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Veröffentlicht am 19.02.2018

Eine sehr skurrile Familie

Die erstaunliche Familie Telemachus
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„Die erstaunliche Familie Telemachus“ von Daryl Gregory ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keine Schublade passt.

Die Familie Telemachus ist keineswegs eine gewöhnliche Familie, da die einzelnen Familienmitglieder ...

„Die erstaunliche Familie Telemachus“ von Daryl Gregory ist ein ungewöhnlicher Roman, der in keine Schublade passt.

Die Familie Telemachus ist keineswegs eine gewöhnliche Familie, da die einzelnen Familienmitglieder über ungewöhnliche Fähigkeiten besitzen. Während sie einst mit ihren magischen Fähigkeiten im Fernsehen auftraten, kann sie nun keiner mehr so richtig zu seinem Vorteil einsetzten.
Teddy - ein Trickbetrüger und das Oberhaupt der Familie, der sich sein ganzes Leben durchgemogelt hat - heiratete Maureen, die ihre paranormalen Fähigkeiten an die drei gemeinsamen Kinder - Irene, Frankie und Buddy - vererbte.
Das Buch beginnt im Juni 1995 aus der Sicht des 14-jährigen von Matty – Irenes Sohn. Dieser entdeckt, dass er aus seinem Körper heraustreten kann und damit wird ihm klar, dass die paranormalen Fähigkeiten seiner Familie kein Mythos sind.
Maureen ist zu diesem Zeitpunkt schon seit 31 Jahren tot und doch ist sie permanent präsent und wird vermisst, fehlt als ordnendes Element in der Familienstruktur.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen und wird aus den verschiedenen Perspektiven der einzelnen Familienmitgliedern erzählt. Dadurch lernt man nach und nach die einzelnen Charaktere gut kennen. Sie wirken glaubhaft und die einzelnen Figuren sind jede für sich interessant und irgendwie liebenswert.

Zum Ende hin, wird es immer spannender. Durch die Kapitel, die immer kürzer werden und den immer schnelleren Perspektivwechsel, nimmt die Handlung ordentlich an Fahrt auf, bis sich schließlich alle Puzzleteilchen zusammenfügen. Dabei ist das Ende ebenso verrückt und abgedreht wie die gesamte Familie Telemachus. Daryl Gregory versteht es den Leser bis zum Ende zu fesseln und dann zu überraschen.

Das Buch lässt sich in kein Genre einordnen. Es ist total abgedreht, skurril, spannend und einfach anders. Mit viel Fantasie wurde hier eine Familie mit liebenswerten Charakteren erschaffen, die den Halt in ihrem Leben verloren haben und die zeigen, wie wichtig der familiäre Zusammenhalt ist.

Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für jeden, der einmal etwas Ungewöhnliches und Anderes lesen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Geschichte
  • Humor
  • Fantasie
Veröffentlicht am 18.02.2018

Spannend, skurril & witzig – eine gelungene Mischung

Nackt über Berlin
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„Nackt über Berlin“ ist der Debütroman von Axel Ranisch und ein echtes Leseerlebnis.

Allein das Cover zu diesem skurrilen Roman ist – im doppelten Sinne – ein echter Eyecatcher, der Titel provozierend ...

„Nackt über Berlin“ ist der Debütroman von Axel Ranisch und ein echtes Leseerlebnis.

Allein das Cover zu diesem skurrilen Roman ist – im doppelten Sinne – ein echter Eyecatcher, der Titel provozierend und die Spiegeleier eher spießig.

Jannik und Tai sind in der Schule zwei Außenseiter und haben es in der Schule und im Leben nicht leicht. Von ihren Mitschülern werden sie Fetti und Fidschi genannt, Fetti ist ein übergewichtiger Musikfan und Fidschi ist ein Technikfreak. Als die beiden Siebzehnjährigen ihren betrunkenen Direktor Lamprecht auf der Straße antreffen, entführen sie ihn kurzerhand. Schnell entwickelt dieser ursprüngliche Scherz eine unvorhersehbare Eigendynamik.

Geschrieben wurde das Buch aus Sicht des Ich-Erzählers Fetti. Seine Geschichte zeigt, wie schnell und einfach wir uns manipulieren lassen und wie wenig wir von unseren Mitmenschen wissen. Ihm wird klar, dass er für seinen besten Freund mehr als nur Freundschaft empfindet. Seine Gefühle und seine Liebe zur Musik sind gut herausgearbeitet und nachzuvollziehen. Schwieriger fand ich es Zugang zu Tai zu finden, die Gründe für seine Distanziertheit werden im Laufe der Story deutlich. Durch Tai, der den Direkter zwingt sein Innenleben zu offenbaren, erfährt man auch einiges über den Direktor.

