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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2020

Ungewöhnliche Perspektive

Ein perfider Plan
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Kurz nachdem sie ihre eigene Beerdigung geplant hat, wird eine wohlhabende Frau ermordet. Die Polizei zieht den ehemaligen Kollegen und jetzigen Detektiv zum Fall hinzu. Der wiederum spricht einen berühmten ...

Kurz nachdem sie ihre eigene Beerdigung geplant hat, wird eine wohlhabende Frau ermordet. Die Polizei zieht den ehemaligen Kollegen und jetzigen Detektiv zum Fall hinzu. Der wiederum spricht einen berühmten Schriftsteller an, damit dieser über ihn und den Weg zur Lösung des Falles ein Buch schreibt. So beginnt die in der Ich-Form erzählte Geschichte, denn der Schriftsteller nimmt Anteil an den Ermittlungen, die schnell eine Richtung einschlagen. Nach einem zweiten Mord, am Sohn des ersten Opfers, erweitert sich der Kreis der möglichen Täter. Letztendlich ist das Ende jedoch überraschend und völlig unerwartet.

Der Aufbau der Geschehnisse hat mir sehr gut gefallen.
Die ungewöhnliche Perspektive ist eine geniale Idee, die mir bisher noch nicht begegnet ist – sehr gelungen. Der typisch britische Humor passt sehr gut dazu. Die Zusammenarbeit der beiden Protagonisten ist zeitweise hinterlistig, das unterstreicht noch die humorvollen Aspekte. Häufig wird der Leser durch überraschende Wendungen gut unterhalten. Die für Krimis typische Spannung ist hier kaum zu finden, aber viele andere Details entschädigen dafür.

Der Einband gefällt mir sehr gut, denn auch er ist ungewöhnlich. Ein kleines Manko sehe ich darin, dass die deutsche Übersetzung den Titel anders gewählt hat als im englischen Original, daher ist die Diskussion um den Titel gegen Ende des Buches schwer nachvollziehbar.

Ich möchte dieses Buch sehr gerne empfehlen. Nicht nur Krimi-Fans werden ihre Freude dann haben, denn für mich steht nicht die Kriminalgeschichten im Vordergrund, sondern die ungewöhnliche Perspektive und die Geschichte drumherum.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

In der Welt der Austernzüchter

Winteraustern
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Zurück bei seinem kranken Vater in der Acquitaine kehrt Kommissar Luc Verlain in seinem dritten Fall zurück in die Welt der Austernzüchter, zu denen auch sein Vater vor seinem Ruhestand gehörte. Ein letzter ...

Zurück bei seinem kranken Vater in der Acquitaine kehrt Kommissar Luc Verlain in seinem dritten Fall zurück in die Welt der Austernzüchter, zu denen auch sein Vater vor seinem Ruhestand gehörte. Ein letzter Sonnenaufgang im Bassin ermöglicht er seinem Vater und schon geraten sie mitten in ein Gewaltverbrechen, das der Aufklärung durch den Kommissar und seine Kollegin bedarf.
Die Geschichte rund um Überfall und Morden ist anschaulich erzählt und der Spannungsbogen ist hervorragend gespannt. Der Erzählstil lässt sich bestens lesen. Mir hat gut gefallen, dass bis zum Schluss die Auflösung des Falles nicht erkennbar ist. Nebenbei entwickelt sich das Privatleben des Kommissars zu einer eigenständigen Geschichte, die sehr schlüssig und einfühlsam beschrieben ist.
Auch wenn man die ersten beiden Fälle nicht gelesen hat, gelingt der Einstieg gut und lässt die Vorgeschichte des Kommissars nicht vermissen. Wichtige Details aus der Vergangenheit werden gut eingebunden.
Aussagekräftige Karten auf den Innenseiten des Einbandes geben einen hervorragenden Einblick in die Umgebung, in der dieser lesenswerte Krimi spielt.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Eine berührende Geschichte

Emily Pferdeflüsterin
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Emily ist anders als andere Mädchen, sie zieht sich in sich zurück und hält gerne Abstand zu Menschen. Ihr großer Wunsch ist ein eigenes Pferd. Der wird nach einem Gewinn in einer Quizshow erfüllt und ...

Emily ist anders als andere Mädchen, sie zieht sich in sich zurück und hält gerne Abstand zu Menschen. Ihr großer Wunsch ist ein eigenes Pferd. Der wird nach einem Gewinn in einer Quizshow erfüllt und macht Emily glücklich. Leider gibt es Probleme mit Runa, aber Emily wächst über sich hinaus und kann alles zum Guten wenden.
Insbesondere ihre Freundschaft zu Lea zeigt, dass Verständnis und Akzeptanz positive Auswirkungen haben. Emily wächst über sich hinaus. Das ist alles sehr ansprechend beschrieben und lässt den Leser alles hautnah miterleben.
Sehr gut hat mir die Beschreibung vom Verhältnis zwischen Emily und ihrem Vater gefallen. Das nicht immer einfache Miteinander wird realitätsnah dargestellt und berührt total. Insgesamt gibt es Szenen, die zum Lachen anregen und andere, die den Leser zum Nachdenken bringen. Eine interessante Geschichte, die auch Spannung nicht vermissen lässt.

