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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2023

Spannend, wie eh und je!

Der vergiftete Thron
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Der vergiftete Thron von Walker Dryden entführt die Leser in eine fesselnde Welt voller Intrigen, Machtspiele und unerwarteter Wendungen. Von der ersten Seite an verwebt der Autor geschickt eine vielschichtige ...

Der vergiftete Thron von Walker Dryden entführt die Leser in eine fesselnde Welt voller Intrigen, Machtspiele und unerwarteter Wendungen. Von der ersten Seite an verwebt der Autor geschickt eine vielschichtige Handlung, die den Leser in ihren Bann zieht und bis zur letzten Seite nicht mehr loslässt.

Die Charakterentwicklung in diesem Buch ist bemerkenswert. Jede Figur ist sorgfältig ausgearbeitet und hat ihre eigenen Motivationen, Ängste und Geheimnisse. Die Protagonisten wachsen im Laufe der Geschichte über sich hinaus und werden mit Herausforderungen konfrontiert, die ihre Stärken und Schwächen aufdecken. Walker Dryden gelingt es, die Beziehungen zwischen den Charakteren zu gestalten – sei es durch Freundschaften, Verrat oder unerwartete Allianzen. Wie auch im vorherigen Band kommen einige Überraschungen an der Stelle auf uns zu und es macht einfach Spaß zu lesen!

Die Handlung ist ein Labyrinth aus politischen Intrigen und hinterhältigen Machenschaften. Die Spannung wird immer aufrechterhalten, während Geheimnisse nach und nach enthüllt werden. Also bleibt man quasi am Buch kleben!

Die Welt, die Walker Dryden erschaffen hat, ist reich an Details und Atmosphäre, die stark an eine orientalisch angehauchte Welt erinnert. Die Beschreibungen sind so lebhaft, dass man sich mitten in dieser Welt wiederfindet und mitgerissen wird.

“Der vergiftete Thron” ist nicht nur ein Buch über Macht und Intrigen, sondern auch über Loyalität, Mut und den Kampf für das, woran man glaubt. Walker Drydens Schreibstil ist flüssig und mitreißend, was das Lesen zu einem wahren Vergnügen macht. Es ist auch ein Fantasyroman, der sich sehr flüssig lesen lässt. Ein richtiger Unterhaltungsroman aus dem Genre, wenn man nicht gerade etwas schwer verwinkeltes auf Sanderson etc. Niveau lesen möchte.

Abschließend kann ich “Der vergiftete Thron” uneingeschränkt empfehlen, wie auch bis jetzt die ganze Buchreihe. Walker Dryden hat mit diesem Buch pure Unterhaltung geschaffen, für Liebhaber von Fantasy.

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Veröffentlicht am 17.06.2023

Hype gerechtfertigt?

Morgen, morgen und wieder morgen
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Was soll dieses ganze Aufhebens um dieses Buch? Fragt man sich, wenn man die Überschriften von zahlreichen Rezensionen dazu liest. Und auch wenn man anfängt es zu lesen, will es sich einem nicht ganz erschließen, ...

Was soll dieses ganze Aufhebens um dieses Buch? Fragt man sich, wenn man die Überschriften von zahlreichen Rezensionen dazu liest. Und auch wenn man anfängt es zu lesen, will es sich einem nicht ganz erschließen, wo der Hype bleibt.

Es hat einen guten Anfang, das will ich nicht damit sagen, aber es ist ein langsamer Aufbau, der sich zu einer emotionalen Geschichte über Freundschaft, Zeitalter des Gaming, Liebe und Leben entwickelt. Und nachdem ich den Anfang hinter mir gelassen hatte, konnte ich mich gar nicht mehr losreißen von dem Roman. Ich las mit Aufregung und Furcht über das, was wohl noch kommen mag. Denn mit Wendungen und Entwicklungen spart die Autorin nicht!

Von dem zärtlichen Anfang einer Freundschaft, die im Krankenhaus startet, bis zu der Videospiel-Thematik der 90er Jahre, ich war begeistert von allem.
Aber besonders angetan haben es mir Sam, Sadie und Marx - die Protagonisten, denen wir laufend folgen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schloss ich sie alle ins Herz und bangte bei jedem kleinen und großen Schicksalsschlag mit. Authentisch und nahbar sind die Figuren von Gabrielle Zevin und man kommt nicht drumherum eine gewisse Sympathie für so (fast) alle zu empfinden.