Der Schreibstil von Axel Ranisch ist locker, einfach zu lesen und amüsant. Es fällt leicht, sich in Gedanken- und Gefühlswelt des Protagonisten hineinzuversetzen. Trotzdem bringt er tiefer gehende Themen mit dem nötigen Ernst rüber und es handelt sich nicht nur um einen unterhaltsamen Roman, sondern einen mit Tiefgang, der überraschende Entwicklungen enthält und beim Lesen einfach Spaß macht.

Ich habe dieses Buch erfrischend und als echtes Leseerlebnis empfunden. Ein Buch der anderen Art, das Spaß macht und lohnenswert ist. Von mir gibt es für diesen Coming-of-Age-Roman eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 18.02.2018

Amüsantes Chaos – wie aus dem Leben gegriffen

La Dolce Kita
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„La Dolce Kita“ ist der dritte Roman von Jennifer Bentz und hat mich bestens unterhalten.

Die drei Protagonisten –Fridi, Lea und Anette – sind grundverschieden und jede von ihnen hat ihre eigenen Probleme ...

„La Dolce Kita“ ist der dritte Roman von Jennifer Bentz und hat mich bestens unterhalten.

Die drei Protagonisten –Fridi, Lea und Anette – sind grundverschieden und jede von ihnen hat ihre eigenen Probleme und versucht die Herausforderungen eines Alltags mit Kind zu meistern. Fridi ist alleinerziehend und hat ihre Probleme im Job, bei Lea steht die Karriere als Moderatorin im Vordergrund und die gesundheitsbewusste Annette ist die Übermami schlechthin. Ein Streik in der Kita und die erforderliche Notbetreuung der Kinder bringt die drei zusammen und trotz reichlich Konfliktpotential entsteht eine Freundschaft zwischen den Müttern.

Auf höchst amüsante Art stellt Jennifer Bents die Betreuungsprobleme im heutigen Leben von Familien mit Kindern da. Dabei wird schnell deutlich, dass dieses Problem kein Einzelfall ist und sich durch die Gesellschaft durchzieht. Die gegensätzlichen Charaktere werden hervorragend beschrieben. Alle drei haben ihre Eigenarten, wirken aber ausgesprochen sympathisch und man kann ihre Probleme, Ängste und Nöte gut nachvollziehen. Neben der Herausforderung der passenden Kinderbetreuung kommen auch noch Komplikationen im Bereich Erziehungsmethoden, Schwiegermütter und Ehemänner nicht zu kurz.

Die Geschichte beginnt turbulent und über das alltägliche Chaos, dem man mit Kindern nicht entkommen kann, kann man nur lachen.

Der Schreibstil der Autorin ist frisch und lebendig und ich habe mich beim Lesen einfach wohl gefühlt. Die Dialoge machen einfach Spaß und die Schlagabtausche zwischen den Dreien sind einfach nur zu schön. Die Aneinanderreihung von unglücklichen Umständen und verfahrenen Situationen mag manch einem Kinderlosen unglaublich vorkommen. Aber ich - als Mutter von drei Kindern - kann sagen, dass es genauso ist, wie aus dem Leben gegriffen.



Von mir gibt es für diesen wundervollen, humorvollen und unterhaltsamen Roman eine klare Leseempfehlung.


Veröffentlicht am 17.02.2018

Herzerwärmend und humorvoll

Der Beste küsst zum Schluss
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„Der Beste küsst zum Schluss“ ist ein weiterer emotionaler und humorvoller Beziehungsroman in der „Fool`s Gold“ -Serie von der New York Times-Bestsellerautorin Susan Mallery.

Zum Inhalt:
Unternehmer ...

„Der Beste küsst zum Schluss“ ist ein weiterer emotionaler und humorvoller Beziehungsroman in der „Fool`s Gold“ -Serie von der New York Times-Bestsellerautorin Susan Mallery.

Zum Inhalt:
Unternehmer Aidan bietet Abenteuer jeglicher Art an. Schon mehr als eine Touristin hat sich in sein Bett verirrt – nun gilt der Outdoor-Experte als der Aufreißer in Fool’s Gold. Um seinen Ruf loszuwerden, braucht er eine Frau! Und zwar eine, die ihm erklärt, wie Frauen wirklich ticken. Da kommt ihm Shelby mit ihrer verrückten Idee einer »Frauen-Männer-Freundschaft« gerade recht. Bereits die gemeinsame Pediküre führt Aidan an seine Grenzen. Und bald entpuppt sich Shelby als das größte Abenteuer seines Lebens … (Klappentext vom Buch übernommen)

Das Cover ist im typischen Stil der „Fool`s Gold“-Serie gestaltet und dieser nun 20. Band ist das gelungene Finale der Reihe. Alle Teile lassen sich problemlos unabhängig voneinander lesen und es sind keine Kenntnisse der vorherigen Bücher erforderlich.

