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Veröffentlicht am 02.04.2023

Humorvoll, klischeehaft und herzerwärmend

Dead Romantics
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Ich liebe Fantasy und ich mag romantische Komödien total gerne. Für mich war ‚Dead Romantics‘ daher sowas wie eine Pflichtlektüre.

Wenn du wissen willst wie mir das Buch gefallen hat, lies gerne ...

Ich liebe Fantasy und ich mag romantische Komödien total gerne. Für mich war ‚Dead Romantics‘ daher sowas wie eine Pflichtlektüre.

Wenn du wissen willst wie mir das Buch gefallen hat, lies gerne in meiner Rezension weiter.

Liebe bedeutet, sich fünfzig Jahre mit jemandem abzugeben, damit dieser Jemand einen einmal beerdigen kann. Ich kenne mich da aus, meine Familie betreibt ein Bestattungsinstitut.

Zitat aus ‚Dead Romantics‘, S. 15

Darum geht’s

Die Liebe ist tot. Zumindest für Florence, welche nach einer gescheiterten Beziehung den Glauben an die Liebe komplett verloren hat. Auch auf ihren Job hat das Auswirkungen, denn Florence arbeitet als Ghostwriterin für die berühmte Liebesromanautorin Ann Nichols. Und Florence hat einen wichtigen Abgabetermin. Doch wie schreibt man ein Happy End, wenn man nicht daran glaubt? Florence möchte einen Aufschub erwirken. Doch der neue – und ziemlich gut aussehende – Lektor Ben möchte davon nichts wissen.

Meine Meinung

Ashley Poston hat eine lustige, zuckersüße, herzerwärmend romantische Liebesgeschichte zu Papier gebracht, die mir vorallem wegen der vielen Klischees so unglaublich gut gefallen hat. Man nehme einen super hotten Lektor und eine verkorkste Autorin, die nicht mehr an die Liebe glaubt und noch dazu Geister sehen kann und voilà es ist angerichtet. Mich hat die Handlung an eine Mischung aus ‚Six Feet Under‘ und ‚Ghost Whisperer‘ erinnert. Florence Familie betreibt ein Bestattungsinstitut. Wie auch ihr Vater kann auch Florence die Geister der Verstorbenen sehen und mit ihnen kommunizieren. Als Florence als junges Mädchen dank ihrer Gabe der Polizei bei der Aufklärung eines Mordfalles helfen kann, wird sie dem Spott ihrer Mitschüler ausgeliefert. Das ist auch der Grund warum Florence ihrer Heimatstadt und dem Bestattungsinstitut den Rücken gekehrt hat und in die Anonymität der Großstadt New York geflüchtet ist. Als Florence geliebter Dad unerwartet stirbt, kehrt die junge Frau zurück nach Hause. Das Begräbnis soll organisiert werden, Ann Nichols Manuskript wartet noch aufs Happy End und dann taucht auch noch ein neuer Geist auf, der Florence gespenstisch bekannt vorkommt.

Florence hat ziemlich viel damit zu tun alles unter einen Hut zu bringen. Langweilig wirds jedenfalls nicht. Ich habe das gesamte Buch mit einem Lächeln auf den Lippen gelesen. Im Endeffekt war die Geschichte zwar ziemlich vorhersehbar und auch das Ende hat sich für mich schon vorher abgezeichnet, ich hatte aber trotzdem unglaublich viel Spaß beim Lesen.

Florence ist aber auch eine tolle Protagonistin, die man gerne begleitet. Sie ist herrlich verpeilt, handelt manchmal absolut unüberlegt, ist dadurch aber auch sehr authentisch. Und Ben? Tja, jede Liebesgeschichte braucht doch einen super hotten, smarten und anziehenden Love Interest, oder? Lässt man die ganzen überspitzten Beschreibungen und Klischees weg, ist Ben aber tatsächlich ein toller Mann, mit dem ich viel Spaß hatte.

》Was bist du nur für ein Romantiker.《…》Es ist nervtötend《…》Als ob du aus einer kitschigen Liebeskomödie gefallen wärst.《

Zitat aus ‚Dead Romantics‘, S. 219

Ashley Poston schreibt über die Liebe, Familiendynamiken, Verlust und Trauer und das mit sehr viel Humor und mit einem Klischeemascherl drumherum. Ich finde den Schreibstil der Autorin sehr angenehm und flüssig zu lesen, was dazu geführt hat, dass ich richtig schnell durch die Seiten geflogen bin.

