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AnnieHall

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2018

Emotionale Geschichte, eindringlich erzählt

Die Farbe von Milch
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Mary ist harte Arbeit gewöhnt, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau ...

Mary ist harte Arbeit gewöhnt, denn ihr Leben auf dem Bauernhof der Eltern verläuft karg und entbehrungsreich. Als sie fünfzehn wird, zieht Mary in den Haushalt des örtlichen Dorfpfarrers, um dessen Ehefrau zu pflegen und bekommt zum ersten Mal etwas Liebe und Fürsorge. Bis die Pfarrersfrau stirbt und sie plötzlich mit dem Hausherrn alleine zurückbleibt...

Nell Leyshon erzählt die tragische Geschichte eines Bauernmädchens und gibt ihrer Protagonistin eine authentische Stimme. Schlicht und unverblümt erzählt Mary von den Veränderungen in ihrem Leben, den Entbehrungen und der Unterdrückung. Mary ist eine außergewöhnliche Protagonistin, trotzt fehlender Bildung ziemlich scharfsinnig, tapfer und genügsam, an deren Schicksal man automatisch Anteil nimmt und mit ihr lacht und leidet.

Ein berührender Roman, eindringlich erzählt und fesselnd bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 15.11.2018

Spannender Krimi mit einfühlsamer Ermittlerin

Die Totensucherin
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Nach der Geburt ihrer Tochter kehrt Gemma Monroe in den Polizeidienst zurück und muss bereits an ihrem ersten Tag in einem Mordfall ermitteln. Der Autor Delaware Fuente wurde auf dem Gelände einer Privathochschule ...

Nach der Geburt ihrer Tochter kehrt Gemma Monroe in den Polizeidienst zurück und muss bereits an ihrem ersten Tag in einem Mordfall ermitteln. Der Autor Delaware Fuente wurde auf dem Gelände einer Privathochschule erstochen, bei seiner Leiche findet sich ein Zettel mit der beunruhigenden Nachtricht, dass dies erst der Anfang sei. Als einer der Lehrer verschwindet, ahnt Gemma, dass ihnen nicht viel Zeit bleibt, um den Mörder zu finden...

Die Totensucherin ist ein spannender und gut konstruierter Kriminalroman mit einer einfühlsamen Ermittlerin, die versucht Familie und Polizeiarbeit in Einklang zu bringen. Ihre Mutterrolle ist noch ungewohnt und bei den Ermittlungen muss sie erst wieder lernen, auf ihre Instinkte zu vertrauen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und wiken authentisch, die Ermittlungen sind nachvollziehbar und schlüssig. Der Kriminalfall ist gut durchdacht und realitätsnah, Emily Littlejohn lässt den Leser lange im Unklaren und lockt ihn gekonnt auf falsche Fährten.

Alles in allem ein spannender Kriminalroman mit einer sympathischen Ermittlerin, atmosphärisch dicht, überraschend und fesselnd bis zum Schluss.

Veröffentlicht am 12.11.2018

Fesselnd und verstörend

Anna
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Die dreizehnjährige Anna lebt mit ihrem kleinen Bruder in einem Haus im Wald, vier Jahre ist es her, dass ein Virus alle Erwachsenen tötete. Mittlerweile gibt es keine Elektrizität mehr, die Wasser- und ...

Die dreizehnjährige Anna lebt mit ihrem kleinen Bruder in einem Haus im Wald, vier Jahre ist es her, dass ein Virus alle Erwachsenen tötete. Mittlerweile gibt es keine Elektrizität mehr, die Wasser- und Lebensmittelvorräte gehen zu Neige und Anna läuft die Zeit davon, denn mit Beginn der Pubertät könnte das Virus auch bei ihr ausbrechen....

