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Veröffentlicht am 15.09.2016

Travel? Travel!

Überleben. Der Ratgeber
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In diesem Survivalbuch geht es natürlich nicht um den Pauschalurlaub auf Mallorca, obwohl ich mir vorstellen kann, dass das allabendliche Gegröle von "Ein Bett im Kornfeld" echte Nehmer- und Survivalqualitäten ...

In diesem Survivalbuch geht es natürlich nicht um den Pauschalurlaub auf Mallorca, obwohl ich mir vorstellen kann, dass das allabendliche Gegröle von "Ein Bett im Kornfeld" echte Nehmer- und Survivalqualitäten verlangt. Hier geht es um Überlebenstechniken in Extremsituationen, die sich unterwegs ergeben können.

Es beginnt schon einmal mit 4 Lektionen:
Nr. 1: Normalerweise passiert das Unerwartete.
Nr. 2: Akzeptiere Dinge, die du nicht kontrollieren kannst.
Nr. 3: Plane immer für den Notfall.
Und Nr. 4, total hoffnungsfroh: Egal, wie schlimm es ist, es kann immer noch schlimmer kommen.

Mit diesen Ratschlägen im Ohr und dem Wissen, das dieses Buch vermittelt, ist man unter anderem vorbereitet auf Vulkanausbrüche, abstürzende Fahrstühle, Taranteln, durchdrehenden Kamelen, Flüssen voller Piranhas, auf Wüsten, Versorgen von Amputationswunden, das Befreien aus Fesseln oder aus dem Kofferraum eines Autos, kurz und gut: aus jeder möglichen oder unmöglichen Situation.

Dabei sind die Tipps einfach und verständlich gehalten und teilweise mit Illustrationen veranschaulicht. Auch hier kann man sich fragen, ob so was tatsächlich funktionieren kann, aber besser, darüber Bescheid zu wissen und es wenigstens versuchen zu können als völlig hilflos einer Situation ausgeliefert zu sein.

Und sogar im Falle einer Alienentführung ist man jetzt vorbereitet: Keep calm and trust in your Survival Skills.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Tod der Logik und des guten Schreibstils

Totenfrau
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Blum ist Bestatterin, ihr Mann Polizist. Sie lieben sich sehr, haben zwei Kinder, ein Haus, einen alten Vater, der bei ihnen wohnt. Topleben also. Dieses Topleben endet abrupt, als eines Tages Blums Mann ...

Blum ist Bestatterin, ihr Mann Polizist. Sie lieben sich sehr, haben zwei Kinder, ein Haus, einen alten Vater, der bei ihnen wohnt. Topleben also. Dieses Topleben endet abrupt, als eines Tages Blums Mann überfahren wird. Blum glaubt nicht an einen Unfall mit Fahrerflucht, also macht sie sich auf, seine letzten Tage zu rekonstruieren. Dabei stößt sie auf Widersprüche in seinen Ermittlungen, auf eine Gruppe Männer, die sich Frauen und Männer als Sklaven halten, auf Korruption in den Reihen der Polizei. Ihr hilft dabei nicht nur Reza, der Bursche für alles in ihrem Haushalt, den sie und ihr Mann mal irgendwann aufgenommen haben, sondern auch ihre Vergangenheit als kaltblütige Mörderin.

Gott, was für ein Schrott. Der Schreibstil soll wohl besonders innovativ sein, tatsächlich zeichnet er sich durch Langeweile und Stakkatostil aus. Wiederholungen liebt ja der Herr Aichner. Spätestens beim 400. Mal Blum und Mark wollte ich nur noch schreien. Und wie Blum bei ihren Nachforschungen immer alles in den Schoß gefallen ist! Man hätte auch Micky Maus lesen können, obwohl Doing, Platsch, Plumps, Däng spannender gewesen wäre. Der Autor ergötzt sich an einem perversen Polizisten, dem einer abgeht, wenn er Fotos von Leichen ansieht, allgemein sind die Protagonisten dieses Buches alle pervers. Da nehme ich schon gar nicht Blum und ihren ach so ehrenwerten ermordeten Polizistenehemann aus, der wusste, dass er eine widerliche Mörderin heiratet.

Ach, das war alles so ein Humbug und eine Zeitverschwendung, dass ich nichts weiter darüber sagen möchte.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hass, Eifersucht und Intrigen

Mord im Dirnenhaus
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Köln, Ende des 14. Jahrhunderts. In einem Dirnenhaus stirbt ein ehrbarer Kölner Bürger, ein bekannter Goldschmied. Nur wenig später passiert Gleiches an gleicher Stelle: Der Schöffe, der Ermittlungen anstellt ...

Köln, Ende des 14. Jahrhunderts. In einem Dirnenhaus stirbt ein ehrbarer Kölner Bürger, ein bekannter Goldschmied. Nur wenig später passiert Gleiches an gleicher Stelle: Der Schöffe, der Ermittlungen anstellt und eine Dirne des Hauses sterben ebenso, und es stellt sich heraus, dass alle drei vergiftet wurden. Doch wie? Und womit? Der Stadtrat lässt jedenfalls erst mal nicht nur die Dirnen ins Gefängnis zur peinlichen Befragung werfen, sondern auch noch die alte Kräuterfrau Ludmilla, die ein Zeuge kurz vor den Morden aus dem Haus hat kommen sehen. Damit nicht genug, stellt sich heraus, dass es vergiftete Pralinen waren, und diese Pralinen ausgerechnet aus der Apotheke von Adelina stammten. Plötzlich wird sie von einer, die um Hilfe gebeten wurde, zu einer Verdächtigen, und zu allem Überfluss treibt sich auch noch ein Mönch in Köln herum, der aus den Tagen in Italien und Frankreich noch ein Hühnchen mit Neklas, Adelinas Mann zu rupfen hat.

