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Veröffentlicht am 04.08.2024

Duell der Phoenetiker

Tödlicher Schall
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Das Gehör von Matthias Hegel, dem forensischen Phoenetiker ist einfach genial. Im Zug nach Berlin nimmt er eine Kakophonie von Tönen war, die nur er hören kann und niemand sonst. Das beudetet für ihn, ...

Das Gehör von Matthias Hegel, dem forensischen Phoenetiker ist einfach genial. Im Zug nach Berlin nimmt er eine Kakophonie von Tönen war, die nur er hören kann und niemand sonst. Das beudetet für ihn, dass sein Gegner ihm mindestens ebenbürtig sein muss. Schnell wird Hegel klar, dass es sich um seinen ehemaligen Studienfreund Veith Vries handelt. Vor Jahren wurde er zum bitteren Feind und da er nichts mehr zu verlieren hat, will er Hegel nun alles nehmen, was ihm wichtig ist. Während Hegel eine Schnitzeljagd durch Berlin macht voller tödlicher Fallen und Rätsel, plant Vries in der Zeit seinen akustischen Anschlag...

"Tödlicher Schall" ist der fünfte Band der Auris-Reihe mit dem forensischen Phoentiker Matthias Hegel und der True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge. Man benötigt nicht unbedingt Vorwissen um diesen Teil zu lesen, aber wie es bei anderen Serien auch ist empfiehlt es sich um die Hintergrundstory der Protagonisten besser zu verstehen.

Die Handlung ist aus unterschiedlichen Perspektiven der einzelnen Protagonisten immer im Wechsel geschrieben. Das sorgt für die nötige Abwechslung und den Spannungsaufbau. Die Kapitel sind recht kurz und der Schreibstil flüssig, sodass man quasi nur so durch die Seiten fliegt. Außerdem findet man immer wieder Cliffhänger an den Kapitelenden, die die Spannung steigern und zum Weiterlesen anregen, weil man unbedingt wissen möchte wie es weitergeht.

Die Hauptprotagonisten waren mir alle bereits aus den Vorgängerbänden bekannt und ich habe sofort wieder mit ihnen mitgefiebert. Auch ihre eigene Entwicklung finde ich sehr toll gemacht und fortgesetzt.

Sehr interessant sind die Rätsel und Fallen, die Hegel gestellt werden. Alles hat mit unserem Gehör zu tun und man bekommt beim Lesen hochinteressante Aspekte darüber mit. Allgemein sind die Rätsel, Überraschungen und unerwarteten Wendungen genial gemacht. Man merkt hier, dass auch Sebastian Fitzek seine Finger mit im Spiel hatte. Typischerweise ahnt man, als es scheinbar schon aufgeklärt und zu Ende war, dass noch etwas Unerwartetes passieren muss. Allerdings hat mir im Gegensatz zu den Vorgängern hier so ein bisschen das hohe Tempo und der Nevenkitzel gefehlt.

Mein Fazit:
Wieder ein sehr spannender und interessanter Thriller, auch wenn mir etwas der Nervenkitzel gefehlt hat, muss man diesen Teil unbedingt lesen. Der Cliffhänger ganz zum Schluss macht mich neugierig auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 03.08.2024

Guter Auftakt

Die Sehenden und die Toten
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Nach traumatischen Erlebnissen zieht die Mordermittlerin Carla Seidel mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana von Hamburg ins Wendland. Dort wollen die beiden einen Neuanfang wagen. Doch dann wird der 18-jährige ...

Nach traumatischen Erlebnissen zieht die Mordermittlerin Carla Seidel mit ihrer hochsensiblen Tochter Lana von Hamburg ins Wendland. Dort wollen die beiden einen Neuanfang wagen. Doch dann wird der 18-jährige Justus tot aufgefunden. Seine Augen wurden ihm ausgestochen und durch Spiegel ersetzt. Carla übernimmt diesen Fall und bekommt das Gefühlt, dass wohl niemand Justus so richtig kannte. Justus trug auf dem Oberschenkel eine Narbe. Als Lana bei einer Mitschülerin ein Tattoo entdeckt, dass genauso aussieht wie Justus Narbe wird sie neugierig und beginnt auf eigene Faust nachzuforschen. Dann überschlagen sich die Ereignisse und Carla wird klar: die Vergangenheit holt dich immer ein.

"Die Sehenden und die Toten" ist der Auftakt in eine neue Serie im Wendland mit der Mordermittlerin Carla Seidel.

Die Handlung spielt im Wendland und durch die sehr guten Beschreibungen, konnte man sich beim Lesen ein sehr gutes Bild von den Handlungsorten machen. Zudem wurden auch die einzelnen Charaktere sehr gut beschrieben, dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen konnte.

Die Beziehung zwischen Carla und ihrer Tochter Lana fand ich sehr realistisch. Eine typische Beziehung zwischen Mutter und Teenager-Tochter. Etwas unrealistisch fand ich allerdings, dass Carla ihre Ermittlungsergebnisse mit Lana durchgesprochen hat und sogar die Fortschritte in dem Fall mit nach Hause genommen hat.
Carla scheint durch ihre traumatischen Erlebnisse, die in der Handlung noch nicht erklärt worden sind sondern nur angedeutet, ein Alkohol-Problem zu haben. Das fand ich etwas nervig, weil immer wieder die Sprache auf die Flasche Wein gekommen ist.

