Profilbild von AnneMF

AnneMF

Lesejury Star
offline

AnneMF ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit AnneMF über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2022

Erinnerungen an eine schöne Zeit

Beim (Ein)topf bleibt es nicht
0

Autobiografische Geschichten lese ich immer gerne. Dieses Buch mit den Kurzgeschichten finde ich sehr interessant, da es mich an meine eigene Kindheit, nicht weit weg vom Hunsrück, erinnert. Schon der ...

Autobiografische Geschichten lese ich immer gerne. Dieses Buch mit den Kurzgeschichten finde ich sehr interessant, da es mich an meine eigene Kindheit, nicht weit weg vom Hunsrück, erinnert. Schon der alte Herd auf dem Cover weckte in mir Kindheitserinnerungen, da wir einen ähnlichen zu Hause hatten.

Die Erinnerungen der Autorin brachten mich selbst zurück in die damalige Zeit. Ich erinnere mich sehr gut an die Geschenke zur Aussteuer Handtücher, Tischdecken und Kaffeeservice. Da denkt man heute mit Wehmut zurück, denn damals lebten wir nicht in einer Wegwerfgesellschaft. Ich hab geschmunzelt, als ich das von dem Teppichklopfer gelesen habe. So einen hatten wir auch daheim. Damit klopften wir sogar die Matratzen aus. Die Weinfeste an der Mosel waren immer ein Highlight oder die Kirmes, man hatte in den kleinen Orten sonst nicht viel.

Ach ja die einzelnen Erinnerungen Senioren vorzulesen, das macht Spaß.

Gebe gerne eine Empfehlung für die kleine Zeitreise.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.05.2022

Kann ein Erbe ein Leben verändern

Gretas Erbe
0

Die Geschichte spielt in den Siebziger Jahren. Eine Zeit die ich selbst gut miterlebt habe. Greta stammt aus einer einzigen sexuellen Beziehung ihrer Mutter in den Fünfzigern. Ihre Mutter bezahlte die ...

Die Geschichte spielt in den Siebziger Jahren. Eine Zeit die ich selbst gut miterlebt habe. Greta stammt aus einer einzigen sexuellen Beziehung ihrer Mutter in den Fünfzigern. Ihre Mutter bezahlte die Geburt mit ihrem Leben, so kam Greta bei der Winzerfamilie Hellert unter. Sie wird zwar dort akzeptiert hat man doch mit ihr eine kostenlose Hilfe im Haus. Greta will aber nicht ewig die körperliche Arbeit im Haus und den Weinbergen verrichten. Ihr Traum ist es Kinder zu unterrichten und Lehrerin werden. Hellerts wollen das sie Geld verdienen soll. Der rebellische Sohn der Familie verliebt sich in sie und seine Gefühle werden erwidert. Bis ein Wutausbruch des Vaters den Sohn vom Hof wirft.

Da lebt man mit den Nachbarn fast Tür and Tür und weiß nicht welches Geheimnis es gibt. Dann wird Greta zum Notar beordert. Eine plötzliche Erbenermittlung. Der Vater ist wütend fühlt sich betrogen.

Ein verlockendes Angebot für Greta. Es gibt da drin aber eine Bedingung die sehr grotesk ist. Ob sie darauf eingeht und ihre Träume in den Wind schreibt? Geld und Macht kann Menschen verändern.

Die Geschichte wurde glaubhaft dargestellt und besonders der Vater war ja teilweise streng. Dabei ging es allerdings meist nur um Arbeit, das kam aber sehr real rüber. Hat mir gut gefallen, weil die damalige Zeit tatsächlich so war. Ich kenne viele Winzerfamilien aus der Moselgegend, wo ich geboren bin, die Weinberge waren harte Arbeit. Da musste man tun, was einem befohlen wurde. Liebe und Gefühle waren eher sekundär, das spürte auch die Hauptprotagonistin am eigenen Leib. Und auch Robert, der von Greta später weggestoßen wurde. Die Mutter Elfriede, wie immer nur als Köchin und Hausfrau, sie wagte nicht ihrem Mann zu widersprechen. Auch das erinnert mich an früher.

Die Spannung im Buch wurde hoch gehalten, ich konnte es nur schwer aus der Hand legen. Der Schreibstil war sehr emotional die Autorin hat mich auch zum schmunzeln gebracht bei den Songs der damaligen Zeit. Bei einigen hab ich mitgesummt. Die Siebziger Jahre waren auch meine Zeit.

Eine wunderbare Erzählung. Bin gespannt wie es mit der Geschichte weitergeht. Hab schon Vorfreude darauf. Ich vergebe 4 Sterne und eine Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.05.2022

Eine Frau geht ihren weg

Endlich noch nicht angekommen
0


Sehr offen und ehrlich erzählt Desiree Nosbusch aus ihrem Leben wie alles anfing, dass ihr Sprachtalent ihr so vieles ermöglichte. Über den Anfang bei Radio Luxemburg als Teenager. Später in der Fernsehwelt ...


Sehr offen und ehrlich erzählt Desiree Nosbusch aus ihrem Leben wie alles anfing, dass ihr Sprachtalent ihr so vieles ermöglichte. Über den Anfang bei Radio Luxemburg als Teenager. Später in der Fernsehwelt die schon zur damaligen Zeit hart umkämpft war. Ihren Lebensweg so offen mitzuerleben war schon sehr interessant. In Luxemburg gab es kaum Widerstand gegen die Deutschen im Krieg, ich wusste gar nicht, dass es in Luxemburg keine Armee gab. Sie verheimlichte ihre Arbeit beim deutschen RTL Sender und fand eines Tages auf ihrer Schultasche ein Hakenkreuz. Es gab nicht nur Höhen, es gab viele Niederlagen. Es blieb auch vieles auf der Strecke . Und wie sie über ihren Beruf als Schauspielerin erzählt, das die Schauspielerei die Abwesenheit von Gewohnheit sei. Sie hat viele Grenzen übersprungen und sie fühlte sich von den Menschen in ihrem Heimatland nicht geliebt. Kein Mann konnte ihr aber Schönes nehmen oder sie zu brechen. Eine starke Frau die auch über Vergewaltigung spricht.