Und hier die Rezension meiner 10jährigen Nichte:
Emily ist ein tolles Mädchen, das sich den Traum von einem eigenen Pferd erfüllen kann, Zusammen mit Lea, ihrer neuen Freundin, erlebt sie viele Abenteuer. Runa, ihr Pferd, vermisst ihren alten Freund und lässt sich darum nicht reiten. Nachdem sie Sky gefunden haben, ändert sich alles und Runa wird wieder lieb.
Ich finde das Buch mega cool, weil ich alle Tiere mag. Das Cover ist richtig schön und frühlingshaft. Die Farben sind richtig gut getroffen und der Titel passt mega gut. Die Schrift ist nicht zu klein und auch nicht zu groß. Die Seiten sind meistens sehr schön gestaltet. Das Buch ist auch sehr spannend und das tollste, das ich jemals gelesen habe.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

Eine Frau mit Kaffee im Blut

Der Duft der weiten Welt
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Ein junges Mädchen strebt die Nachfolge des Vaters in der Welt des Kaffeehandels, einer Domäne Hamburger Männer, die Frauen nicht in ihren Kreisen dulden. Noch zu Schul- und Pensionatszeiten zeigt sie, ...

Ein junges Mädchen strebt die Nachfolge des Vaters in der Welt des Kaffeehandels, einer Domäne Hamburger Männer, die Frauen nicht in ihren Kreisen dulden. Noch zu Schul- und Pensionatszeiten zeigt sie, was in ihr steckt. Sie hat Schicksalsschläge zu erleiden und muss eine Vernunft-Entscheidung treffen, anstatt ihren Gefühlen zu folgen.

Anhand der tollen, realistischen Beschreibungen habe ich mich direkt in Hamburg wiedergefunden. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der den Leser leitet und leicht in die Geschichte eintauchen lässt. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Die Protagonistin ist sympathisch und selbstbewusst; für die damalige Zeit eher unüblich. Sie entwickelt ihre Persönlichkeit und wird zu einer starken Frau, die schon in jungen Jahren nicht nur weiß, was sie will, sondern entsprechend ihren Weg geht.

Überraschende Wendungen halten die Spannung auf hohem Niveau. Es bleiben einige offene Fragen, die auf eine Fortsetzung hinweisen und den Leser neugierig auf die Entwicklungen zurücklassen. Ein gelungenes Werk.

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Veröffentlicht am 23.03.2020

Eine Familie, ihr Hotel und das Leben

Das Grand Hotel - Die nach den Sternen greifen
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In den ersten Kapiteln lernen wir die einzelnen Familienmitglieder kennen. Die Mutter und Witwe, die das Hotel seit vielen Jahren erfolgreich führt; der älteste Sohn ist Geschäftsführer und Miteigentümer ...

In den ersten Kapiteln lernen wir die einzelnen Familienmitglieder kennen. Die Mutter und Witwe, die das Hotel seit vielen Jahren erfolgreich führt; der älteste Sohn ist Geschäftsführer und Miteigentümer des Hotels, der zweite Sohn führt ein eigenes Hotel sowie ein Varieté in Berlin und das jüngste Kind, eine Tochter mit Künstlerallüren. Dann ist noch da noch das Zimmermädchen, das eine tragende Rolle spielt. Alle Charaktere treten in einer logisch aufgebauten Geschichte in Erscheinung und machen viele Änderungen durch.

Der Schreibstil nimmt den Leser mit. Die gelungenen Landschaftsbeschreibungen lassen Binz und auch Berlin vor dem inneren Auge entstehen. Dies ist sicherlich der bildlichen Sprache geschuldet. Auch die vielen Wendungen passen sehr gut in dieses Bild. Ebenso wie das Cover. Es suggeriert ein Hotel im zwanzigsten Jahrhundert, sehr passend zum Buchinhalt. Die Beschreibung der nicht immer goldenen 1920ern ist gelungen, denn es werden auch die anderen Seiten wie Armut und Kriminalität aufgezeigt.

Sehr gut gefallen haben mir die den einzelnen Kapiteln vorangestellten Zitaten der jeweiligen Protagonisten. Sie geben bereits einen Einblick in das Seelenleben des Familienmitglieds. Eine tolle Idee und gelungene Aussagen.

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