Ich denke, der Grund, warum das Buch bei so vielen ankommt, sind die Überraschungen, mit denen die Autorin einen immer wieder konfrontiert und die einen an den Roman bindet. Meine Güte, manches kam wirklich sehr unerwartet und drückte auf die Tränendrüse …

Daher kann man “Morgen morgen und wieder morgen” meiner Meinung nach vielen Lesern empfehlen, auch wenn man denken könnte, wegen der Thematik Gaming der 90er Jahre sei es zu speziell. Lasst euch davon nicht abschrecken, sonst verpasst ihr ein gutes, bewegendes Buch darüber, wie das Leben mit einem spielt.

Irgendwie hätte ich gerne eine Fortsetzung von dem Roman, einfach nur um zu wissen, wie es den Protagonisten später bis zu ihrem letzten Tag ergangen ist. Aber da spricht mein typischer Drang für ein allumfassendes Happy End aus mir heraus.
Für mich hat die Geschichte eigentlich schon ein gutes Ende bekommen, mit dem selbst ich im Großen und Ganzen zufrieden war.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

Für Jane Austen Fans Pflicht!

Miss Bennet
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Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch in der Hand hält, auf das ihr schon ewig gewartet habt? Damit meine ich nicht eine bestimmte Neuerscheinung, sondern die Geschichte, die ihr schon lange mal lesen wolltet. ...

Kennt ihr das, wenn ihr ein Buch in der Hand hält, auf das ihr schon ewig gewartet habt? Damit meine ich nicht eine bestimmte Neuerscheinung, sondern die Geschichte, die ihr schon lange mal lesen wolltet.

Mary, die unscheinbare und unbeliebteste Bennet-Schwester

Wie ging es mit Elizabeth und Darcy weiter? Und mit Jane und Bingley? Oder mit all den anderen zahlreichen Personen aus Stolz und Vorurteil?
In "Miss Bennet” werden diese Fragen endlich beantwortet und noch vieles mehr.
In erster Linie dreht es sich hier um die schwierigste Bennet-Schwester von allen, nämlich Mary, die ihr Platz im Leben sucht und nicht weiß wohin mit sich.

Kritischer Blick auf die Zeit und Familie

Auch wenn ihre Geschichte mit dem Start ihrer Geburt anfängt, kommen wir schnell zu den Ereignissen aus “Stolz und Vorurteil”. Dieses Mal alles aus der Sicht von Mary und der Autorin, was dazu führt, dass wir einen sehr interessanten und teilweise kritischen Blick auf die Geschehnisse bekommen. Das Thema Schönheit, der Wert einer Frau, der Blick und Druck der Gesellschaft ... Janice Hadlow ist direkt und unverblümt bei ihrer Beurteilung.
Mir, als großer Fan der Autorin, gefiel das unheimlich sehr, den Klassiker nochmal auf diese Art zu reflektieren.

ZITAT:
"Es ist eine traurige Tatsache, dass eine junge Frau, die unglücklicherweise ohne die geringsten Aussichten auf die Welt kommt, gut daran tut, wenigstens als Schönheit geboren zu werden. Arm und hübsch zu sein ist schon schlimm genug; aber bettelarm und unansehnlich zweifellos ein hartes Schicksal."

Die Autorin hält sich ansonsten stark am Original, formuliert bekannte Zeilen aber gerne etwas neu.
Besonders am Anfang habe ich viele Stellen im Buch markiert und meine Gedanken dazu aufgeschrieben.
Auch sind viele kleinere Hintergrundszenen durch Marys Blickwinkel eingebaut worden und sie schaffte es, diese gut ans die Geschichte des Originals zu binden.

Kommen wir zur eigentlichen Story ...

Das alles ist die erste Hälfte des Buches, wo der Klassiker aus Marys Sicht neu erzählt wird.
Die zweite Hälfte dreht sich dann Jahre später um Marys Weg, sich ein Leben aufzubauen und dabei besucht sie nicht nur ihre Schwestern, sondern auch die Collins. Dieser Teil beantwortet viele "Was geschah danach?” - Fragen für die Leser und auch hier schafft es die Autorin, die bekannten Charaktere nicht nur passend darzustellen, sondern Ihnen auch mehr Tiefe zu geben.