Sehr einfühlsame Stimme, das hat Freude gemacht zuzuhören. Ich hatte manchmal das Gefühl die Sprecherin sitzt bei mir auf der Couch und erzählt mir sehr feinfühlig aus ihrem abenteuerlichen Leben. Ihr gesprochener Text über tiefe Einblicke in ihr Leben kam so gut rüber, ich kann nur sagen, es lohnt sich dieses Hörbuch anzuhören. Konnte den Kopfhörer nicht absetzen, ich hab selbst beim Abwasch in der Küche der angenehmen Stimme der Autorin gelauscht. Neu für mich war auch, das es den Satz Ich liebe dich in der luxemburgischen Sprache nicht gab.

Eine beeindruckende Biographie, ich empfehle das Hörbuch sehr gerne weiter.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.04.2022

Ein lesenswertes Buch

Die Buchhandlung in der Amalienstraße
0

Wir sind in München und schreiben das Jahr 1913, die junge rebellische Elly will unbedingt eine Ausbildung in einer Buchhandlung.Der Drang nach literarischem Wissen ist so groß, dass kein Buch mehr vor ...

Wir sind in München und schreiben das Jahr 1913, die junge rebellische Elly will unbedingt eine Ausbildung in einer Buchhandlung.Der Drang nach literarischem Wissen ist so groß, dass kein Buch mehr vor ihr sicher ist. Es wird alles gelesen, was sie findet. Gemeinsam mit ihrer Freundin Henni gründet sie einen Salon für Schriftstellerinnen. Aber im deutschen Kaiserreich herrschen Zucht und Zensur. Elly hat es verdammt schwer sich da durchzusetzen. Dann bricht Krieg aus und Ellys Freund Leo wird an die Front geholt, wobei er zuvor sich noch in einer Bar vergnügte ohne Elly.
Ist die Flucht in die Literatur für die beiden Frauen jetzt vorbei? Sie setzen alles auf’s Spiel für ihre Überzeugung.
Ellys Mutter Dita eine Offizierswitwe will sie mit einem Mann verkuppeln, wobei ihr jedes Mittel recht ist, wenn es nur zu ihrem eigenen Wohlstand führt. Das Eltern damals ihren Töchtern Männer aufdrängten um unter die Haube zu kommen und versorgt zu sein, das war einfach so. Auch wenn man etwas abstoßend an denen fand, in erster Linie zählte das versorgt sein.

Literatur von Frauen für Frauen war damals eher selten, die Frauen waren es leid über das ganze kriegslüsterne Zeug zu lesen. Ich lese ja sehr gerne historische Romane, das Buch hier hat mir gut gefallen. Die Spannung wurde durch Fakten der damaligen Geschichte vor dem Ersten Weltkrieg hoch gehalten. Viel Politik war drin. Ich habe viel über den Arbeiterstreik und das nahende Ende des Kaiserreichs erfahren, und das es damals schon die Buchpreisbindung gab. Das Buch selbst ist so gut wie ohne Gefühle. Der Schreibstil ist locker wegzulassen, wenn auch so einige Seiten ein bisschen in die Länge gezogen wurden. Interessant fand ich die Liste der Buchtitel zum Schluss des Buches.

Ein lesenswertes Buch, welches ich gerne weiterempfehle.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.04.2022

Va bene für einen Debüt Krimi

Die List der Schildkröte
0

Ein Kunstexponat über antike Kunst verschwindet in Frankfurt während einer Ausstellung. Man verdächtigt den Kurator aber der wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden.Giovanna Greifenstein, eine Kunsthistorikerin ...

Ein Kunstexponat über antike Kunst verschwindet in Frankfurt während einer Ausstellung. Man verdächtigt den Kurator aber der wird ermordet in seiner Wohnung aufgefunden.Giovanna Greifenstein, eine Kunsthistorikerin mit italienischen Wurzeln, sie ist von der Unschuld des Museumsdirektors überzeugt und recherchiert auf eigene Faust und begibt sich auf Spurensuche. Das wird nicht ungefährlich für sie. Sie scheint regelrecht mit dem Feuer zu spielen, aber da ist zum Glück Sonny immer in ihrer Nähe.
Nur da ist auch noch Catherine Guinness die beansprucht den Nigerianer für sich, so bekämpfen sich die beiden Frauen auch noch gegenseitig um den selben Mann. Kommissar Köhler hat allerhand zu tun.

Eine dynamische spannende und temporeiche Erzählung hat uns die Autorin hier geschrieben. Auch die Frankfurter Plätze wie beispielsweise der Frankfurter Hof und die Brücke Eiserner Steg lernt uns nebenbei noch lokale Seiten der Mainmetropole kennen. Ich hätte das Ende der Aufklärung so nicht erwartet, ich hatte jemand anderen in Verdacht. Die zierliche Schildkröte am Ring aus Jade, ich war erstaunt.

Va bene für einen Debüt Krimi, die Autorin hat mir schöne und spannend witzige Lesemomente beschert. Da ich schon oft in Italien war, sind mir einige italienische Redensarten im Buch bekannt vorgekommen. Ich konnte mich gut in die Geschichte hineinversetzen. Und das italienische Essen da dachte ich gleich an Urlaub.

Per sempre por favor weite so gute und spannend witzige Geschichten. Von mir gibt es eine Empfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere