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Veröffentlicht am 28.07.2025

Mikrokosmos der Kleinstlebewesen

Im Schatten von Giganten
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Die Biologin und Schriftstellerin "Jasmin Schreiber" beschäftigt sich unter anderem mit Käfern, Pilzen, Asseln und anderen Bewohnern des Mikrokosmos. Ihre Begeisterung für Insekten, Spinnen, Moose, Flechten ...

Die Biologin und Schriftstellerin "Jasmin Schreiber" beschäftigt sich unter anderem mit Käfern, Pilzen, Asseln und anderen Bewohnern des Mikrokosmos. Ihre Begeisterung für Insekten, Spinnen, Moose, Flechten und Bärtierchen spricht aus jeder Zeile dieses Buches. Dabei faszinieren ihre fesselnde Schreibweise und die einzigartigen brillanten, zum Teil doppelseitigen Fotos. Ihre Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse erzählt sie verständlich, in einer neugierig machenden Art und Weise. Dazu kommt immer wieder passender Humor, der den Sachverhalt stets wieder neu belebt.

"Jasmin Schreiber" trägt mit diesem Buch dazu bei, eine Wissens-Lücke im Lebensbereich der Kleinstlebewesen zu schließen. Sie hat erreicht, dass mein Blick im Garten jetzt des Öfteren zwischen die Ritzen der Natursteinmauer, oder auch unter die Steine fällt. Dazu nehme ich jetzt eine Lupe zur Hilfe - und siehe da - ich begegne einigen Tierchen, die mir im Buch vorgestellt wurden.

Dieses Hardcover- Buch präsentiert sich schon äußerlich in einer qualitativ hochwertigen Aufmachung. Zusammen mit den wunderschönen, zum Teil doppelseitigen Fotos, und den wertvollen Informationen, ist dieses Buch ein brillantes Nachschlagewerk, in dem es immer wieder lohnt einen Blich hineinzuwerfen.

Das aufschlussreiche Inhaltsverzeichnis zeigt, wo wir auf die Kleinstlebewesen stoßen können. Die Biologin nimmt uns mit, um uns das Leben : unter Steinen, im Totholz, im Kraut, im Baum, im Moospolter, in der Blüte, in der Pfütze und in anderen speziellen Habitaten näher zu bringen. Sie zeigt und erläutert, wie wichtig es ist, diese besonderen Habitate zu erhalten und zu schützen. Sie sind ein lebenswichtiger Teil unserer Natur, ohne die unser Ökosystem nicht funktionieren würde. Die Wissenschaftlerin merkt zu recht an, dass wir Menschen sehr auf größere vermeintlich spektakulärere Tiere fixiert sind. Um so wichtiger ist es, sich über die nützlichen Kleinen zu informieren. Dazu leistet dieses Buch einen wertvollen Beitrag.

Vielfalt und Fülle entfaltet sich auf kleiner Ebene, die nur schwer unsere Aufmerksamkeit erlangt. "Jasmin Schreiber" lenkt unseren Blick daher genau dorthin, wo wir normalerweise nicht hinschauen, und zeigt dabei faszinierende Szenen, die uns staunen lassen. Dabei lernen wir, wie komplex das Leben in der Natur organisiert ist.

Noch vor dem Inhaltsverzeichnis am Anfang des Buches stimmt uns "Jasmin Schreiber" mit ihrem Text auf das Buch ein, der treffender nicht sein kann, daher möchte ich ihn hier zitieren:

"Für alle kleinen Tiere, die eigentlich nichts gemacht haben, sondern einfach nur ihr Leben leben wollten, dann aber erschlagen, zertreten oder zerquetscht werden -- nur, weil sie anders aussehen, als ein Hund oder eine Katze"

Ich habe viele neue Erkenntnisse gewonnen und empfehle dieses Buch jedem, dem die Natur am Herzen liegt, und dies sollten an sich alle Menschen sein.

Für dieses brillante Buch vergebe ich 5 Sterne

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Veröffentlicht am 14.07.2025

Eine deprimierte Familiengeschichte

Botanik des Wahnsinns
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So außergewöhnlich schön wie sich das Motiv des Schutzumschlages des Buches präsentiert, so außergewöhnlich tiefgründig ist diese Erzählung. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich in dieser Geschichte ...