Und was wäre dieser Roman nicht ohne eine Liebesgeschichte, die mit genauso vielen Wirren und Problemen aufkommt, die wir von Jane Austen kennen?
Mary, die bis jetzt immer ein Kopfmensch war, wird gleich von zwei Gentleman den Hof gemacht und sie muss lernen, nicht nur sich selbst zu lieben, sondern auch ihrem Herz einen Mann zu öffnen. Und dann trifft noch die Schwester von Mr. Bingley auf, die immer noch auf der Suche nach einem Mann zum Heiraten ist … Es wird auf seine Art turbulent!

Für alle Jane Austen Fans, die auch kritisch über die damalige Zeit denken können, empfehle ich das Buch dringend zu lesen! Ihr werdet es lieben!

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Cozy Fantasy

Mona - Zwischen Himmel und Hölle
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Mein erster Gedanke, als ich das Buch fertig gelesen hatte: Jetzt ist es vorbei.
Es stimmt mich einerseits immer traurig, eine Reihe zu beenden und andererseits glücklich, weil ich “es geschafft habe” ...

Mein erster Gedanke, als ich das Buch fertig gelesen hatte: Jetzt ist es vorbei.
Es stimmt mich einerseits immer traurig, eine Reihe zu beenden und andererseits glücklich, weil ich “es geschafft habe” und mich wieder auf andere Serien konzentrieren kann.
Aber hier war der Teil “traurig” größer, da ich die Mona-Reihe als eine gemütliche Fantasyserie empfunden hatte, zum Runterkommen und zum Entspannen.

Beim dritten und letzten Teil habe ich das Buch nicht “nur” gelesen, sondern auch parallel angehört, aber dazu später mehr.

Zuallererst, es ist auf jeden Fall eine Reihe, die ihr in der richtigen Reihenfolge lesen müsst, da der Inhalt aufeinander aufbaut. Was auch so viel heißt, wenn ihr nun weiter lest, spoilert ihr euch zu ein paar Punkten aus den vorherigen zwei Bänden.

Im letzten Teil erwartet uns das epische Ende der Liebe zwischen Mona und Balthasar, nämlich die Hochzeit, aber der Weg bis dahin ist noch lang und es warten davor und danach noch ein paar Probleme auf die beiden.
Von rosa Elefanten bis hin zur Rettung der Welt wird auf der actionreichen Seite viel geboten. Aber auch auf die zwischenmenschlichen (zwischenfantastischen?) Beziehungen wird hier viel eingegangen in diesem Band. Und nicht nur Mona und Balthasar müssen sich ein paar wichtige Fragen stellen, wie es mit ihnen weitergeht und ob das so, als Hexe und Gott, klappen kann. Sondern auch ihre Freunde entwickeln sich hier rasch weiter und machen die nächsten Schritte in ihrem Leben.
Kurzum, von jeder Seite wird hier viel aufgelegt und mit knapp 480 Seiten ist das auch ein würdiger Abschluss für die Reihe gewesen. Natürlich hätte ich gerne noch weiter gelesen, besonders über einzelne Personen hätte ich noch einen Spin-Off in Aussicht gehabt, aber wer weiß ob das noch kommt?
Ihr könnt schon raushören, dass ich die Reihe gerne gelesen habe und ich finde auch, dass es eine wunderbare Serie zum Abschalten vom Alltag ist. Besonders dann, wenn man sich gerade nicht auf schwere oder dramatische Geschichten konzentrieren kann, war das eine willkommene Abwechslung.
Daher würde ich es eher in das Genre “Cozy Fantasy” schieben, das in letzter Zeit besonders im englischsprachigen Sprachraum an Beliebtheit gewinnt und kann es ebenso als Hörbuch empfehlen.
Das Hörbuch wird von der Autorin selbst gelesen und für mich war das eine Premiere. Ich habe bis dahin noch kein Hörbuch gehört, das von dem Autor selbst eingesprochen wird. Und ja, es ist nicht perfekt gewesen - ein paar Stimmen, besonders die von Balthasar, hätte ich mir dunkler und kräftiger vorgestellt - aber ich meckere hier auch auf besonders hohem Niveau. Ich höre im Monat um die 50 St. Hörbücher und hab schon die eine oder andere Reihe abgebrochen, weil mir der Sprecher nicht passte.
Sonst fand ich es gelungen und finde es schade, dass ich die Hörbücher erst im letzten Band für mich entdeckt hatte!

Wer Lust hat auf “Cozy Fantasy” und einige vergnügliche, gemütliche Lesestunden, sollte auf jeden Fall zu der Reihe rund um Mona und ihrem Erzdämon greifen!

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Veröffentlicht am 13.12.2022

Wieder ein gutes Buch von ihr!

