Cover-Bild Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 24.02.2022
  • ISBN: 9783522507196
Mina Teichert

Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht

Kinderroman mit starkem Mädchen
Stephanie Reis (Illustrator)

Wenn das Leben dir ein Bein stellt, mach einen Salto

Eigentlich war alles märchenhaft im Forsthaus am Waldrand und Papa und Liv ein Dreamteam. Sie, sein Bambi, er, der Papabär. Doch dann taucht Sara auf, die böse Königin in Form einer Visagistin, die alles durcheinanderbringt. Das schreit nach Rebellion und Liv setzt alles daran, die Neue loszuwerden. Doch dann rollt Skater Rick in sie rein und plötzlich stellen sich völlig neue Fragen: Was, wenn das Leben Veränderung ist? Wenn Bambis erwachsen werden? Manchmal müssen die Karten neu gemischt werden, damit alle glücklich sind.

Eine lustig-frech erzählte Geschichte, die Mut macht, Stolpersteine im Alltag zu meistern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2022

Charmant, witzig, empathisch, chaotisch... voll das Leben

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Liv (13), von ihrem Vater Bambi genannt, wächst mit ihrem Vater im Forsthaus auf. Seit dem frühen Unfalltod ihrer Mutter vor 10 Jahren sind sie und Papabär ein Dreamteam. Neben der Liebe zum Wald und den ...

Liv (13), von ihrem Vater Bambi genannt, wächst mit ihrem Vater im Forsthaus auf. Seit dem frühen Unfalltod ihrer Mutter vor 10 Jahren sind sie und Papabär ein Dreamteam. Neben der Liebe zum Wald und den Tieren, liebt sie ihre BFF Mona und das Ballett. Doch als sie eines Tages feststellen muss, dass Papabär heimlich eine Freundin hat und es ernst wird, bricht ihre Welt zusammen. Sara ist das genaue Gegenteil von ihrer natürlichen, scheuen Mutter. Sie ist Visagistin, stets topp gestylt und Influencerin – ständig schrill und mit Kamera unterwegs, statt den Moment zu genießen. Die bisher liebe, brave Liv geht auf die Barrikaden, um Sara loszuwerden. Als diese sich als hartnäckiger als erwartet erweist, schwänzt sie sogar das Training mit Mona. Zufällig lernt sie dabei den coolen Skater Rick kennen, dem es ganz ähnlich geht und sie an Punkten versteht, die Mona verschlossen bleiben. Hat Oma recht und Leben heißt Veränderung? Wird sie erwachsen und das Dreamteam muss sich ändern?

Ein idyllisches Forthaus, wie im Märchen! Kein Wunder, Liv liebt Märchen und hütet die alten Märchenbücher ihrer Mutter wie einen Schatz. Natürlich denkt sie sofort an all die schönen, aber eiskalten und bösen Stiefmütter in ihnen, die die junge, schöne, unschuldige Heldin von ihrem Vater entfernt und ihr nach dem Leben trachtet. Ganz klar, Sara ist die böse Königin und sie muss sie um jeden Preis loswerden, um endlich wieder glücklich leben zu können! Wie vertraut müsste dieser Gedanke Kindern von alleinerziehenden Elternteilen sein, die die neuen Partner oft als Bedrohung ihrer Existenz wahrnehmen? Anhand der Märchenparallelen, wird die Bedrohung für Liv immer unmittelbarer und greifbarer, auch wenn Mona meint, sie würde sich verrennen! Dennoch ist es sehr amüsant, wie Liv zu fast jedem katastrophalen Vorfall in ihrem Leben eine Entsprechung in einem Märchen findet. Wenn das kein Beweis ist, dass Sara sie los werden will und sie einfach nur schneller sein muss! Liv ist durchaus kreativ, aber Sara nicht blöd und durchschaut sie. Als echte böse Königin macht sie nach der Enttarnung das Leben für Bambi nur noch schlimmer! Ob da ein echter Prinz helfen kann? Mona sieht das ganze ja sehr kritisch und nimmt Livs Märchenallegorien gnadenlos emanzipiert auseinander. So hatte ich Märchen noch nie betrachtet, auch wenn ich zugeben muss, dass ich nie davon träumte mit Dornröschen zu tauschen! Das Märchen, das einst Livs Leben war, wird für sie zur persönlichen Hölle, ich habe so mit ihr mitgelitten, besonders als ihr dann noch das Schlimmste passierte, was einem jungen Mädchen passieren kann... und das dann auch noch ganz ohne Mutter. Immerhin die Waldtiere und Dackel Kurt lassen sie nicht im Stich, denn natürlich leben sie nicht einsam und verlassen im Wald. Im Forsthaus werden auch verletzte Wildtiere gepflegt, um sie nachher wieder auszuwildern. Auch hier steht Liv der Trennungsschmerz bevor, aber Leben heißt auch Abschied nehmen. Die Szenen mit den Tieren haben mir ganz besonders gut gefallen, nicht nur weil sie ebenso flügge werden wie Liv und Mona, sondern auch, weil sehr behutsam auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird und somit hoffentlich bei einigen Leserinnen Interesse geweckt wird.