So außergewöhnlich schön wie sich das Motiv des Schutzumschlages des Buches präsentiert, so außergewöhnlich tiefgründig ist diese Erzählung. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich in dieser Geschichte ab.

Der Erzähler, der namentlich nicht genannt wird, hat Angst verrückt zu werden. Das ist sehr wohl nachvollziehbar, wenn man diese deprimierte Familiengeschichte liest, in der fast seine gesamte Familie unter Psychosen zu leiden hat. Zwar handelt es sich hier um einen Roman, dennoch erzählt der Protagonist von psychischen Krankheitsbildern, die der Wirklichkeit entsprechen.

Der Erzähler berichtet beginnend ab seiner Kindheit, in der seine Eltern und Großeltern mit diversen Psychosen zu kämpfen hatten. Als er dann später selbst in der Psychiatrie landete, zwar nicht als Patient, sondern als Psychologe, begleiten wir ihn in seinem Klinikalltag. Immer wieder schweifen seine Gedanken dabei zurück zu seinen Eltern und Großeltern, die mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen hatten.

" Botanik des Wahnsinns " ist der Debütroman des Autors Leon Engler. Er hat schon viele Theaterstücke geschrieben, und ist selbst Psychologe. Ich habe sehr viel über das weitreichende Gebiet der Psychosen erfahren, wobei ich etwas ungläubig über die Anhäufung dieser Krankheit in dieser Familie erstaunt war. Es ist ja ein Roman, und ich hatte manchmal der Gefühl, als erlebe ich gerade ein ergreifendes Theaterstück.

Die Schreibweise ist interessant und nicht alltäglich. Etwas Ironie und kleine Humorspitzen treten immer wieder hervor, und machen die häufig schwereren traurigen Leseabschnitte etwas erträglicher.

Es ist ein interessanter Roman, den ich gerne gelesen habe. Ich vergebe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Personen, die sich für das Krankheitsbild Psychosen interessieren. Ob es auch für selbst betroffene Leser und Leserinnen dieser Krankheit geeignet ist, vermag ich nicht zu sagen, denn manche Abschnitte sind nicht leicht zu ertragen, wenn man sich in die Sachlage hinein vertieft.

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Veröffentlicht am 10.07.2025

Ansammlung seltener Zufälle...oder nicht?

Hinter Mallorcas Fassaden
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Der Autor H.G. Schulz, ein langjähriger Kenner der Sonneninsel, führt seine Leserschaft an Orte auf Mallorca, die man als reiner Strandbesucher nicht unbedingt kennt. Wer aber die Insel schon mal ausgiebiger ...

Der Autor H.G. Schulz, ein langjähriger Kenner der Sonneninsel, führt seine Leserschaft an Orte auf Mallorca, die man als reiner Strandbesucher nicht unbedingt kennt. Wer aber die Insel schon mal ausgiebiger erkundet hat, wird den ein oder anderen Schauplatz dieser Geschichte wiedererkennen, zumal viele Begebenheiten nicht fiktiv sind, sondern der Wirklichkeit entsprechen. Sehr genau beschreibt " Schulz " die Örtlichkeiten, sodass meine Erinnerungen aus vielen Urlauben dort, wieder erwacht sind. Auch konnte ich mich an zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten wieder erinnern, die der Autor hier kredenzt hat.

H.G. Schulz hat einen spannenden Krimi in die vielen schönen Seiten Mallorcas eingebettet. Dabei lässt er uns aber auch hinter die Fassaden der Sonneninsel blicken. Mich hat die Dreistigkeit einiger Personen schaudern lassen. Nele, eine Steuerfahnderin aus Leipzig, ermittelt auf eigene Faust auf der Insel, da die dortige Polizei den Tod ihrer Schwester dort sehr schnell ad acta gelegt hat. Dabei wird sie von Ärzten unterstützt, die ihr wohlgesonnen sind, und die aufgrund ihrer Kontakte zahlreiche Verbindungen herstellen. Neben diesem Ernst der Lage, und dem Auftreten vieler Ungereimtheiten, gibt es auch immer kleine Humorblitze, die lustig zu lesen sind und nicht selten sehr amüsante Kopfbilder bei mir erzeugt haben. Während der gesamten Geschichte, in der die Leserinnen und Leser mit Geldwäsche, dubiösen Immobilienverkäufen und Urkundenfälschungen konfrontiert werden, bleibt die Frage lange ungeklärt, ob der Tod Nele´s Schwester auf der Insel nun Selbstmord war oder nicht.

