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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.04.2020

Der Drahtzieher

London Dark: Die ersten Fälle des Scotland Yard - Folge 02
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Cluskey und das neue Team des Scotland Yard sind noch immer auf der Suche nach demjenigen, der hinter den Anschlägen auf den Hochadel steckt. Während Graham nur knapp einer Feuerhölle entkommt, weil ihn ...

Cluskey und das neue Team des Scotland Yard sind noch immer auf der Suche nach demjenigen, der hinter den Anschlägen auf den Hochadel steckt. Während Graham nur knapp einer Feuerhölle entkommt, weil ihn sein junger Kollege Winterfeld rettet, geht jemand um und vernichtet Beweise. Nach dem Attentat mit dem Feuer überfällt derjenige auch Cluskeys arabischen Freund, der wahrscheinlich jemandem auf die Spur gekommen ist. Alles deutet auf ein Mitglied des Hochadels, der auch noch versucht, sich durch Flucht zu entziehen, doch dann stolpert Cluskey über die Lösung des Falls ...

... und zwar buchstäblich. In diesem Teil ging mir der ach so helle Constable ernsthaft auf die Nerven. Er übersieht die offensichtlichsten Dinge, jagt wie ein Bluthund einer Wurst hinterher, die ihm verlockend vor die Nase gehalten wird und stellt sich dermaßen dumm an, indem er nicht nur einmal, nein zweimal kurz hintereinander Alleingänge unternimmt - selbstverständlich unbewaffnet. Macht man ja so, ganz besonders, wenn man sich in die Höhle des Löwens traut. Seine permanente Selbstüberschätzung ging mir so sehr auf die Nerven, dass ich zum Schluss schon beinahe wünschte, seine Gegner würden Erfolg haben. Da jedoch an dieser Stelle das Hörbuch schon wieder abrupt endet, bin ich nahezu gezwungen, mir das nächste auch noch anzutun. Sollte es dann jedoch nicht mal wenigstens mit diesem Fall zum Ende kommen, ist das mein persönliches Ende mit der Serie. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 01.03.2020

Zwischen Leben und Tod

Ferryman - Der Seelenfahrer (Bd. 1)
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Dylan ist ein normales Mädchen, das bei ihrer alleinerziehenden Mutter lebt. Mit den Jugendlichen in ihrer Schule und Kursstufe kann sie nichts anfangen, seit ihre beste Freundin weggezogen ist. Erst vor ...

Dylan ist ein normales Mädchen, das bei ihrer alleinerziehenden Mutter lebt. Mit den Jugendlichen in ihrer Schule und Kursstufe kann sie nichts anfangen, seit ihre beste Freundin weggezogen ist. Erst vor kurzem hat sie Kontakt mit ihrem Vater aufgenommen und möchte ein Wochenende mit ihm verbringen, um ihn kennenzulernen. Doch auf dem Weg zu ihm gibt es ein tragisches Zugunglück und plötzlich findet sich Dylan im Niemalsland zwischen Himmel und Hölle wieder. Der Einzige, der sie beschützen kann, ist Tristan, der Ferryman, der ihr zugeteilte Seelenfahrer, denn auf dem Weg in den Himmel versuchen Dämonen, sie in die Hölle zu reißen.

Eigentlich eine interessante Storyline. Ich mochte Dylan, die tatsächlich ein völlig normales Mädchen und keine Auserwählte ist und zum Glück auch keine 180-Grad-Wendung in eine dementsprechende Richtung unternimmt. Sie ist ein Teenager, der etwas Schlimmes passiert und dieses Schlimme annimmt - vielleicht ein bisschen zu abgeklärt, aber manche Leute sind ja so. Sie fand ich auf jeden Fall interessanter und besser gestaltet als Tristan, den Ferryman. Der war halt einfach da und weil er mal nach seiner Meinung gefragt wird, ist er plötzlich hin und weg, obwohl er sich anfangs wie ein echter Idiot benommen hat. Das Zueinander-Hingezogen-Fühlen auf beiden Seiten ging mir zu schnell und natürlich war es dann die absolute, alles überstrahlende Liebe, für die man sogar den endgültigen Tod auf sich nimmt. Das Konzept von Seele und wie man in den Himmel oder die Hölle kommt, hat mich völlig unbefriedigt zurückgelassen und ergibt in meinen Augen auch nicht viel Sinn. Alles in allem hat mich das Buch nicht abholen und mitreißen können und lässt mich mit viel zu vielen Fragezeichen zurück. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 27.02.2020

