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Veröffentlicht am 05.07.2023

Frauen und Architektur – ein großartiges Werk

Das Haus am Meeresufer
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„Das Haus am Meeresufer“ ist ein meisterhafter Roman über Kunst, Architektur und vieles mehr von der Autorin Joséphine Nicolas.

Nach einem kurzen Prolog und Epilog im Jahr 1976 in Paris beginnt die Handlung ...

„Das Haus am Meeresufer“ ist ein meisterhafter Roman über Kunst, Architektur und vieles mehr von der Autorin Joséphine Nicolas.

Nach einem kurzen Prolog und Epilog im Jahr 1976 in Paris beginnt die Handlung 1921 und wird chronologisch bis in das Jahr 1939 fortgeführt.

Ganz grob gesagt geht es um das Leben der irischen Designerin und Architektin Eileen Gray und ihre Liebe zu dem Architekten Jean Badovici, für den sie ihr erstes Haus, das E.1027an der französischen Riviera baute. Damit hat sie sich in eine von Männern dominierten Bereich begeben und musste neben Bewunderung auch Neid und Missgunst ertragen.

Der Schreibstil von Joséphine Nicolas ist fulminant, poetisch und mitreißend. Dabei verleiht sie mit den Dialogen den Ereignissen eine lebendige Atmosphäre. Es ist zu merken, dass die Autorin ausgiebig recherchiert hat, sowohl über das Leben von Eileen Gray als auch über Architektur und Kunst in den 1920er und folgenden Jahren. Dabei werden die Schauplätze so detailliert geschildert, dass ich direkt das Gefühl hatte, mit vor Ort zu sein. Ich fühlte mich zeitlich zurückversetzt und bin in eine für mich bisher fremde Welt abgetaucht.

Mich hat das Buch gefesselt und ich kann es allen empfehlen, die sich für Kunst, Architektur, starke Frauen und/oder historische Romane interessieren.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Von der Schönheit des Lebens und glücklichen Erinnerungen

Die Erinnerungsfotografen
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„Die Erinnerungsfotografen“ ist ein durchaus ungewöhnlicher Roman der in Tokio lebenden Autorin Sanaka Hiiragi.

Herr Hirasaka ist Inhaber eines Fotostudios. Es ist aber kein normales Fotostudio, sondern ...

„Die Erinnerungsfotografen“ ist ein durchaus ungewöhnlicher Roman der in Tokio lebenden Autorin Sanaka Hiiragi.

Herr Hirasaka ist Inhaber eines Fotostudios. Es ist aber kein normales Fotostudio, sondern eines, das man erst nach seinem Tod besucht, um einen Lebensfilm mit einem Foto aus jedem Lebensjahr zu erstellen. Hirasaka bietet die Möglichkeit bestimmte Momente der Vergangenheit erneut aufzunehmen bevor man sich endgültig in das Jenseits verabschiedet.

Sanaka Hiiragi hat für diesen Ausflug in die Vergangenheit drei vollkommen unterschiedliche Charaktere ausgewählt. Als erstes treffen wir Hatsue eine alte Dame, die mit Verwunderung feststellt, dass sie tot ist, aber keineswegs dort angekommen ist, wo sie dachte. In ruhigen Worten erklärt ihr Herr Hirasaka wo sie sich befindet und was nun anliegt, so dass auch der Leser erfährt, was es mit dem Fotostudio auf sich hat.

Ich habe jeden der Charaktere gerne begleitet und hätte mir durchaus vorstellen können, weitere Lebensgeschichten zu lesen. Der ruhige, aber dennoch lebendige Schreibstil der Autorin ist angenehm und sie zaubert damit eine magische Atmosphäre, die ich nicht in Worte fassen kann.

Die Idee nach seinem Tod in vergangene Situationen zurückzureisen und damit seinen Frieden zu schließen, finde ich einfach wunderschön. Vielleicht sollte man aber gar nicht so lange warten (?).

Ich habe das Buch gerne gelesen, es wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben und es hat mich zum Nachdenken angeregt.

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Veröffentlicht am 04.07.2023

Erfrischend- unterhaltsam - amüsant

Eine Lady hat die Wahl
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„Eine Lady hat die Wahl“ ist nach ihrem Debüt "Wie man sich einen Lord angelt" der zweite Band der Reihe „Der Lady`s Guide“ der Lektorin und Autorin Sophie Irwin. Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band ...

„Eine Lady hat die Wahl“ ist nach ihrem Debüt "Wie man sich einen Lord angelt" der zweite Band der Reihe „Der Lady`s Guide“ der Lektorin und Autorin Sophie Irwin. Vorkenntnisse aus dem vorherigen Band sind keineswegs notwendig, schaden aber auch nicht, da dieser ebenso unterhaltsam ist und mir beim Lesen genauso viel Spaß gemacht hat.

Nachdem die 27-jährige Eliza 10 Jahre unglücklich verheiratet war und früh verwitwet ist, fühlt sie sich nun frei. So ganz frei ist sie allerdings auch wieder nicht, da ihr verstorbener Mann ihr sein Vermögen nicht ohne Auflagen vererbt hat.
Zusammen mit ihrer Cousine und Freundin Margaret begibt sie sich unter einem Vorwand nach Bath. Dort trifft sie nicht nur ihre erste große Liebe wieder, sondern auch auf andere Verehrer.