Der Schreibstil von Susan Mallery ist locker, flüssig und lässt sich leicht lesen. Mit viel Humor und Witz beschreibt sie die - zunächst – Freundschaft zwischen Shelby und Aidan. Ich musste dabei mehrfach laut über die typischen Kommunikationsprobleme zwischen Männer und Frauen lachen. Die beiden Protagonisten werden gut beschrieben, könnten kaum unterschiedlicher sein und man bekommt ein klares Bild. Beide haben mit Problemen aus ihrer Vergangenheit zu kämpfen und beginnen durch ihre Freundschaft die Dinge ein wenig anders zu sehen und zu bewerten.
Aber auch die Nebencharaktere, die man in den einzelnen Bänden immer wieder antrifft, haben ihre eigene Geschichte und bleiben keineswegs gesichtslos. Man spürt, dass die Bewohner in Fool`s Gold zusammenhalten und eine Gemeinschaft sind.
Fool`s Gold ist ein wunderbarer harmonischer Ort, in dem Werte wie Freundschaft und Liebe einen großen Stellenwert haben. Es ist einfach schön, dass man auch die anderen Einwohner, der vorherigen Bände wiedertrifft und noch ein wenig über ihr weiteres Leben und ihre Entwicklung erfährt. So hatte auch die Bürgermeistern Marsha auch hier wieder einen tollen Auftritt.

Mir hat dieser Abschlussband zur Fool`s Gold Serie ausgesprochen gut gefallen. Es ist amüsante Unterhaltung mit bewegenden Momenten, die einem zum Nachdenken anregen. Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung für Fans von humorvollen Liebesromanen.




Veröffentlicht am 15.02.2018

Eine beeindruckende Frau

Frau Einstein
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„Frau Einstein“ ist ein biografischer Roman über die erste Ehefrau des berühmten Physikers Albert Einstein von der Autorin Marie Benedict in dem deutlich wird wie schwierig es damals für eine Frau war ...

„Frau Einstein“ ist ein biografischer Roman über die erste Ehefrau des berühmten Physikers Albert Einstein von der Autorin Marie Benedict in dem deutlich wird wie schwierig es damals für eine Frau war an einer Universität zu studieren.

Die Geschichte beginnt im Jahre 1896 in Zürich. Mileva Maric wurde in Serbien geboren und war - durch ihren Vater unterstützt - eine der ersten Frauen, die am Polytechnikum in Zürich studierten. Dort lernte sie auch Albert Einstein kennen, sie verlieben sich ineinander und wenig später wird Mileva schwanger. An ihrem ersten gemeinsamen und unehelich geborenen Kind zeigte Einstein nie Interesse und hat es nie gesehen. Einstein versprach Mileva, dass die Wissenschaft immer für beide einen hohen Stellenwert in ihrem gemeinsamen Leben haben wird. Allerdings beginnt er gemeinsame Arbeiten unter seinem alleinigen Namen zu veröffentlichen und gibt auch die Relativitätstheorie als seine eigene aus. Mit der Treue nahm er es ebenfalls nicht so genau. Mileva wird als eine starke Frau dargestellt, die in der damaligen Zeit keine Chance auf eine wissenschaftliche Karriere hatte. Einstein wurde mir im Verlauf des Buches immer sympathischer. Er wirkt sehr selbstsüchtig und eigensinnig, dabei erscheint er regelrecht hartherzig. Je erfolgreicher Einstein wird, desto weniger Anteil lässt er seiner Frau daran.

Geschrieben wurde der Roman aus der Ich-Perspektive von Mileva. Durch Rückblenden in die Vergangenheit von Mileva wird ihr Verlangen nach Bildung - mit dem sie ihr angeborenes Hüftleiden und das daraus folgende Hinken kompensieren möchte - deutlich. Das Buch basiert auf Briefwechseln zwischen Albert und Mileva.

Der Schreibstil von Marie Benedict ist flüssig zu lesen und macht deutlich wie schwer es für Frauen war sich im wissenschaftlichen Bereich durchzusetzen und zu beweisen. Der biographische Hintergrund des Buches mit den fiktiven Teilen ist fesselnd, berührend aber auch erschreckend.

Ich kann das Buch Lesern die Biografien mögen und mehr über eine unbekannte Frau an der Seite eines großen Wissenschaftlers erfahren möchten nur empfehlen.