Trotz des flüssigen Schreibstils wollte sich für mich die Spannung nicht so recht aufbauen. Immer wenn es grade mal spannend hätte werden können, wurde genau da an der Stelle abgebrochen und dann wurde hinterher erklärt was passiert ist. Das fand ich schade, denn hier hätte es definitiv mehr Potenzial gegeben.

Mein Fazit:
Ein recht gelungener Auftakt in eine neue Krimiserie. Die Idee war gut, doch der Spannungsaufbau hat hier noch definitiv mehr Luft nach oben. Doch der Cliffhänger ganz am Ende hat mich neugierig auf die Fortsetzung gemacht.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Ominöse Statue

Weißglut
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Sarah Fuchs gehört zu der Schickeria von München. Als sich dann die Boulevardpresse auf ihre Eheprobleme stürzt, entzieht sie sich dem und flieht für den Sommer in die Einsamkeit Finnlands. Sie mietet ...

Sarah Fuchs gehört zu der Schickeria von München. Als sich dann die Boulevardpresse auf ihre Eheprobleme stürzt, entzieht sie sich dem und flieht für den Sommer in die Einsamkeit Finnlands. Sie mietet ein luxuriöses Sommerhaus an einem einsam gelegenen Badesee. Hier will sie zu sich selbst finden, doch die Einsamkeit währt nur kurz. Schon am nächsten Morgen wird sie vom Ruf des Haubentauchers geweckt. Noch verschlafen stolpert sie am Seeufer über die Leiche eines Mannes. Zu ihrem Unglück, hegt der ermittelnde Kommissar Toivo Aalto sofort den Verdacht, sie könnte es etwas damit zu tun haben. Um sich selbst aus der Schusslinie zu bringen, fängt Sarah an selbst den Mörder zu finden... doch der schlägt ein weiteres Mal zu.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven immer im Wechsel erzählt. Erzählt wird aus der Perspektive von Sarah, Onni und auch hin und wieder einer unbekannten Person, dem Täter. Dabei sind immer wieder an den Kapitelenden Cliffhänger zu finden, die einen dazu verleiten immer weiterlesen zu wollen und dadurch auch die Spannung hochhalten.

Ich fand es allgemein sehr spannend erzählt, nicht nur durch die Cliffhänger an den Kapitelenden. Der Leser wird während der Handlung immer wieder zum Miträtseln eingeladen. Immer wieder werden neue und unerwartete Hinweise eingestreut. Es geht immer hin und her mit den Verdächtigungen.

Die Hauptprotagonistin Sarah fand ich etwas sehr klischeehaft. Es passte durch ihr Aussehen (blond), ihrem Verhalten (ging ständig auf Stöckelschuhen) und allgemein ihrer Art und Weise in diese Rubrik Schickeria mit viel Geld. Irgendwann war ich recht genervt von ihr, weil sie sich ständig doof und dusselig angestellt hat. Deswegen viel es mir auch schwer in brenzligen Situationen mit ihr mitzufiebern.

Mit dem Schreibstil, der flüssig und schnell zu lesen war, und den wunderbaren Beschreibungen der Handlungsorte hat der Autor ein tolles Setting geschaffen.

Mein Fazit:
Eine spannende Ermittlungen in der Einsamkeit Finnlands. Immer neue Hinweise und Überraschungen tauchten auf und haben dadurch die Handlung sehr spannend gemacht. Für mich sehr lesenswert auch wenn ich etwas genervt von Sarah war, aber dennoch würde ich eine Leseempfehlung für das Buch vergeben.

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Veröffentlicht am 27.07.2024

Kinderleichen

Maybrick und die Toten vom East End
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London, 1910: Joseph Maybrick wurde erst vor kurzem neu zum Divisioninspektor genannt - da wird er auch schon zu einem Tatort in Whitechapel gerufen. Jemand hat eine Kinderleiche auf einem Haufen Müll ...

London, 1910: Joseph Maybrick wurde erst vor kurzem neu zum Divisioninspektor genannt - da wird er auch schon zu einem Tatort in Whitechapel gerufen. Jemand hat eine Kinderleiche auf einem Haufen Müll abgelegt. Das Kind umklammert noch einen fremden Fingerknochen. Maybrick ruft seinen Freund und Kollegen, den Dokor Dave Roberts, hinzu. Gemeinsam wollen sie den Täter finden und für sie steht schnell fest, dass jemand Jagd auf Kinder macht, die ständig zum Straßenbild der engen Gassen im Arbeiterviertel, den Docks, gehören. Maybrick ist selbst ein Kind der Docks und wagt sich nun mit Roberts tief in die Gassen vor, um Verbündete und Feinde des Killers zu finden.

"Maybrick & die Toten von East End" ist der Auftakt in diese Krimireihe im historischen London.

