Cover-Bild Miss Bennet
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere

Klicken Sie hier, um den Weitersagen-Button zu aktivieren. Erst mit Aktivierung werden Daten an Dritte übertragen.

15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: historisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 704
  • Ersterscheinung: 18.01.2023
  • ISBN: 9783442493128
Janice Hadlow

Miss Bennet

Roman
Claudia Franz (Übersetzer), Britta Evert (Übersetzer)

Eine bezaubernde Hommage an Jane Austen

Mary Bennet weiß von klein auf, dass sie keine Schönheit ist – besonders im Vergleich zu ihren vier Schwestern, die mittlerweile alle verheiratet sind. Sie selbst sucht noch nach ihrem Platz im Leben, als sie nach dem Tod des Vaters zusammen mit ihrer Mutter den Familiensitz Longbourn verlassen muss. Mary zieht zunächst von einer Schwester zur anderen, bevor sie bei ihrer Tante in London unterkommt. Dort blüht sie förmlich auf und findet erstmals Gefallen an Bällen und Abendeinladungen. Schon bald macht ihr der reiche Erbe Will Ryder den Hof. Doch Mary ist fest entschlossen, ihrem Herzen zu folgen – und das schlägt für den stillen Anwalt Tom Hayward ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2023

Entstaubter Klassiker

0

Wenn man Jane Austen-Fans nach ihrer Lieblingsfigur in „Stolz und Vorurteil“ fragt, wird wohl in den seltensten Fällen der Name Mary fallen. Nicht überraschend, denn die mittlere Bennet-Schwester wird ...

Wenn man Jane Austen-Fans nach ihrer Lieblingsfigur in „Stolz und Vorurteil“ fragt, wird wohl in den seltensten Fällen der Name Mary fallen. Nicht überraschend, denn die mittlere Bennet-Schwester wird von der Autorin nicht sonderlich beachtet. Ihr fällt im Wesentlichen die Aufgabe zu, die Eigenschaften ihrer vier Schwestern in das entsprechende vorteilhafte Licht zu rücken, während sie dabei im Schatten bleibt.

Auch in „Miss Bennet“ ist Mary zu Beginn unscheinbar, schüchtern, liebt ihre Bücher mehr als gesellschaftliche Verpflichtungen und rauschende Bälle. Ihre Schwestern sind mittlerweile alle verheiratet, nur sie ist übriggeblieben und das lässt sie ihre Mutter tagtäglich spüren. Noch immer ist sie diejenige, die übersehen wird, aber da sie hier als Hauptfigur aus dem Schatten tritt, zieht sie die Aufmerksamkeit der Leser auf sich. Durch Rückblicke in ihr Aufwachsen weckt die Autorin gleichzeitig Verständnis, Mitleid und Sympathie, aber auch Freude über ihr allmähliches Erwachen nach dem Tod des Vaters. Die entscheidende Zäsur in ihrem Leben, die ihr den Boden unter den Füßen wegzieht. Nicht nur, dass sie sich komplett verloren fühlt, sie muss auch ihre Heimat verlassen Aber es ist dieser Schritt ins Unbekannte, der lange verborgene Stärken zutage bringt und letztlich dafür verantwortlich ist, dass Mary ihren Platz in der Welt findet.

Ich habe den Roman sehr gerne gelesen und natürlich währenddessen auch Vergleiche mit der literarischen Vorlage angestellt. Die Autorin behält deren Ton bei, stellt aber in ihrer Neuinterpretation des Klassikers durch die Fokussierung auf Mary und deren Selbstfindung aktuelle Themen in den Mittelpunkt, die der heutigen Zeit angemessen sind. Natürlich empfehle ich den Roman allen Jane Austen-Fans, aber auch all denjenigen, die dem Bridgerton-Hype erlegen sind.

Veröffentlicht am 24.01.2023

Mary Bennet auf der Suche nach dem echten Glück - sanft, berührend und wundervoll

0

Familie Bennet ist durch Jane Austens "Stolz und Vorurteil" mehr als bekannt und nun erhält Mary, die unscheinbarste, ernste und strebsamste der 5 Geschwister ihre ganz persönliche Geschichte. Dieses Buch ...