Hades' Göttinnen

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Erin ist Studentin am Ivy Hall College, doch sie ist auch noch etwas anderes: Seit zwei Jahren steht sie als Rachegöttin im Dienst von Hades, dem Gott der Unterwelt. Ein Kuss von ihr ist vielleicht nicht ...

Erin ist Studentin am Ivy Hall College, doch sie ist auch noch etwas anderes: Seit zwei Jahren steht sie als Rachegöttin im Dienst von Hades, dem Gott der Unterwelt. Ein Kuss von ihr ist vielleicht nicht tödlich, zerstört aber die Seele und Persönlichkeit eines Menschen. Jede Woche muss sie Hades eine neue Seele ausliefern, weil sonst ihrer Schwester was Schreckliches passiert. Sie hasst den Job und sucht sich deshalb nur Männer, die es auch wirklich verdient haben - Frauenmisshandler, Schläger, A-löcher im Allgemeinen. Niemals darf sich Erin verlieben, niemals darf sie jemanden anders küssen, um nicht jemanden zu zerstören, der es nicht verdient hat. Doch dann begegnet sie Arden und alles ändert sich.

Ich mag ja die griechische Mythologie und ich mag es auch, wenn sich Autoren Gedanken machen und Sachen aus der Mythologie in die Neuzeit versetzen. Was ich jedoch absolut nicht mag, sind Wiederholungen. Wenn ein und derselbe Sachverhalt so wieder und wieder vorgekaut wird, dass man damit ein frisch geschlüpftes Vogelbaby füttern könnte. Das passiert in diesem Buch endlos, es ist so furchtbar langatmig, dass ich zwischendurch sogar ein paar Tage aufgehört habe zu lesen. Als ich mich wieder ranwagte, wurde es nicht besser, sodass ich irgendwann anfing querzulesen. Man hätte das Buch locker um 200 Seiten kürzen können, ohne Informationsverlust befürchten zu müssen. Dafür hätte bei einer Straffung des Inhalts ein Spannungsbogen entwickelt werden können, der bei der Stange hält. Die Sache ist die: Eigentlich kann die Autorin schreiben und sie hat zwischendrin auch ganz nette Dialoge. Aber entweder darf sie nicht oder sie traut sich nicht, ihre Protagonisten dann auch weiterhin cool bleiben zu lassen. Stattdessen wird sich angeschmachtet, allerdings so nervig in dem ewigen "Hach, küss mich ja nicht, das ist voll verboten!". Mir war dann auch schon ziemlich zeitig klar, in welche Richtung sich diese Geschichte entwickelt, sodass der Schluss keine überraschende Wende bereit hielt. Ich grüble auch die ganze Zeit, warum es Gods of Ivy Hall heißt. Der einzige Gott, der mal auftaucht, ist Hades, und gerade der treibt sich nicht am College herum. War Goddesses of ... zu viel Frauenpower? Ich glaube nicht, dass ich diese Reihe weiterverfolgen werde. 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 11.02.2020

Spitzzahn in Ägypten

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 25
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Zum ersten Mal haben es Wilde und Hawthorne geschafft, dem Zirkel der Sieben einen Schritt voraus zu sein. In Ägypten verhindern sie die Sprengung des Suezkanals und treffen dabei zufällig auf eine neue ...

