Cover-Bild Die Hafenschwester (2)
Band 2 der Reihe "Die Hafenschwester-Serie"
(3)
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 14.09.2020
  • ISBN: 9783641266189
Melanie Metzenthin

Die Hafenschwester (2)

Als wir wieder Hoffnung hatten - Roman
Hamburg, 1913: Mit ihrer großen Liebe Paul hat Krankenschwester Martha drei gesunde Kinder, eine schöne Wohnung und sogar eine Einladung nach Amerika, um ihre Freundin Milli zu besuchen. Doch die Stadt steht kurz vor dem Ausbruch des 1. Weltkrieges und Marthas Träume von der Zukunft zerplatzen. Trotz seiner 41 Jahre wird Paul eingezogen und Martha muss sich in dieser schweren Zeit allein um das Überleben ihrer Familie kümmern. Als Paul nach einem Granatenangriff schwer entstellt zurückkehrt, wird ihre Ehe auf eine harte Probe gestellt. Martha tut alles für ihren Mann, Paul unterzieht sich aber nur unwillig den nötigen Operationen und scheint aufgegeben zu haben …

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2020

Gelungene Fortsetzung der Hafenschwester-Reihe

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Hamburg 1913. Das Leben für Martha und Paul könnte nicht besser laufen: sie führen eine glückliche Ehe, haben drei gesunde Kinder sowie eine schöne Wohnung. Als Krönung erhalten sie noch von Marthas Freundin ...

Hamburg 1913. Das Leben für Martha und Paul könnte nicht besser laufen: sie führen eine glückliche Ehe, haben drei gesunde Kinder sowie eine schöne Wohnung. Als Krönung erhalten sie noch von Marthas Freundin Milli eine Einladung nach Amerika. Martha wünscht sich nichts mehr, als das Leben einfach immer so weitergeht, aber dann bricht der Erste Weltkrieg aus. Paul wird trotz seines Alters an die Front eingezogen und erleidet dabei eine schwere Verletzung, die das Leben der Familie auf eine harte Probe stellt.

Der Beginn des zweiten Bandes könnte nicht gegensätzlicher zum ersten Band sein: damals lebte Marthas Familie in ärmlichen Verhältnissen im Gängeviertel, es fehlte am nötigsten und nach dem Tod der Mutter blieb es an Martha hängen, die Familie zusammenzuhalten und sich um ihren Vater und den kleinen Bruder Heinrich zu kümmern.

Jetzt im Jahre 1913 führt sie mit Paul eine glückliche Ehe und mit ihren drei Kindern leben sie in einer schönen Wohnung. Die Jahre der Entbehrung und des Hungers liegen hinter ihr, jedoch vergisst Martha ihre Wurzeln nicht und kümmert sich ehrenamtlich als Hafenschwester um die Bedürftigen des Gängeviertels. Sie träumt aber weiterhin davon, eines Tages auch als verheiratete Frau ihren erlernten Beruf als Krankenschwester mit eigenem Einkommen ausüben zu dürfen.

Was mich besonders gefreut hat, war die Einladung von Marthas alter Freundin Milli, die die ganze Familie zur Hochzeit ihrer Tochter nach New York einlädt, so dass wir mehr über Millis Werdegang seit ihrer Abreise aus Deutschland erfahren. Die Überfahrt auf dem neuen Luxusschiff Imperator ist nicht nur für die Kinder ein unvergessliches Erlebnis.

Ich habe mich aber auch genauso auf das Wiedersehen mit Heinrich und Marthas Vater gefreut. Heinrich, der kleine Bruder, der inzwischen als Kapitän von Segelschiffen über die Weltmeere schippert und dabei durchaus exotische Eroberungen macht.
Und Marthas Vater ist glücklicherweise bei guter Gesundheit und hat sein Leben weiterhin im Griff.

Aber über all den glücklichen Momenten schwebt der ögliche Ausbruch des Ersten Weltkrieges wie ein Damoklesschwert, von dem wir Leser wissen, dass er eintreten wird, während die Menschen damals in zwei Lager gespalten waren: diejenigen, die dem Krieg entgegengefiebert haben, da sie davon ausgingen, ihn in wenigen Monaten siegreich beendet zu haben. Und diejenigen, die die Gefahren durch einen Krieg fürchteten. Erschreckend war, welch ein tiefer Graben zwischen diesen beiden Seiten bestand und man auch nicht vor Gewalt zurückschreckte, um seinen Standpunkt zu verteidigen.

