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Veröffentlicht am 17.03.2024

Wiener Thriller

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Der Wiener Star-Ermittler „Jacket“ merkt an einem Tatort, dass das Opfer, wie in seinem neuen Buch ermordet wurde. Nur dass der Roman noch nicht veröffentlicht wurde. Und das Morden hat gerade erst begonnen. ...

Der Wiener Star-Ermittler „Jacket“ merkt an einem Tatort, dass das Opfer, wie in seinem neuen Buch ermordet wurde. Nur dass der Roman noch nicht veröffentlicht wurde. Und das Morden hat gerade erst begonnen.

Jacket ist zu Beginn ein richtiger Unsympath, der durch seinen letzten Einsatz, bei dem er einen Organhändlerring auffliegen hat lassen und das letzte Opfer retten konnte, viel Ruhm erlangt hat, den er sehr für sich ausnutzt. Er ist in dem Beruf als Polizist nicht wirklich gut und als er zu dem Tatort kommt, bekommt er Mohammed, alias Mo, zur Seite gestellt.
Mo mochte ich von Beginn an, ein Mensch, der wahnsinnig viel für seine Arbeit tut und dennoch nicht weiter nach oben kommt. Einfach, weil er nicht dir richtige Nationalität und mit Rassismus zu kämpfen hat. Auch bei den Ermittlungen wird er nicht immer so ernst genommen, obwohl er gute Ideen, Einwände und Gedanken hat.
Es gibt Handlungsstränge, die ineinanderfließen, teils nachvollziehbar, teils vorhersehbar und ab und an auch völlig unverhofft.
Teils war es mir etwas zu wirr beziehungsweise zu überladen und ich hätte es gut gefunden, wenn etwas weniger Informationen eingearbeitet worden wären, dadurch die Story etwas schneller vonstattengegangen wäre. Im letzten Viertel zog das Tempo deutlich an und eine Enthüllung nach der anderen kommt heraus. Am Ende denkt man, dass alles fertig erzählt wurde, doch kommt dann doch noch etwas.
Es werden auch politische Probleme wie der Rassismus und die daraus resultierenden Anfeindungen thematisiert, was teils tatsächlich erschreckend war, aber so ein großes Publikum erreicht. Leider kam der Wiener Lokalkolorit nicht sehr zum Tragen, was mir etwas gefehlt hat.
Die Hörbuchsprecher fand ich passend gewählt. Cornelius Obonya als Sprecher von Jacket war super, nur seine Interpretation der anderen Personen war für mich etwas statisch und langsam gesprochen. Bei „Jacket“ war dies überhaupt nicht der Fall. Auch Mo wurde von Timur Isik sehr gut vertont. Auch Stefan Kaminski hat gut zu diesem Hörbuch gepasst.

Ein Thriller, der mich gut unterhalten hat, einem hin und her, wie alles zusammenhängt und gut gewählten Hörbuchsprechern. Wobei er nicht ganz an den Vorgänger herankommt, ist er spannend und wird vielen gefallen.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Was wäre wenn...

Neue Wirklichkeit
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Als eingeschworenes Team arbeiten Riley, Ayden, Jo und Parker in Edinburgh als paranormal begabte Geisterjäger. Doch dann geschieht eine Katastrophe, die nicht nur das Leben der Hunters völlig aus der ...

Als eingeschworenes Team arbeiten Riley, Ayden, Jo und Parker in Edinburgh als paranormal begabte Geisterjäger. Doch dann geschieht eine Katastrophe, die nicht nur das Leben der Hunters völlig aus der Bahn wirft. Das Grauen, dass sich anbahnt, benötigt genau die Hilfe von ihnen, denn mit ihren Fähigkeiten können sie eine große Hilfe sein.