Liv war mir gleich sympathisch und bei ihrem Schock gleich zu Beginn des Buches, war ich ganz bei ihr. Allerdings finde ich ihre beste Freundin Mona bisweilen etwas anstrengend, aber ich bin ja auch nicht seit dem Kindergarten an ihre überschäumende, in Stresssituationen dauerquasselnde Art gewöhnt. Ganz anders ist da Rick, der ebenso coole, wie feinfühlige Skater, der ihr Leben durchkreuzt... Eine Veränderung an der auch Mona zu knabbern hat. Okay, Oma hat zwar einen Backzwang, aber vielleicht haben Omas, genau wie Mütter (auch wenn Liv das ja eigentlich gar nicht wissen kann) auch immer recht?

Eine ebenso einfühlsame Geschichte über das Erwachsenwerden, die ich geliebt habe, auch wenn ich ganz langweilig mit beiden Eltern aufgewachsen bin. Ohne selbst betroffen zu sein, ist das eine absolut aktuelle Geschichte für junge Mädchen ab 10 Jahren, da immer mehr Paare auseinander gehen. Dieses Buch würde also auch Mona helfen, die Nöte ihrer BFF besser zu verstehen, da diese bisweilen etwas verständnislos reagiert und die Situation aus Livs Sicht verharmlost. Daneben gibt es klassische Probleme der beginnenden Pubertät, die Mina Teichert ebenso originell wie sensibel in die Handlung einbindet. Durch die von ihr gewählte Ich-Perspektive können sich die jungen Leserinnen noch besser mit Liv identifizieren, die sicherlich auch einige ihrer Ängste und Nöte anspricht. Aber keine Sorge, es ist kein schwermütiges Buch sondern herrlich frisch, abwechslungsreich und chaotisch-witzig. Die Vignetten mit den Märchenanspielungen zu Beginn eines jeden neuen Kapitels stellen direkt einen augenzwinkernden Bezug zwischen Bambis Ängsten und dem Chaos ihres Lebens her. Wie im Märchen endet auch Bambis Geschichte nicht so schlimm wie es anfängt und wer dennoch weint, vergießt allenfalls Freudentränen. Es mag noch kurz angemerkt werden: bei aller Liebe zu Märchen, wird Liv am Ende nicht heiraten! Dennoch ist es ein hoffnungsvoller Ausgang, der einen selig lächeln lässt.

Ein absolut empfehlenswertes Buch mit Humor und Herz über die inneren Nöte, das Chaos und die Glücksmomente, die das Leben mit 13 Jahren so ausmacht!

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Veröffentlicht am 03.03.2022

Das Forsthaus im Wald mit Papabär und viele Veränderungen

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Liv ist 13 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater, den sie liebevoll Papabär nennt, in einem Forsthaus. Nichts kann diese märchenhafte Idylle trüben, oder?
Eine böse Königin erscheint und bringt alles durcheinander. ...