Großartig ist auch das Setting, in welches uns Ashley Poston entführt. Eine amerikanische Kleinstadt à la Stars Hollow mitten in South Carolina, in der jeder jeden kennt, mit cozy Pension und Waffelhaus (ich liebe Waffeln) und in der ein Hund! zum Bürgermeister gewählt wurde. Ich habe mich total wohlgefühlt in Mairmont. Ja, selbst im Bestattungsunternehmen Letzte Ruhe, das dem Anwesen der Addams Family alle Ehre macht.

Für mich ist ‚Dead Romantics‘ ein wundervolles Herzensbuch, welches ich gerne auch jenen empfehle, die für gewöhnlich einen Bogen um Liebesgeschichte machen.


》Ich wusste gar nicht, dass du tanzen kannst《, sagte ich scherzhaft…》Welche männliche Hauptfigur kann das nicht? 《

Zitat aus ‚Dead Romantics‘, S. 386

Fazit

‚Dead Romantics‘ ist ein Buch, das einfach unglaublich Spaß beim Lesen macht. Ja, es werden ziemlich viele Klischees bedient und die Handlung birgt nicht sonderlich viele Überraschungen. Aber: Ich hatte Spaß beim Lesen, habe Florence chaotische Art gefeiert und war von Love Interest Ben mehr als angetan.

Von mir gibt’s eine klare Leseempfehlung für Ashley Postons romantische Komödie.

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Veröffentlicht am 02.02.2023

Ein interessanter Reihenauftakt, der mich nach einem etwas langgezogenen Start, doch noch komplett mitgerissen hat.

Der Hexenzirkel Ihrer Majestät. Das begabte Kind
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Der 'Hexenzirkel ihrer Majestät' war im letzten Jahr eines der Bücher auf das ich mich am meisten gefreut habe. Ich war richtig gehypt und habe mich auch eine düstere Hexengeschichte mit viel Zauberei, ...

Der 'Hexenzirkel ihrer Majestät' war im letzten Jahr eines der Bücher auf das ich mich am meisten gefreut habe. Ich war richtig gehypt und habe mich auch eine düstere Hexengeschichte mit viel Zauberei, Ritualen und verschiedenen, rivalisierenden Hexenzirkeln eingestellt. Doch wie so oft, gehen die Erwartungen oftmals nicht mit den Tatsachen einher. Bereits nach den ersten Seiten habe ich gemerkt, dass die Geschichte komplett anders als in meiner Vorstellung ist. Wenn du wissen möchtest wie mir dieser Reihenauftakt letztlich gefallen hat, lies gerne weiter...

Moderne Hexen, viele aktuelle Themen...

Nimah, Elle, Helena und Leonie sind von Kindheit an Freundinnen. Doch ein Bürgerkrieg unter den Hexen hat die mittlerweile erwachsenen und mitten im Leben stehenden Frauen auseinander getrieben. So versucht jede für sich ihr Leben in geordnete Bahnen zu bringen. Während Helena weiterhin als Hohepriesterin des Hexenzirkels tätig ist , haben sich die anderen von diesem distanziert. Leonie hat ihren eigenen Zirkel für Hexen of Color gegründet, Nimah kämpft mit ihrer Trauer und dem Verlust ihres Mannes und Elle muss sich damit konfrontieren, dass auch ihre jugendliche Tochter magische Kräfte entwickelt hat. Zudem weiß ihr Ehemann nichts von ihrem besonderen Erbe. Während jede der Frauen an einer anderen Front kämpft, taucht ein magisch begabtes Kind auf, welches einer Prophezeiung nach das Ende der Hexen einläuten soll. Neben den persönlichen Problemen und dem drohenden Untergang wird die ohnehin schon sehr fragile Freundschaft der Frauen auf einer harte Probe gestellt.