Eine Dystopie, die mit Band 1 einen guten Start hinlegt und ganz im Sinne der Autorin mit besonderen Beziehungen, Charakteren und einer fantastischen Story punktet.
Die Vier leben mit dem Sohn von Ayden zusammen in Edinburgh, doch kurz bevor die Katastrophe einschlägt, verlassen sie die Stadt. Mit dem Ausmaß hat keiner von ihnen gerechnet und so müssen sie sich irgendwie durchschlagen, denn sie müssen wieder einen Neustart wagen, was sich nicht als ganz so leicht herausstellt.
Bei ihrer Suche nach einem neuen Job treffen sie auf Will, der zusammen mit ihnen einen Auftrag erfüllt und der sich als besonders nett herausstellt. Doch hat gerade Ayden ein Problem sich anderen Menschen gegenüber zu öffnen, doch schleicht sich Will nicht nur bei Henry ins Herz.
Man bekommt hier eine Geschichte erzählt, die zum einen mit der ganz normalen Welt, auf der anderen Seite aber mit Geistern und Mutanten daherkommt.
Auch die Kräfte sind etwas Besonderes, von der Möglichkeit Wärme bis hin zu Feuer zu erzeugen, gibt es auch das Gegenteil, Kälte, die die vier mit ihren paranormalen Fähigkeiten hervorlocken können. Es gibt auch Empathen unter ihnen, die beispielsweise die Emotionen der anderen Menschen spüren können. So ist auch Henry mit seinen jungen Alter ein ganz besonderer Kandidat.
Der Start war für mich etwas schwieriger, weil ich erst die Personen mit ihren Fähigkeiten zusammenfügen musste, als dies aber in meinem Kopf war, war es auch keinerlei Problem mehr, der Story zu folgen.
Die Schwere der Katastrophe ist kaum vorstellbar und es sind noch wahnsinnig viele Fragen offen, die aber bestimmt im nächsten Band zum Teil beantwortet werden. In diesem Band lernt man die Familien- und Freundeskonstellationen kennen, erlebt die Ereignisse hautnah und erkennt die ersten Folgen eben dieser.
Es ist ein Kampf ums Überleben, eine Welt, die zwar nicht ganz von vorne anfängt, da die Kommunikation noch funktioniert, aber dennoch sehr viel organisieren muss.
Die Kämpfe hätten noch ein kleines bisschen mehr Raum einnehmen können, aber dazu gab es zu viele Begebenheiten, die den Start in die Story leichter machen.
Auch hier denke ich, wird es in Band 2 viel mehr solche Szenen geben.
Der Schreibstil war flüssig und sehr gut zu lesen, die Spannung war gegeben, aber es gab auch viele ruhigere Momente, die den großen Schaden realer werden lassen.

Wer fantastische und zugleich dystopische Geschichten mag, die mit Geistern, aber auch viel Gefühl und einer tollen Familie daherkommen, der sollte hier unbedingt zugreifen.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Orakel sind nicht immer einfach!

Philine und das Orakeldesaster (Teil 1)
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Philine wartet sehnsüchtig auf ihren 11. Geburtstag, denn an diesem Tag entscheidet sich, ob sie mit Tieren oder Pflanzen sprechen wird. Sie stammt aus einer Familie mit mächtigen und berühmten Orakeln ...

Philine wartet sehnsüchtig auf ihren 11. Geburtstag, denn an diesem Tag entscheidet sich, ob sie mit Tieren oder Pflanzen sprechen wird. Sie stammt aus einer Familie mit mächtigen und berühmten Orakeln und auch sie will unbedingt die Zukunft vorhersehen, doch dann fällt ihre Oma in Ohnmacht und die Missgeschicke in der Familie häufen sich. Philine beschließt mit ihren Freunden den Dingen auf den Grund zu gehen.

Hier dreht sich ganz viel um Orakel, Zukunftsversionen, die unterschiedlich ausgelegt werden können und einer Familie, die bei den Orakeln voll dabei sind. Auch Philine steht kurz vor ihrer Entscheidung und ist sehr gespannt, in welche Richtung es sich bei ihr entwickelt. Doch findet sie mit ihren Freunden noch viel mehr raus.
Hier dürft ihr eine schöne, fantasievolle Story erwarten, in der man aber auch die Schwierigkeit von Orakeln erfährt, denn vieles ist doch Auslegungssache. Mit viel Humor und genügend Spannung darf man der Geschichte lauschen, in der Philine eigentlich nur wissen wollte, ob und welches Orakel sie wird oder ob sie tatsächlich, genau wie ihr Vater, einfach keine Fähigkeiten hat. Die Freunde erleben allerhand Abenteuer.
Die Hörbuchsprecher waren gut gewählt und haben die Erlebnisse toll zum Hörer gebracht. Es war sehr angenehm den beiden Sprecherinnen zu lauschen.
Ab und an hatte ich das Problem, dass ich während des Hörens etwas abgeschweift bin und dadurch die ein oder andere Kleinigkeit überhört haben könnte. Ich kann nicht erklären, woran es lag, da die mir das Hörbuch gut gefallen hat, aber vielleicht war ich zu „alt“.