Genau diese historischen Fakten und deren akribische Recherche sind es, die die Romane der Autorin neben dem Schicksal ihrer Protagonisten so lesenswert machen. Man erfährt dabei durchaus auch skurrile Dinge über die damalige Zeit. Und natürlich das medizinisch-historische Fachwissen, das Melanie Metzenthin, selbst Ärztin, in die Handlung einbringt. So furchtbar der Krieg war, so scheint es doch so, dass er die plastische Wiederherstellungschirurgie zwangsweise schnell vorangebracht hat. Ich bin immer wieder erstaunt, welche medizinischen Möglichkeiten bereits damals zur Verfügung standen.

Und der Krieg fordert seine bitteren Attribute: nicht nur Paul wird sein Opfer, als eine Explosion ihm das halbe Gesicht wegsprengt, auch Moritz, Millis früherer Verehrer und ein ganz feiner Mensch, erwischt es schwer. Auf die beiden wartet eine schwere Prüfung: werden sie sich ihr stellen ? Und wollen sie das überhaupt?

Martha kam mir dabei manchmal zu perfekt und zu stark vor, aber die Autorin hat verraten, dass es noch einen dritten Band geben wird, der während der Weimarer Republik und dem Dritten Reich spielt und in dem Martha nicht immer ganz so perfekt handeln wird.

Der zweite Band hat mich wieder wunderbar unterhalten und ich warte nun mit Spannung auf den dritten Band.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Hafenschwester Martha - Die Hoffnung

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Die Hafenschwester Teil 2 - Hamburg 1913. Martha und Paul sind verheiratet und haben 3 Kinder. Sie leben in modernen Verhältnissen und genießen den Fortschritt der Zeit. Heinrich heiratet überraschend ...

Die Hafenschwester Teil 2 - Hamburg 1913. Martha und Paul sind verheiratet und haben 3 Kinder. Sie leben in modernen Verhältnissen und genießen den Fortschritt der Zeit. Heinrich heiratet überraschend für alle und Millie schickt Martha und ihrer Familie eine Einladung sie in New York zu besuchen. Kurz nach dem Ende der Amerika-Reise bricht der erste Weltkrieg aus und Paul wird eingezogen. Sein Gesicht wird stark verwundet. Er kehrt nach Hamburg zurück. Martha versucht alles, ihm zu helfen, wieder ins tägliche Leben zurückzufinden.
Der Einstieg in das Buch gelang mir mühelos. Man wird behutsam wieder an die Protagonisten herangeführt.
Das Cover ist sehr hochwertig gestaltet. Der Prägedruck des Titels erscheint edel und kostbar. Die Innenseiten (Klappseiten) zeigen sehr schöne historische Fotos vom Hamburger Hafen.
Der erste Weltkrieg fordert viele unschuldige Opfer. Durch den Kriegsausbruch fehlt es an allem. Kohle und Lebensmittel wurden knapp. Die Härte des Krieges wird hier deutlich beschrieben. Der Alltag ist von Hunger und Armut begleitet. Frauen wie Berta Keyser halfen, so gut sie konnten, die Not zu lindern.
Über die damaligen medizinischen Möglichkeiten im Bereich der Gesichtschirurgie bin ich sehr beeindruckt. Ich hatte interessante und lehrreiche Lesestunden.
Die Geschichte ist wunderschön, flüssig und emotional geschrieben. Das Buch hat mich gut unterhalten.
Die Hamburger Geschichte wurde hervorragend mit viel Mühe und Zeitaufwand recherchiert.
Ein Nachwort gibt Aufschluss über fiktive und reale Personen. Es war sehr informativ und interessant.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Etwas schwächer als Teil 1, aber auf jeden Fall lesenwert

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Melanie Metzenthin erzählt in „Die Hafenschwester - Als wir wieder Hoffnung hatten“ die Geschichte von Martha und Paul weiter und bringt uns die Zeit des 1. Weltkrieges näher. Erschienen ist der Roman ...

Melanie Metzenthin erzählt in „Die Hafenschwester - Als wir wieder Hoffnung hatten“ die Geschichte von Martha und Paul weiter und bringt uns die Zeit des 1. Weltkrieges näher. Erschienen ist der Roman im September 2020 im Diana-Verlag.

Hamburg, 1913: Es ist eine Zeit der Hoffnung und des Fortschrittes. Martha und Paul leben zusammen mit ihren drei Kindern in Hamburg und genießen ihr Leben und die Annehmlichkeiten einer modernen Wohnung. Als eine Einladung von Milli aus Amerika eintrifft, ist die Freude groß. Gemeinsam reist die Familie auf der Imperator über den Atlantik. Doch die Tage des Glückes sind mit Ausbruch des 1. Weltkrieges bald gezählt. Auch Paul wird eingezogen und eine entbehrungsreiche Zeit beginnt. Als Paul dann auch noch entstellt aus dem Krieg zurückkehrt, steht die Familie vor ihrer größten Herausforderung.

