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Veröffentlicht am 18.03.2024

Dem Wasser ausgeliefert

Das Blut der Nordsee
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„Das Blut der Nordsee“ von Fynn Jacob ist der 2. Fall für die Ermittler Iska van Loon und Marten Jaspari. Auch wenn der Fall in sich abgeschlossen ist, lohnt es sich, mit dem ersten Teil zu beginnen, da ...

„Das Blut der Nordsee“ von Fynn Jacob ist der 2. Fall für die Ermittler Iska van Loon und Marten Jaspari. Auch wenn der Fall in sich abgeschlossen ist, lohnt es sich, mit dem ersten Teil zu beginnen, da man die Ermittler dort kennenlernt.
In den Niederlanden wird ein Auto mit einer toten Frau aus dem Wasser gezogen. Sie wird als Teeske Saathoff identifiziert, eine Journalistin aus Norddeutschland. Iska van Loon, die als länderübergreifende Ermittlerin arbeitet, übernimmt den Fall und trifft auch wieder auf Marten Jaspari, ihr deutsches Pendant. Zuerst ermitteln sie zusammen auf Föhr, lernen die Familie der Toten und deren Umfeld kennen. In diesem Zusammenhang erfahren sie, dass Teeske an einer Story zum Küstenschutz arbeitet. Dabei hat sie Kontakt zu der niederländischen Firma Epsilon aufgenommen, welche verantwortlich für den Küstenschutz an der Nordsee ist. Das führt dazu, dass Iska hauptsächlich in den Niederlanden ermittelt und Marten auf Föhr. Beide bekommen interessanten Informationen zugespielt, die sie nun auswerten müssen. Alles weißt auf die Firma hin. Doch auch auf der Insel gibt es Einiges aus der Vergangenheit der Familie Saathoff, was nun wieder allgegenwärtig ist.
Es ist ein sehr spannendes, aber auch interessantes Buch, bei dem man viel über das Sturmverhalten, den Küstenschutz und Deichbau erfährt. Die Beschreibungen, wie der Sturm heranzieht und alles an sich reißt, sind sehr beängstigend.
Der Schreibstil ist gut, die Kapitel sind relativ kurz und ich konnte zügig lesen. Das Ende war noch einmal sehr traurig.
Die Ermittler gefallen mir sehr gut. Jeder der beiden hat auch ein Privatleben. Iska freut sich, dass der Kontakt mit ihren Kindern so gut verläuft und Marten hat mit der Tatsache zu kämpfen, dass seine Freundin berufsbedingt nach Hamburg gezogen ist und sie nun eine Fernbeziehung führen.
Das Cover passt zur Handlung und auch zum ersten Teil der Reihe. Es zeigt einen düsteren Himmel, der vielleicht eine Sturmflut ankündigt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

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  • Handlung
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Veröffentlicht am 11.03.2024

Hat mir sehr gut gefallen

Mord auf der Kreuzfahrt
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Zusammen mit ihrem Partner, dem Meisterdetektiv Nigel Strangeways begibt sich die Bildhauerin Clare Massinger auf eine Kreuzfahrt in die Ägäis. Sie will sich inspirieren lassen, um ihre kreative Flaute ...

Zusammen mit ihrem Partner, dem Meisterdetektiv Nigel Strangeways begibt sich die Bildhauerin Clare Massinger auf eine Kreuzfahrt in die Ägäis. Sie will sich inspirieren lassen, um ihre kreative Flaute zu überwinden. Schon zu Beginn wird ihnen klar, dass es keine normale Kreuzfahrt werden wird. An Bord sind verschiedene Personen, von denen sich einige zu kennen scheinen.
Im ersten Teil des Buches werden die Mitreisenden vorgestellt. Da gibt es ein neugieriges Kind, welches die Passagiere beobachtet, ausfragt und alles notiert, ein Wichtigtuer, eine unscheinbare Lehrerin mit ihrer verwitweten Schwester, ein Zwillingspärchen, welches ihre ehemalige Lehrerin hasst, einen Dozenten, der von der Lehrerin gehasst wird und sogar einen Bischof mit seiner Frau. Schnell ist ein Hassobjekt zu erkennen und nach und nach spitzt sich die Situation unter einigen Passagieren immer mehr zu bis es zum Mord kommt. Es soll auch nicht bei dem einem bleiben.
Sofort ist Nigel in seinem Element und will den Fall abschließen, bevor das Schiff in Athen anlegt. In guter alter Hercule-Piorot-Manier begibt er sich auf Spurensuche und setzt in akribischer Arbeit die einzelnen Teile zusammen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Bis zum Mord dauert es zwar eine ganze Weile, trotzdem war es nie langweilig. Es war interessant, das Zusammenspiel der unterschiedlichen Personen zu beobachten und seine eigenen Schlüsse zu ziehen. Die Eigenschaften der Charaktere sind sehr gut herausgearbeitet und authentisch dargestellt. Auch die Aufklärung war schlüssig.
Das Cover ist sehr schön und passt zur Handlung.

