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Veröffentlicht am 17.03.2024

Brutale Rache

Agonie (Milosevic und Frey ermitteln 2)
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Eine bekannte Umwelt-Influencerin wird tot in ihrem Loft aufgefunden. Ihre Leiche wurde auf grausame Art zur Schau gestellt. Die junge Frau hat auf den sozialen Medien lautstark ihre Meinung zur Tierhaltung ...

Eine bekannte Umwelt-Influencerin wird tot in ihrem Loft aufgefunden. Ihre Leiche wurde auf grausame Art zur Schau gestellt. Die junge Frau hat auf den sozialen Medien lautstark ihre Meinung zur Tierhaltung vertreten und legte sich auch bereits mit Großkonzernen an. Die Mordermittler Jagoda Milosevic und Vincent Frey gehen von einem Hassverbrechen aus. Doch je mehr sie ermitteln, geraten die Menschen aus dem näheren Umfeld der jungen Frau in Verdacht. Die Tierschützerin hat sich schon mehrmals illegal verhalten und in ernsthafte Gefahr gebracht.

"Agonie" ist der zweite Teil mit dem Ermittlerduo Jagoda Milosevic (Milo) und Vincent Frey. Dieser Band ist auch ohne Vorkenntnisse aus dem Vorherigen lesbar.

Die beiden Ermittler Milo und Vincent sind mir bereits aus dem Vorgängerband bekannt. Nach wie vor finde ich Vincent noch sehr blass. Über ihn ist kaum etwas bekannt, außer dass er eine Schwäche für schöne Frauen hat. In Milos Privatleben bekommt man hingegen einen sehr detaillierten Einblick. Teilweise fand ich es sogar etwas zu viel, weil es die eigentliche Ermittlungsarbeit überwog und dadurch die Spannung gedrückt hat.

Die Handlung wurde aus unterschiedlichen Perspektiven (Milo und Gedanken des Täters) erzählt. Die Story wirkte, vor allem am Ende, etwas sehr "abgehackt", so als wenn es schnell zu Ende gebracht werden müsste oder die Ideen für die Ermittlungsarbeit ausgegangen sind. Außerdem wirkte sie an einigen Stellen zu konstruiert und unglaubwürdig. Näher eingehen möchte ich an dieser Stelle nicht, da ich sonst zu viel vorwegnehme.

Thematisiert wird hier ein sehr brisantes Thema um die Massentierhaltung, sprich die Produktion unseres Fleisches im Supermarkt. Manche Beschreibungen auf einem solchem Hof bzw. auch die Leichenfunde sind sehr blutrünstig, eklig und heftig. Also nichts für schwache Nerven.

Den Schreibstil empfand ich als überwiegend flüssig. Der ein oder andere verschachtelte Satz hat mich nur mal ins Stolpern gebracht.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit brutalen Szenen, nichts für schwache Nerven, aber ein spannender Fall.

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Veröffentlicht am 16.03.2024

Habe mehr erwartet

Stunde um Stunde
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Vor etwa zwei Jahren ist die kleine Tilly Delaney spurlos verschwunden. Das LAPD hat ihren Fall mittlerweile zu den Akten gelegt. Tillys Eltern können die Untätigkeit des LAPDs einfach nicht fassen. Aus ...

Vor etwa zwei Jahren ist die kleine Tilly Delaney spurlos verschwunden. Das LAPD hat ihren Fall mittlerweile zu den Akten gelegt. Tillys Eltern können die Untätigkeit des LAPDs einfach nicht fassen. Aus purer Verzweifelung dringen sie in das forensische Labor ein und stellen der Polizei ein Ultimatum. Das LAPD soll endlich ihre Tochter finden oder es werden Stunde um Stunde Spuren aus anderen ungeklärten Fällen zerstört.

Anfangs war ich sehr begeistert, es fing stark und spannend an. Die Idee zur Story, dem LAPD ein Ultimatum zu setzen, fand ich sehr toll, doch leider fand ich die Umsetzung nicht ganz so gut. Nach dem Klappentext habe ich hier ehrlich gesagt mehr erwartet. Doch nach dem starken Beginn wurde es recht langatmig. Die Autorin hat sich hier ein wenig in Unwichtigkeiten verloren.

Die Handlung wurde aus sich abwechselnden Perspektiven erzählt. Das hat zwar für Spannung und Abwechslung gesorgt, doch leider waren die Wechsel teilweise so abrupt, dass es mich in meinem Lesefluss gestört hat und ich mich immer erst wieder neu einfinden musste.

