Cover-Bild Sea Detective: Ein Grab in den Wellen
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 20.01.2017
  • ISBN: 9783499272462
Mark Douglas-Home

Sea Detective: Ein Grab in den Wellen

Stefan Lux (Übersetzer)

Cal McGill ist Meeresbiologe. Seine Spezialität: per Computer die Route von Gegenständen im Wasser zu verfolgen, um Umweltsünder zur Strecke zu bringen. Doch bei seinem Einsatz für die Natur überschreitet der Sea Detective bisweilen legale Grenzen: Als er in den Gärten hochrangiger Politiker Weißen Silberwurz pflanzt, um auf den Klimawandel hinzuweisen, nimmt man ihn fest. Detective Helen Jamieson von der Polizei Edinburgh kommt der sympathische junge Mann gerade recht. Denn vor der Küste wurden kurz zuvor zwei abgetrennte Füße entdeckt. Bei ihren Recherchen stoßen Cal und Helen auf ein Netz aus Korruption, Ausbeutung und Menschenhandel. Und auf ein indisches Mädchen, das sie vielleicht noch retten können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.02.2017

Ungewöhnlicher, unter die Haut gehender erster Teil einer neuen Serie um Hobby-Detektiv und Meeresbiologen CalMcGill.

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Als bei einem hochrangigen Regierungsmitarbeiter eingebrochen wird, befürchten die beiden Ermittler, Detective Inspector David Ryan und Detective Helen Jamieson zunächst das Schlimmste. Der Einbrecher ...

Als bei einem hochrangigen Regierungsmitarbeiter eingebrochen wird, befürchten die beiden Ermittler, Detective Inspector David Ryan und Detective Helen Jamieson zunächst das Schlimmste. Der Einbrecher ist schnell gefasst, denn er wurde bei seinem Eindringen von der Überwachungskamera gefilmt. Als Detective Ryan, den Meeresbiologen Cal McGill vernimmt, erzählt dieser dem Ermittlerduo eine recht seltsam anmutende Geschichte. Angeblich ist Cal McGill lediglich eingebrochen, um eine Pflanze im Garten zu pflanzen. Um damit aufmerksam zu machen, auf den globalen Klimawandel.

McGill ist Detective Ryan ein Dorn im Auge und er versucht sogleich, den Meeresbiologen festzunageln, doch Ryans jüngere Kollegin Helen mag den sympathischen, unkonventionellen McGill. Als Ryan und Jamieson einen kniffligen Fall aufklären sollen, bei dem abgetrennte Füße, die vom Meer an den Strand angeschwemmt wurden, bittet Helen McGill ohne das Wissen ihres arroganten Chefs, um Hilfe bei dem Fall, denn McGill ist darauf spezialisiert Meeresströmungen zu berechnen. McGill steckt bereits bis über beide Ohren in der Ermittlungsarbeit, als er Besuch von einem indischen Mädchen erhält. Basanti erzählt ihm eine traurige Geschichte, aber sie schwebt dazu in Lebensgefahr, denn ihre Verfolger sind bereits sehr nah. Dazu bekommt Cal eine unerwartete Nachricht. Eine ältere Dame, ehemalige Bekannte seines Großvaters, die zusammen mit diesem auf der kleinen Insel Eilean Iasgaich aufwuchs, liegt im Sterben und möchte endlich ihr Gewissen erleichtern. Was geschah damals, während des zweiten Weltkriegs, mit den männlichen Bewohnern der Insel, die seit ihrem Tod in den Wellen, als Helden verehrt werden? Und warum fehlt der Name von Cals Großvater auf der Gedenktafel?

„Sea Detecticve- Ein Grab in den Wellen“, markiert den ersten Teil einer neuen Serie um den Meeresbiologen Cal McGill. Obwohl ich fand, dass der Autor im Auftaktband noch recht spärliche Informationen über die Gefühls-und Gedankenwelt seines Helden herausgibt, wurde es dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig, denn der Autor hat nicht nur einen eingängigen Schreibstil, sondern vermochte es dazu, gleich drei interessante Haupthandlungsstränge einzubringen, die einem beim Lesen sehr unter die Haut gehen. Zum Fall um die angeschwemmten Füße, gehört die Story um die beiden indischen Mädchen Preeti und Basanti, die von ihren Familien in die Prostitution gezwungen wurden. Man ist betroffen und fiebert zugleich mit der jungen Basanti mit, die sich als mutige Kämpferin entpuppt. Der zweite, wichtige Handlungsstrang dreht sich um das Ermittlerduo wider Willen, Ryan und Jamieson. Und auch Helen Jamieson, die von ihrem Chef gemobbt wird, weiß sich auf kluge Art und Weise zu verteidigen und wuchs mir sogleich ans Herz. Ich hoffe sehr, dass sie in weiteren Teilen der neuen Serie ebenfalls mit an Bord ist.

