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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.08.2021

Zu wenig erzählt, zu viel erklärt?

Der Muttercode
1

Es gibt einfach Bücher, da funkt es nicht. Der Muttercode ist für mich leider eins davon. Da es um Roboter und Krankheiten geht, wird sehr vieles erklärt. Das finde ich grundsätzlich gut, denn ich hasse ...

Es gibt einfach Bücher, da funkt es nicht. Der Muttercode ist für mich leider eins davon. Da es um Roboter und Krankheiten geht, wird sehr vieles erklärt. Das finde ich grundsätzlich gut, denn ich hasse es, wenn etwas in Büchern keinen Sinn ergibt. Trotzdem geht das hier schon sehr ins Detail. Ich hatte (als Biologiestudientin kurz vor einer Epigenenetik-Klausur) manchmal eher das Gefühl zu lernen oder ein Paper zu lesen 😀

Obwohl der Schreibstil sehr angenehm ist und ich es eigentlich sehr mag, wenn es verschiedene Handlungsstränge gibt, wirkte das hier sehr unausbalanciert. Während der Fokus im Klappentext auf den Kindern liegt, liest man im Buch mehr über die Rolle des Militärs bezüglich der Krankheit und des Muttercodes. Das wirkte auf mich leider wie eine viel zu lange Einleitung.

Leider bleiben auch zwischenmenschliche Beziehungen und Charakterzüge auf der Strecke. Es gibt zwar ein paar Entwicklungen, aber gerade die Figuren vom Militär habe ich sehr oft vertauscht, weil sie mir so ähnlich vorkamen.

Fazit

Wahrscheinlich gehört dieses Buch in die Kategorie „Man liebt es oder es gefällt einem gar nicht“. Ich finde den Klappentext dazu etwas trügerisch, denn von Kais Geschichte erfährt man weniger als über das Militär und bis derdie Leserin an dem Punkt angelangt, der am Ende des Klappentexts steht, ist das halbe Buch auch schon um.

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Veröffentlicht am 04.08.2021

Ein fantastisches Abenteuer

Die Rückkehr der Wirker
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Fangen wir mal mit drei einfach Worten an: Ich liebe es! Ehrlich! Bei High Fantasy gibt es immer ein paar Punkte, die ich oft kritisiere, die in dem Fall aber unheimlich gut umgesetzt werden.

Da hätten ...

Fangen wir mal mit drei einfach Worten an: Ich liebe es! Ehrlich! Bei High Fantasy gibt es immer ein paar Punkte, die ich oft kritisiere, die in dem Fall aber unheimlich gut umgesetzt werden.

Da hätten wir einmal den Schreibstil. Bei über 600 Seiten ist die Gefahr groß, dass es langatmige und trockene Stellen gibt. Die sucht man hier aber zum Glück vergeblich. Durch den sehr angenehmen aber trotzdem zur Geschichte passenden Schreibstil und den verschiedenen Strängen der Geschichte, die aber alle miteinander verknotet sind, wird das Buch zu einem richtigen Pageturner!

Dabei hat die Geschichte zwar wunderbare Fantasyelemente, wird aber nicht zu sehr damit überladen. Die Hintergründe der Wirker mag ich total und ihre Kraft und Macht fasziniert mich sehr. Da gleichzeitig so viele Dinge passieren, weiß man als Leserin ab und an mehr als die Charaktere. Das nimmt aber keinesfalls die Spannung raus, sondern sorgt dafür, dass man manchmal das Gefühl hat, einem Boot in Zeitlupe beim Sinken zuzusehen.

Im Klappentext ist von hauptsächlich drei Protagonisten die Rede, aber in dem Buch stecken noch so viele liebenswürdige und tiefgründige Charaktere. Selbst kurz auftauchende Personen bekommen ihre Hintergrundgeschichte und so wird jeder einzelnen Figur Leben eingehaucht. Mein persönlicher Liebling ist trotzdem Arken. Ihr wisst ja: Ich habe eine Schwäche für Meisterdiebe (;

Fazit

Ich kann dieses Buch sehr guten Gewissens alten Fantasy-Liebhaber
innen empfehlen, da es neue Elemente bietet. Aber auch Neulinge in dem Genre werden aufgrund des lockeren Schreibstils ihre Freude daran finden.

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Veröffentlicht am 05.07.2021

Der Lotus muss Blühen ...

Der Lotuskrieg 1
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„Sieh dich um. Kein Tier mehr am Leben, die Flüsse schwarz, das Land überwuchert und erstickt. Der Himmel rot wie Blut. Und wofür?“

Die Regel besagt: Ein Jay Kristoff muss gelesen werden, selbst wenn ...

„Sieh dich um. Kein Tier mehr am Leben, die Flüsse schwarz, das Land überwuchert und erstickt. Der Himmel rot wie Blut. Und wofür?“

Die Regel besagt: Ein Jay Kristoff muss gelesen werden, selbst wenn dich der Klappentext dich gar nicht so packt. Jedenfalls war das bei mir der Fall, denn ich war mir so unsicher, ob ich mit dem Japan-Steampunk-Thema etwas anfangen kann. Gut, dass ich’s probiert habe!

Zu Beginn fiel es mir aber zugegebener Maßen wirklich schwer reinzukommen. Es gibt viele japanische Begriffe, die zwar im Glossar erklärt stehen, aber das störte natürlich meinen Lesefluss. Mit der Zeit wurde das aber angenehmer und ich war vollends in der Geschichte versunken. Am Anfang fehlte mir auch der typische Jay Kristoff, aber Entwarnung gegen Mitte des Buches: Es wird unanständig geflucht!