Ein bösartiger Fall mit einigen Verstrickungen. Einige Verdächtige, die sich mal mehr, mal weniger verdächtig benahmen. Und das Eintauchen in die Zeit des Mittelalters: So schreibt man historische Krimis, die bei der Stange halten. Die Autorin hat ein fundiertes Wissen über diese Zeit, das sie fantasievoll und unterhaltend an den Mann zu bringen versteht. Es fällt leicht, Adelina und Neklas auf ihrer Wahrheitssuche zu begleiten, es macht neugierig auf weitere Fälle, die ich auf jeden Fall vornehmen werde. Dass es nicht die volle Punktzahl gibt, ist lediglich der Tatsache geschuldet, dass ich relativ zeitig den Täter im Auge hatte und einige Charaktere arg schwarz-weiß gezeichnet sind. Trotzdem kann ich dieses Buch vorbehaltlos allen historisch Interessierten empfehlen und auch solchen, die einen Regiokrimi suchen, denn nachdem, was ich so gehört habe, kann ein Kölner noch immer einige Schauplätze auch heute noch aufsuchen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Teufel im Vatikan

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 03
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Im Prolog werden wir Zeugen, wie die Inquisition um 1652 einen Alchimisten verbrennen lässt, der sich weigert zuzugeben, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Und das tut er tatsächlich nicht, denn er hat ...

Im Prolog werden wir Zeugen, wie die Inquisition um 1652 einen Alchimisten verbrennen lässt, der sich weigert zuzugeben, mit dem Teufel im Bunde zu stehen. Und das tut er tatsächlich nicht, denn er hat wirklich entdeckt, wie man aus Blei Gold herstellt. Der Inquisitor will das natürlich verhindern, also lässt er das Tagebuch des Alchimisten nach Rom, zum Papst bringen, denn wenn jemand über dieses Geheimnis verfügt, dann natürlich nur die Kirche.

Knapp 250 Jahre später. In den Archiven des Vatikans macht ein Bruder eine seltsame Entdeckung, die ihn das Leben kosten wird, und jemand bringt wenig später Leute mit geschmolzenem Gold um. Mycroft Holmes weiß, dass er einschreiten muss, und er schickt seinen besten Mann: Oscar Wilde. Getarnt als einfacher Priester reist er nach Rom, wird mit Attentätern konfrontiert, lüftet das Geheimnis um einen Maulwurf im Vatikan und hetzt durch die Katakomben desselben. Wieder verdichtet sich der Verdacht, dass der Zirkel der Sieben dahintersteckt und die westlichen Mächte beginnen zu wanken ...

Auch dieses Mal sind die Sprecher einfach nur top. Nicht nur die der beiden Hauptpersonen Wilde und Holmes, sondern auch die kleinsten Nebenrollen. Der eine redet ruhig und mit Bedacht, der nächste hektisch und überheblich und der übernächste hat die raue Stimme eines Schurken. Wobei mir bei dem letzten Schurken besser gefallen hätte, wenn er tatsächlich einen slawischen Dialekt gehabt hätte, wie es sein Name als Herkunft suggeriert. Trotzdem, einfach nur top von Aufbau und Gestaltung des Hörspiels. Was mir nicht so gut wie in den ersten beiden Folgen gefallen hat, war der Fall an sich, der zu lang brauchte, um in die Gänge zu kommen und dann zu hektisch abgeschlossen war. Trotzdem, diese Reihe ist es wert, weiter verfolgt zu werden.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Der Sonderermittler der Krone in Schottland

Oscar Wilde & Mycroft Holmes - Folge 02
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Etwas passiert in den schottischen Highlands: Menschen verschwinden spurlos, niemand weiß, was ihnen passiert ist. Als es eines Tages zwei berittene Postboten trifft, gibt es einen ersten Hinweis. Eines ...

Etwas passiert in den schottischen Highlands: Menschen verschwinden spurlos, niemand weiß, was ihnen passiert ist. Als es eines Tages zwei berittene Postboten trifft, gibt es einen ersten Hinweis. Eines der beiden Pferde wird auf einem abgelegenen Hof gefunden, das Tier ist völlig verängstigt und blutüberströmt. Die Wunden, die es trägt, scheinen von Krallen und Zähnen zu stammen, und auf einmal befindet sich Oscar Wilde zusammen mit dem Gerichtsmediziner Payton und dem Großwildjäger Hawthorne auf der Jagd. Doch das Wesen, das sie jagen, ist gefährlicher als alle Tiger und Panther zusammen, die Hawthorne je erlegt hat, und es ist Mycroft Holmes, Hawthorne und Payton auch nicht unbekannt: Schon vor ein paar Jahren waren sie ihm auf der Spur, doch wie es sich herausstellt, ist wieder ihr Feind, der seltsame Geheimbund, hinter der ganzen Angelegenheit.

Auch hier brillieren wieder die Sprecher, bis hinunter zu denjenigen, die nur kurz auftauchen und wenige Sätze haben. Die Stimmung wird wieder sehr gut eingefangen, und den Punkt Abzug gibt es von mir auch nur dafür, dass ich den Fall nicht so spannend wie den ersten fand, denn es war schon zu zeitig klar, wer hinter dem Verschwinden der Menschen steckt. Man schaut ein bisschen mehr hinter die Kulissen des Mycroft Holmes: ein einsamer Mann ohne Freunde, der zwar nur das beste für sein Land will, sich jedoch zweifelhafter Methoden bedient, diese zu erreichen. Ich mochte jedenfalls diesen Ausflug in die Highlands, wobei mich die Musik, die eindeutig von Fluch der Karibik inspiriert war, immer wieder amüsiert hat.