Den dritten und letzten Handlungsstrang um das Geheimnis, der Insulaner von Eilean Iasgaich und Cals, in Ungnade gefallenen Großvater, fand ich persönlich besonders packend erzählt, so dass ich den Roman vor Neugierde kaum zur Seite legen konnte. Ein wenig erinnert mich Mark Douglas-Homes Art zu schreiben, an die von Autoren wie Ann Cleeves oder Phil Rickman- ebenfalls Autoren, deren Romane ich sehr mag, weil die Kriminalfälle nicht so reißerisch aufgezogen wirken, sondern stets die Menschen und ihre Schicksale im Fokus stehen. Dazu finde ich die Idee, einen Meeresbiologen als Hobby-Detektiv ermitteln zu lassen, einfach genial, da der Autor dazu eine Menge über Cals Berufsfeld beisteuert, das ich sehr informativ und besonders finde.

Kurz gefasst: Ungewöhnlicher, unter die Haut gehender erster Teil einer neuen Serie um Hobby-Detektiv und Meeresbiologen CalMcGill.




Veröffentlicht am 01.10.2017

Herr der Strömungen

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Erwischt! Cal McGill wurde geschnappt und überführt, er hat eine Pflanze im Garten eines Politikers eingepflanzt. Die Detective Ryan möchte ihn am Liebsten als Terroristen verhaften, doch der Politiker ...

Erwischt! Cal McGill wurde geschnappt und überführt, er hat eine Pflanze im Garten eines Politikers eingepflanzt. Die Detective Ryan möchte ihn am Liebsten als Terroristen verhaften, doch der Politiker nimmt es sportlich und erstattet keine Anzeige. Ryans Partnerin Helen Jamieson hat ein besseres Auge für Menschen als Ihr Chef. Sie behält im Hinterkopf, dass Cal vieles über die Meeresströmungen weiß. Als an den schottischen Küsten Leichenteile angespült werden, deren Auffinden Rätsel aufgibt, bittet sie Cal um Hilfe. Dieser ist zwar sehr mit der Vergangenheit seiner eigenen Familie beschäftigt, beginnt aber dennoch für die Polizistin zu ermitteln.

Ein wenig speziell ist er schon dieser Cal McGill, Ozeanograph, Umweltaktivist, hoch gebildet, doch schwierig im Zwischenmenschlichen. Sein Großvater, den er nie kennengelernt hat, ist sein Vorbild. Dessen Verschwinden auf See hat Cal dazu gebracht, sich mit den Meeren, den Wellen, den Strömungen zu beschäftigen. Als Umweltaktivist ist er nicht gerade der Liebling der Polizei, umso ungewöhnlicher ist es, dass er ihnen hilft. Sein Kontakt mit der Polizistin Helen bringt beide voran. Gegenseitig helfen sich in unterschiedlichen schwierigen Situationen. Nur seiner Ex-Frau Rachel kann sich Cal nicht öffnen.

Verschiedene Handlungsstränge, die nicht direkt ineinander greifen, sich aber doch gegenseitig befördern und vorantreiben. Die raue schottische Landschaft, die Inselwelt vor der Küste, das Stadtleben in Edinburgh bilden einen intensiven Rahmen für Cals Geschichte, die seines Großvaters, die eine ganz andere ist als Cal immer gedacht hat. Packend welche innovativen Schritte Cal unternimmt, um der Polizei zu helfen. Und nicht zu vergessen eine Zeichnung, deren Entsprechung in der Realität es zu finden gilt. Cal sieht auch hier einen Ansatz, wie er an diese Frage herangehen kann. Das alles fügt sich zu einer wohlgeformten Gesamtheit. Mit jeder Seite, die man umblättert, mit jeder Frage, die sich stellt, mit jeder Antwort, die man findet, packt einen einen die Geschichte mehr.

