie wirkt scheu, extrem sensibel, manchmal recht naiv und vor allem unbedarft. Schon aufgrund der Gegensätze fragt man sich als Leser, was die beiden Frauen zusammengeführt und so eine enge Bindung hervorgerufen hat. Die übrigen Protagonisten wirken wie farblose Statisten in dieser Geschichte und haben keinen großen Erinnerungswert.
Die Grundidee für „Erzähl mir was Schönes“ war gut, doch die Umsetzung weist einige Baustellen auf und geht am Thema gründlich vorbei. Schade, leider keine Empfehlung wert!

Veröffentlicht am 01.05.2021

Hat mich nicht überzeugt

0

Lioba Werrelmanns Buch „Erzähl mir was Schönes“ stellt zwei ganz unterschiedliche Frauen gegenüber: Isabelle, die Forsche ist konservativ und reich – Julia, die Linke, ist dagegen zurückhaltend und arm. ...

Lioba Werrelmanns Buch „Erzähl mir was Schönes“ stellt zwei ganz unterschiedliche Frauen gegenüber: Isabelle, die Forsche ist konservativ und reich – Julia, die Linke, ist dagegen zurückhaltend und arm. Beide verbindet seit ihrer Studienzeit eine Freundschaft. Eine beständige Freundschaft, die auf ihre Art zumindest in den ersten Jahren innig ist. An anderen Stellen fragt man sich dagegen, was die beiden Freudinnen überhaupt noch zusammenhält.

Die zwei ganz und gar unterschiedlichen Freundinnen bescheren dem Leser freilich Dialoge, die einem die Haare zu Berge stehen lassen:

„Aber Isabelle“, ruft Julia aus, „die Todesstrafe ist zutiefst unmenschlich! Niemand hat das Recht, jemand anders zu töten!“
„Aber klar doch, selbstverständlich! Wenn einer einen anderen Menschen umbringt, hat er das Recht zu leben verwirkt.“
„Nein!“, beharrt Julia. „Das Recht auf Leben ist universell und immer gültig! Und die Todesstrafe ist grausam.“

Später heißt es dann:

Sie fragt Isabelle nicht, ob sie mitkommt zur Demo gegen den Paragrafen 218. Isabelle findet den Paragrafen 218 nämlich ganz prima.

Ganz prima? Die allzu plump präsentierten Argumente (wenn man sie überhaupt so nennen will) kann man noch den Figuren des Buches in die Schuhe schieben, nicht aber die allzu plumpe Darstellung des Dialogs.

So sehr man sich bei der nüchternen Sprache der Autorin über Metaphern freut: auch diese wirken manchmal sehr gewollt, manchmal sehr, sehr schräg. Das Herz schlägt Julia „bis zum Halse heraus„, Isabelle wird herausgeholt „aus dem grauen Schlauch„. Allzu nüchtern dagegen können die Landschaftsbeschreibungen sein: „Dieselbe Straße. Eng. So viele Kurven. Wiesen, Kühe, noch mehr Wiesen. Am Horizont die Berge. Plötzlich Dunkel. Der Wald.“

Vielleicht auch, weil mir die Sprache des Buches so gar nicht zugesagt hat, sind mir die Figuren beim Lesen fremd geblieben. Da half auch nicht, dass die Handlung immer wieder durch Rückblenden ganz geschickt unterbrochen ist.

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