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Veröffentlicht am 01.04.2022

Empfehlung!

Versteckt vor aller Augen
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Eine außergewöhnliche (Überlebens-) Geschichte - unglaubliche Recherchearbeit
Vielen Dank für diese außergewöhnliche Gelegenheit das Buch von Pieter van Os über das Leben der Jüdin Mala lesen zu dürfen. ...

Eine außergewöhnliche (Überlebens-) Geschichte - unglaubliche Recherchearbeit
Vielen Dank für diese außergewöhnliche Gelegenheit das Buch von Pieter van Os über das Leben der Jüdin Mala lesen zu dürfen.

Und - erstaunlicherweise wird die Geschichte und die Person Mala - mit all was dem sie erlebte, vor den Augen der Leser - zum Leben neu erweckt.

Es ist ein Buch, dass ich mit keiner Leichtigkeit lesen konnte, aber mit viel Hochachtung und Respekt. Der Autor hat hier unglaubliche Recherchearbeit gleistet (und auch schriftstellerische Arbeit - nicht zu erwähnen die unglaublich gelungene Übersetzung).

Er hat Mala selbst in vielen Stunden seiner Recherche interviewt, so ist er auch zu den verschiedenen Orten/ Ländern gereist, wo Mala sich während und nach des Kriegs aufgehalten hat. Teils ist er an seine Grenzen gestoßen, denn es war teils nicht möglich alles aus ihren Erinnerungen zu erfahren. Er konnte einige Dinge nur aus Erzählungen anderer ähnlichen Lebensgeschichten erfahren, um zu erahnen was sich auch in Malas Leben ereignete. Das macht die Geschichte aber noch interessanter, denn hier sind auch geschichtliche Fakten miteingefügt, Biografien anderer Überlebender mit eingewebt, Menschen, die sich an Mala als junges Mädchen erinnerten... und es gibt sogar eine bildliche Landkarte zu Malas Fluchtroute.

Malas Geschichte ist wirklich außergewöhnlich, denn sie ist nie aufgeflogen. Sie sagt: Sie hatte einfach das große Glück, was viele ihrer Freunde nicht hatten.

Ich finde dieses Buch kommt gerade zur rechten Zeit, man lernt so viel über die Zusammenhänge/Geschichte Polens und seinen Nachbarländern, v.a. Deutschland, Ukraine, Russland, Litauen ! Vor allem wusste ich nicht, dass man als Jude/Jüdin in Polen damals als eigene Nation angesehen wurde und nicht grundsätzlich als polnisch. Ich finde Mala sehr stark.

Immer wieder kommt das angespannte Verhältnis von 'Polnisch' und 'Jüdisch-Polnisch' als Thema auf. Auch fand ich die Situation im Ghetto sehr gut beschrieben - Mala konnte ihre Familie mit Essen versorgen und andere Artikel schmuggeln, sogar Geld verdienen, da sie polnisch akzentfrei beherrschte. Ich stimme dem Autor zu, den Kindern sollte ein Denkmal gesetzt werden. Auch Mala musste sich alleine durchkämpfen.

Es werden sogar einige Gedichte aufgeführt, um zu zeigen dass im Ghetto das Elend herrschte (Menschen und v.a. ganz kleine Kinder verhungerten und starben, die Kleider der Kinder wurden sofort ausgezogen und die Leichname wurden nur mit braunem Papier abgedeckt) und, dass außerhalb die Menschen ausgelassen feierten und das Leben 'normal' weiterlebten.

Das Buch stimmt nachdenklich und bereitet doch immer wieder Hoffnungsschimmer, nicht zuletzt durch Malas lebhafte Erzählungen, die es immer wieder durch ihren Willen und die 'positive' Einstellung schaffte, den Gefahren zu entkommen.

Der Moment, als sie sich amerikanisch-jüdischen Soldaten das erste Mal zu ihrer Herkunft offenbart, ist eindringlich.

Ich empfehle das Buch - es jetzt zu lesen - es öffnet die Augen und erzählt über ein Mädchen, dass einen unbändigen Lebenswillen aufbringen konnte, trotz aller Widerstände.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.04.2022

Empfehlung!