Klingt doch alles total spannend oder? Ist es auch! Juno Dawson hat eine moderne Urban Fantasy zu Papier gebracht und spricht dabei viele wichtige Themen an. So geht es zum Beispiel um Rassismus gegenüber PoC und um Transfeindlichkeit. Die Themen sind ganz dicht in der Handlung verstrickt und geben im Grunde den Ton an. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten. Nur soviel, dass ich die Entwicklungen, insbesondere um das begabte Kind, absolut nicht habe kommen sehen. Ich fand die Umsetzung und wie die Autorin die Themen verpackt hat richtig genial. Überhaupt ist es Juno Dawson gelungen mich mitzureißen. Der Schreibstil ist modern, frech, teilweise derb und sehr gut und flüssig lesbar. Er passt super zu der Art von Geschichte.

Was man vielleicht vorweg wissen sollte, ist, dass das Buch sehr charakterbezogen ist. Die Figuren, das wofür sie stehen und wofür sie sich einsetzen, ihre Handlungen und Denkmuster sind ganz zentral. Zu Beginn lernen wir die vier Protagonistinnen kennen. Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Nimah, Elle, Leonie und Helena geschrieben. Das kann gerade zu Beginn etwas verwirrend sein und ich gebe zu, dass mir der Einstieg durch die vielen Perspektiven nicht ganz so leicht gefallen ist. Nach und nach hat sich der Knoten dann gelöst. Vorallem als ich mehr zum Magiesystem, den verschiedenem Stufen und Ausprägungen erfahren habe. Es gibt Heilerinnen, Feinfühlerinnen, Elementar*innen und Personen mit mehreren Begabungen. Außerdem gibt es auch Hexer, magisch begabte Männer, die einem eigenen Zirkel - der Hexer-Kabale - angehören. Über dem ganzen steht der HIM, der konservative Hexenzirkel ihrer Majestät, welcher für Recht und Ordnung in der magischen Gesellschaft sorgt.

Mir haben die Charaktere, ihre Stärken und Schwächen und das gesellschaftliche Bild unglaublich gut gefallen. Das als Setting London dient, ist auch ein schöner Nebeneffekt. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass die ganze Handlung etwas schneller anläuft. Die erste Hälfte wird gefühlt nur erklärt und kennen gelernt. Ist man über diesen Punkt hinaus, gibt's aber kein Halten mehr. Es wird spannend, rasant, mitreißend und dämonisch. Es wird erbittert gestritten, gekämpft und die Masken fallen. Und das Ende hat mich sowieso komplett zerstört. Ich sags mal so. Ich muss unbedingt wissen wie es weiter geht, aber ich habe auch unglaubliche Angst davor.

Fazit
Juno Dawsons Reihenauftakt war ganz anders als erwartet und hat mich vorallem ab der Hälfte komplett gepackt und vereinnahmt. Es ist eine sehr moderne, charakterbezogene, feministische Urban Fantasy, die wichtige Themen wie Transfeindlichkeit und Rassismus gegenüber PoC aufgreift. Da mir der Einstieg nicht ganz so leicht gefallen ist und ich vorallem am Anfang 'Handlung' vermisst habe, gibt's einen Stern Abzug, aber dennoch eine große Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 30.01.2023

Eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher und eine tolle Geschichte über das Erwachsenwerden. Ein Herzensbuch!

Die Katze, die von Büchern träumte
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Es waren gleich mehrere Dinge, warum ich 'Die Katze, die von Büchern träumte' unbedingt lesen wollte. Der offensichtlichste ist wohl das Cover, welches ab sofort zu meinen liebsten und schönsten im Bücherregal ...

Es waren gleich mehrere Dinge, warum ich 'Die Katze, die von Büchern träumte' unbedingt lesen wollte. Der offensichtlichste ist wohl das Cover, welches ab sofort zu meinen liebsten und schönsten im Bücherregal zählt. Der zweite Grund ist, dass ich japanische Autor*innen einfach liebe und meine Lieblingsbücher von ihnen stammen. Zu guter Letzt hat mich der Klappentext wahnsinnig angesprochen. Das ganz große Highlight ist es zwar nicht geworden, aber dennoch eine wunderbare Geschichte über die Macht der Bücher.

Und darum geht's...

Als Rintarõs Großvater stirbt, hinterlässt er seinem Enkel die kleine Buchhandlung, in welcher Rintarõ sein Zuhause gefunden hat. Nun sollen das Antiquariat und die wertvollen Schätze verkauft werden. Doch Rintarõ hat noch nicht mit der aktuellen Situation Frieden gefunden. Der stille Schüler schwäntzt die Schule und verkriecht sich immer mehr zwischen seinen geliebten Büchern. Als eines Abends die Türglöckchen einen Besucher ankündigen, staunt Rintarõ nicht schlecht. Eine sprechende Tabby-Katze erbittet Rintarõs Hilfe. Bücher sind in Gefahr und nur Rintarõ kann es schaffen, diese zu retten.