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Veröffentlicht am 04.03.2024

Verrückte Geschichte

Ein Winter für Mörder
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Ksenias Reisebüro läuft nicht gut. Also beschließen sie und ein Kumpel, bei ihrer Freundin Heddy einzubrechen und deren Hälfte der vor 20 Jahren im Wald gefundenen 100.000 Euro zu stehlen. Ksenias Anteil ...

Ksenias Reisebüro läuft nicht gut. Also beschließen sie und ein Kumpel, bei ihrer Freundin Heddy einzubrechen und deren Hälfte der vor 20 Jahren im Wald gefundenen 100.000 Euro zu stehlen. Ksenias Anteil steckt im Reisebüro, Heddy hat es für ihre Tochter gespart. Doch der Plan scheitert, der Kumpel ist tot, der Tresor leer und Heddy verschwunden. Mit dem Freund des Toten, Heddys Tochter Karina und einer verletzten Katze machen sie sich auf die Suche nach Heddy und dem Geld. Und alles im tiefsten Winter, bei Frost und meterhohem Schnee. Sie verfolgen die Spuren aus Heddys Urlaub von vor zwei Jahren. Damals muss irgendetwas passiert sein und sie wollen herausfinden, was es war. Dabei treffen sie auf die verschiedensten Menschen, die alle irgendetwas zu verbergen haben. Immer sind sie entweder auf der Flucht oder auf der Suche nach dem Geld, was inzwischen nicht nur Ksenia haben möchte.
Die Geschichte entwickelt sich zu einer rasanten Jagd nach dem Geld ohne Rücksicht auf Verluste. Die Handlung geht anfangs immer zurück, als Ksenia den Mann kennenlernt, mit dem sie einbrechen will. Auch werden Erinnerungen an ihre sehr enge Freundschaft mit Heddy wach, die jedoch nach Heirat und Familiengründung abgeflaut ist. Seitdem haben sie nur noch sporadisch Kontakt. Jede der beiden lebt ihr eigenes Leben.
Ksenia ist wenig empathisch, eher ruppig und ungeduldig, aber tatkräftig. Sie überlegt nicht lange, sondern handelt gleich. Dagegen ist Artur, der Freund des Toten und Tresorknacker, ein ruhiger und sympathischer Mensch. Auch die anderen Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben.
Matilda hat zwar keine tragende Rolle in der Geschichte, ist aber eine ganz süße Zugabe. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ihr dabei geht, verletzt im tiefsten Winter in einer Plastetüte durch die Kälte getragen zu werden. Es ist erstaunlich, dass sie nicht erfroren oder verhungert ist.
Es ist eine völlig verrückte Geschichte und ein sehr rasanter Krimi mit immer neuen Wendungen und Verwirrungen. Man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Trotz der Toten habe ich mich köstlich amüsiert beim Lesen.
Auch das Cover gefällt mir sehr gut.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Machtkämpfe

Falsches Spiel in Valencia
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„Falsches Spiel in Valencia“ ist der 2. Teil für Vicente Alapont.
In Valencia brodeln kriminelle Machenschaften zwischen einer renommierten Bank an der Costa Blanca, einer Reederei und einer Speditionsfirma. ...

