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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2023

So macht Geschichte richtig Spaß

Blüte der Zeit
7

Ich lese sehr gerne historische Romane und Sabine Weiß gehört da zu meinen favorisierten Autoren/Autorinnen. Bei Blüte der Zeit gewährt sie uns Einblicke in das Leben sowohl des Adels als auch des einfachen ...

Ich lese sehr gerne historische Romane und Sabine Weiß gehört da zu meinen favorisierten Autoren/Autorinnen. Bei Blüte der Zeit gewährt sie uns Einblicke in das Leben sowohl des Adels als auch des einfachen Volkes im 17. Jahrhundert. Handlungsorte sind hauptsächlich die damals hart umkämpften Provinzen der Niederlande sowie Brandenburg und England.

Die Autorin hat, wie von ihr gewohnt, sehr geschickt Historie und Fiktion zu einem spannenden, unterhaltsamen und lehrreichen Ganzen verquickt. Dabei hat sie sowohl die Geschehnisse als auch die historisch belegten wie fiktiven Charaktere sehr lebendig geschildert. Ich hatte nicht nur die blutigen Schlachtfelder in den Niederlanden, sondern auch die prächtigen Gartenanlagen vor meinen Augen und die verschiedenen Charaktere riefen bei mir die unterschiedlichsten Emotionen wach.

Ich weiß nicht wie Sabine Weiß das anstellt, aber trotz der vielen geschichtlichen Informationen, die ich in der Schule garantiert langweilig gefunden hätte, fand ich sowohl den realen wie auch den fiktiven Teil fesselnd. So macht mir Geschichte offensichtlich richtig Spaß.

Ich konnte bei der Lektüre nicht nur mein Wissen über die niederländische Geschichte erweitern, sondern habe auch viel über Pflanzen und Gartengestaltung gelernt.

Blüte der Zeit ist ein empfehlenswerter historischer Roman nicht nur für Geschichtsinteressierte, der auch die sehr gute und intensive Recherche der Autorin widerspiegelt.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
Veröffentlicht am 08.03.2023

Wohlfühl-Urlaubs-Roman

Liebe ist schön, von einfach war nie die Rede
6

Um die Erbschaft ihrer Großtante Lisbeth antreten zu können, muss Evi drei Wochen campen gehen. Für mich wäre das ein Horror und auch Evi ist von der Idee nicht begeistert, aber sie macht sich mit ihrer ...

Um die Erbschaft ihrer Großtante Lisbeth antreten zu können, muss Evi drei Wochen campen gehen. Für mich wäre das ein Horror und auch Evi ist von der Idee nicht begeistert, aber sie macht sich mit ihrer vierzehnjährigen Tochter Helena auf den Weg nach Rügen. Schon der Aufbau des Zeltes ist eine Herausforderung und es sollte nicht die letzte sein.

Die alleinerziehende Evi, die gerade in Scheidung von ihrem unmöglichen Ehemann lebt, war mir von Beginn an sympathisch. Ihre in der Pubertät befindliche Tochter lässt Evi die ganze Bandbreite der Emotionen durchmache, von Harmonie über Verzweiflung bis zur überbordenden Mutterliebe incl. Beschützerinstinkt. Aber damit noch nicht genug an Aufregungen, sie trifft auf eine Gruppe esoterischer Frauen und drei völlig unterschiedliche Männer geraten in ihren Fokus.

Der flüssige und mit einer gehörigen Portion Humor gespickte Schreibstil von Sandra Poppe ließen die Seiten nur so dahinfliegen. Genau wie Evi durchlebte ich beim Lesen die unterschiedlichsten Emotionen. Ich habe mit ihr lachen können und in manchen Szenen habe ich sie bedauert oder aufgrund ihrer Geduld bewundert.

Ganz besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen der vielfältigen Insel Rügen gefallen. Sie machen einfach Lust auf einen Urlaub dort. Ich werde dieses Jahr noch in den Genuss eines Urlaubs dort kommen und habe mir einige Ausflugsziele von Evi ebenfalls vorgemerkt.

Eine sehr unterhaltsame und amüsante Urlaubslektüre, die die volle Sternenzahl verdient hat.

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  • Gefühl
Veröffentlicht am 05.04.2023

Liv Lammers persönlichster Fall

Zornige Flut
5

In ihrem siebten Fall sind Liv Lammers und ihre Kollegen echt gefordert. Es gilt nicht nur herauszufinden zu wem der in einem Aquarium gefundene Schädel gehört, sondern auch nach dem Täter zu suchen, der ...

In ihrem siebten Fall sind Liv Lammers und ihre Kollegen echt gefordert. Es gilt nicht nur herauszufinden zu wem der in einem Aquarium gefundene Schädel gehört, sondern auch nach dem Täter zu suchen, der es auf Liv abgesehen hat.

Da ich alle Vorgängerbände gelesen habe, ist es quasi ein Wiedersehen mit alten Bekannten, die ich größtenteils in mein Herz geschlossen habe. Ich freue mich z. B. mit Hennes, der weiter ermitteln darf oder frage mich ob Sebastian der Richtige für Liv ist. Aber auch die Schreckmomente teile ich mit den Protagonisten und natürlich versuche ich ebenfalls, den Fall zu lösen (mit mäßigem Erfolg). Ich mag diese Verquickung von polizeilichen Ermittlungen und Privatleben.