Ein toller Start einer neuen Reihe um einen außergewöhnlichen Ermittler und gleichzeitig sympathischen und vielschichtigen Menschen.

Veröffentlicht am 19.08.2018

Ruhig, spannend und durch und durch schottisch. Unbedingt lesenswert!

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Dieser Krimi ist so, wie ich Schottland selbst erlebt habe: ruhig und rau, wunderschön und unerbitterlich. Wer hier klassische Ermittlungen erwartet, ist leider fehl am Platz.

Wir folgen einerseits Cal ...

Dieser Krimi ist so, wie ich Schottland selbst erlebt habe: ruhig und rau, wunderschön und unerbitterlich. Wer hier klassische Ermittlungen erwartet, ist leider fehl am Platz.

Wir folgen einerseits Cal McGill, seines Zeichens Detektiv für Strandgut und Treibgut Ermittlungen, der in die Gärten hochrangiger Politker eindringt um.. Pflanzen zu setzen und damit auf Missstände aufmerksam zu machen.
Das kommt DI David Ryan gerade recht, möchte er doch mit einer Verhaftung des armseligen Umweltaktivisten seine Bewerbung bei der Scottish Crime and Drug Enforcement Agency vorantreiben.
Im wäre jedoch besser geraten, sich um die mysteriösen Füße zu kümmern, die - in Turnschuhe steckend - an der schottischen Küste angeschwemmt wurden.
Ryans Kollegin DC Helen Jamieson hingegen erkennt das Potential, das sich hinter McGills Forschungen verbirgt: Kann man anhand der Meeresströmungen herausfinden, woher die abgetrennten Füße stammen?
Dann wäre da noch Basanti, ein junges indisches Mädchen auf der Flucht vor ihren Peinigern. Kann sie McGill in diesem fremden Land finden und kann dieser ihr sagen, wo ihre Freundin Preeti ist?


Douglas-Home schafft einen einzigartigen Krimi, dem es gelingt, die schottische Mentalität einzufangen. Dazu gehören neben Treue und Loyalität auch Sturheit und Engstirnigkeit, Ehrgefühl und Unerbitterlichkeit. Sein Schreibstil ist ruhig und nüchtern, seine Figuren realistisch menschlich: der widerliche Ryan, die bemitleidenswerte Jamieson. Was ich von McGill halten soll, weiß ich bis jetzt nicht. Aber so sind die Menschen, gesteuert von Vorurteilen, von erlebtem Leid, vom eigenen Nutzen. Die schottische Landschaft wird so beschrieben wie sie ist: rau, grün, verlassen, teilweise karg, dabei aber immer wunderschön.


Ich empfehle diesen ersten Teil einer Reihe allen, die nach Schottland entfliehen und dabei einen ruhigen aber nicht weniger grausamen Krimi lesen wollen, der so anders ist als die vielen anderen auf dem deutschen Markt. Vier Sterne für den Sea Detective.

Veröffentlicht am 25.04.2017

Mein Leseeindruck

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Das etwas farblos gehaltene Cover hätte mich, ohne den Titel, wohl kaum angesprochen. Die Farben sind mir etwas zu blass und zu nichtssagend. Ich hoffe nicht, dass es sich im Inhalt widerspiegelt. Der ...

Das etwas farblos gehaltene Cover hätte mich, ohne den Titel, wohl kaum angesprochen. Die Farben sind mir etwas zu blass und zu nichtssagend. Ich hoffe nicht, dass es sich im Inhalt widerspiegelt. Der Titel jedoch macht mich neugierig. Sehr neugierig sogar.

Da der erste Satz (laut Forschung) über Gefallen oder Missfallen entscheidet, möchte ich ihn hier verwenden: Der kalte Wind ließ das Mädchen zittern.

Kommen wir nun zum Inhalt: Der Prolog lässt einem das Blut in den Andern gefrieren. Furchtbar! Entsetzlich! Grausam! All diese Worte gingen mir durch den Kopf, als ich von den beiden Mädchen gelesen hatte. Verkauft für 60.000 Rupien um dann, nachdem sie ihren Dienst erwiesen haben und gefügig waren, auf dem Meer ausgesetzt zu werden. Puh, ein ziemlich heftiger Einstieg in diesen Krimi.