Versteckt vor aller Augen
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Eine außergewöhnliche (Überlebens-) Geschichte - unglaubliche Recherchearbeit
Vielen Dank für diese außergewöhnliche Gelegenheit das Buch von Pieter van Os über das Leben der Jüdin Mala lesen zu dürfen. ...

Eine außergewöhnliche (Überlebens-) Geschichte - unglaubliche Recherchearbeit
Vielen Dank für diese außergewöhnliche Gelegenheit das Buch von Pieter van Os über das Leben der Jüdin Mala lesen zu dürfen.

Und - erstaunlicherweise wird die Geschichte und die Person Mala - mit all was dem sie erlebte, vor den Augen der Leser - zum Leben neu erweckt.

Es ist ein Buch, dass ich mit keiner Leichtigkeit lesen konnte, aber mit viel Hochachtung und Respekt. Der Autor hat hier unglaubliche Recherchearbeit gleistet (und auch schriftstellerische Arbeit - nicht zu erwähnen die unglaublich gelungene Übersetzung).

Er hat Mala selbst in vielen Stunden seiner Recherche interviewt, so ist er auch zu den verschiedenen Orten/ Ländern gereist, wo Mala sich während und nach des Kriegs aufgehalten hat. Teils ist er an seine Grenzen gestoßen, denn es war teils nicht möglich alles aus ihren Erinnerungen zu erfahren. Er konnte einige Dinge nur aus Erzählungen anderer ähnlichen Lebensgeschichten erfahren, um zu erahnen was sich auch in Malas Leben ereignete. Das macht die Geschichte aber noch interessanter, denn hier sind auch geschichtliche Fakten miteingefügt, Biografien anderer Überlebender mit eingewebt, Menschen, die sich an Mala als junges Mädchen erinnerten... und es gibt sogar eine bildliche Landkarte zu Malas Fluchtroute.

Malas Geschichte ist wirklich außergewöhnlich, denn sie ist nie aufgeflogen. Sie sagt: Sie hatte einfach das große Glück, was viele ihrer Freunde nicht hatten.

Ich finde dieses Buch kommt gerade zur rechten Zeit, man lernt so viel über die Zusammenhänge/Geschichte Polens und seinen Nachbarländern, v.a. Deutschland, Ukraine, Russland, Litauen ! Vor allem wusste ich nicht, dass man als Jude/Jüdin in Polen damals als eigene Nation angesehen wurde und nicht grundsätzlich als polnisch. Ich finde Mala sehr stark.

Immer wieder kommt das angespannte Verhältnis von 'Polnisch' und 'Jüdisch-Polnisch' als Thema auf. Auch fand ich die Situation im Ghetto sehr gut beschrieben - Mala konnte ihre Familie mit Essen versorgen und andere Artikel schmuggeln, sogar Geld verdienen, da sie polnisch akzentfrei beherrschte. Ich stimme dem Autor zu, den Kindern sollte ein Denkmal gesetzt werden. Auch Mala musste sich alleine durchkämpfen.

Es werden sogar einige Gedichte aufgeführt, um zu zeigen dass im Ghetto das Elend herrschte (Menschen und v.a. ganz kleine Kinder verhungerten und starben, die Kleider der Kinder wurden sofort ausgezogen und die Leichname wurden nur mit braunem Papier abgedeckt) und, dass außerhalb die Menschen ausgelassen feierten und das Leben 'normal' weiterlebten.

Das Buch stimmt nachdenklich und bereitet doch immer wieder Hoffnungsschimmer, nicht zuletzt durch Malas lebhafte Erzählungen, die es immer wieder durch ihren Willen und die 'positive' Einstellung schaffte, den Gefahren zu entkommen.

Der Moment, als sie sich amerikanisch-jüdischen Soldaten das erste Mal zu ihrer Herkunft offenbart, ist eindringlich.

Ich empfehle das Buch - es jetzt zu lesen - es öffnet die Augen und erzählt über ein Mädchen, dass einen unbändigen Lebenswillen aufbringen konnte, trotz aller Widerstände.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Empfehlung!

Wo die Wölfe sind
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Die Geschichte spielt in den wunderschönen und mystischen Highlands in hohen Norden in Schottland. Inti Flynn hat ein stolzes Vorhaben, sie ist Wissenschaftlerin und möchte eine dort bereits ausgestorbene ...