Ansich finde ich die Idee für diese Handlung sehr interessant und spannend. Den Einstieg in die Handlung fand ich auch noch super spannend, doch dann konnte es mich irgendwann, trotz flüssigem Schreibstil, nicht mehr so fesseln. Es wurde immer wieder recht langatmig zwischen den einzelnen Passagen, wo die Handlung wieder spannende Stellen und unerwartete Wendungen bekommen hat. Mir fiel es daher etwas schwer den roten Faden zu halten.

Durch die ebenfalls vielen Charaktere, die immer hin und hergewechselt haben, viel es mir zusätzlich nicht leicht noch den Überblick zu bewahren. Ein Personenregister an dieser Stelle hätte ich sehr hilfreich gefunden. Maybrick selbst blieb mir noch recht blass. Ich hätte da gerne noch etwas mehr über seine Vergangenheit und Hintergrundgeschichte erfahren. Doch das Drumherum um den eigentlichen Kriminalfall mit Maybricks Geschichte hat mir dagegen sehr gut gefallen. Sehr interessant, wie es sich über die Handlung entwickelt hat und hoffentlich auch noch entwickeln wird.

Das Setting im Arbeiterviertel, den Docks, von London fand ich sehr gut. Allerdings wurde ich auch ständig zwischen den einzelnen Orten gewechselt, was einem erschwert hat den Überblick zu behalten.

Mein Fazit:
Ich vergebe hier schwache 4 Sterne, da mir 3 Sterne doch etwas zu wenig erscheinen. Ein guter Ansatz und ansich eine tolle Idee für die Handlung mit tollem Setting. Allerdings hatte das Ganze noch viel Luft nach oben in der Umsetzung. Einen Folgeband würde ich gerne nochmal versuchen, allein schon um zu erfahren wie es bei Maybrick selbst weitergeht.

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Veröffentlicht am 21.07.2024

Seelisch abgründig

Selfies
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Eine alte Frau wird in einem Park in Kopenhagen tot aufgefunden. Fast zeitgleich macht ein verrückter Autofahrer tödliche Amokfahrten auf junge Frauen. Damit nicht genug, es werden noch weitere Verbrechen ...

Eine alte Frau wird in einem Park in Kopenhagen tot aufgefunden. Fast zeitgleich macht ein verrückter Autofahrer tödliche Amokfahrten auf junge Frauen. Damit nicht genug, es werden noch weitere Verbrechen geplant. Carl Mørck und sein Assistent Assad finden heraus, dass dieser brisante Fall eine Verbindung zu einem brisanten Cold Case haben könnte. Doch ausgerechnet jetzt geht es seiner Assistentin Rose nicht gut. Während sie ihren eigenen Kampf versucht zu kämpfen steht Carl Mørck und sein Team vor einer großen Herausforderung.

"Selfies" ist der siebte Band des Sonderdezernats Q. Der Fall selbst ist in sich abgeschlossen. Jedoch empfiehlt es sich die vorherigen Bände zu kennen, da sich die persönlichen Geschichten der Ermittler hier weiterentwickeln.

Die Protagonisten habe ich sofort nach ein paar Seiten wieder ins Herz geschlossen. Nach wie vor finde ich sie sympathisch und sie werden von Band zu Band toll weiterentwickelt. Kommissar Carl Mørck ist einfach ein schrulliger Ermittler und sehr eigensinnig. Er hat seine eigenen Methoden, was die Ermittlungsarbeit angeht. Was er sich in den Kopf gesetzt hat, das setzt er auch durch. Man kann das ganze Team einfach nur gern haben und ich finde es spannend sie bei ihrer Ermittlungsarbeit zu begleiten. Durch die schrulligen Sprüche des Ermittlertrios wird die Handlung sehr schön aufgelockert und man muss beim Lesen immer mal wieder schmunzeln.

Die Handlung wird wieder in wechselnden Perspektiven und Handlungssträngen erzählt. Der eigentliche Cold Case rückte dieses Mal sehr stark in den Hintergrund, denn viel mehr war es ein aktueller Fall. Doch hauptsächlich stand hier Roses Geschichte um ihre Vergangenheit im Vordergrund. Dies hat sehr viel Raum eingenommen und hätte vielleicht auch ein wenig kürzer ausfallen dürfen. Allerdings kam die Angst und Sorge um Rose, die sich Assad & Carl um sie gemacht haben, sehr gut rüber.

Von Beginn wurde dem Leser bewusst gemacht, wer hinter den Taten steckt. Dennoch gab es dadurch kein Spannungsabbruch. Es war interessant zu lesen, wie Carl Mørck & sein Team versuchen hier auf die Lösung zu kommen. Am Ende liefen alle Handlungsstränge zusammen und es wurde schlüssig aufgelöst.

Mein Fazit:
Auch wenn der eigentliche Fall durch die Lüftung des Geheimnisses um Roses Vergangenheit in den Hintergrund gerückt ist, fand ich diese Lüftung höchst spannend und interessant nun endlich Roses Vergangenheit zu kennen. Es bleibt trotzdem spannend, was die anderen Charaktere angeht, deswegen bin ich schon sehr gespannt darauf wie die Reihe weitergeht.

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