Liv ist 13 Jahre alt und lebt mit ihrem Vater, den sie liebevoll Papabär nennt, in einem Forsthaus. Nichts kann diese märchenhafte Idylle trüben, oder?
Eine böse Königin erscheint und bringt alles durcheinander. Sara ist Visagistin, Influencerin und Papas neue Freundin. Das schreit nach Rebellion. Liv schlittert von einem Chaos ins Nächste.
Das Buch ist witzig und die Charaktere sind liebevoll dargestellt. Die großen und kleinen Probleme, die eine Jugendliche mitten in der Pubertät völlig „unvorbereitet“ treffen, hat Mina Teichert wunderbar erzählt und man kann sich sehr gut in das Gefühlschaos hineinversetzen. Für uns war es das erste Buch von Mina Teichert und wir hatten viel Spaß beim Lesen. Die Themen rund um das Erwachsenwerden werden gefühlvoll und mit einem Augenzwinkern erzählt. Jeder findet die eine oder andere Situation, die einem sehr bekannt vorkommt. Liv‘s Begeisterung für Märchen ist geschickt in die Alltagssituationen eingebaut worden. Ob die neue Freundin von Papabär, die sehr an die böse Königin erinnert oder dieser coole Skater, der tatsächlich der Reiter auf dem weißen Pferd sein könnte. Mina Teichert schafft es gekonnt den Bezug herzustellen. Ein Buch ab 10 Jahre, das begeistert.

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Veröffentlicht am 24.02.2022

Ich glaub mein Reh pfeift...

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Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht ist das neueste Kinderbuch aus der Feder von Mina Teichert.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Thienemann-Esslinger Verlag als Rezensionsexemplar ...

Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht ist das neueste Kinderbuch aus der Feder von Mina Teichert.
Dieses Buch wurde mir freundlicherweise vom Thienemann-Esslinger Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.
Meine Meinung
Ich liebe die Bücher von Mina Teichert. Ihr Schreib-und Erzählstil ist immer sehr fesselnd und angenehm, und sie schafft es immer, ihren Geschichten mit einer gut dosieren Prise Humor etwas Leichtigkeit zu verschaffen. Und das auch, wenn sie komplexeren Themen ein Gesicht gibt.
So war ich natürlich besonders gespannt, wie mir ihr allerneuestes Werk gefallen wird.
Und sie hat es wieder einmal geschafft, mich absolut von der Geschichte zu überzeugen.
Sie gibt in Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht mit Protagonistin Liv brandaktuellen und realistischen Themen einen Platz.
Für die 13-jährige Liv ist es ein Schock, als sie zufällig herausfinden muss, dass ihr verwiteter Vater nach langer Zeit wieder eine Frau in seinem Leben hat. Und sie findet allerhand Dinge, die ihr ein Dorn im Auge sind.
Mir gefällt, dass Mina Teichert in ihrer Geschichte kein Blatt vor den Mund nimmt, und Dinge enttabuisiert, die Teenager einfach bewegen. Das erste Mal seine Periode zu bekommen kann mitunter sehr verstörend sein(so war es damals bei mir) und sie behandelt das Thema wirklich respektvoll, ohne dass es einem beim Lesen unangenehm wäre. Ich wünschte sehr, dass es zu meiner Zeit so in Büchern behandelt worden wäre.
Ich finde auch gut, wie sie aufzeigt, dass es sicher nicht leicht ist, wenn ein Elternteil eine neue Liebe hat, aber ganz ohne erhobenen Zeigefinger.
Natürlich macht Liv erstmal dicht, aber ich kann sie auch ein Stück weit verstehen, denn Sarah ist alles andere als einfach.
Aber die Beiden finden einen Weg, um sich einander näher zu kommen.
Und wie toll ist bitte Mona? Klar, sie ist manchmal etwas drüber und peinlich, aber sie steht Liv bedingungslos bei, und das ist, was eine wirklich gute Freundin ausmacht.
Fazit
Ich glaub, mein Reh pfeift! Oder: Wie sich Glück anschleicht ist ein wirklich tolles Kinderbuch, das ich wie fast alle Werke von Mina Teichert nicht aus der Hand legen konnte, und in einem Rutsch durch gelesen habe. Ich freue mich auf alles, was da noch kommt.
Bis dahin spreche ich eine große Leseempfehlung aus.

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