Cover-Bild Die Rückkehr des Erben
9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 01.09.2017
  • ISBN: 9783775157858
Nicola Vollkommer

Die Rückkehr des Erben

Die Gutsherren Charlotte und Jake hoffen auf gute und unbeschwerte Zeiten auf ihrem Anwesen Birch Heights in Cornwall. Doch nicht alles ist so harmonisch, wie es den Anschein hat. Als der entrechtete Erbe des Anwesens auftaucht, wird eine Intrige aufgedeckt, die von den Steilküsten Cornwalls bis in die dunklen Gassen Londons führt. Charlotte und ihre Familie geraten in Gefahr und nur ihr Mut und ihr Glaube entlarvt ihre Widersacher.

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Veröffentlicht am 20.01.2018

Ein Wiedersehen auf Birch Heights

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Ein Wiedersehen auf Birch Heights

Mit ihrer Neuerscheinung „Die Rückkehr des Erben“ setzt Nicola Vollkommer die Geschichte um die Familie Greenwold fort, die auf ihrem Landbesitz Birch Heights in der ...

Ein Wiedersehen auf Birch Heights

Mit ihrer Neuerscheinung „Die Rückkehr des Erben“ setzt Nicola Vollkommer die Geschichte um die Familie Greenwold fort, die auf ihrem Landbesitz Birch Heights in der Küstenidylle Cornwalls beheimatet sind. Im vorliegenden Band sind nicht mehr Lady Charlotte und Sir Jake Greenwold die Hauptpersonen, sondern Charlottes Halbbruder Eduard Forsythe-Drake.

Eduard, der uneheliche Sohn des selbst ernannten Erben Malcolm Forsythe-Drake, fristet bei seinem Vater in London ein elendes Dasein. Der dreizehnjährige Junge erfuhr in seinem bisherigen Leben nur Misshandlungen, Armut und Hunger. Als sein Vater stirbt, verspürt er nicht das geringste Bedauern über das Ableben seines Peinigers. Eduard wird im Armenhaus „Hoddington Place“ aufgenommen und avanciert zu einer Schachfigur in einem perfiden Spiel.

Auf Birch Heights führen Lady Charlotte und Sir Jake Greenwold mit ihrer Tochter Elinor ein sorgenfreies Leben. Obgleich das zehnjährige Mädchen beinahe blind ist, hält sie ihre gesamte Umgebung auf Trab. Elinor leidet unter ihrem schlechten Sehvermögen, sie legt ein träges, lustloses, missmutiges und leider allzu oft auch ein sehr aufsässiges Verhalten an den Tag. Einzig dem hartnäckigen Bestreben ihrer Mutter ist es zu verdanken, dass immer wieder Gouvernanten vorsprechen, um dem Mädchen Erziehung und Bildung zu vermitteln. Jede einzelne von ihnen wird jedoch von Elinor stets innerhalb kürzester Zeit in die Flucht getrieben.

Als eines Tages die zierliche, halb verhungerte und mittellose Marie auf dem Anwesen auftaucht und um Unterkunft und Arbeit bittet, wird ihr zunächst großes Misstrauen entgegengebracht. Doch die aufmüpfige Elinor öffnet sich dieser sanftmütigen Frau, und durch deren gebildete Sprache, die feine poetische Ausdrucksweise und ihre Fertigkeiten im Lesen und Schreiben erfüllt sie sämtliche Voraussetzungen für den Job als Erzieherin. Elinor blüht unter Maries Aufsicht buchstäblich auf. Mit dem Eintreffen eines Gastes aus London ziehen dunkle Wolken über Birch Heigths auf, und die gesamte Familie schlittert geradewegs auf eine Katastrophe zu…

Nicola Vollkommer hat ihre wunderschöne Geschichte aus dem Vorgängerbuch „Wie Möwen im Wind“ fortgesetzt und konzentriert sich nun im vorliegenden Buch auf Jakes und Charlottes Tochter Elinor sowie Charlottes Halbbruder Eduard. Malcolm Forsythe-Drake, der bereits im ersten Band eine Menge Unheil angerichtet hat, nimmt den Platz als Antagonist dieses Buches ein und führt seine Zerstörungsarbeit gemeinsam mit einem Komplizen fort. Durch die Person des Kindermädchens Marie und des scharfsinnigen und lebenserfahrenen Onkels Theodor bahnten sich zwei Nebenfiguren zielgerade ihren Weg in mein Herz. Durch die energische Bedienstete Franny, die der Familie Greenwold treu ergeben ist und sie mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu schützen versucht, brachte Nicola Vollkommer eine höchst interessante, schillernde und manchmal eine Spur zu dominante Persönlichkeit in die Geschichte ein. Als äußerst sympathische Nebenfigur trat Frannys Freundin Lydia Earling in Erscheinung.