Alles in allem ein schöner Einstieg in die Story, mit viel Witz und Spannung in einer guten Mischung. Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder ab 8 Jahren viel Freude am Hörbuch haben werden. Die Tochter einer Freundin (10 Jahre) fand die Geschichte auch gut, am Anfang wurde viel erklärt, aber dann wurde es laut ihrer Aussage spannend.

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Veröffentlicht am 13.03.2024

Emotional und mitreißend!

Lügen, die wir uns erzählen
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Helene hätte ihren Mann verlassen sollen, doch sie hat es nicht getan. So steht er irgendwann da und verlässt sie für eine andere Frau mit den Worten „Es ist einfach passiert“! Vielleicht ist es kein Ende, ...

Helene hätte ihren Mann verlassen sollen, doch sie hat es nicht getan. So steht er irgendwann da und verlässt sie für eine andere Frau mit den Worten „Es ist einfach passiert“! Vielleicht ist es kein Ende, sondern eher ein Neuanfang, genau der, der sie aus ihrem gesellschaftlichen Korsett befreit.

Das Cover hätte mich ganz ehrlich nicht angesprochen, aber die Autorin Anne Freytag schon. Auch der Klappentext hat mich interessiert auf das Buch werden lassen und so bin ich in Helenes Geschichte gestolpert.
Helene, die man am Anfang eher als teils emotionslose Person kennenlernt, deren Liebe zu den Kindern nicht ganz so rüberkommt, wie man es sich vorstellt und die sich immer mehr von ihrem Mann entfremdet hat. Doch ist es wirklich so?
Natürlich nicht, denn man darf hier lesen, wie Helene und auch ihr Mann Georg zu den Menschen geworden sind, die sie jetzt sind. Ein Elternhaus, dass viel dazu beigetragen hat, Beziehungen im jungen Alter und letztendlich die Ehe, die beide durch Umstände an ihre Grenzen gebracht hat.
Georg hatte es nicht leicht, denn tief im Inneren sitzt bei Helene immer Alex, ihre Liebe aus früheren Zeiten, eine Liebe der ständigen Abschiede, was man in Rückblicken auch immer mehr versteht und wo Helene so ganz anders ist, als man sie jetzt in der Gegenwart erlebt. Aber auch mit Georg hatte sie schöne unbeschwerte Zeiten, die dann durch Einflüsse und Erlebnisse in eine andere Richtung geprägt wurden.
Auch die Kinder kämpfen mit sich selbst, dem Bild, was andere von ihnen sehen wollen und natürlich mit der Trennung der Eltern. Denn wer hat Mist gebaut, wer ist der Schuldige an der Trennung oder gibt es überhaupt einen alleinigen Schuldigen?
Die Geschichte wird in der Gegenwart, aber auch in der Vergangenheit erzählt und Helenes Tochter kommt auch mit ihrer Sichtweise ab und zu zu Wort. Am Anfang musste ich immer mal zurückblättern, da ich die Überschrift nicht genau gelesen hatte und es eben auch mal vorkam, dass man in der Vergangenheit begonnen hat und dann im nächsten Kapitel mal in der Gegenwart, aber ein paar Stunden/Tage später nach dem letzten Kapitel gelandet ist. So war die Verwirrung immer mal vorhanden, was sich aber mit jedem Kapitel mehr verbessert hat.
Die Story könnte genau so wirklich passieren, eine alte, nicht ganz abgeschlossene Liebe, Schwierigkeiten im Elternhaus, Menschen, die einem nicht guttun, die einen auch geprägt haben und in die man sich nie verwandeln wollte und es doch irgendwie getan hat. Ganz viele Einsichten, was im Leben wichtig war und ist, dass trotzdem jeder Abzweig im Leben wichtig für das Heute ist und man manchmal eben erst loslassen muss, um ans Ziel zu kommen.