Der Krimi bleibt von der ersten Seite an spannend, wobei der Spannungsbogen sich zu keinem Zeitpunkt lockert, sondern zum Ende der Geschichte nochmals an Festigkeit gewinnt. Ich bin begeistert von diesem Krimi, da der Autor sich nicht vor aktuellen Problemen Mallorcas verschließt. Er greift Themen auf, die interessierte Leser und Leserinnen auch immer wieder in den Pressemitteilungen lesen können. Letztendlich endete der Kriminalfall überraschend. Ich mag es sehr überrascht zu werden....und dies ist "Schulz" hervorragend gelungen. Durch die schöne flüssige Schreibweise, und die exakte Landschaftsbeschreibung, habe ich mich auf die Insel geträumt, mit einem Gefühl leibhaftig bei den Ermittlungen dabei zu sein. Das nenne ich pures Lesevergnügen.

Ich habe diesen intelligent geschriebenen Krimi am Ende zufrieden zur Seite gelegt, ihn aber noch einige Zeit in mir nachklingen lassen. Dabei wurde mir wieder einmal klar, dass Mallorca mittlerweile große Probleme hat. H.G. Schulz ist es gelungen eine Geschichte zu schreiben, die so oder so ähnlich wirklich passiert sein könnte. Meine Fantasie reicht dafür aus.

Das Ende dieses Krimis lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Denkbar, dass der Autor schon einige Puzzleteile in seinem Kopf zusammenlegt, um seinen interessierten Leserinnen und Lesern weitere Schönheiten der Insel zu präsentieren, und uns dabei nicht vor dem Bösen verschont.

Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus und vergebe 5 Sterne

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Veröffentlicht am 02.07.2025

Ungewöhnliche Gefährten

Das kleine Wunder und der grummelige Groll
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Dieses zauberhafte Sprüche-Büchlein des Autors Michael Maurus hat mich sehr beeindruckt. Ich glaube schon immer an kleine und große Wunder, und der grummelige Groll drängt sich immer mal wieder in mein ...

Dieses zauberhafte Sprüche-Büchlein des Autors Michael Maurus hat mich sehr beeindruckt. Ich glaube schon immer an kleine und große Wunder, und der grummelige Groll drängt sich immer mal wieder in mein Leben. Somit habe ich mit Neugier die liebevoll zusammengestellten Sprüche des Autors gelesen, und auch die passenden Illustrationen bestaunt. Ich habe intensiv gespürt, dass diese beiden unterschiedlichen Gefährten zusammengehören und harmonieren. Sie machen sich auch in meinem Leben immer mal wieder bemerkbar. Die Sprüche spiegeln das Leben in den verschiedenen Jahreszeiten wider.

Es ist kein Buch zum " mal schnell nebenbei lesen ", sondern die Texte laden zum Verweilen ein. Ich habe die Sprüche mehrmals gelesen, um die Botschaft, die sich im Text, oder zwischen den Zeilen versteckt, zu verinnerlichen. Dabei habe ich mich treiben lassen, und landete oft bei persönlichen Erinnerungen. Wer bisher noch nicht zwischen den Zeilen lesen konnte, der wird es vielleicht am Ende dieses Büchleins können, vorausgesetzt man nimmt sich Zeit und horcht tief in sein Inneres.

Still, sanft und liebevoll sind diese kleinen Wunder, die " Maurus " hier text- und bildlich der Leserschaft vor Augen führt. Wenn dann der grummelige Groll donnernd sein Recht fordert, dann blitzt das kleine Wunder irgendwo auf und wirkt besänftigend auf den Groll.

Dieses Sprüche-Büchlein ist klein im Format, aber groß und stark in dem, was es im Inneren für uns bereithält. Mich berühren diese Texte, die zum Nachdenken, Schmunzeln, Staunen anregen, und die auch Hoffnung und Trost spenden. Das Leben ist nicht rund, und die Ecken und Kanten müssen auch gelebt werden. Manchmal sitzt man in einer Ecke ziemlich fest, und dann ist ein Motivationsschub sehr hilfreich. Dieses Büchlein kann diesen Schub durchaus geben, wenn man sich darauf bewusst einlassen kann.