Die Protagonisten waren durchaus interessant und in ihrer Persönlichkeit auch sehr eigen. Mit ihnen identifizieren bzw. eine Bindung zu ihnen aufbauen konnte ich leider nicht. Sie waren mir mit ihrem eigenen Willen etwas "zu drüber". Außerdem kamen recht viele Charaktere vor und durch die abrupten Perspektivwechsel habe ich zwischenzeitlich immer wieder den Überblick verloren.

Mein Fazit:
Nach dem tollen Klappentext habe ich hier ehrlich gesagt mehr erwartet. Nach einem starken Beginn wurde es aber leider etwas langatmig und die tolle Idee nicht ganz so gut umgesetzt.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Schattenseiten Social Media

Die Influencerin
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Die Lifestyle-Influencerin Sarah Rode bekommt auf ihrem Höhepunkt ihrer Online-Karriere nicht mit, wie sich ein Teenagermädchen hilfesuchend an sie wendet. Die Online-Welt gibt Sarah die Schuld an dem ...

Die Lifestyle-Influencerin Sarah Rode bekommt auf ihrem Höhepunkt ihrer Online-Karriere nicht mit, wie sich ein Teenagermädchen hilfesuchend an sie wendet. Die Online-Welt gibt Sarah die Schuld an dem Tod der Followerin. Nach der Flutwelle von Hass-Kommentaren löscht Sarah ihre Social-Media-Apps und verkriecht sich in ihrem Haus. Doch schon bald steht der Hass auch vor ihrer Türschwelle. Sarah fühlt sich verfolgt und bedroht. Kurz darauf erscheint ein Fake-Profil in Sarahs Namen mit sehr persönlichen Posts. Derjenige muss ihr sehr nahe gekommen sein. Wer steckt hinter alldem und wie kann es sein, dass er Sarahs Geheimnisse kennt?

Die Handlung spricht hier eine sehr brisante Thematik an, nämlich die Gefahren des Internets wenn man Lifestyle-Influencer ist und sein ganzes Leben im Internet preis gibt. Manchmal war es vielleicht zu klischeehaft und Sarah als Protagonistin sehr blauäugig und naiv, was aber auch zur Thematik gepasst hat.

Aufgebaut ist die Handlung in unterschiedliche Perspektiven. Hauptsächlich liest man über Sarah aber hin und wieder sind Einschübe von den Gedanken des Täters. Es lässt sich sehr gut miträtseln, wer dahinter steckt und man wird auch immer wieder überrascht wenn es zu unerwarteten Wendungen kommt. Auf den ersten Seiten fand ich etwas viel drumherum geredet, warum Sarah ihren Instagram-Kanal deaktiviert hat. Erst gegen Ende wurde das Tempo angezogen und die Ereignisse haben sich überschlagen. Allerdings fand ich, dass das Ende dann doch etwas zu konstruiert gewirkt hat.

Mein Fazit:
Es gab zwar noch einige kleine Schwächen, aber dennoch war es ein spannender Psychothriller, den es sich zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 09.03.2024

Toter Barkassenkapitän

Tatort Hafen - Tod an den Landungsbrücken
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An den St. Pauli Landungsbrücken wurde der Barkassenkapitän Domenic Lutteroth erschlagen auf seiner Barkassen aufgefunden. Der Fall sorgt sofort für die mediale Aufmerksamkeit und landet auf dem Schreibtisch ...

An den St. Pauli Landungsbrücken wurde der Barkassenkapitän Domenic Lutteroth erschlagen auf seiner Barkassen aufgefunden. Der Fall sorgt sofort für die mediale Aufmerksamkeit und landet auf dem Schreibtisch der Kriminalhauptkommissarin Jonna Jacobi. Eigentlich wollte sie so kurz vor ihrer Pensonierung kürzer treten, doch nun muss die junge Ehefrau über den Tod informiert werden. Gemeinsam mit Tom Bendixen von der Wasserschutzpolizei beginnt Jonna in dem Fall zu ermitteln und ist fasziniert von dem Kosmos des Hamburger Hafens. Als sie glauben einem Barkassen-Krieg auf der Spur zu sein, verschwindet auch noch die Ehefrau Lutteroths.

"Tod an den Ladungsbrücken" ist der Auftakt in die neue Reihe "Tatort Hafen".