Aber wie es sich für einen guten Krimi gehört, gibt es auch die Unsympathischen und die Verdächtigen. Beide Typen finden wir sogar in Livs Verwandtschaft. Und auch meine Liste der Verdächtigen wuchs im Verlauf der Handlung.

Sabine Weiss versteht es, den Spannungsbogen früh zu spannen und bis zum Ende aufrecht zu halten. Ihr Schreibstil ist locker und angenehm zu lesen. Mir gefällt, dass sie es nebenbei noch schafft, die Schönheit der Insel und des Wattenmeers äußerst anschaulich zu beschreiben.

Und wie so oft konnte mich die Autorin am Ende doch wieder überraschen. Sabine Weiss hat wieder einmal bewiesen, dass sie nicht nur historische Romane sondern auch Krimis sehr gut kann.

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  • Spannung
Veröffentlicht am 06.09.2022

Eine außergewöhnliche Frau

Dian Fossey - Die Forscherin
5

Mich hat damals der Film „Gorillas im Nebel“ sehr beeindruckt, daher war ich gespannt auf diese Romanbiographie der bekannten Forscherin.

Susanna Leonard erzählt sehr eindrucksvoll und authentisch von ...

Mich hat damals der Film „Gorillas im Nebel“ sehr beeindruckt, daher war ich gespannt auf diese Romanbiographie der bekannten Forscherin.

Susanna Leonard erzählt sehr eindrucksvoll und authentisch von dem bewegten Leben dieser außergewöhnlichen Frau. In versetzten Zeitsprüngen erfahren wir nach und nach von ihrer lieblosen Kindheit, ihrer Zeit als Ergotherapeutin, in der sie sich intensiv der Behandlung von Kindern mit Kinderlähmung widmete und natürlich ihrer Zeit bei den Gorillas.

Dian Fossey machte es nicht nur ihren Mitmenschen, sondern auch mir schwer, sie zu mögen. Manchmal erschien sie mir wie zwei unterschiedliche Personen: einfühlsam und mitfühlend auf der einen Seite, aber andererseits ungerecht, unnachgiebig, dickköpfig und gewaltbereit. Nur ihren geliebten Gorillas gegenüber war sie geduldig und einfühlsam. Ihnen hat sie ihr Leben gewidmet.

Geprägt wurde ihre Persönlichkeit mit Sicherheit durch den frühen Verlust des leiblichen Vaters, der lieblosen Kindheit mit dem herrschsüchtigen Stiefvater in der zweiten Ehe der Mutter und dem wahrscheinlichen Missbrauch durch diesen. Auch die Gefangenschaft durch kongolesische Rebellen und die Isolation im Forschercamp dürften ihren Beitrag dazu beigetragen haben.

Auch wenn ich Dian Fossey nicht sonderlich sympathisch fand, so hat sie sich doch meine Bewunderung verdient. Es ist unglaublich auf was diese Frau alles verzichtet und welchen Gefahren sie sich ausgesetzt hat, um die Berggorillas zu beschützen. Dafür war ihr nichts zu viel und letztendlich musste sie dafür mit ihrem Leben bezahlen.

Ein beeindruckender und fesselnder Roman, der mir Dians Leben bei den Berggorillas bildgewaltig vor Augen geführt hat.

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  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 09.03.2021

Nicht zu vergleichen mit den Vorgängern, aber sehr gut

Mordsand
5

Dies ist bereits Band vier der Reihe mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Ich begleite die beiden Ermittler bereits von Beginn an, da die Fälle aber in sich abgeschlossen sind, kann man das Buch auch ...

Dies ist bereits Band vier der Reihe mit Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn. Ich begleite die beiden Ermittler bereits von Beginn an, da die Fälle aber in sich abgeschlossen sind, kann man das Buch auch ohne Vorkenntnisse lesen.

„Mordsand“ ist sicher nicht so spannend wie z. B. „Sterbekammer“, aber es wusste mich trotzdem zu fesseln. M. E. lag der Fokus von Romy Fölck dieses Mal nicht so sehr auf dem Fall an sich, sondern ihre Intention bestand mehr darin, die Vorkommnisse in den Kinderheimen und Werkshöfen der ehemaligen DDR aufzuzeigen. Diese eingefügten rückblickenden Kapitel haben mich einerseits gefesselt, aber andererseits sind sie mir auch an die Nieren gegangen, umso mehr als sie der damaligen Realität entsprechen.

Es ist zwar schnell klar, dass die Morde mit dieser Vergangenheit in Verbindung stehen, aber es dauerte bis zum Schluss bis ich den kompletten Zusammenhang erkannte. Falsche Fährten und überraschende Wendungen sorgten dafür, dass ich als Leser am Ball blieb.

Über die Zeit sind mir die Protagonisten ans Herz gewachsen und ich möchte keinen von ihnen missen. Mit neuen Charakteren sorgte die Autorin für Abwechslung.

In ihrem unnachahmlichen Schreibstil ließ die Autorin wieder einmal die Marsch mit ihren vielen Facetten vor meinem inneren Auge entstehen. Und an wenigen Beispielen hat sie mir die Diskrepanz zwischen dem behüteten Leben auf dem Paulsenhof und der furchtbaren Kindheit und Jugend in den Kinderheimen vor Augen geführt. Romy Fölck weiß mit Sprache umzugehen.

„Mordsand“ lebt nicht so sehr von der Spannung, aber hat durch die Aufarbeitung eines Stück deutscher Geschichte mehr Tiefgang. Von mir bekommt das Buch eine unbedingte Leseempfehlung und fünf Sterne.

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