„Falsches Spiel in Valencia“ ist der 2. Teil für Vicente Alapont.
In Valencia brodeln kriminelle Machenschaften zwischen einer renommierten Bank an der Costa Blanca, einer Reederei und einer Speditionsfirma. Die Reederei will das Schienennetz ausbauen, um die Waren in ganz Europa zu vertreiben, der Spediteur ist dagegen, da er Angst um seine Firma hat. Dann verschwindet der Spediteur und die Mutmaßungen, was passiert ist, beginnen.
Vicente Alapont wird von der Frau des Vermissten angeheuert, um ihren Mann zu finden. Alapont war schon vor Jahren in seiner Funktion als Inspektor bei der Policia Nacional für die Familie tätig, um den Mord an deren Tochter aufzuklären, was nicht gelungen ist. Bei seinen Nachforschungen kommt er einigen dubiosen Handlungen auf die Spur und scheucht einige Wirtschaftsbosse auf. Das ist für Alapont natürlich auch nicht ungefährlich und er gerät in brenzlige Situationen.
Ich musste mich ein ganzes Stück in das Buch einlesen, da es doch einige politische Aktivitäten zwischen verschiedenen Organisationen gibt und dementsprechend viele beteiligte Personen. Am Ende war die Handlung dann doch schlüssig und die Lösung anders als gedacht.
Die Kapitel sind relativ kurz und aus unterschiedlichen Perspektiven geschrieben.
Alapont, der seinen Job als Inspektor aufgegeben hat, und nun Taxi fährt, scheint ein recht glücklicher Mensch zu sein, er liebt sein neues Leben, das Verhältnis zu seiner Ex-Frau ist sehr gut, ebenfalls zu seinen Kindern. Jetzt will er lernen, die perfekte Paella herzustellen, was in einem großen Familientreffen und –essen endet. Auch zu seinem ehemaligen Kollegen Garcia hat er ein gutes und freundschaftliches Verhältnis. Er hilft ihm auch in diesem Fall sehr.
Gut beschrieben ist auch die südländische Mentalität der Menschen. Sie sind weniger hektisch, lieben gutes Essen, Wein und Geselligkeit.
Die Informationen am Beginn des Buches zu den Familiennamen fand ich sehr interessant.
Das Cover ist auch wieder sehr schön.

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Veröffentlicht am 23.02.2024

Unterhaltsamer Cosy Crime

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 1: Das vergiftete Fest
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„Das vergiftete Fest“ ist der 1. Teil der Reihe „Vino, Mord und Bella Italia“
Anna will das Haus ihrer Großmutter in Fontenaia behalten, obwohl es schon etwas in die Jahre gekommen bzw. eine Bruchbude ...

„Das vergiftete Fest“ ist der 1. Teil der Reihe „Vino, Mord und Bella Italia“
Anna will das Haus ihrer Großmutter in Fontenaia behalten, obwohl es schon etwas in die Jahre gekommen bzw. eine Bruchbude ist, da sie einen Teil ihrer Kindheit dort verbracht hat. Um an Geld zu kommen, nimmt sie einen Job als Kellnerin an. Doch damit hat sie kein Glück, denn an den von ihr gemixten Getränken sind zwei Männer gestorben und Commissario Martinelli verdächtigt auch sie des Mordes. Aber so leicht lässt sich Anna nicht einschüchtern und beginnt, selber zu ermitteln und lässt sich noch weiter in den Fall hineinziehen, bis es kein Zurück mehr gibt und sie selbst in Gefahr gerät.
Gleichzeitig muss Martinelli noch einen weiteren Fall aufklären. Im Wald wurden menschliche Knochen gefunden. Nun gilt es herauszufinden, zu wem diese gehören und was passiert ist. Er kann nicht fassen, dass so etwas in dem beschaulichen Örtchen passiert ist, in das er strafversetzt wurde und wo es bis jetzt quasi keine Kriminalität gab. Doch als die Identität feststeht zeigt sich, dass auch so ein Ort seine Geheimnisse hat.
Martinelli ist sehr an Gerechtigkeit gelegen und auch, nach seinen Methoden zu ermitteln, die er in Rom angewandt hat. Doch in Fontenaia kommt er damit nicht weit. Da zählt manchmal auch einfach nur ein nettes Gespräch mit einem Glas Wein. Seine Kollegin Flavia ist ziemlich eigenwillig und forsch, sie lässt sich von ihm nicht herumkommandieren und gibt ihm Kontra. Ebenfalls Marco, der ältere Polizist, der damals an dem Vermisstenfall der jetzt gefundenen Leiche gearbeitet hat. Die drei müssen erst noch zu einem Team zusammenwachsen und dazu muss Martinelli weniger arrogant und ungeduldig auftreten.
Anna ist eine sympathische junge Frau, die alles selbst auf die Reihe bekommen will, tatkräftig anpackt und energiegeladen ist. Schon nach kurzer Zeit hat sie einige gute Freunde gefunden.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel sind sehr kurz und aus Annas oder Martinellis Perspektive geschrieben. Es ist immer etwas los und wird nie langweilig oder langatmig. Der Schreibstil ist locker und man kommt zügig voran.
Es ist ein kurzweiliger und unterhaltsamer Cosy-Crime und ich freue mich auf den nächsten Teil
Das Cover passt perfekt zum Ort des Geschehens und sogar Peppo ist zu sehen.

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