Die Handlung wird mit einem flüssigen Schreibstil und wechselnden Perspektiven erzählt. Mit einfließen tolle Beschreibungen rund um den Hamburger Hafen und auch Hintergrundwissen zur Arbeit der Wasserschutzpolizei. Bei den Beschreibungen rund um den Hamburger Hafen hatte ich alles bildlich vor Augen. Die einzelnen Aspekte rund um die Arbeit der WaPo wurden gut in die Handlung eingegliedert, ohne dass sie den Lesefluss gestört haben.

In der Handlung kamen sehr viele Charaktere vor, wobei einige der Hauptcharaktere noch recht undurchsichtig geblieben sind. Teilweise kam ich etwas mit den vielen Charakteren durcheinander, wenn zu viele auf einmal vorkamen. Da musste ich erst überlegen, wie ich die jeweilige Person einzuordnen habe.

Der Fall um den toten Barkassenkapitän war interessant und spannend. Der Spannungsbogen blieb hier aber recht flach. Erst am Ende wurde das Tempo ein wenig angezogen, aber alles blieb ohne großartigen Nervenkitzel.

Gefehlt für ein Krimi hat mir so ein wenig die Ermittlungsarbeit der beiden Kommissare Jonna & Tom. Hier hat sich das Autorenteam etwas in die private Geschichte der einzelnen Charaktere verloren und in die Beschreibungen des Hamburger Hafens. Ich möchte nicht sagen, dass es schlecht ist, es war dennoch interessant und spannend alles zu erfahren und für die Charaktere ist es ja auch wichtig in die Tiefe zu gehen, aber der eigentliche Krimifall ist dadurch etwas in den Hintergrund geraten und der rote Faden ging dabei etwas verloren.

Mein Fazit:
Ein ruhiger Krimi für Zwischendurch ohne Blutvergießen und Nervenkitzel. Viel interessanter Lokalkolorit aus dem Hamburger Hafen und interessante Charaktere. Ich bin gespannt was mich in der Fortsetzung erwarten wird. Gebe hier eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 03.03.2024

Jagdrausch

Schändung
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Als Kriminalkommissar Carl Mørck aus seinem Urlaub wieder kommt, stößt ihr sein Assistent Assad mit der Nase auf die verstaubte Rørvig-Akte. Vor zwanzig Jahren gab es einen Leichenfund in einem Sommerhaus ...

Als Kriminalkommissar Carl Mørck aus seinem Urlaub wieder kommt, stößt ihr sein Assistent Assad mit der Nase auf die verstaubte Rørvig-Akte. Vor zwanzig Jahren gab es einen Leichenfund in einem Sommerhaus in Rørvig. Der Verdacht fiel auf eine Schüler-Clique aus dem nahegelegenen Privatinternat. Doch nur einer von ihnen hat gestanden. Der Fall galt als geklärt, doch Mørck glaubt, dass noch mehr dahinter steckt. Von oberster Stelle wird ihm verboten die Ermittlungen weiterzuführen. Seine Spur führt ihn in die höchsten Kreise der Gesellschaft, aber auch ganz nach unten.

"Schändung" ist der zweite Band der Reihe aus dem Sonderdezernat Q. Es empfiehlt sich auch bereits den Vorgänger zu kennen, da die persönliche Geschichte und Entwicklung von Carl und Assad auch einen großen Anteil an der Handlung nimmt.

Das Team und die Charaktere selbst wurden hier toll weiterentwickelt. Die beiden Hauptprotagonisten Carl Mørck und sein Assistent Assad sind mir bereits aus dem Vorgänger bekannt und ich finde sie weiterhin schrullig und ulkig. Ein tolles Ermittlerduo, das einen immer wieder mit Sprüchen und Handlungen zum Lachen bringt beim Lesen. Neu hinzugekommen ist hier die Sekretärin Rose. Sie passt mit ihrer Art toll zu den beiden und hat genauso ihren eigenen Kopf.

Von der Handlung und Spannung her fand ich diesen Teil etwas schwächer als den Vorgänger. Anfangs ist es sehr ruhig und es zieht sich ein bisschen. Zum Ende hin wird es dann aber nochmal brenzlig und das Tempo wird da enorm angezogen. Man erkennt schon früh wer die "Bösen" sind und daher gab es für den Leser nicht die Momente des Miträtselns und hatte auch nicht so die Überraschungen parat.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und hier und da untermalt mit Witz und Humor zur Auflockerung. Manche Stellen sind allerdings nichts für schwache Nerven.

Mein Fazit:
Diesen Teil fand ich etwas schwächer als den Vorgänger, aber trotzdem noch eine spannende Unterhaltung mit dem schrulligen Ermittlerduo. Lesenswert für alle, die auch den Vorgänger bereits kennen.

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