Der Schreibstil von Sophie Irwin ist einfach grandios. Es schwingt viel Humor und eine Menge Leichtigkeit zwischen dem historischen und durchaus edlem Setting mit. Das klingt vielleicht ein wenig widersprüchlich, ist es aber nicht. Die Dialoge der Charaktere haben es in sich. Sie liefern sich lebendige Wortgefechte, die perfekt in die Zeit passen und über die ich mich bestens amüsiert habe. Besonders gut gefiel mir die Entwicklung von Eliza, die sich von einer zurückhaltenden jungen Frau zu einer selbstbewussten Dame mit leicht rebellischen Zügen verändert hat.

Ich habe diese Reise in die Vergangenheit, in die Zeit des Regency, mit den Bällen, dem vornehmen Gehabe des Adels, den höflichen Beleidigungen und dem dazugehörigen Glamour geliebt. Alles wirkte so frisch und lebendig auf mich, dass ich die Szenen direkt vor Augen hatte.

Wer gerne einmal den Beginn des 19. Jahrhunderts gemeinsam mit facettenreichen und authentischen Charakteren erleben möchte, Romantik und Humor mag, der sollte dieses Buch lesen.

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Veröffentlicht am 03.07.2023

Gelungener Abschluß der Bloomsbury-Saga

Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe
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„Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe“ ist nach „Virginia und die neue Zeit“ und „Vanessa und die Kunst des Lebens“ der dritte Band der Bloomsbury-Saga der in Düsseldorf lebenden ...

„Die Liebenden von Bloomsbury – Vita und der Garten der Liebe“ ist nach „Virginia und die neue Zeit“ und „Vanessa und die Kunst des Lebens“ der dritte Band der Bloomsbury-Saga der in Düsseldorf lebenden Autorin Stefanie H. Martin.

Nachdem in den vorherigen Bänden Virginia und ihre Schwester Vanessa Bell im Vordergrund standen, geht es nun vermehrt um Vita Sackville-West . Die Bücher lassen sich aber ohne Verständnisprobleme unabhängig voneinander lesen.

Virginia geht es gesundheitlicher wieder ein wenig besser, trotzdem wird sie von ihrem Ehemann Leonard noch sehr fürsorglich und übervorsichtig behandelt. Als sie Schriftstellerin Vita Sackville-West kennenlernt, ist sie fasziniert von ihr. Nach dem ersten Überraschungsmoment von Virginias Unscheinbarkeit, geht es Vita aber ganz ähnlich und es entsteht eine Anziehungskraft zwischen den beiden Frauen.

Über Vita Sackville-West wusste ich bisher so gut wie nichts und fand es ausgesprochen interessant mehr über die Frau zu erfahren, die Virginia zu ihrem Werk „Orlando“ inspiriert hat. Neben ihr tauchen auch wieder bekannte Charaktere aus der Blommsbury Group auf, die sich wie ein roter Faden durch die Saga ziehen.

Stefanie H. Martin schreibt lebendig. Durch ihre Dialoge werden die Beziehungen der einzelnen Charaktere untereinander greifbar, so dass ich in direkt in die Vergangenheit abgetaucht bin. Alles wirkt authentisch und die Atmosphäre und der Zeitgeist werden gelungen dargestellt und regelrecht spürbar.

Mit der Trilogie über die Menschen der Bloomsbury Group hat die Autorin ein interessantes Stück Zeitgeschichte lebendig werden lassen und mir interessante Persönlichkeiten nähergebracht.

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Veröffentlicht am 02.07.2023

Mehr als nur ein Kochbuch

Cucina della nonna
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"Cucina della nonna: Traditionelle Familienrezepte aus meiner italienischen Heimat" von dem Autor und Foodblogger Domenico Gentile ist ein Kochbuch, das viel mehr enthält als nur Rezepte.

Zunächst berichtet ...

"Cucina della nonna: Traditionelle Familienrezepte aus meiner italienischen Heimat" von dem Autor und Foodblogger Domenico Gentile ist ein Kochbuch, das viel mehr enthält als nur Rezepte.

Zunächst berichtet der Autor über seine Familie, wie er zum Kochen kam, was es für ihn bedeutet und man kann auf jeder Seite seine Leidenschaft für Lebensmittel und das Kochen sowie seine Heimatverbundenheit spüren. Durch seine einführenden Worte wird die Atmosphäre Italiens lebendig und mit jeder Seite war ich gespannter auf seine Rezepte.

Diese unterteilt er in vier Kategorien
- Vorspeisen, Beilagen Suppen
- Erster Gang
- Hauptgerichte
- Süßspeisen

Ich war schon beim ersten Durchblättern total begeistert, da mir die Abbildungen der Rezepte einfach Lust auf`s Nachkochen gemacht haben.
Die Rezepte selbst sind gut beschrieben, so dass auch jemand mit wenig Kocherfahrung keine Probleme haben dürfte.
Die meisten Rezepte sind für 4 oder 4 bis 6 Personen. Es wird die Zubereitungszeit angegeben und oft gibt es noch einen zusätzlichen Tipp, was dazu passt, was man Abwandeln kann oder was zu beachten ist.
Zwischen den Rezepten befinden auch ganz viele tolle Fotografien aus Italien, mit Landschaften, Bauten oder typischen Lebensmitteln. Ich glaube jeder, der das Buch in die Hand nimmt, bekommt Sehnsucht nach diesem Land. Um diese ein wenig zu lindern, kann man dann zumindest einige der wunderbaren Rezepte nachkochen.

Für mich ist das Buch inhaltlich und optisch ein echtes Highlight und viel mehr als nur ein Kochbuch.

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