Familie Bennet ist durch Jane Austens "Stolz und Vorurteil" mehr als bekannt und nun erhält Mary, die unscheinbarste, ernste und strebsamste der 5 Geschwister ihre ganz persönliche Geschichte. Dieses Buch besteht aus 5 Teilen, die nach und nach mehr über Marys Entwicklung erzählen. Anfangs erhält man Einblicke, wie unzulänglich sie sich fühlt, als Mauerblümchen, ohne Selbstwertgefühl und voller Selbstzweifel. Die Reaktionen der Familie auf sie haben mich wirklich erschüttert, weil alles einfach so oberflächlich bewertet wurde. Man spürt die Sehnsucht Marys, ein Teil der Familie zu sein, wird aber dennoch immer ausgegrenzt und abgewertet.
Der Tod ihres Vaters verändert ihre Situation erneut, denn aufgrund des Erbrechts müssen sie und ihre Mutter nun eine neue Bleibe finden. Doch die Situation bei ihren mittlerweile verheirateten Schwestern ist nicht leicht und erneut spürt sie, dass sie überall eher als Störfaktor gesehen wird. Bis ihr Onkel und ihre Tante sie zu sich nach London einladen. Diese wundervolle Entwicklung Marys und die liebevolle Art der Verwandten veranlassen sie, nach und nach Selbstvertrauen zu finden, zu lernen, dass Glück und Zufriedenheit nichts mit Reichtum, Schönheit oder Ansehen zu tun hat oder ein Zufallsprodukt ist, sondern jeder für sein eigenes Glück verantwortlich ist.
Das Buch wirkt anfangs etwas traurig und bedrückend, man muss sich an die Familie Bennet sehr gewöhnen, weil es einfach so unglaublich ist, wie sie sich verhalten. Gerade die Eltern waren an Grausamkeit und Demütigungen nicht zu übertreffen, das hat mich oft sprachlos gemacht.
Doch Marys Art, ihre Hoffnung und gleichzeitige Verzweiflung, für sich einen Weg zu finden, mit ihrer Lage umzugehen, hat mich sehr berührt.
Es hat gleichzeitig so viel Spaß gemacht, ihre besonderen Momente mitzuerleben, wo sie entweder durch Bücher oder ihre liebenswerte Tante, die so viel Liebe, Zeit und Geduld aufwendet, um Zugang zu Mary zu finden und auch die lustigen Besuche von gleich zwei Verehrern, die unterschiedlicher nicht sein könnten und Mary vor völlig neue Herausforderungen stellen, fand ich herrlich. Marys Gedanken und wie sie Dinge angeht, mögen zunächst fremd und auch etwas merkwürdig wirken, aber genau das macht sie so herausragend. Mary ist ein absoluter Kopfmensch, der für alles eine Erklärung und Bedeutung braucht, um damit umgehen zu können und geprägt durch ihre Familie ist sie mit ihren Gedanken viel zu viel alleine, bis ihre Tante und sowohl Will Ryder auf seine ungestüme, lebensfrohe und fröhliche Art und der gefasstere, stille Anwalt Tom Hayward zu ihr durchdringen und sie das erste Mal merkt, was auch ihr Herz fühlt.
Es ist ein sehr umfangreiches Buch und zwischendurch hat man das Gefühl, es zieht sich ein wenig, aber weil es sich so sanft, gefühlvoll und portionsweise entwickelt, konnte man viel mehr in Mary sehen und entdecken, besonders ihre erstaunliche Eigenschaft, in den Menschen, die ihr so zusetzen und verletzen, immer das Gute zu sehen, weil sie selbst zu viel Trauriges erlebt hat.
Die Charaktere sind bunt gemischt, vielseitig und für ihre Rollen absolut passend. Der Schreibstil ist fesselnd, der damaligen Zeit angepasst, die Art von Jane Austen wird ähnlich fortgeführt, auch wenn es eine neue Art der Interpretation auf den bekannten Klassiker ist. Das finde ich ganz besonders, auch wenn es eine Weile dauert, bis man im Buch ankommt.
Cover und Titel gefallen mir sehr, es war für mich die Einladung, mehr über das unscheinbarste und doch so großartige Mitglied der Familie Bennet lesen zu wollen und kann daher eine klare Leseempfehlung abgeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere