Spannender Abschluss der Dilogie
Elbnächte. Schatten über St. PauliHamburg, 1913. Mit ihrer Bar auf St. Pauli hat sich Louise ein Stück Freiheit erkämpft. Doch als ihr krimineller Ehemann aus dem Gefängnis flieht und gleichzeitig ein junges Mädchen verschwindet, geraten ...
Hamburg, 1913. Mit ihrer Bar auf St. Pauli hat sich Louise ein Stück Freiheit erkämpft. Doch als ihr krimineller Ehemann aus dem Gefängnis flieht und gleichzeitig ein junges Mädchen verschwindet, geraten sie und ihre Freunde Ella und Paul in ein gefährliches Netz aus Verbrechen. Denn hinter allem steht Pauls Bruder, der gefürchteste Verbrecher der Stadt. Zwischen Liebe, Loyalität und Verrat müssen die drei zusammenhalten, um ihr Leben und die Zukunft des Viertels zu retten. Doch werden sie es schaffen dem Gegner die Stirn zu bieten?
"Elbnächte. Schatten über St. Pauli" ist der zweite Teil der Dilogie und knüpft unmittelbar an die Ereignisse des Vorgängerbands an. Daher ist es sehr empfehlenswert den Vorgängerband zu kennen, um sich voll und ganz auf die Protagonisten und ihre Geschichten einlassen zu können.
Sehr gelungen sind die wechselnden Perspektiven zwischen den drei Hauptfiguren Paul, Louise und Ella. Die unterschiedlichen Handlungsstränge sorgen für Abwechslung und halten die Spannung konstant hoch. Die Handlung überrascht immer wieder mit neuen Entwicklungen und Wendungen, ohne konstruiert zu wirken. Zum Schluss bekommt man nochmal ein spannendes Finale geboten und eine schlüssige Auflösung.
Die Figuren sind liebevoll gestaltet, vielschichtig und passen perfekt in ihr soziales Umfeld. Sie wirken nicht nur realistisch, sondern auch emotional greifbar. Ihre Stärken, Schwächen und inneren Konflikte machen sie zu echten Begleitern durch die Geschichte. Mit den drei Hauptprotagonisten (Louise, Ella & Paul) bin ich sofort wieder warm geworden. Jeder von ihnen hat seine eigene interessante Geschichte und auch Päckchen zu tragen. Louise und Ella werden als zwei willensstarke Frauen zu der damaligen Zeit dargestellt. Durch die vielen Hindernisse und Hürden, die die beiden bezwingen müssen, wird es nochmal richtig deutlich wie schwer es für Frauen zu der Zeit doch gewesen ist.
Die Beschreibungen der Orte und des damaligen Hamburgs wirken authentisch und detailreich. Man spürt förmlich die Atmosphäre der Straßen von St. Pauli und die sozialen Milieus, in denen sich die Figuren bewegen. Dadurch entsteht ein historisch stimmiges Bild, das einen mitten in die Zeit hineinzieht.
Der Schreibstil lässt sich angenehm und flüssig lesen, sodass man sehr schnell durch die Seiten kommt.
Mein Fazit:
Ein packender Abschluss der Dilogie, der Spannung, historische Authentizität und menschliche Tiefe miteinander vereint. Definitiv eine gelungene Fortsetzung, wo alle offenen Fragen geklärt werden. Klare Leseempfehlung für das Buch (wenn man zuerst Band 1 gelesen hat).