Eine zauberhafte Geschichte über die Welt der Bücher, Freundschaft und das Erwachsenwerden...

'Die Katze, die von Büchern träumte' ist wirklich ein kleines Buchjuwel. Es ist ein Liebeslied an die Welt der Bücher und die Macht, die Büchern innewohnt. Gemeinsam mit dem schüchternen Teenager Rintarõ, der sprechenden Katze und Sayo, Rintarõs Klassenkameradin, die später dazu stößt, begeben wir uns auf eine gefährliche Mission durch vier Labyrinthe. In jedem der Labyrinthe sind Bücher in Gefahr, wobei die Gefahr von Menschen ausgeht. Rintarõ muss mit Geschick, Überzeugungskraft und seiner Buchliebe die Menschen davon überzeugen ihr Leseverhalten zu ändern. Die Dialoge und Denkanstöße, die sich dabei auftun sind sehr philosophisch und man ertappt sich dabei auch über das eigene Leseverhalten nachzudenken.

Auf seinen Missionen erleben wir Rintarõ, wie er über sich hinauswächst. Immer begleitet von den Worten und Ratschlägen seines Großvaters wird aus dem schüchternen Jungen nach und nach ein selbstbewusster junger Mann, der in Sayo eine gute Freundin findet.

"Du bist in der Absicht gekommen, Bücher zu befreien. Und hast mich gebeten, dir dabei zu helfen. Aber ich glaube, dass es in Wirklichkeit anders herum war."
(Zitat aus 'Die Katze, die von Büchern träumte', Seite 132)



Sosuke Natsukawa ist es wunderbar gelungen seine Liebe zur Literatur mit einer Coming-of-Age-Geschichte zu verweben. Das Außergewöhnliche sind die fantastischen Elemente, die sich ganz natürlich in die Handlung einfügen und die ich zu keiner Zeit irgendwie in Frage gestellt habe. Als ob sprechende Katzen das normalste auf der Welt wären.

Fazit:

'Die Katze, die von Büchern träumte' ist eine Liebeserklärung an die Buchwelt, ein wunderbarer Coming-of-Age-Roman und eine tolle Geschichte über Freundschaft. Teilweise waren mir die Dialoge etwas zu philosophisch und die Rettungsmissionen ein bisschen zu einfach gestrickt. Aber, das Buch bietet interessante Denkanstöße und lässt einem insbesondere über das eigene Leseverhalten nachdenken. Ich kann den Roman allen Buchliebhabern sehr ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 24.01.2023

Macht Spaß

Die Crew: Die Rückkehr zum 9. Planeten
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"Spielbare Bücher" erleben aktuell einen großen Hype. Als begeisterte Gesellschaftsspielerin muss ich da natürlich auch mitmachen. Und wenn dann noch so eine geniale Geschichte wie sie 'Die Crew' ...

"Spielbare Bücher" erleben aktuell einen großen Hype. Als begeisterte Gesellschaftsspielerin muss ich da natürlich auch mitmachen. Und wenn dann noch so eine geniale Geschichte wie sie 'Die Crew' beinhaltet, gespielt werden kann, kann ich sowieso nicht daran vorbei gehen.

Aber wie war jetzt mein Spieleerlebnis? Habe ich die Mission erfolgreich beendet und es zum 9. Planeten geschafft?.....Ja, das habe ich nach mehreren Anläufen und Versuchen. Und es hat richtig Spaß gemacht.

