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Veröffentlicht am 08.06.2021

Zwei Schwestern, ein Ziel

Sehnsucht in Aquamarin
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Der Klappentext: „Polly Reinhardt kann es kaum fassen: Ihre Schwester Jette hat ihre lange verschollene Mutter auf einem Foto entdeckt. Um endlich Antworten zu bekommen, folgen sie der Spur ins malerische ...

Der Klappentext: „Polly Reinhardt kann es kaum fassen: Ihre Schwester Jette hat ihre lange verschollene Mutter auf einem Foto entdeckt. Um endlich Antworten zu bekommen, folgen sie der Spur ins malerische Bar Harbor an der Küste Maines. Da das Geld nicht für ein Hotelzimmer reicht, schlagen sie ihr Zelt kurzerhand im nahegelegenen Acadia National Park auf, wo ihre Mutter als Rangerin arbeitet. Während Jette sich Hals über Kopf in einen Hummerfischer verliebt, sorgt der attraktive Ranger und alleinerziehende Vater Liam bei Polly für knisternde Lagerfeuerromantik. Könnte hier in der Ferne tatsächlich die große Liebe auf sie warten? Und wird es Polly gelingen, ihrer Mutter eine zweite Chance zu geben?“
Zum Inhalt: Die Schwestern Polly und Jette könnten nicht unterschiedlicher sein und doch halten sie fest zusammen, vielleicht auch weil beide auf ihre ganz eigene Weise ihre Mutter vermissen. Sie ist vor 29 Jahren aus ihrem Leben verschwunden. Doch dann entdeckt Jette ihre Mutter auf einem Foto und hat so einen Anhaltspunkt für deren Aufenthaltsort. Impulsiv wie sie nun mal ist will sie sofort nach Maine fliegen und überredet die zurückhaltendere Polly mitzukommen. In Bar Harbor finden die beiden nicht nur Antworten was mit ihrer Mutter war, sie lernen auch noch jede einen interessanten Mann kennen. Doch gerade bei Polly steht der Verstand mal wieder etwas im Weg.
Meine Meinung: Die Autorin Miriam Covi hat einen sehr fesselnden und mitreißenden Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen ließ. Man merkt vor allem bei den bildhaften und lebhaften Beschreibungen, dass sie sich in Bar Harbor und Maine tatsächlich auskennt, auch wenn oder gerade weil sie sich die eine oder andere dichterische Freiheit herausgenommen hat, spürt man diese ganz besondere Atmosphäre einfach in jedem Wort. Übrigens es rentiert sich bis zur letzten Seite durchzublättern (nach Anmerkungen und Dank), hier gibt es noch ein tolles Rezept. Aber nicht nur der Landschaft widmet die Autorin ihre Aufmerksamkeit, auch ihre Charaktere sprühen vor Lebendigkeit. Sie sind eigentlich alle vielschichtig, facettenreich und komplex aufgebaut und können sich auch dank des Seitenumfangs des Buches gut entwickeln. Polly fungiert hier überwiegend als Ich-Erzählerin, das Hauptaugenmerk liegt somit automatisch auf ihr, aber auch Jettes Geschichte kommt voll auf ihre Kosten. Mit diesen unterschiedlichen Schwestern macht diese Reise noch mehr Spaß.
Mein Fazit: Ein Wohlfühlroman vor einer wunderbaren Kulisse und mit einer emotionalen und romantischen Geschichte.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Eine Mauer aus Traditionen

Kretisches Schweigen
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„Kretisches Schweigen“ ist der dritten Fall von Kommissar Michalis Charisteas, für mich war es seine erste Ermittlung und ich hatte keine Probleme mit dem Einstieg in die Reihe, da die Fälle abgeschlossen ...

„Kretisches Schweigen“ ist der dritten Fall von Kommissar Michalis Charisteas, für mich war es seine erste Ermittlung und ich hatte keine Probleme mit dem Einstieg in die Reihe, da die Fälle abgeschlossen sind und mit den Rahmenhandlungen kommt man auch so gut zurecht. Bei Krimis bin ich mit der eigenen Wiedergabe des Inhalts immer vorsichtig, ich will ja nicht versehentlich einen Tipp zu viel geben und deswegen zitiere ich nur den Klappentext: „Es ist Ende Mai auf Kreta, und die Insel steht in voller Blüte. Im Süden Kretas haben sich zahlreiche Urlauber am Strand von Frangokastello eingefunden, weil sie im Morgengrauen die Drosoulites, die „Seelen des Taus“, sehen wollen. Der Legende nach erheben sich jedes Jahr Ende Mai diese Seelen für einige Minuten aus dem Sand und ziehen in riesigen Schwaden über den Strand. Doch in diesem Jahr kommen nicht die Seelen zum Vorschein: Im Sand finden sich die Skelette zweier Männer. Beide weisen Einschusslöcher auf. Also Mord? Als Michalis Charisteas seine Ermittlungen aufnimmt, erfährt er jedoch eine völlig andere Geschichte.“ Die Legende gibt es tatsächlich und auch die Touristenströme, die dieses Schauspiel beobachten möchten, auch ansonsten wird viel Lokalkolorit in diesen spannenden Fall eingebaut und die bildhaften Beschreibungen der wunderbaren Inselwelt Kretas ersetzen (fast) eine Reise dorthin. Man spürt beim Lesen einfach, dass sich der Autor Nikos Milonás auf der Insel auskennt und auch das Wesen der Leute gut erfasst und hier skizzieren kann. Die Kreter werden hier als sehr stolzes Volk beschreiben, das Einmischungen von außen nicht gerade schätzt, dementsprechend schwierig gestalten sich die Ermittlungen, denn der Titel beinhaltet nicht umsonst „Schweigen“. Unser Kommissar muss sich ganz schön durchbeißen, dadurch geraten die Ermittlungen immer wieder ins Stocken und es entstehen gewisse Längen im Erzählfluss, aber das nimmt nichts von der Spannung. Ich muss sagen, zum Glück gibt es ein Personenverzeichnis, da ich mich gerade anfangs mit den Namen etwas schwer tat, aber je weiter man liest umso vertrauter werden einen diese. Alles in allem war „Kretisches Schweigen“ ein spannender Kriminalfall, in dem ein moderner Mord mit einer alten Legende gekonnt verknüpft wird.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Was zählt wirklich?

Die Rebellinnen von Oxford - Verwegen
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Der Klappentext: „Annabelle Archer ist überglücklich, dass sie als eine der ersten Frauen überhaupt in Oxford studieren darf. Als Gegenleistung für ihr Stipendium soll sie die Frauenbewegung unterstützen. ...

Der Klappentext: „Annabelle Archer ist überglücklich, dass sie als eine der ersten Frauen überhaupt in Oxford studieren darf. Als Gegenleistung für ihr Stipendium soll sie die Frauenbewegung unterstützen. Es gelingt ihr durch ein geschicktes Manöver, auf das Landgut des einflussreichen Sebastian Devereux eingeladen zu werden - diesen für ihre Sache zu gewinnen, wäre unbezahlbar! Von Anfang an fliegen die Funken zwischen ihr und dem kühlen Herzog, der fasziniert ist von ihrer Intelligenz und Willenskraft. Aber für Annabelle wird die Anziehung zu Sebastian zur Zerreißprobe, denn er steht für alles, wogegen sie kämpft...“
Zum Inhalt: „Verwegen“ ist der erste Band der Rebellinnen von Oxford Reihe der Autorin Evie Dunmore. Die Teile sind in sich abgeschlossen und jeder dreht sich um eine andere Studentin aus Oxford. Hier steht nun Annabelle im Mittelpunkt. Als Tochter eines Vikars steht sie in der Gesellschaft relativ weit unten, aber ihr Traum ist es in Oxford zu studieren. Das ist jetzt erstmals Frauen erlaubt! Und sie bekommt durch ein Stipendium die Chance. Mit dem Stipendium ist allerdings die Bedingung verknüpft in der Frauenbewegung aktiv zu werden. Annabelle ist zwar nicht ganz wohl bei der Sache, aber sie fügt sich. Und prompt gerät sie mit dem einflussreichen Herzog Montgomery aneinander. Der ist Widerspruch so gar nicht gewöhnt und schon gar nicht von einer einfachen Frau. Und gerade damit weckt sie sein Interesse, aber eine Verbindung mit einer Vikarstochter ist natürlich unmöglich! Oder?
Meine Meinung: In diesem Buch wird eine interessante Zeit in der Geschichte der Frauenbewegung angesprochen. Erstmals dürfen Frauen die Universität von Oxford besuchen und das obwohl die Mehrheit (der Männer) davon überzeugt ist, dass dafür das Gehirn einer Frau nicht vorgesehen ist. Frauen verlieren mit der Hochzeit immer noch ihren ganzen Besitz an den Ehemann und das Wahlrecht für Frauen ist noch heftig umstritten. Kein Wunder, dass sich die Suffragetten formieren und für ihre Rechte kämpfen und das in einem Land, das damals von einer Königin regiert wird, die allerdings gar nichts von der Frauenbewegung hält. Mit Annabelle als Protagonistin, wird der Leser an diese stürmische Zeit gut eingeführt und Sebastian, als Herzog und Berater der Königin bildet einen interessanten Gegenpart. Neben den politischen Aspekten steht auch die Liebesgeschichte zwischen Annabelle und Sebastian im Vordergrund. Dass die beiden wunderbar zusammenpassen ist dem Leser schnell klar, doch die gesellschaftlichen Zwänge überschatten alles und beide müssen alle Punkte genau abwägen und Stärke beweisen.
Mein Fazit: Ich bin mir nicht ganz sicher, ist „Verwegen“ jetzt ein historischer Roman mit einer Liebesgeschichte oder ein Liebesroman mit wirklich guter historischer Handlung? Auf jeden Fall ist es eine empfehlenswerte Lektüre, die Herz und Verstand anspricht.

Ich danke dem Lyx Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 04.06.2021

Alessa in New York

Gegen jedes Gebot
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Der Klappentext: „New York, 1874. Die Krankenschwester Alessa Arlington verwirklicht ihren Traum, sie studiert Medizin, was ihr in ihrem Zuhause in London verwehrt geblieben war.
Wenige Wochen nach ihrer ...

Der Klappentext: „New York, 1874. Die Krankenschwester Alessa Arlington verwirklicht ihren Traum, sie studiert Medizin, was ihr in ihrem Zuhause in London verwehrt geblieben war.
Wenige Wochen nach ihrer Ankunft wird auf den Stufen des Women’s Medical Colleges of the New York Infirmary eine junge Frau tot aufgefunden, die Wörter „Hell Gate“ sind ihr auf den Unterleib eingebrannt worden. Kurz zuvor wurde George Ehrets „Hell Gate Brewery“, New Yorks größte Bierbrauerei, ausgeraubt und die Brauereimühlen zerstört. Besteht ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen?“
Zum Inhalt: „Gegen jedes Gebot“ ist der zweite Kriminalfall in dem Alessa Arlington verwickelt wird, mir selbst war nicht bewusst, dass es der zweite Fall ist. Ich fand mich auch gut zurecht, hatte aber an ein paar Stellen in Alessas (Privat-) Geschichte den Eindruck, dass mir etwas entgeht, insofern ist es vermutlich besser das erste Buch auch zu kennen, auch wenn die Fälle abgeschlossen sind. Hier gibt es auf den ersten Blick zwei Fälle zu lösen: den Einbruch-Diebstahl in eine Brauerei, bei dem 200 Fässer Bier gestohlen und wichtige Maschinen zerstört wurden und den Mord an einer Prostituierten, die auf den Stufen von Alessas College abgelegt wurde. Doch wie hängen die beiden Fälle zusammen, der im Diebstahl ermittelnde Inspector ist davon überzeugt, ihm werden allerdings Steine in den Weg gelegt. Absichtlich? Oder aus Ignoranz? Oder aus Politik? Denn gerade die politische und wirtschaftliche Situation in New York birgt Zündstoff.

Meine Meinung: Die Autorin Philea Baker zeichnet ein sehr eindrucksvolles Bild der damaligen Situation, sowohl vom Frauenrecht, immerhin ging Alessa nach Amerika, weil ihr in England das Medizinstudium verwehrt blieb, dem Arbeiterrecht und besonders vom Polizeiapparat und deren Möglichkeiten, hier gibt es im Anhang auch noch einige interessante Fotos. Es war eine Zeit des Umbruchs, die gerade in New York ihre Blüten trug und das kommt in diesem gut recherchierten historischen Krimi gut zur Geltung. Ich muss sagen, dass ich mich am Anfang mit der Kürze der Kapitel und dem raschen Wechsel der Perspektiven etwas schwer getan habe, aber je weiter man liest umso klarer wird das Bild, ähnlich wie bei einem Mosaik. Stück für Stück setzt sich die Geschichte und die Fälle zusammen und man erkennt die Hintergründe und eigentlichen Vorgänge, so dass sich auch die Spannung kontinuierlich steigert (eben relativ langsam) bis es zur Auflösung der Fälle kommt und man erkennt, dass die scheinbaren Exkurse durchaus ihre Bedeutung haben.


Ich danke dem Dryas Verlag und NetGalley für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars, meine Meinung wurde davon aber nicht beeinflusst.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Lausche mit deinem Herzen

Lausche den Klängen deiner Seele
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Der Klappentext: „Wal-Saison im malerischen Tofino. Für die lebensfrohe Esther Johnson kommen zur Sorge um ihre gehörlosen Kinder und dem Rosenkrieg mit ihrem Ex auch der Schuldenberg ihres Whale-Watching-Unternehmens ...

Der Klappentext: „Wal-Saison im malerischen Tofino. Für die lebensfrohe Esther Johnson kommen zur Sorge um ihre gehörlosen Kinder und dem Rosenkrieg mit ihrem Ex auch der Schuldenberg ihres Whale-Watching-Unternehmens dazu.
Sie trifft Dominic Gordon, der augenscheinlich nicht zur Erholung hierhergekommen ist. Gleichermaßen fasziniert und irritiert, ahnt sie nichts von den Herausforderungen, die der erfolgreiche Software-Entwickler zu überwinden hat. Eine gereizte Bärenmutter ist noch die Geringste davon ...
Esther und Dominic hätten eine Chance auf Glück - doch was ist der Preis dafür? Sind sie bereit, ihn zu zahlen?…“
Zum Inhalt: „Lausche den Klängen deiner Seele“ ist der zweite Band der Insel der Wale Reihe, ich selbst kannte den ersten Band nicht und konnte trotzdem sehr gut in die Geschichte eintauchen. Tofino auf Vancouver Islands lebt quasi von den Touristen und vor allem von den Walen. Um konkurrenzfähig zu bleiben hat sich Esther tief verschuldet und mit einem neuen Partner ihr Whale-Watching-Unternehmen vergrößert. Zu diesen finanziellen Sorgen kommt die ständige Sorge um die Förderung ihrer gehörlosen Kinder hinzu. Zwei entzückende Kinder von denen der Vater nichts wissen will und den Unterhalt verweigert. Eigentlich kann sich Esther keinerlei Ablenkung erlauben, aber sie kommt in Gestalt von Dominic Gordon. Der Software-Entwickler will sich in Tofino niederlassen und mit dem jungen Matt eine Firma gründen. Er fühlt sich aber ein wenig wie ein Fisch auf dem Trockenen, das Meer, die Faszination für die Wale, die ganze Natur überfordern ihn ein wenig, aber er lässt sich darauf ein. Angestachelt auch von Esther und ihren Kindern, für die er sofort Interesse entwickelt. Er will sich selbst etwas beweisen.
Meine Meinung: Die Autorin Charlotte Talyor hat mit ihrem flüssigen und berührenden Schreibstil ein wunderbares Bild der herrlichen Landschaft von Tofino, vom Meer und insbesondere von den Walen gezeichnet. Durch die vielschichtigen und einfühlsamen Charaktere entwickelt sich eine einerseits packende und doch sanfte Liebesgeschichte, die sich nicht nur auf Esther und Dominic auswirkt, sondern auch auf Dominic und die Kinder und auf Dominic und seine Umwelt (ich weiß etwas verklärt, aber sonst verrate ich zu viel). Auf jeden Fall spielen Emotionen eine sehr große Rolle. Gut eingebettet in diese Geschichte ist auch die Thematik der Gehörlosigkeit und so bekommt der Titel gleich noch eine tiefere Bedeutung. Ich selbst habe das Buch innerhalb kürzester Zeit verschlungen, einfach weil ich immer wissen wollte wie es weitergeht und auch was mit Dominic los ist. Ich wurde nicht enttäuscht und kann das Buch nur empfehlen. Es gibt übrigens auf der Homepage der Autorin ein Bonuskapitel (den Hinweis findet ihr im Buch), der dem Ganzen noch das „i-Tüpfelchen“ aufsetzt.

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