Die Geschichte spielt in den wunderschönen und mystischen Highlands in hohen Norden in Schottland. Inti Flynn hat ein stolzes Vorhaben, sie ist Wissenschaftlerin und möchte eine dort bereits ausgestorbene Wolfspopulation ansiedeln. Dies ist bedeutsam, denn als Frau trifft sie auf viele Vorurteile in der eingesessenen Bevölkerung. Sie ist empathisch, hat das Wesen der Wölfe studiert und weiß, dass sie nicht gefährlich sind. Aber als ein tragischer Unfall passiert, fällt der Verdacht sofort auf sie. Die Tiere müssen daran Schuld gewesen sein und sollen gejagt werden. Dieses Buch ist in keinster Weise belehrend, so geht es doch eher um das Wesen der Tiere und warum es so wichtig ist (auch für den Mensch), wenn diese Tiere wieder ihren natürlichen Lebensraum zurückgewinnen. Auch die Beschreibungen der Landschaften sind gelungen. Die Schwester- Beziehung rückt auch in den Vordergrund. Das Buch beschönigt nichts, denn es ist der Mensch selbst, der hier zur Bestie wird. Es ist eine intime, epische Reise in die Einsamkeit der Highlands und ein Porträt über das Tier Wolf, jene Geschichte, die über die jahrelangen Hetzjagden neu geschrieben werden sollte. Die Autorin schafft es ein zugleich bewegendes, mahnendes und anmutiges Buch über Tier, Mensch und Natur zu schreiben.

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Veröffentlicht am 30.03.2022

Wunderschön!

Der kleine Maulwurf: Über und unter der Erde
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Kurzmeinung: Ich habe den kleinen Maulwurf ins Herz geschlossen...
Ein wunderschönes Buch für kleine Gartenprofis
Es macht einfach Spaß das Buch zu lesen. Der Kleine Maulwurf weckt Kindheitserinnerungen ...

Kurzmeinung: Ich habe den kleinen Maulwurf ins Herz geschlossen...
Ein wunderschönes Buch für kleine Gartenprofis
Es macht einfach Spaß das Buch zu lesen. Der Kleine Maulwurf weckt Kindheitserinnerungen mit den bunten und fröhlichen Zeichnungen. Man muss ihn einfach ins Herz schließen.


Das Cover ist wirklich gut gelungen - es ist typisch der 'Kleine Maulwurf'. Er hat auch immer ein Lächeln im Gesicht. Das Cover macht Lust auf mehr!


Unter der Erde leben 1/3 der Tiere unserer Erde. Hier geht's beispielsweise um die Regenwürmer und wie man sie am besten ( in einem selbstgebastelten Biotop mit feuchtem Sand) beobachten kann. Sie fressen Laub und Pflanzenreste und ziehen sie tief in die Erde in ihre Löcher. Auch der Test welche Erde es ist, finde ich gelungen. Dabei nimmt man Erde und mischt die mit Wasser- ich habe gelernt, dass es drei verschiedene Sorten von Erde gibt. Total spannend.


Mir gefällt, dass sich das Buch über die ganzen Jahreszeiten hinwegzieht. Hier sieht man viele Beispiele, wie man immer etwas Spannendes zu jeder Jahreszeit tun kann (Spurenlesen im Schnee). Natürlich darf der Maulwurf auch nicht fehlen. Es werden hier einige wichtige Wald- und Gartenbewohner portraitiert: Der Igel, die Frösche; auch Katzen.


Den Kindern/Erwachsenen wird erklärt, warum sie ihrem Müll im Wald nicht liegen lassen sollen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Essbaren aus der Natur: Wildkräuter wie Brennnesseln, Bärlauch, Erdbeeren, Salate und Kürbis. Mit schönen und praktischen Anleitungen zum Anpflanzen.


Wer lebt über der Erde? Also in den Bäumen oder in der Luft. Hier gibt es Porträts zum Eichhörnchen, Rotkelchen und Anleitungen wie man diese Tiere am besten beobachten kann. Man kann auch mit dem Handy das Singen der Vögel aufzeichnen. Eine schöne Idee. Die Anleitung zum Schmetterlingshotel finde ich auch total super, man erfährt, warum es so wichtig ist - da bereits fast die Hälfte der Schmetterlingspopulation in Deutschland ausgestorben ist.