Anna erzählt die düstere und fesselnde Geschichte zweier Geschwister, die in einer trostlosen und gefahrvollen Welt auf sich alleine gestellt sind und einer ungewissen Zukunft entgegensehen. Eine spannende Dystopie mit einer starken Protagonistin, die nie den Lebensmut verliert. Das Endzeitszenario wirkt erschreckend realistisch, in einer Welt ohne Erwachsene kämpfen die Kinder ums Überleben, sind schutzlos, handeln instinktiv, verwahrlosen und verrohen zunehmen. Anna und ihr Bruder haben sich in ihrem Haus ein Stückchen Heimat bewahrt, angeleitet von den Notizen ihrer Mutter, doch die Angst sitzt ihnen im Nacken und angetrieben von der Hoffnung auf Heilung und dem Drang ihren Bruder zu beschützen, verlässt Anna den sicheren Ort und begibt sich auf eine ungewisse Reise.

Ein spannender und verstörender Roman mit durchaus hoffnungsvollen Momenten, die den Überlebenskampf erträglicher machen.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Spannende Spurensuche

Bluthaus
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Frida erholt sich auf dem Hof ihrer Eltern in der Elbmarsch, als sie der Hilferuf ihrer alten Freundin Jo erreicht. Diese ist Zeugin in einem Mordfall und überzeugt, dass man sie verdächtigt. Als Jo spurlos ...

Frida erholt sich auf dem Hof ihrer Eltern in der Elbmarsch, als sie der Hilferuf ihrer alten Freundin Jo erreicht. Diese ist Zeugin in einem Mordfall und überzeugt, dass man sie verdächtigt. Als Jo spurlos verschwindet, macht sich Frida auf die Suche nach ihrer Freundin. Die Spur führt auf die Halbinsel Holnis zu einem Haus, das die Inselbewohner nur das Bluthus nennen, denn dort wurde eine Familie grausam hingerichtet und den Täter hat man nie gefunden ...

In Bluthaus begibt sich Frida auf die Suche nach einer alten Freundin und bringt dabei tragische Ereignisse aus der Vergangenheit ans Licht,. Auch ihr Kollege Haverkorn durchlebt privat eine dramatische Zeit, entsprechend viel Raum nimmt das Privatleben der Ermittler in diesem Krimi ein und die Ermittlungsarbeit läuft eher im Hintergrund. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte fesselnd, man möchte wissen, ob es einen Zusammenhang zwischen den Mordfällen gibt und welche Rolle Jo dabei spielt. Die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut, zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse geradezu.

Alles in allem eine spannende Spurensuche mit überraschenden Wendungen und sympathischen Ermittlern, jedoch treten die Ermittlungen zu sehr in den Hintergrund und die Auflösung ist etwas überladen.

Veröffentlicht am 07.11.2018

Düster und beunruhigend, aber nicht sonderlich spannend

Teufels Tag
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Zur Beerdigung seines Großvaters kehrt John mit seiner schwangeren Frau in die Endlands zurück. Die Schafe müssen aus dem Moorland zusammengetrieben werden und John hilft, wo er kann. Als der Devil's Day ...

Zur Beerdigung seines Großvaters kehrt John mit seiner schwangeren Frau in die Endlands zurück. Die Schafe müssen aus dem Moorland zusammengetrieben werden und John hilft, wo er kann. Als der Devil's Day kurz bevor steht, häufen sich die merkwürdigen Vorfälle...

Andrew Michael Hurley erzählt eine düstere Geschichte vom kargen Leben in den Endlands, einer abgeschiedenen Gegend, die tief in ihren Tradition verwurzelt ist. Der Glaube an den Teufel ist inmitten der trostlosen Moorlandschaft allgegenwärtig, dennoch ist die Geschichte weder gruselig noch sonderlich spannend. Lediglich Kats Anspannung, die sich als moderne Frau als Eindringling fühlt, das Misstrauen der Dorfbewohner spürt und sich um ihr ungeborenes Kind sorgt, überträgt sich auf den Leser.

Insgesamt eine durchaus stimmungsvolle Geschichte, aber zu behäbig erzählt und mit Charakteren, die einem fremd bleiben.