Zum ersten Mal haben es Wilde und Hawthorne geschafft, dem Zirkel der Sieben einen Schritt voraus zu sein. In Ägypten verhindern sie die Sprengung des Suezkanals und treffen dabei zufällig auf eine neue Widersacherin. Als sie gerade zurückkehren wollen, begegnet ihnen ausgerechnet ihr alter Weggefährte Bram Stoker, der beunruhigende Neuigkeiten mitbringt. Wie es scheint, gibt es in einer Pyramide im Sudan geheimnisvolle Schriftrollen mit uraltem Wissen, das auch ihren Gegnern gefallen könnte. Und dieses Mal ist es ein Wettlauf mit der Zeit, ob sie es schaffen, vor ihnen dort zu sein.

Wie üblich lässt sich über die Sprecher kein bisschen meckern. Auch nach all der Zeit sind die "alten" und auch die "neuen" Sprecher immer gut drauf und bemühen sich, aus der Geschichte etwas zu machen. Das ist natürlich schwer, wenn es keinen großen Sinn mehr ergibt. Es wird nicht verraten, wie sie die Sprengung des Kanals verhindern konnten bzw. hinter den Plan kamen, es wird völlig sinnlos mal wieder eine neue Gegenspielerin eingeführt, die besondere Kräfte hat, die glücklicherweise immer, wenn es der Plot verlangt, versagen. Und wenn ihre Kräfte funktionieren, tut sie nicht das, was jeder anständige Schurke tun würde, nämlich ihre Gegner aus dem Weg zu räumen, sondern flieht mal eben. Nein, es war zwar zwischendrin durchaus unterhaltsam, aber die Logik entwischte mal wieder. Können wir jetzt bitte mal zu einem Ende kommen, das mich mit allem versöhnt? 2,5/5 Punkten.

Veröffentlicht am 05.02.2020

Bewusst essen

Wohlfühlgewicht
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Dr Mareike Awe verspricht uns, auf unkonventionelle Weise das Wohlfühlgewicht zu erreichen und stellt mit diesem Buch ihr Konzept dazu vor. Dabei hat sie in sechs Kapiteln ihre Gedanken zusammengefasst, ...

Dr Mareike Awe verspricht uns, auf unkonventionelle Weise das Wohlfühlgewicht zu erreichen und stellt mit diesem Buch ihr Konzept dazu vor. Dabei hat sie in sechs Kapiteln ihre Gedanken zusammengefasst, wie das zu erreichen wäre, unterstützt durch Schaubilder und kleine Geschichtchen aus ich nenne es jetzt mal milde "ihrem Leben".

Sie geht anfangs darauf ein, warum Diäten nicht funktionieren können (sie arbeiten gegen das Körperbewusstsein und alles, was die Natur ausmacht) und erläutert anschaulich ein paar Sachen, die im Körper ablaufen.

Wie empfinde ich das Konzept?

Ich habe ganz klar mehr erwartet. So freundlich und nett Doktor Awe erscheint, sie verliert sich in ihrem aufgebauschten Büchlein in endlosen Wiederholungen und Allgemeinplätzen. Natürlich sind Ansätze in mentalem Training nicht verkehrt und den einen oder anderen Gedanken habe ich durchaus aufgegriffen. Doch obwohl sie sehr viel auf intuitivem Essen beharrt, würde ich, wenn ich alle Übungen verfolge, nichts anderes mehr tun, als permanent über Essen nachzudenken. Auch finde ich es bedenklich, gerade die negativen Leitsätze ständig zu wiederholen, besonders nachdem auch erklärt wurde, dass sich das Gehirn gern in ausgetretenen Trampelpfaden verliert. Also, was wird das Gehirn dann wohl lieber tun: neue, möglicherweise gesunde Ansätze verfolgen oder doch lieber die ausgetretenen, vertrauten Wege gehen? Die Antwort liegt wohl auf der Hand.

So gut ich auch das Eingehen auf mentales Training finde, so lächerlich sind die Ausflüge in die Esoterik. Fehlte nur noch, dass man seinen Namen tanzen sollte. Alles in allem bin ich der Meinung, wäre das ganze Buch locker auf dreißig Seiten zusammengefasst worden; da ich nicht alles für Verschwendung, sondern nur ziemliches Aufbauschen halte, gibt es noch 2,5/5 Punkten.