Nach der Einführung ins Spiel, welche mich momentan mehr verwirrt hat, gings auch schon los. Schnell habe icu festgestellt, dass sich viel von selbst ergibt, wenn man mal im Spiel drinnen ist. Ich hab das interaktive Buch alleine durchgespielt. Theoretisch könnte man das Abenteuer auch zu zweit bestreiten. Da ich das ganze aber als E-Book habe, habe ich mich für den Einspielermodus entschieden. Ich fand es wie gesagt richtig spaßig die Handlung durch meine Entscheidungen zu beeinflussen. Es gibt zahlreiche Wahlmöglichkeiten. Bin ich weiter gekommen, war die Freude groß, doch auch Scheitern gehört dazu. Der große Pluspunkt ist, dass man die Geschichte nach einer Fehlentscheidung nicht neu starten muss, sondern quasi beim Enscheidungspunkt resetet. Alles andere hätte mich denke ich auch ermüdet. Ich habe mehrere Versuche gebraucht bis ich den 9. Planeten erreicht habe. Und es war zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Fazit:

Ich kann 'Die Crew' Fans von interaktiven Büchern sehr empfehlen. Es ist auch beim wiederholten Spiel unterhaltsam. Allerdings sollte man unbedingt zur Printversion greifen. Diese schaut nicht nur toll aus. Man erhält auch zwei Bücher, sodass man auch wirklich in den vollen Genuss kommt und die Weltraummission zu zweit starten kann.

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Veröffentlicht am 03.01.2023

Der trojanische Krieg aus weiblicher Sicht

Elektra, die hell Leuchtende
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Ich liebe Geschichten mit mythologischem Hintergrund und die griechische Götterwelt. Von Elektra, der Tochter des namhaften Herrschers Agamemnon hatte ich zuvor tatsächlich noch nichts gehört bzw. gelesen, ...

Ich liebe Geschichten mit mythologischem Hintergrund und die griechische Götterwelt. Von Elektra, der Tochter des namhaften Herrschers Agamemnon hatte ich zuvor tatsächlich noch nichts gehört bzw. gelesen, was Jennifer Saints Roman natürlich noch spannender für mich gemacht hat. Ich bin daher sehr enthusiastisch in die Geschichte gestartet und habe überrascht festgestellt, dass es gleich drei Protagonistinnen sind, von denen die Geschichte Trojas erzählt wird. Elektra, welche die Heimkehr ihres Vaters Agamemnon herbeisehnt, Klytaimnestra, die Schwester Helenas von Troja und Agamemnons Ehefrau, die nach einer großen Untat Rache an ihrem Mann sinnt und Kassandra, Prinzessin von Troja und Priesterin Apollons, welche von Agamemnon als Kriegsbeute verschleppt wird. Drei einzigartige Frauen, deren Schicksal eng miteinander verbunden ist.

Jennifer Saint erzählt die Geschichte des Trojanischen Krieges abwechselnd aus der Sicht von Elektra, Klytaimnestra und Kassandra und das auf eine sehr emotionale Art und Weise. Die Autorin beleuchtet die Seite der Frauen, die im Krieg zurück geblieben sind. Die den Untaten der Männer und Launen der Götter ausgesetzt sind und diesen trotzen. Dabei ist mir besonders Klytaimnestras Schicksal und der Verlust ihrer Tochter Iphigenie, welche das erste Opfer des Krieges wurde, sehr nah gegangen. Ihr Schicksal hat mich am meisten bewegt und es ist auch jenes, welches den größten Teil des Romans einnimmt. Doch auch das Los von Priesterin Kassandra, deren Visionen niemand Glauben schenkt, hat mich sehr bewegt. Die titelgebende Elektra ist hinter den beiden erstgenannten Frauen leider etwas zur Randnotiz verblasst, weshalb ich die Titelwahl auch nicht so ganz nachvollziehen kann. Doch auch ihre Rolle ist natürlich wichtig für das große Ganze.

Mich hat diese außergewöhnliche Nacherzählung über den Trojanischen Krieg und besonders die weibliche Ansicht mit all ihren Facetten gepackt. Jennifer Saint schreibt sehr einnehmend und mitreißend. Die Kapitel sind dabei eher kurz gehalten und laden dazu ein einfach immer weiter zu lesen und ganz tief in der Vergangenheit zu versinken.

Gerne empfehle ich das Buch weiter. Und es wird auch bestimmt nicht mein letztes Buch von Jennifer Saint sein.

Fazit

'Elektra - Die hell Leuchtende' erzählt die doch sehr bekannte Geschichte des Trojanischen Krieges aus Sicht der Frauen - Königin Klytaimnestra, Priesterin Kassandra und eben der titelgebenden Prinzessin Elektra. Mich hat das Buch nach einer kleinen Eingewöhnungsphase total abgeholt und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.

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