Die Geschichte beginnt mit einem zusammenfassenden Vorwort der Autorin, gewährt dem Leser Einblick in das Leben auf Birch Heights, und befasst sich anschließend mit den tragischen Lebensumständen der armen Bevölkerung Londons. Kinderarbeit, Ausbeutung und Elend werden thematisiert und die Grausamkeiten beschrieben, denen die schutzlosen Kinder in den Armenhäusern ausgeliefert waren. Nächstenliebe und Vergebung spielen in diesem Roman eine tragende Rolle. Der christliche Glaube hat ebenfalls einen bedeutenden Stellenwert inne, er wird vor allem das Ehepaar Greenwold und Lydia Earling vermittelt.

Fazit: „Die Rückkehr des Erben“ war eine wunderschöne, mit tiefen Emotionen versehene Geschichte und wartete mit einem einnehmenden Schreibstil und einen kontinuierlich steigenden Spannungsbogen auf.

Nach meiner Lektüre des Vorgängerbuches war dies bereits mein zweiter Roman der Autorin, der mich sehr gut unterhalten und mir ausgezeichnet gefallen hat.

Veröffentlicht am 16.11.2017

Die Rückkehr des Erben

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Ein Herrenhaus an Cornwalls Küste ist die Kulisse für den 2. Band, der auf dem Anwesen Birch Hight spielt. Band 1 „Wie Möwen im Wind“, sollte vorher gelesen sein, aber auch ohne die Vorgeschichte kommt ...

Ein Herrenhaus an Cornwalls Küste ist die Kulisse für den 2. Band, der auf dem Anwesen Birch Hight spielt. Band 1 „Wie Möwen im Wind“, sollte vorher gelesen sein, aber auch ohne die Vorgeschichte kommt man gut in die Familiengeschichte rein. Hier und da gibt es ein paar Verweise zur Vergangenheit.
Zwei Schauplätze, zwei Lebensgeschichten, die sich am Ende verzweigen.
Einmal das Leben auf dem Gut, Charlotte kümmert sich liebevoll um die Geschicke hier. Waisenkinder sollen die Ferien auf dem Gut verbringen. Gerade laufen die Vorbereitungen, als eine junge Frau um Einlass bittet. Sie wird für eine Zeit aufgenommen, auch wenn nicht jeder damit einverstanden ist. Besonders für die kleine Tochter der Familie ist dies ein Segen, denn zu ihr findet sie als Einzige einen Zugang und verbringt viel Zeit mit der Kleinen. Doch welches Geheimnis umgibt Marie selbst und kann es gefährlich für die Familie sein?
Zum Zweiten geht es hier um den Erben des Gutes, der plötzlich sein Erbe einfordert, doch das geht nicht von Eduard, dem Halbbruder von Lady Charlotte aus, sondern ist eine Verschwörung des furchtbaren Mr. Creek, in dessen Fänge auch Eduard gerät, nachdem sein Vater gestorben ist.
Auch Eduard soll als Feriengast auf das Gut gebracht werden, doch das geschieht anders, als sich das dieser widerliche Kerl vorstellt. Außerdem gibt es ja noch die wahre Verbindung zur Familie, die erst spät entdeckt wird.
Mit viel Dramatik und Spannung bringt uns die Autorin im Wechsel nach London und zurück aufs Gut, viele Leben geraten in Gefahr. Doch Liebe, Freundschaft und der unerschütterliche Glaube helfen bei dem Kampf gegen die Bösen.
Mein erstes Buch der Autorin hat mir ausnahmslos gut gefallen, ich empfehle es gern weiter und vergebe meine höchste Wertung dafür.

Veröffentlicht am 24.10.2017

Eine berührende Geschichte

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„...Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er einen anderen Menschen in sein Herz geschlossen und ihn wieder verloren. Gefühle der Trauer übermannten ihn und erschütterten sein Innerstes...“

Harriet und ...