Wissen für kleine Küchenprofis: Das finde ich eine schöne Idee, hier wird noch einmal genau erklärt, was man machen muss, damit die im Buch aufgeführten Gerichte gelingen können. Es gibt kurze Beschreibungen zu den Begriffen, was beispielsweise das Ablöschen bedeutet, was damit gemeint ist, den Teig gehen zu lassen oder wie man Zwiebeln ohne Tränen schneiden kann.


Wissen für kleine Gartenprofis: Das finde ich eine schöne Idee, hier wird noch einmal genau erklärt, was man machen muss, damit die im Buch aufgeführten Anleitungen zum Anpflanzen/zur Anzucht gelingen können. Es gibt kurze Beschreibungen zu den Begriffen, was beispielsweise das Beet vorbereiten bedeutet, was gemeint ist, wenn man Pikieren muss, wann die Eisheiligen sind und warum Schädlinge eigentlich Nützlinge heißen. Die Illustration vom Maulwurf im Garten finde ich richtig gut passend.


Ein wunderschönes Buch für kleine Gartenprofis, Forscher, Entdecker und Kreative. Empfehlung von ganzem Herzen!

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Empfehlung!

Danke, Afrika! Was ich zwischen Dschibuti und Marokko fürs Leben lernte.
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Klappentext: Vom exotischen Reiseziel zur neuen Heimat: Eine Weltenbummlerin erzählt

Sie wurde mit ihrem Film »Reiss aus« und dem gleichnamigen Buch bekannt – nun begibt sich Lena Wendt in »Danke, Afrika!« ...

Klappentext: Vom exotischen Reiseziel zur neuen Heimat: Eine Weltenbummlerin erzählt

Sie wurde mit ihrem Film »Reiss aus« und dem gleichnamigen Buch bekannt – nun begibt sich Lena Wendt in »Danke, Afrika!« erneut auf eine erzählerische Reise. Ihre Faszination für den afrikanischen Kontinent ließ sie innerhalb von 12 Jahren 25 afrikanische Länder bereisen. Anfang 2020 strandete sie dank der weltweiten Pandemie in Marokko – und fand dort eine neue Heimat.

Lebendig und mitreißend beschreibt Lena Wendt die täglichen Glücksmomente auf ihren Reisen durch Afrika. Sie beschönigt jedoch nicht die afrikanische Lebensrealität: Ihre Reiseberichte und Tagebucheinträge behandeln auch die verstörenden Erlebnisse und skurrilen Begegnungen, die Afrika bereithält.
Faszination Afrika: Abenteuerreisen quer über den Kontinent. Fremde Kultur, fremdes Land: Ankommen in der neuen Heimat Marokko. Authentischer Erfahrungsbericht: Erlebnisse zwischen Ruanda, Kenia, Äthiopien und der Elfenbeinküste. Humorvoll und unterhaltsam, ohne zu beschönigen: Eine Liebeserklärung an Afrika
Begegnungen, die prägen: Was macht das Leben in Afrika so besonders?

Schon als Jugendliche wollte Lena Wendt zu einem Schüleraustausch nach Südafrika – während des Studiums war es dann endlich so weit. Seitdem hat sie ihr Herz an Afrika verloren: »Auch wenn es manchmal nicht leicht ist und neben all den großartigen Dingen immer wieder etwas passiert, das mich zutiefst verstört: In den Ländern Afrikas bekomme ich, was ich nirgendwo anders finde. Eine Magie, von der ich einfach nicht genug kriegen kann.«

»Danke, Afrika!« nimmt Sie mit auf eine ganz besondere Lesereise – voller Inspiration für eigene Reisepläne!

Fazit: Spannendes Buch der Autorin mit vielen Bildern, ein Reisebericht aus ihrem Leben in Marokko, Afrika- das Cover ist sehr ansprechend gewählt. Es zeigt, Freiheit leben - es geht. Das Buch enthält viel Text, in teilweise bunter Schrift - eher wie ein Tagebuch mit formatierten Bildern. Es bietet eine kleine Auszeit und Reise nach Afrika. Super!

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