Ich habe mich sehr auf diesen Roman gefreut, da mich bereits der erste Band überzeugen konnte und dieser in der für mich schönsten Stadt der Welt - Hamburg - spielt. In der Innenseite des Buches findet man eine Fotografie des Hafens aus dem Jahre 1913 und auf der Rückseite des Buches sieht man die Landungsbrücken. Es ist spannend durch diese Bilder einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. Man erkennt die Plätze wieder, aber heute sehen diese Orte doch deutlich verändert aus.
Der Schreibstil ist gewohnt gut und flüssig zu lesen. Melanie Metzenthin versteht es eindrucksvoll die Verhältnisse jener Zeit greifbar darzustellen und die Schauplätze vor dem inneren Augen zum Leben zu erwecken. Für mich umso mehr, da ich in der Nähe von Hamburg lebe und die Schauplätze kenne - zumindest die, die es auch heute noch gibt.
Diese Zeit liegt nun etwas mehr als 100 Jahre zurück und was sich seitdem alles geändert hat, ist erstaunlich. Der Roman hält hier viele interessante Informationen bereit, aber gerade im ersten Drittel war es mir ein wenig zu viel. Ein Ereignis reiht sich an das nächste, viele unterschiedliche Themen werden angefangen und für mich wirkte es irgendwie überladen. Alles war toll und der Fortschritt war an allen Ecken zu spüren, aber irgendwie war es auch belanglos.
Ich war froh als sich das mit Ausbruch des 1. Weltkrieges änderte. Nun lag der Fokus eindeutig auf diesem Thema mit all seinen Facetten. Auch hier waren es viele neue Informationen, aber es konzentrierte sich um ein großes Thema herum, was mir deutlich besser gefallen hat. Vor Kampfszenen, die im Krieg spielen, muss man sich nicht fürchten. Melanie Metzenthin konzentriert sich auf Hamburg als Schwerpunkt. Wir erleben mit, welche Auswirkungen auch hier der anhaltende Krieg hat und mit dem Zurückkehren von Paul als Gesichtsverletzten hält auch die Medizin wieder Einzug in die Saga.
Während es mir am Anfang zu viele Themen waren, sind mir am Ende einige Themen zu kurz gekommen. Die Politik erhält erst im letzten Drittel mehr Aufmerksamkeit. Der Roman endet genau am Wendepunkt zur Weimarer Republik. Ich hoffe, dass der dritte Teil hier anknüpft und wir mehr über die sozialen Umwälzungen erfahren. Die Spanische Grippe kam mir auch etwas zu kurz und ich hätte gerne mehr als die wenigen Seiten gelesen.
Mit Martha, Paul, ihrer Familie und den Freunden habe ich mitgefiebert. Martha konnte mich mit ihrer positiven Einstellung begeistern und wie sie für den Zusammenhalt in der Familie kämpft. Ich mochte ihre anpackende Art und das sie sich jederzeit für andere einsetzt. Paul ist in diesem Roman vernünftiger geworden und stellt seine politischen Ziele nicht mehr über alles. Er hat ein schweres Schicksal zu meistern, aber für seine Familie ist er bereit zu kämpfen. Auch Heinrich gewinnt in diesem Roman an Profil und die Entwicklung von Moritz gefiel mir sehr. Ich habe das Leben aller Figuren gerne mitverfolgt und alle waren für mich nachvollziehbar geschildert.
Die Recherche für diesen Roman muss sehr umfangreich gewesen sein und man merkt das dem Buch auf jeder Seite an. Ich fand es toll, dass sich hier auf andere Themen fokussiert wurde, als die, die man in der Schule zum ersten Weltkrieg lernt. So konnte ich hier einiges an neuen Informationen für mich mitnehmen.
Im Nachwort geht die Autorin nochmal auf alle wichtigen Punkte ein und trennt Fiktion von Wahrheit, was mir sehr gut gefallen hat.

Fazit: Ein historischer Roman mit schwachem Start, der erst mit Fortschreiten an Kraft gewinnt, aber wieder mal viele neue Informationen insbesondere zum 1. Weltkrieg und den Fortschritt in der Medizin bereithält. Die Politik kam mir etwas zu kurz, aber ich hoffe, dass sich dies im dritten Teil der Saga wieder ändert. Empfehlenswert für alle, denen der Auftaktband der Saga schon gefallen hat und die gerne einen neuen Blickwinkel auf den 1. Weltkrieg und seine Auswirkungen erhalten möchten.