Eine Story, in der sich viele Menschen in irgendeiner Art wiederfinden werden, die den ganz normalen Wahnsinn des Lebens zwischen Ehe, Familie, Arbeit und Liebe aufzeigt und in der man vielleicht einen Spiegel vorgehalten bekommt, warum das Leben manchmal so passiert, wie es passiert. Aus dem Leben gegriffen und emotional bewegend. Ein Buch, dass mit der Story punktet und nicht mit einem riesigen Spannungsbogen, aber genau das macht die Geschichte aus.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Schöne Patchwork Story

Ich, meine fürchterlich nette Familie und andere Katastrophen
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Die 14-jährige Martha hat es nicht leicht, ihre Mutter hat wieder einen neuen Freund, dabei hat sie doch schon genug Großeltern, Halbbrüder und Stiefväter. Als sie wegen des neuen Freundes Clemens nach ...

Die 14-jährige Martha hat es nicht leicht, ihre Mutter hat wieder einen neuen Freund, dabei hat sie doch schon genug Großeltern, Halbbrüder und Stiefväter. Als sie wegen des neuen Freundes Clemens nach Frankfurt ziehen müssen, ist sie wenig begeistert. Doch dann ist es gar nicht so schlimm, denn sie ist weg von ihren Verwandten und hat endlich mehr Zeit für sich und ihre Freunde. Außerdem gibt es noch Boris, der sich die letzten Jahre ganz schön verändert hat. Doch dann kommt alles anders als erwartet und sie müssen wieder zurück nach Berlin und Martha reicht es langsam, denn es geht auch um ihr Leben.

So eine Patchwork Familie ist nicht einfach und wenn es dann noch eine, wie die von Martha ist, die überall mitmischen möchte und bei der Martha gar keine Zeit mehr hat, weil sie ständig mit irgendjemanden aus der Familie etwas machen muss, macht es die Situation nicht einfacher. Der Umzug gibt Martha neue Möglichkeiten, doch würde sie das zu Beginn nicht zugeben.
Ich konnte Marthas Gefühlschaos so nachempfinden, wie muss es sein, immer wieder einen neuen Vater vorgesetzt zu bekommen, neue Halbbrüder, Großeltern und weitere Verwandte dazu zu erhalten? Martha musste viel schneller erwachsen werden als andere Mädchen in ihrem Alter, denn ständig muss sie die Termine ihrer Brüder koordinieren und sie durch Berlin bringen.
In Frankfurt ist sie endlich ein ganz normales Mädchen, das sich mit ihrer Freundin treffen möchte, Boris sehr nett findet und endlich mal auf sich zu achten kann. Clemens ist auch gar nicht so verkehrt und setzt sich immer wieder für Martha ein. Doch dann kackt Fräulein Li wieder ins Haus und alles ändert sich.
Zu Beginn ist das Tempo noch etwas langsamer, aber dann wurde es rasanter, spannender und total lustig. Die Patchwork Familienproblematik war super beschrieben, die neuen Situationen in Frankfurt waren nachvollziehbar und es war einfach toll zu lesen. Auch die Freundschaft zu Chloe, die Treffen mit Boris oder auch, wie viel Mühe sich Clemens gibt, waren einfach schön zu lesen.
Und natürlich die bohrende Frage, wer Marthas Vater ist, waren völlig verständlich, denn ihre Halbbrüder wussten immer, wer ihr Papa ist.
Der Schreibstil ist flüssig und die Illustration der Katze an jedem Kapitelanfang sind witzig.

Hier werden sich junge Mädchen auf jeden Fall wiederfinden und viel Spaß beim Lesen haben. Amüsante Story mit humorvoller Darstellung einer Patchwork Familie. Ich mochte Martha und das ganze Drumherum!

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