„...Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er einen anderen Menschen in sein Herz geschlossen und ihn wieder verloren. Gefühle der Trauer übermannten ihn und erschütterten sein Innerstes...“

Harriet und Franny sind Angestellte bei Lady Charlotte Greenwold. Momentan sind sie dabei, für Waisenkinder einen Ferienurlaub vorzubereiten. Als es an der Tür klopft und eine ärmlich gekleidete Frau nach der Lady fragt, schickt Franny sie fort.
Eduards Vater führt eine Beerdigungsfirma in London. Er ist vorwiegend für Armenbegräbnisse zuständig. Eduard muss seinen Vater zu den Toten begleiten und ihnen zur Hand gehen. Zwei Tage später bekommt Eduard mitgeteilt, dass sein Vater tödlich verunglückt ist. Er selbst landet im Waisenhaus von Mr. Creek.
Die Autorin hat einen spannenden historischen Roman geschrieben. Es gibt einen Vorgängerband. Obwohl ich ihn nicht kenne, hatte ich kein Problem, der Handlung zu folgen. Ab und an gibt es kurze Hinweise auf vergangene Geschehnisse.
Die beiden ersten Absätze geben die zwei Handlungsstränge wieder, mit denen das Buch beginnt. Relativ schnell werden sie für mich als Leser, allerdings nicht für die Protagonisten, zusammengeführt. Eduard ist Charlottes Halbbruder. Mr. Creek hat ihm deshalb in seinen Plänen eine besondere Rolle zugedacht.
Der Schriftstil des Buches lässt sich angenehm lesen. Beide Seiten der damaligen englischen Gesellschaft werden detailliert beschrieben. Das betrifft zum eine das dörfliche Leben, in deren Mittelpunkt Lord und Lady Greenwold stehen, zum anderen die düsteren Armenviertel von London. Es ist bedrückend zu lesen, welche Zustände dort herrschen.
Im Waisenhaus befreundet sich Eduard mit William. Natürlich dürfen weder Mr. Creek noch die Erzieherin davon wissen, denn der Junge hat Tuberkulose und wird im Keller versteckt. Die beiden unterhalten sich weniger über ihre jetzigen Probleme. William glaubt, dass es für ihn eine Welt gibt, wo es ihm besser geht und es keine Not und Krankheit gibt. Deshalb sieht er auch seinem Tod gelassen entgegen. Eduard bleibt traurig zurück. Das bringt das obige Zitat zum Ausdruck.
Zur Handlung möchte ich nichts weiter schreiben. Die inhaltliche und stilistischen Höhepunkt sind für mich einige tiefgreifende Gespräche. Dabei geht es um Vertrauen und Mitgefühl. Lady Charlotte ist bereit, jedem, der Hilfe braucht, ihre Tür zu öffnen. Ihr Mann sieht das anders. Er weist auf Gefahren hin. Seine Ansichten überdenkt er allerdings, als er sich mit seinem Onkel Theodor unterhält. Der alte Herr zeichnet sich durch Weisheit und Menschenkenntnis aus. Franny dagegen, die sich viel auf ihr Gespür einbildet, muss erkennen, dass sie sich in zwei Fällen grandios geirrt hat. Ihre Ansichten werden eher durch Äußerlichkeiten beeinflusst. Ein geschickter Schauspieler hat mit ihr leichtes Spiel. Allerdings gefällt mir ihr trockener Humor. Für eine Bedienstete der damaligen Zeit nimmt sie sich manchmal viel heraus.
Und dann gibt es im Ort noch Mrs. Lydia Earling
Ihr Leben hat sie zu einer Frau voller Barmherzigkeit gemacht. Mit Glaubensfragen geht sie sehr offen um und stellt im Gebet auch außergewöhnliche Fragen. Folgende Worte stammen von ihr:
„...Entscheidend ist, das wir das Beste für andere Menschen geben, auch wenn unser eigenes Herz am Bluten ist...“
Die Geschichte entwickelt relativ schnell einen hohen Spannungsbogen. Hass und Habgier treffen auf Liebe und Hilfsbereitschaft. Es gilt, Entscheidungen zu fällen, die auch an die Substanz gehen können. Dabei spielen die Emotionen der Personen an vielen Stellen eine bedeutende Rolle.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen und mein Interesse am ersten Band geweckt.