Miss Kim weiß Bescheid
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Eines meiner Highlights aus dem letzten Jahr war “Kim Jiyoung, geboren 1982” von Cho Nam-Joo. Und als dann ihr nächstes Buch angekündigt wurde, wusste ich, das wird mir gefallen.

In diesem Roman hat ...

Eines meiner Highlights aus dem letzten Jahr war “Kim Jiyoung, geboren 1982” von Cho Nam-Joo. Und als dann ihr nächstes Buch angekündigt wurde, wusste ich, das wird mir gefallen.

In diesem Roman hat die Autorin sieben Erzählungen gesammelt, bzw. sieben kurze Porträts von Frauen. Sie schreibt von ganz gewöhnlichen Frauen und ihren Problemen, daher ist es egal, ob wir hier von Problemen in der südkoreanischen Gesellschaft reden oder sonst wo – es sind universelle Themen, die sie annimmt. Wo jeder sich einfühlen kann und mit dem Kopf nickt beim Lesen. Wobei der Kern bei allem die Frau in einem patriarchalischen System ist, mal mehr, mal weniger sichtbar.

Für die Rezension gehe ich auf jede Erzählung ganz kurz ein, damit ihr ein besseres Gefühl für das Buch bekommt. Und ich versuche so kryptisch wie möglich zu bleiben, damit nicht zu viel verraten wird.

“UNTER DEM PFLAUMENBAUM”
Wir fangen an mit einer Seniorin, die ihre Schwestern im Altersheim besucht. Es geht um das Thema “Opfer für die Familie”, “Alt werden” und wie sich Familienbande entwickeln. Mit der Geschichte startete das Buch gleich ganz stark.

“TROTZ”
Eine Autorin schreibt ein Buch über ihre Gewalterfahrungen und bekommt dafür, neben sehr viel Lob, ein negatives Feedback, das ihr stark nachhängt.
Hier musste ich immer wieder an die Autorin selbst denken und frage mich, wie viel persönliche Erfahrung hier wohl mit eingeflossen ist.

“WEGGELAUFEN”
Das Verschwinden des Vaters verändert die komplette Dynamik in der Familie und es entstehen neue Bande.
Eine überraschende Story, über die ich dann noch ein paar Tage nachgedacht habe. Nicht weil sie schlimm ist, sondern schlichtweg interessant.

“MISS KIM WEISS BESCHEID
Die titelgebende Geschichte, die in einem Büro spielt. Unsere Protagonistin ist neu auf der Arbeit und erfährt von ihrer Vorgängerin Miss Kim, die zu gut in ihrem Job war. Es geht um die Ungleichbehandlung von Frauen im Beruf.
Ich denke hier könnten sich viele wiederfinden, die in einem Männerdominierten Beruf arbeiten und an eine kleine Art Rache schon mal gedacht hatten.

“LIEBER HYUNNAM”
Eine 30 jährige Frau rechnet mit ihrem toxischen Exfreund ab. Es geht um die Befreiung aus dem patriarchalischen System und einer gefährlichen Art von Liebe. Ein starkes Stück mit einer direkten und eindringlichen Heldin. Hier gefiel mir besonders die direkte Rede an ihm als Brief – sehr gelungen.

“DIE NACHT DER POLARLICHTER”
Schwiegermutter und Schwiegertochter verstoßen gegen ein Tabu in der koreanischen Gesellschaft: sie freunden sich miteinander an.
Für mich war diese hier die schwächste Geschichte, aber auch die traurigste. Nach so vielen interessanten Personen konnte mich diese Erzählung nicht von sich einnehmen.

“GROSSE MÄDCHEN
In dieser Geschichte geht es um das Thema “sexuelle Belästigung” und in dem Fall bei jungen Mädchen an einer Schule und wie sie, als auch die Familien sich wehren.

“ERSTE LIEBE, 2020”
Junge Liebe in Zeiten von Corona. War für mich eine schwache Erzählung aus der ich wenig mitgenommen hatte.
Wobei mir an dieser Geschichte am gefallen hat, zu erfahren, wie man in Südkorea mit Corona und Schule umgegangen ist.

Alles in allem schreibt die Autorin auf brillante Art und Weise über die verschiedensten Frauen und versteht sich gut darin, sie wiederzugeben.

Authentisch, stark und mit Empathie – das sind die Punkte, die mich neben dem interessanten Inhalt gepackt haben an den Erzählungen.

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