Was der Autor einfach kann ist die Charakterentwicklung. So war mir Yukiko anfangs gar nicht sympathisch, aber mit ihrer Entwicklung wuchs auch meine Sympathie. Gerade die Beziehung zwischen ihr und dem Donnertiger ist so interessant und toll gestaltet!

Aber auch das Worldbuilding begeistert. So lassen sich einige Parallelen zu unserer Welt ziehen und ich liebe es ja, wenn so ein Buch zum Nachdenken anregt und wachrüttelt. Außerdem ist die ganze Welt so spannend und neu gestaltet, dass es sehr erfrischend ist.

Fazit

Ich freue mich wirklich sehr auf den zweiten Band und habe das Buch sehr sehr gern gelesen. Kleinen Abzug gibt es für die anfänglichen Schwierigkeiten und weil mir noch eine Kleinigkeit gefehlt hat. So ist die Geschichte zwar total spannend, aber mir noch nicht überraschend genug.

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Veröffentlicht am 29.06.2021

Magische Zirkusstunden

Der Nachtzirkus
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„Die schönsten Freuden sind die, mit denen man nicht rechnet.“

Von Erin Morgenstern habe ich bereits Das sternenlose Meer gelesen. Dementsprechend war mir klar: Das Buch wird magisch, aber wahrscheinlich ...

„Die schönsten Freuden sind die, mit denen man nicht rechnet.“

Von Erin Morgenstern habe ich bereits Das sternenlose Meer gelesen. Dementsprechend war mir klar: Das Buch wird magisch, aber wahrscheinlich ebenso verwirrend. Tatsächlich ist der Schreibstil wieder wirklich sehr schön und die Magie steht im Vordergrund. Allerdings gibt es sehr viele Zeiten und Daten, die gern auch durcheinander verwendet werden, sodass ich da häufig durcheinander kam, was wann passiert.

Die Handlung schreitet eher langsam voran, aber das störte mich in dem Fall nicht. Ich mochte die Ruhe, die das Buch mir gegeben hat. Trotzdem spitzt sich die Handlung gegen Ende zu sodass es wirkte, als würde ich langsam beim Brökeln zu sehen. Deshalb bin ich vom Ende der Geschichte leider eher enttäuscht. Obwohl Spannung aufgebaut wird, ist mir die Lösung zu leicht. Alles ist so komplex und durchdacht, dass die Lösung für mich raffinierter sein dürfte.

Auch zu den Figuren fehlte mir die Verbindung. Mit Celia und Marco habe ich ehrlich gesagt gar nicht so mitgelitten. Es war eher eine parallel laufende Geschichte, nämlich die um drei Figuren namens Poppet, Widget und Bailey, die mich wirklich interessierte. Die empfinde ich auch als sehr gut durchdacht und wunderbar integriert.

Fazit

Obwohl ich während des Lesens begeistert war, sehe ich einige Dinge nun etwas kritisch. Dazu gehört, dass sich die Figuren zu wenig entwickeln und mir nicht nahe genug gegangen sind. Außerdem ist das Ende leider gar nicht mein Fall, weil es mir – so hart das klingt- nicht genug ist.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Der Beginn einer Geschichte

Die Botschafter
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„Immerzu mussten die Menschen Krieg führen. Und wenn nicht mit anderen Völkern, dann untereinander. Er war es so Leid.“

Die Zwergen, Alben und Menschen haben einen neuen gemeinsamen Feind: Echsen und ...

„Immerzu mussten die Menschen Krieg führen. Und wenn nicht mit anderen Völkern, dann untereinander. Er war es so Leid.“

Die Zwergen, Alben und Menschen haben einen neuen gemeinsamen Feind: Echsen und geflügelte Schlangen bedrohen die Reiche. Im Herbst ziehen sich die Wesen zwar zurück, doch niemand weiß, ob und wann sie zurück kehren. Um Hilfe von den Riesen zu ersuchen, schickt jedes Reich einen Botschafter aus. So finden der Zwerg Gillim, die Albin Ketlin und der Mensch Heinrich zusammen und begeben sich auf eine lange Reise. Nichts ahnend, dass zu Hause weitere Probleme und Gefahren warten.

Die drei Protagonisten sind sehr verschieden und entsprechen den Bildern, die ich von der jeweiligen Art habe. So liebt Gillim als Zwerg Bier und gute Feiern und wirkt erst sehr rüpelig, hat aber doch ein großes Herz. Ketlin ist sehr galant und ruhiger, während Heinrich als sehr junger Mann noch eher unerfahren wirkt. Der Beziehung zwischen den dreien beim Wachsen zuzusehen, hat mir beim Lesen am meisten Freude bereitet.

Ein weiteres sehr präsentes aber fantastisch umgesetztes Thema ist Toleranz. So lassen sich viele Dinge auch in unsere Welt übertragen und regen dendie Leserin zum Nachdenken an. Das waren die Szenen, bei denen ich inne gehalten habe.

Alles in Allem mag ich die Geschichte, sie hätte aber mehr Zeit gebrauchen können. Aus den Geschehnissen dieses Buches hätten locker zwei Bände entstehen können, was der Geschichte bestimmt gut getan hätte. So wirkt die Reise zwar nicht gehetzt, aber löchrig. So, als würden einige Szenen nicht auserzählt werden. Dadurch fehlen mir ab und an die Emotionen, auch wenn einige Szenen mich durchaus berührt haben.

Fazit

Ein Empfehlenswertes High Fantasy-Buch, dass mehr Potenzial hat, als es nutzt. Mir fehlen ab und an Emotionen und vor Allem Zeit, um die Reise mit dem Trio zu genießen.

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