Mir haben die " Hauptdarsteller " dieses Büchleins einmal mehr vor Augen geführt, den kleinen Dingen im Leben immer Achtung zu schenken, und den grummeligen Groll brauche ich nicht zu verbannen, denn er hat seine große Liebe - das kleine Wunder - immer ganz in seiner Nähe.

Positiv möchte ich die Leerblätter am Ende des Büchleins erwähnen. Sie bieten Raum für persönliche Ideen, Gedanken, Erinnerungen oder Sprüche. So wird dieses Juwel zu einem ganz persönlichen Begleiter. Mein erster Spruch ist bereits eingezogen: " Was der Verstand dir sagt, das sollte dein Herz erst prüfen, damit dein Mund Herzensworte formulieren kann, sagt das kleine Wunder zum grummeligen Groll.

Ich habe dieses Büchlein sehr ins Herz geschlossen, werde es in Ehren halten und immer wieder dem Wunder und dem Groll einen Besuch abstatten. Ich wünsche, dass dieses Büchlein auf seinem Weg in die weite Welt viele Herzen berühren wird. Ich bedanke mich herzlich bei Michael Maurus für dieses besonders entzückende Werk, welches mich stark beeindruckt hat, und welches den Weg zu meinem Herzen gefunden hat.

Natürlich vergebe ich 5 Sterne

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Veröffentlicht am 18.06.2025

Nervenaufregende Handlung -- Spannung bis zum Schuss

Bedroht
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Die Autorin " Wilma Borghoff " hat einen interessanten Kriminalfall geschrieben, der ohne blutrünstige Szenen auskommt, und der Seite für Seite die Spannung steigen lässt. Es ist das erste Buch dieser ...

Die Autorin " Wilma Borghoff " hat einen interessanten Kriminalfall geschrieben, der ohne blutrünstige Szenen auskommt, und der Seite für Seite die Spannung steigen lässt. Es ist das erste Buch dieser Serie, welches ich gelesen habe, und somit waren mir die vielen Protagonisten unbekannt. Nach und nach lernte ich die Personen kennen. Hilfreich wäre mir dabei ein Namensregister am Buchanfang gewesen. Da die Autorin glücklicherweise immer wieder die Zugehörigkeit der Familienmitglieder wiederholte, konnte ich letztendlich die Geschichte flüssig lesen. Ich habe meine Gedanken sprießen lassen, denn ich war bestrebt den Erpresser dingfest zu machen. Mir ist es nicht gelungen, da meine gedanklichen Verdächtigungen immer wieder wechselten.

Diese Geschichte passt sehr gut zum Genre " Cosy Crime ", obwohl man bei dem Cover einen Thriller erwarten könnte. Hier wäre ein deutlicher Hinweis im Klappentext wichtig gewesen, damit die geeignete Leserschaft sich angesprochen fühlt.

Diese Erpresser- Geschichte ist sehr realitätsnah geschrieben, obwohl ich einzelne Verhaltensweisen der Familienmitglieder nicht gutheißen konnte. Gerade aber diese Szenen machen diese Geschichte spannend, unberechenbar und steigern den Nervenkitzel.

Der Schreibstil und die eigentliche Handlung haben mir gut gefallen, sodass ich mich jetzt fühle, als ob ich Teil einer der Familien war.

Ich schreibe hier bewusst keine Inhaltsangabe, denn der Klappentext reicht aus, um vom Inhalt genügend Informationen zu erhalten. Die Leserschaft möchte sich ja überraschen lassen, ohne schon von einigen Ereignissen Kenntnis zu haben.

Ich empfehle dieses Buch jedem Cosy Crime Fan sehr gerne. Es kann ohne Kenntnis der Vorgänger Bände gelesen werden und ist von Anfang bis zum Ende schlüssig. Ich finde es sehr gut, dass am Ende die Erläuterungen zum Motiv einen ausreichenden Platz gefunden haben, sodass für mich keine Fragen offen blieben und das Gesamtbild dieser Geschichte stimmig ist.

Ein sehr guter Krimi, der von mir 4 Sterne bekommt.

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