Schon kurz danach lernt der Leser Cal kennen. Er ermittelt Strand- und Treibgut. Hier habe ich echt gestaunt. So etwas gibt es? Klingt sehr spannend. So spannend geht es auch weiter. Denn schon bald wird ein Fuß am Strand gefunden und Cal beginnt seine Ermittlungen. Aber nicht nur er ermittelt, sondern auch die Polizei ... wegen ihm, und seinen nächtlichen Pflanzen-Eingrab-Einbrüchen.

Sehr interessant beschreibt der Autor das Sammeln von Treibgut und seine Auswertungen. Gut, man darf beim Lesen nicht zimperlich sein, da manchmal Details erwähnt werden, die doch etwas ... hm... sagen wir mal prikär sind. Aber dennoch klingen sie einleuchtend und machen Lust, selbst mal am Strand die Augen offen zu halten. Denn wie oft hat man schon einen einzelnen Schuh gefunden, der angespülte wurde. Hatte dann nicht jeder gedacht: Ach, der ist bestimmt mal von einem Boot gefallen. Aber ist er das wirklich??? Oder steckt evtl. eine ganz andere Geschichte dahinter. Den Gedanken sind hier wohl keine Grenzen gesetzt.

Auch die Sache mit den nächtlichen Einbrüchen, um auf eine Pflanze bzw. auf die Umwelt aufmerksam zu machen, ist eine grandiose Idee, die Umweltaktivisten bestimmt begeistern wird.

Dazwischen folgen immer wieder Kapitel mit Basanti und ihrer Flucht aus der Prostitution, die einem beim Lesen den Atem stocken lassen.

Fazit:

Ein Krimi der sofort auf die Fortsetzung Lust macht. Interessante Story und ein interessanter Protagonist.

Veröffentlicht am 11.02.2017

Ein gutes Debüt

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Ein außergewöhnliches Ermittlerteam, welches sich in diesem Krimi zusammenfindet. Obwohl die Zusammenarbeit eher Nebensache ist, nur auf verhältnismäßig wenigen Seiten findet man Cal und Helen zusammen, ...

Ein außergewöhnliches Ermittlerteam, welches sich in diesem Krimi zusammenfindet. Obwohl die Zusammenarbeit eher Nebensache ist, nur auf verhältnismäßig wenigen Seiten findet man Cal und Helen zusammen, hatte ich ein ausgesprochen gutes Leseerlebnis. Die Kombination aus Krimi und Thriller ist dem Autor sehr gut gelungen.

Der Großteil der Handlung spielt sich rund um Cal McGill ab, obwohl der Roman eigentlich aus drei unterschiedlichen Handlungen besteht. Das Schicksal seines Großvaters, den er nie kennen gelernt hat und der im zweiten Weltkrieg im Meer verschollen ist, lässt ihn nicht los. Seine Ex-Frau Rachel bringt ihn mit einer Frau zusammen, welche seinen Großvater kannte. Allmählich deckt Cal die Wahrheit über das Verschwinden seinen Großvaters auf. Zur selben Zeit bittet ihn Detective Helen Jamieson ihr bei ihrem aktuellen Fall mit den abgetrennten Füßen zu helfen. Und auch ein verschrecktes Indisches Mädchen taucht in seiner Wohnung unter und bittet Cal ihr zu helfen die Mörder ihrer Freundin zu finden.

Die Spannung baut sich nur recht langsam auf. Das liegt wohl daran, dass Cals Familiengeschichte viel Platz in diesem Kriminalroman einnimmt. Auch wenn das sehr gut zu lesen war, hat es der Handlung einiges an Nervenkitzel genommen. Erst zum Ende hin wurde es richtig temporeich. Fast zu schnell löste sich dann alles auf.

Mein Fazit:

Ein gelungenes Debüt mit einem interessanten Hauptcharakter. Schade fand ich, dass den spannenden Nebenhandlungen zu wenig Raum blieb um sich auf den 400 Seiten krimimäßig gut zu entfalten. Allerdings ist der Roman der Auftakt einer Reihe, vielleicht sollte man auf diese Art Cal McGill kennenlernen?